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„Offenburg“ (Pseudonym)
@why: ja, schon. aber da man - denke ich jedenfalls mal - wohl objektiv sagen kann, daß durch ein tattoo sich nichts an der qualität der geleisteten arbeit ändert, aber offensichtlich sehr wohl daran, wie diese arbeit und vor allem der ganze mensch wahrgenommen wird, sehe ich nicht, daß wir allzu weit ab vom thema wären. denn diese wahrnehmung ist immer eine persönliche.
siehst du das anders?
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„Rottweil“ (Pseudonym)
Finde schon das es einen Unterschied gibt, denn ich nehme im Grunde nicht den Menschen wahr sondern seine geleistete Arbeit. Und wenn die gut ist, ist es mir egal ob ich mit dem im privaten Bereich könnte oder nicht.
Gerade im Bereich der Selbstständigkeit müsste ich so professionell sein und private Sympathien aussen vor lassen können.
Solange der Job gut gemacht wurde.
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Es dreht sich doch im Kreis hier, Fakt ist, der TE ist enttäuscht über seinen Auftraggeber und dessen Kündigung und fühlt sich diskriminiert.
Die Tattoolobby verteidigt Tattoos und das mit Recht, weil es die eigene Entscheidung eines jeden ist.
Genau das gleiche nimmt sich der Auftraggeber auch heraus und entscheidet für sich, daß er keine Tattooträger im Betrieb will. Passt doch alles, jeder hat die für sich richtige Entscheidung frei getroffen und muß natürlich auch mit den Folgen klarkommen.
So kompliziert ist doch die Welt nicht, wir sind in der glücklichen Lage, das jeder ziemlich frei entscheiden darf, was er tut und was nicht, die Folgen sind bekannt oder zumindest kann man sich darüber informieren.
Wenn es einem gefällt den ganzen Tag im rosaroten Plüschanzug durch die Gegend zu laufen, braucht er sich auch nicht wundern, wenns mit dem Job als Bankdirektor nichts wird. Aber wer weiß, vielleicht ist das in ein paar Jahren auch "in" und es werden sich hier Leute zerfleischen, die sich diskriminiert fühlen.
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„Rietberg“ (Pseudonym)
.,gefällt mir!
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„Offenburg“ (Pseudonym)
@why: ich glaube wir sehen das äußerst ähnlich. daß das aber nicht allgemeingültig ist, zeigt sich sehr schön hier im thread. offenbar ist es gang und gäbe, daß die persönliche wahrnehmung eines menschen (vor allem sein aussehen) weitaus schwerer wiegt, als alles, was er jemals leisten könnte.
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„Rottweil“ (Pseudonym)
Und warum kann der Mensch der im rosaroten Plüschanzug rumläuft kein guter Bankdirektor sein?
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Habe ich behauptet, daß er kein guter Bankdirektor sein könnte ???
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@jana, solange wie es andere nicht tätowierte Menschen gibt, die dieselbe Leistung (er)bringen können, wie jemand mit Tattoos, ist es doch menschlich, dass ein Tattoo-Gegner jemanden ohne Tattoos bevorzugt.
Solche Beispiele lassen sich beliebig auf jede andere Lebenssituationen ausweiten. Es mag für viele nicht nachvollziehbar sein, aber wir werden es wohl nicht ändern können.
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„Offenburg“ (Pseudonym)
@erdbeerschnittchen: das mag schon sein. ich finde es trotzdem traurig, daß es eine rolle spielt.
und ich habe immer die wahl zu sagen: "tja, daran kann ich eh nichts ändern, ich finde mich damit ab." oder: "wer weiß? vielleicht kann ich doch was dran tun, und wenn´s nur ein klein wenig ist, ich versuch´s einfach."
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„Tönisvorst“ (Pseudonym)
@Glückssucher: Deinem Beitrag ist nichts hinzuzufügen. Genauso isses! - Ich fand es erfrischend, einen Beitrag zu lesen, der nicht von Realitätsverlust geprägt ist.
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@jana, natürlich ist das traurig, sehe ich genauso. Und wenn ich auch nur ansatzweise der Meinung bin, etwas ändern zu können, werde ich auch mein Möglichstes dafür tun.
Aber es gibt nunmal leider auch Situationen, wo mir letztendlich die Hände gebunden sind. So wie im Fall von fightclub. Er kann seinen ehemaligen Kunden ja nicht zwingen, über sein Aussehen hinwegzusehen und weiter mit ihm Geschäfte zu machen.
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Naja wenn man sich innerhalb eines typischen Spielraums einer Gruppe bewegt hat man es immer leichter-ob nun normales Erscheinungsbild oder entsprechend angepasst. Egal ob Gruftiparty oder Bankdirektor. Man muss deswegen ja nicht zum reinen Befehlsempfänger und Ja-Sager mutieren. Aber optisch Standards mit den Füssen zu treten, ala Bankdirektor im rosaroten Plüschanzug, kommt schnell als "geht mir am A.. vorbei-Einstellung" rüber. Wer aus der Reihe tanzt steht schnell im Verdacht auch sonst ein Problem mit gängiger Etikette, Normen und Regeln der Gruppe zu haben.
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„Offenburg“ (Pseudonym)
@erdbeerschnittchen: fight kann im moment an der konkreten situation vermutlich nicht allzuviel ändern, da stimme ich dir zu. aber gesellschaftlich betrachtet kann man langfristig vielleicht was an der wahrnehmung ändern. was war z.b. vor 40, 50 jahren eine scheidung für ein skandal? heute ist das normalität. frauen in hosen in den zwanzigern, dreißigern? uuuuh... der weltuntergang.
dinge ändern sich. und das ist gut so.
und @rittersporn: es ist immer schön beiträge von jemandem zu lesen, der ganz offensichtlich einer der ganz ganz wenigen menschen mit dem totalen durchblick ist und somit allen anderen realitätsverlust attestieren kann. ^^
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@jana. - natürlich ändern sich Dinge wie gesellschaftliche Ansichten, typische Berufsbilder. Gewinner und Verlierer wird es bei der Entwicklung aber weiterhin geben-Gruppendynamik läuft nunmal so - "Mal biste der Baum, mal biste der Hund."
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Natürlich kann und sollte auch jeder von uns aktiv am Wandel der Gesellschaft mitarbeiten. Dies ganz besonders im Hinblick auf die Akzeptanz und Toleranz sich ständig im Wandel befindlicher gesellschaftlicher Normen.
Wenn dies in der Vergangenheit nicht immer schon so gewesen wäre, würden wir in einigen Lebensbereichen wahrscheinlich immer noch im Mittelalter leben.
Aber ich sollte für mich wissen, wann und wo ein „am Ball bleiben“, Aufklärung und Sensibilisierung angebracht und längerfristig vielleicht und ein allgemeines Umdenken möglich ist, und wo ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt an einer ganz bestimmten Situation/Entscheidung einer einzelnen Person etc. definitiv nichts ändern kann.
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„Offenburg“ (Pseudonym)
@admm: den vergleich kannte ich noch nicht. =))
hmm... ich denke aber, ich würde es bevorzugen die katze zu sein. ;-)
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oder wie v. Hirschhausen sagt: mal bist du die Taube, mal das Denkmal :o)
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„Rhein-Lahn-Kreis“ (Pseudonym)
...zumal es eine freigewählte Entscheidung ist, sich bemalen zu lassen. Danach dann darüber zu sinnieren, ob es denn nicht gemein und voll blöde ist, das man da von jemandem abgelehnt wurde, der sowas eben schei*e findet, ist schon etwas infantil.
In den USA hängt in jedem Laden ein Schild: "we reserve the right to refuse service to anyone". Und nix anderes machen ja auch mittlerweile Türsteher in so manchem Schuppen auch in D - und das erscheint völlig normal. Auch werden wir alltäglich in Schubladen sortiert...ob beim Kreditscore, oder der Autoversicherung...ob die Kriterien dabei jeweils auf uns zu treffen - geschenkt, das Prinzip lebt.
Also - worum geht es nochmal genau ? :-)
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„Offenburg“ (Pseudonym)
@nicht_gomez: ich weiß nicht... vielleicht um das prinzip "leben und leben lassen"? im gegensatz zum prinzip "wenn du einen fremden siehst, dann wirf einen stein nach ihm"?
vielleicht um die herangehensweise einfach mal kommentarlos und vorurteilsfrei zu akzeptieren, daß nunmal nicht alle leute gleich aussehen, im gegensatz dazu am besten alles gleich totzuschlagen, was irgendwie anders ist um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen?
ich bin durchaus froh, daß wir hier und heute etwas näher am jeweils ersten prinzip leben als am jeweils zweiten. ich seh das aber jedenfalls auch so, daß da noch luft ist in der richtung.
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„Waldkraiburg“ (Pseudonym)
Ich sehe auch einen kleinen Unterschied, ob man sich absichtlich " entstellt" und damit ja wohl auch möglicherweise provozieren will, oder ob man für sein Aussehen nichts kann wegen der Gene :)
Und um auf die Natürlichkeit zurück zu kommen: Ist nun wohl mal so und auch natürlich, dass es den Menschen gegeben ist, sich der jeweiligen Zeit und in gewissem Maße auch der Mode anzupassen,
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„NRW“ (Pseudonym)
Sorry, bitte löschen!
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„Hückelhoven“ (Pseudonym)
ist es denn nicht total normal dass sich jeden Tag aus den unterschiedlichsten Beweggründen Geschäftsbeziehungen ändern, beendet werden, sich neue ergeben? Ich verstehe die ganze Aufregeung hier nicht. Es steht doch jedem Auftraggeber frei seine Geschäftsbeziehungen frei nach eigenen Wünschen zu gestalten.
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„Offenburg“ (Pseudonym)
@riedel: na, "entstellt" fühle ich mich eigentlich nicht gerade. wenn ich mir dagegen ansehe, wie manche menschen vom friseur, ausm nagelstudio, ausm solarium oder ausm bekleidungsgeschäft wieder rauskommen... ^^
na denn. ;-))
aber die quatsche ich dann weder blöd an noch weigere ich mich, mit ihnen in geschäftsbeziehungen zu treten.
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„Bitterfeld-Wolfen“ (Pseudonym)
@ ms. adelina
vielleicht würdest du es anders sehen, wenn dein arbeitgeber plötzlich eine jüngere oder blondere oder eine mit einem geilen sopran einstellen würde, die deine arbeit NICHT besser macht, sondern die nur deshalb deinen job bekommt, weil sie jünger ist oder blonder oder geiler ins hohe C kommt. dann würde ich gerne sehen, ob du das nicht auch "aufregend" fändst. immerhin geht es dir dann um zwei dinge. um´s prinzip und um deine existenz. fightclub ist auftragnehmer und kein festangestellter - richtig. ABER hat er dann nicht das recht, nur aufgrund seiner dienstleistung bewertet zu werden ??
@ jana
ich bin hier absolut bei dir. es geht um "leben und leben lassen". wo fängt toleranz an ??? mann, das werden wir nie lösen.... die eine person ekelt es, tattoos an menschen zu sehen; die küchenfee, der firma für die ich arbeite ekelt es, wenn sie sich anhört, dass ich mir wieder schöne wäsche gekauft habe und sie sich vorstellt, wie ich darin wohl aussehen mag und was ich alles damit machen werde; mich ekeln menschen mit rechtsextremistischem gedankengut an, andere ekelt es einen geistigbehinderten menschen zu sehen. die liste lässt sich unendlich fortführen. wenn ich mir nun vorstelle, ich treffe auf einen mann, der mich ekelhaft findet, weil ich dick bin, und das kommt auch vor, dann habe ich die möglichkeit auf zwei weisen damit umzugehen - ich lächle ihn an, denke mir meinen teil und fange diese diskussion gar nicht erst an, weil keiner über seinen "ekelschatten" springen kann oder ich fühle mich diskriminiert und verletzt und heule und was weiß ich und ändere aber auch nichts... also, entscheide ich mich, wie in anderen ähnlichen situationen auch, natürlich für die erstere, DENN ich bin tolerant menschen gegenüber die soo kleingeistig sind und nichts dafür können, eine solche ekelgrenze zu haben. das ist wohl auch toleranz. und für mich wahrhaft gelebte.
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Da ist er wieder, der TOP-Bankdirektor im rosa Plüschanzug.....