Warum enden Beziehungen immer mit gegenseitigen Verletzungen?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2013
@B52: Nun, da gebe ich Dir Recht. Man kann und soll auch zum Glück anderer beitragen. Und das von Dir angeführte Motto habe ich weder propagiert, noch ist es meins. Kernaussage meines obigen Beitrages war lediglich, dass man nicht darauf warten soll, dass jemand oder etwas einen glücklich macht, sondern, dass man das schon selbst in die Hand nehmen muss. Denn wenn man sein Glück nur auf dem Verhalten anderer oder auf äußeren Umständen aufbaut, kann es nach meiner Ansicht immer nur temporär sein. Nämlich solange das Verhalten oder die Umstände (in diesem Fall die Beziehung, um beim Ausgangsthema zu bleiben) anhalten.
Und wenn man von sich aus glücklich und zufrieden ist, ist es doch auch viel einfacher zum Glück anderer beizutragen.
Beipflichten möchte ich Dir in dem Punkt, dass das was während bzw, kurz vor Ende der Beziehung abläuft mit Sicherheit auch Einfluss auf das "Wie" hat.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.12.2013
ceterum censeo bin ich der ansicht, dass man durchaus zum glück anderer beitragen kann und dies auch tun sollte. "denkt jeder an sich ist an alle gedacht" ist ein fatales motto. erwartungshaltungen betreffend würde ich den obigen erläuterungen allerdings beipflichten...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.12.2013
weil die entscheidungsgrundlage zumeist nicht eindeutig, sondern vielmehr hochgradig ambivalent ist und man es sonst nie schaffen würde? weil vorangegangene verletzungen und enttäuschungen den respekt voreinander zersetzt haben? weil ein wort das andere gibt? weil kein mensch perfekt ist?

wären esnur worte - ich wäre aus jeder beziehung lächelnd herausgekommen.... vielmehr als unsere worte sind es taten die zeigen, wer wir WIRKLICH sind (j.k rowling)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.12.2013
tiguan, darf ich die kurz mal virtuell drücken ? danke für den tollen beitag...:-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.12.2013
Vielem, was die vorredner hier schon geschrieben haben, kann ich beipflichten, wobei meine Blickwinkel z.T. etwas anders sind. Ich habe auch schon beides hinter mir, habe mich nach längjähriger Beziehung getrennt und wurde auch schon getrennt. Beide Beziehungen dauerten je knapp 7 Jahre. Als ich getrennt wurde, war der Trennungsschmerz bei mir unglaublich groß, dennoch lief es in beiden Fällen ohne Streit, Krieg oder "Schmutzige Wäsche waschen" ab. Ich glaube die vermeintiche Genugtuung, die man damit erreichen möchte, ist nur von kurzer Dauer und auch nicht wirklich befriedigend, und am Ende macht man sich das Leben nur selbst schwer damit.
Grundsätzlich hängt das ganze denke ich mit der Erwartungshaltung zusammen, mit der man an eine Beziehung / Partnerschaft herangeht. Bei vielen Menschen habe ich den Eindruck, dass sie erwarten, dass ein Mensch in Ihr Leben tritt oder sich Umstände einstellen, die sie glücklich machen. Und das so ganz von alleine und selbstverständlich. Und diese Menschen sind dann oft tief traurig und suhlen sich im Selbstmitleid, wenn dem nicht so ist. Diese Haltung bedingt einerseits eine riesige Erwartungshaltung an die Beziehung, gleichzeitig aber auch eine große Angst davor wieder in die böse Welt der Einsamkeit und Traurigkeit geschubst zu werden, wenn die Beziehung wieder endet. Und dann kommt das dabei heraus, was Pfannekuchen beschrieben hat.
Bei genauer Betrachtung hat man jedoch durch diese Passivität keinen oder kaum Einfluss auf sein eigenes Glück. Die Mutter einer Ex von mir hat dazu mal einen guten Spruch gebracht: Jeder Mensch hat letztenendes nur einen Auftrag, nämlich sich selbst glücklich zu machen. Das kein anderer für einen tun.
Ich habe lange über diesen Spruch sinniert und für mich entschieden, dass wenn ich zunächst mal dafür sorge, dass ich selbst ohne Beziehung glücklich und zufrieden bin und Spaß am Leben habe, dann reduziert sich die Erwartungshaltung an den Partner, der Druck wird aus der Beziehung genommen und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Scheitert ist vermutlich viel geringer. Und wenn die Beziehung dann tatsächlich endet ist der Absturz nicht so groß, weil man ja weiß, dass das Leben auch so schön ist.
Und plötzlich machen so althergebrachte Sprüche wie "Jeder ist seines Glückes Schmied"; "Du musst erst dich selbst lieben, bevor Du andere lieben oder von anderen geliebt werden kannst" oder "Glück ist ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt" wirklich Sinn...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.11.2013
Ich kann dennoch nicht nachvollziehen warum man sich das gefallen läßt und nicht den Kontakt abbricht...
Selbst wenn Kinder da sind, muss man doch Grenzen setzen können.
Ich würde meinem Kind keine Hilflosigkeit gegenüber so einem Benehmen vorleben wollen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.11.2013
@ sandweiberl ...und du hast es vermutlich gewagt, den "tollen hecht" (mehrere damen gleichzeitig) als gar nicht so toll darzustellen, indem du es gewagt hast, ihn zu verlassen...:-D
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.11.2013
Leider passieren solche Beleidigungen, Verachtungen usw nicht nur am Ende einer Beziehung/Ehe...

Das passiert leider auch wenn man jemandem einen "Korb" gibt. (Aus welchem Grund auch immer) Leider!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.11.2013
@Sandweiberl

ich denke in diesen szenario ist es wohl wie immer wen leute bei etwas unangenehmen erwischt werden.
man versucht sich rauszureden oder zu meckern in diesen fall.
kein mensch will ja darauf aufmerksamm gemacht werden das er was falsch gemacht hat.
und so versuchen sie gerne den spieß umzudrehen.
auch ist es vermutlich so das sie damit versuchen sich selbst einzureden das nicht sie was falsch gemacht haben sondern der andere.
auch wenn sie selbst der grund waren der die beziehung in den sand gesetzt hat so haben manche menschen doch den wunsch die schuld bei anderen zu suchen.
und so schreien sie halt rum auch wenn sie es eigendlich selbst entschuld wahren
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.11.2013
Hmm meine letzte Trennung war ganz anders, sehr sachlich ohne Gefühle einfach weil da keine mehr waren...an sich echt schlimm, wenn man nicht mal die Motivation hat sich anzuschreien..wenn du merkst die Liebe ist erloschen und die Enttäuschung sehr groß und du einfach feststellst das man sich auseinander gelebt hat und die Ziele nicht mehr die selben sind.
Heute können wir freundschaftlich miteinander umgehen, allein schon wegen des Kindes.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.11.2013
Ich war schon Trennende und auch schon Ab-Getrennte.

Ich glaube aber in beiden Fällen sagen zu können- dass das mit den Verletzungen schon eher anfängt.
Irgendwann- findet eine statt- oder eine alte wird angestossen, vielleicht merkt man es nicht mal - es bleibt unausgesprochen und es folgen eine Reihe von ungewollten oder gewollten - Verhaltensweisen die verletzen - und irgendwann trennt man sich.

Ich versuche denn immer hinzuschauen- welches Gefühl folgt auf die Verletzung: Wut? Hass? Traurigkeit? Hilflosigkeit?
Meist beruht das was danach kommt, auf einem dieser Gefühle.

Und wenn Gefühle ins Spiel kommen - ist Logik und Verstand- sowieso erst mal auf Eis gelegt ( bei den schönen und eben auch "schlimmen" Dingen).
Ein Teil weiss vielleicht - dass es Quatsch ist, "um sich zu schlagen" - aber der andere Teil macht sich vor, dass zurückgegebener Schmerz, den eigenen erträglicher macht.

Bei der Trennung vom Vater meiner Kinder - sagte er: "aber wieso? ich liebe dich doch noch" - und ich musste sagen. "aber ich dich nicht mehr" - wissend, dass das Schmerz auslöst.
Manchmal ist es aber wichtig, seinen eigenen zu beenden- und denn muss man für sich sorgen.

Trennung hinterlässt immer Spuren - bei sich bleiben, hilft da manchmal.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.11.2013
? muss man sich das antun ??
Den Kontakt einfach abbrechen... oder hab ich was verpaßt?
Wie isses denn, wenn der (über einen langen Zeitraum) betrogene Part den betrügenden letztendlich verlässt, dann aber noch beschimpft und und nach Jahren noch nachgetreten wird?

Obwohl der betrogene Teil inzwischen wieder glücklich ist und nur noch seine Ruhe haben möchte?!
ich denke, es kommt auf den Trennungsgrund an.. ob jemand verletzt ist oder nicht..... ansonsten kann man ja manchmal froh sein, daß eine Beziehung zu Ende geht..... und es ist ja auch so... daß niemand "jemanden Eigentum" ist.. und somit immer mit einer Trennung rechnen kann....
Nichts ist für die Ewigkeit......!
Ich kam bisher mit dieser "Lebenseinstellung" jedenfalls gut zurecht.
Wer mich verletzen will, den lasse ich einfach "stehn oder gehn".... dann hat derjenige keine Angriffsfläche mehr.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.11.2013
Hallo Pfannekuchen :)
mir ging es vor kurzer Zeit ähnlich und ich kann mich gerade genau in deine Situation versetzen. Ich habe mich von meinem Freund getrennt und kann mir heute noch jede Menge Vorwürfe anhören.

Ich denke tatsächlich, dass es gekränkter Stolz und vielleicht auch ein bißchen Hilflosigkeit ist, weil man nicht weiß, wie man mit der Situation umgehen soll. Es hilft sicherlich, sich in den anderen hineinzuversetzen. Man selbst wäre auch sehr verletzt, wenn man aus heiterem Himmel verlassen werden würde.

Der Spruch ist zwar abgedroschen, aber Zeit heilt tatsächlich viele, nicht alle, Wunden. Man wird mit der Zeit sehen, ob man irgendwann wieder normal miteinander umgehen kann. Bei mir gestaltet sich das Ganze schwierig, obwohl wir uns beide Mühe geben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.11.2013
hallo pfannekuchen,

ich glaub auch, dass die meisten trennungen nicht ohne trennungsschmerz vonstatten gehen, aber irgendwann, wenn man sich besinnt und sich sagt - nein, du bist nicht der nabel der welt - kann man auch wieder völlig normal miteinander umgehen.

so ist mein geschiedener mann (der damals mit meiner besten freundin zusammen kam) heute immer noch mein arzt und meine letzte beziehung kommt über weihnachten und neujahr zu besuch - einfach so! die zeit heilt wunden, nicht alle, aber ganz viele. dazu muss ein verstand kommen, der sagt, wir haben uns doch mal geliebt....

vielleicht ist es ein bisschen viel verlangt, dass man gleich zu ende einer beziehung als freunde auseinander geht - das geschieht echt nur dann, wenn beide sich völlig abgeliebt haben - es braucht, auch wenn man der aktive trennungspartner war, zeit zum trauern und die sollte man sich unbedingt geben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.11.2013
eigentlich einfach auf den Punkt gebracht:
DU verletzt mich mit der Trennung!!!!
also
ICH verletze DICH mit Kränkungen oder Handlungen!!

es ist eigentlich das Gebot aus der Bibel
Auge um Auge, ..............
das ist in uns und kommt bei solchen Gelegenheiten
dann an die Oberfläche..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.11.2013
nun es ist doch meistens so das eine trennung in den meisten fällen nur von einer Seite ausgeht.
und derjenige sagt den anderen damit im Grunde nichts anderes als "du bist nicht mehr gut genug für mich" was schon eine Kränkung ist.
und jeder geht damit halt anders um.
der eine meckert,der andere schreit,der andere verbrennt sachen des partners(ja habe ich schon erlebt)
von daher ist es einfach der gleiche Schlagabtausch wie bei jeder Beleidigung.
das kann man nur umgehen wenn wirklich beide Seiten mit der trennung einverstanden sind.
was aber selten der fall ist.
sicherlich oft sagen sie "ok finde ich auch" aber tief in einen drin denken sie anders.

Zudem ist Verlust immer für den menschen etwas schreckliches.
egal wie nett man es versucht zu verpacken keiner will das.
den der mensch ist ein Gewohnheitstier und mit Veränderungen tun wir uns immer schwer.
vor allen halt wenn eine seite es nur will

jedenfalls sind das meine Gedanken dazu
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.11.2013
nein, "immer" war wohl die falsche Wortwahl . Machen wir daraus: "gerade bei mir" :)
Ich denke, dass "der oder die Verlassene" diese Kränkungen als eine Art Ventil für seine verletzten Gefühle nutzt - ob man sich danach besser fühlt, wage ich zu bezweifeln !
Immer?

Natürlich ist eine Trennung meistens schwierig und schmerzhaft. Aber ein Muss sind gegenseitige oder einseitige Verletzungen und Beschimpfungen nicht.
Die Beziehungen sind natürlich abgeschlossen aber zu meinen letzten beiden Ex hab ich auch noch (friedlichen) Kontakt.
Eine Trennung ist immer eine Verletzung, denn derjenige von dem sich getrennt wird, fühlt sich verlassen, zurückgesetzt, nicht mehr für Wert befunden. Aber man muß doch nicht auch noch draufhauen. Wenn nun eine weitere Beziehung dem einen Partner nicht mehr möglich ist, weil man sich auseinandergelebt hat, weil Vertrauen geschwunden ist oder weil etwa eine andere Partnerschaft angestrebt wird, kann man doch ruhig und vernünftig das Auseinandergehen regeln, ohne daß der dann Verlassene die Wertschätzung als Mensch vermissen müßte. Und es geht.