Warum sind psychische Krankheiten ein Witz für so viele Menschen?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 59 Antworten

„Butzbach“ (Pseudonym)

In den letzten Tagen ist mir aufgefallen, dass psychische Krankheiten und Diagnosen hier immer mal wieder als Beleidigung oder Witz herhalten müssen, um das Gegenüber herabzusetzen.
Sei das die witzig gemeinte Ferndiagnose des Gegenübers (Du bist doch Narzisst) das Anraten zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen, seien das Witze über wirkliche psychische Störungen (Tut das Aufmerksamdefizitssyndrom eigentlich weh?)


Ich wage zu behaupten, dass bei körperlichen Krankheiten oder auch bei Wertungen von Übergewicht die Hölle los wäre.
Warum sind psychische Krankheiten noch immer ein Witz für viele?
Die Aufklärung ist in den letzten Jahren doch so viel besser geworden, das Stigma zurück gegangen. Promis bekennen sich zu Depressionen und psychsichen Problemen und doch werden viele Diagnosen gedankenlos als Schimpfwort verwendet.
Finde ich erschreckend.

„Radolfzell am Bodensee“ (Pseudonym)

Wenn ich das mal sagen darf, du hast echt einen Knall!!!

„Butzbach“ (Pseudonym)

Warum Deutsche in Norwegen? Ist die Frage nicht legitim?

„Radolfzell am Bodensee“ (Pseudonym)

Du nervst nur noch und merkst es nicht mal mehr.

„Butzbach“ (Pseudonym)

Ah, okay danke! Eine Antwort darauf war das aber nicht. Die Frage ist doch legitim.

„Butzbach“ (Pseudonym)

Ich habe da einen ganz schönen Text dazu gefunden. Einfach als Gedankenanregung.
Wenn das bedeutet dass ich einen "Knall" habe, kann ich damit leben :-)


Ich wünsche mir – nein ich WILL, dass unsere Gesellschaft aufwacht und seelisch gebeutelten Menschen Liebe und Würde zurückgibt. Als Menschen, die vielleicht sehr starken Verletzungen ausgesetzt waren. Welcher Art auch immer.

Wird ein Kind in der Öffentlichkeit gedemütigt und geschlagen, greifen glücklicherweise immer mehr Menschen ein - das nennen wir Zivilcourage.
Wird ein Kind missbraucht, empören sich die Menschen und fordern Gerechtigkeit und Strafe für den Täter. Das Kind ist ja schließlich fürs Leben gezeichnet! Zu Recht. Warum haben Menschen dann kein Mitgefühl mit denen, die solche Dinge als Kind ertragen mussten und heute mit den Folgen leben müssen?

https://editionf.com/was-heisst-seelische-gesundheit

Ich möchte hier erstmal öffentlich machen (auch wenn ich diesen Text als PN schicken könnte), Kaffeepause ich kenne dich zwar (leider) nicht persönlich, (sondern "nur" vom Lesen im Forum), aber ich stehe fast zu jeder deiner Statements und mag meistens das, was du zu "sagen" hast. Denn ich empfinde wohl ähnlich. Aber du bringst es für mein Empfinden, besser und auch seriöser rüber (als ich es jeh könnte). Ich denke du bist viel mehr sozial kompatibler (das ist absolut positiv gemeint), als so manch' einer denkt (Aufzählen einzelner würde evtl. zu lange dauern).
So nun genug Lobgehudelt, lass' dich (hier) niemals unterkriegen! In meinen Augen, bist du eine Bereicherung fürs Forum. So 'go on'! :)

P.S.: War zwar 'off topic', aber nach DiN's "Wortwahl' absolut zwingend notwendig!!
Und ein extra *Augenroll für DiN

„Braunschweig“ (Pseudonym)

Ich habe vielmehr den Eindruck, dass diejenigen gern mit Steinen werfen, die selbst im Glashaus sitzen... und das werfen dann über das werfen noch diskutieren möchten 😒

Damit meine ich jetzt übrigens nicht nur Kaffee-Pause, sondern auch für Hanna.

Aber immerhin ist es nicht langweilig für die Leserschaft...
Das kann man euch zugute halten 😉

„Butzbach“ (Pseudonym)

Das Thema ist ernst gemeint. Ich habe nicht vor hier (oder irgendwo anders) über Hanna vs. Kaffee-Pause weiterzudiskutieren. Also bitte beim Thema bleiben (bzw. überhaupt erstmal dahin kommen) sonst werde ich Beiträge entfernen (müssen).
Danke Euch!


Danke Doppeltgemoppelt, das ist supernett und tut im Sturm wirklich gut. (Schöner Nick übrigens)

„Butzbach“ (Pseudonym)

@ Rosinante

Wenn ich Dich richtig verstehe willst Du sagen, dass ich Scherze über psychische Krankheiten mache und es nun umdrehe und anderen den Vorwurf mache?
Magst Du mir ein Beispiel nennen? Vielleicht habe ich übersehen oder vergessen dass ich so gehandelt habe, bewusst ist es mir aber nicht.
Das ist ja ein ziemlich heftiger Vorwurf.

„Beckum“ (Pseudonym)

Psychische Probleme sind für viele noch ein Tabu. Und ein Zeichen von Schwäche.
Wenn ich es abspalte und so von mir weg schiebe, dann muß ich mich nicht so genau damit auseinander setzen...... dann hat es nichts mit mir zu tun.....
Ich lese hier häufiger von Menschen, daß sie Erfahrungen mit Rehamaßnahmen haben, von Burnout Krisen sprechen und eben auch mit schweren körperlichen Erkrankungen geplagt sind.....
Diese Art von Offenheit empfinde ich meist als angenehm. Das mag ich hier, daß diese Offenheit möglich ist.
Denn keiner im Leben ist sicher vor Krankheiten und Krisen......die dann auch heftig auf die Psyche schlagen können.

Jeder, der bisher davon verschont bliebt..... Glückwunsch. Ich wünsche jedem, daß es so bleibt. Es gibt Dinge, die wünsche ich noch nicht mal "Feinden" an den Hals.
Aber es gibt eben keine Garantien im Leben..... egal, wie gut man zuvor für sich "gesorgt" hat.
Oder wie "sicher" man /frau sich davor fühlt...
Karma is a bitch.

„Kempten“ (Pseudonym)

Ich versuche mal eine Antwort. Weil MANCHE ihre Dämonen, gesteuert von ihrem Autopiloten auf andere projizieren. Das ist für die "Anderen" mitunter schmerzhaft, verstörend, unangenehm, wirkt unangemessen und trägt auch nicht zum Verständnis bei. Eine mögliche Reaktion der anderen darauf ist sich zu schütteln, wie ein Hund und frei nach, "Humor ist, wenn man trotzdem lacht", sich aus dem Ungereimten ihren Reim machen, also wenn man über Dinge lacht, die eigentlich nicht lustig sind.
(Dämonen und Autopilot bezieht sich auf den Link, den Du hier gepostet hast)

„Kempten“ (Pseudonym)

ich möchte hier Dagmar zitieren und etwas dazu anmerken, Dagmar Du schriebst:

"Wenn ich es abspalte und so von mir weg schiebe, dann muß ich mich nicht so genau damit auseinander setzen...... dann hat es nichts mit mir zu tun..... "

Genau DAS machen leider auch MANCH psychisch Kranke, mit ihrer eigenen Krankheit.

„Neuwied“ (Pseudonym)

Ich mache einen gaaaaaaanz weiten Bogen um solche Menschen. Ich kann Leuten mir Dämonen, Ängsten oder anderen Hirngespinsten nix abgewinnen. Ich komme einfach nicht im Kopf klar damit, dass diese Menschen im Kopf nicht ganz klar sind. Leider trifft man im Netz sehr viele psychisch kranke Menschen...Auch dort verfahre ich gern: Danke.. hab schon...

„Bingen am Rhein“ (Pseudonym)

Ich für meinen Teil benutze geistige Behinderungen/Erkrankungen als Provokation für Leute, die sich bescheurt, schwachsinnig oder sonstwie schxxx verhalten obwohl sie es nicht müssen.
Ganz einfach weil sie sich ohne Notwendigkeit verhalten, als seien sie Behindert/ erkrankt.

Erklärung:
Ich schaue nicht auf eingeschränkte, behinderte oder erkrankte Personen herab. Für mich sind es gravierende Unterschiede ob jemand nicht kann, dann habe ich verständniss und bin hilfsbereit; oder ob jemand sich benehmen könnte, aber einfach ein Arsch ist.

Beispiel: Im Strassenverkehr regen mich Fahrschulen und alte Omis nicht auf wenn sie lahm durch die Gegend zuckeln. Prinzipienreiter die ganz links nach Vorschrift fahren oder keinen Reissverschlussverkehr hinbekommen regen mich auf.

Wenn ich jemanden frage ob er geistig behindert ist / motorische Störungen hat, macht erst seine/ihre Reaktion eine Beleidigung daraus.

Genauso ist es wenn ich Frage ob jemand Moslem, Österreicher, Flüchtling, Afghane, Tourist oder Postbote ist.

Meiner Erfahrung nach werden - trotz mittlerweile größerer Aufklärung - Menschen mit psychischen Krankheiten nach wie vor erheblich stigmatisiert. Wer z.B. beim Arzt einmal äußert, dass eine psychische Erkrankung vorliegt, landet sofort in der Psycho-Schublade und unklare Symptome werden schnell als psychosomatisch abgetan.
Auch bei der Arbeitssuche kann man nicht mal locker-flockig von einer psychischen Erkrankung berichten, ich erlebe es eher so, dass die Erkrankung versteckt wird und man händeringend beim Schreiben des Lebenslaufes nach Erklärungen für die teils großen Lücken sucht.

Es ist sicher besser geworden, aber noch lange nicht gut. Bezüglich der Akzeptanz von psychischen Erkrankungen sind wir noch sehr am Anfang, finde ich.

Zum Thema "Witze über psychische Krankheiten" - ich denke, Unsicherheiten, Ängste und vor allem Unkenntnis stecken dahinter, mit etwas gutem Willen vielleicht noch Unbedachtheit. Die meisten kennen doch nur ein paar oberflächliche Schlagworte und haben im Grunde keine Ahnung von der Materie. Da wird irgendwas flapsig rausgehauen, was vermeindlich witzig ist. Ist es nicht, es ist einfach nur dumm und für wirklich Betroffene verletzend.
Und es hier im Forum über Leute, die einen nerven, zu schreiben, sagt für meinen Geschmack mehr über denjenigen aus, der es von sich gibt. Denn es zeigt, dass man eine psychische Erkrankung als was Negatives und als einen Makel betrachtet und man sein Gegenüber damit herabwürdigen möchte. Kann man machen, muss man aber nicht, für meinen Geschmack ist es stillos.

Jeder, der sich über psychische Erkrankungen lustig macht, sollte sich nicht zu sicher fühlen. Es kann einen ganz schnell selber treffen und dann kann man live und in Farbe erleben, wie es sich anfühlt, wenn man belächelt wird, Erkrankungen als Schimpfwort benutzt werden etc.

„Spremberg“ (Pseudonym)

Ich finde, einige Schreiber müssen sich schon mal die Frage gefallen lassen, ob sie „ nicht mehr alle Latten am Zaun“ haben oder zu viel Alk inhaliert haben....
Ich bin da ganz bei P. Neumann
Es ist ein riesiger Unterschied, ob jemand sich „behindert“ verhält oder tatsächlich ist!
Vor einiger Zeit gab es hier im Forum einen Herren, der echt wirres Zeug von sich gab und zu späterer Stunde wurde es immer schlimmer, vielleicht mit Alk angereichert?
Sowas nervt und stört jede Unterhaltung.

Jede körperliche und seelische Krankheit ist für jede Person anders, da kann man als Außenstehender nur Verständnis und Hilfe anbieten.

„Bernau bei Berlin“ (Pseudonym)

Einer Ost, einer West. Einer flog übers Kuckucksnest. Meiner Meinung nach kann man ueber fast alles scherzen. Den oft sind auch die guten und gesunden und leistungsorientierten Schwester Ratchets die echten Kranken und die gebrochenen Freaks sind die innerlich und moralisch überlegenen. Ich mag Leute mit Schuss. Auch der von Casaschatz genannte Forist der hier immer als schlimmer Alki bepöbelt wurde hat viele schlaue und augenzwinkernde Dinge geschrieben. Mochte ich.

„Weil am Rhein“ (Pseudonym)

Natürlich ist eine psychische Erkrankung etwas Negatives. Ich will keine haben.

„Bernau bei Berlin“ (Pseudonym)

Und der Wille regelt ja bekanntlich wen es erwischt.

„Beckum“ (Pseudonym)

Genau da ist ein großes Mißverständnis.
Der "Wille" alleine regelt nix, wenn die Psyche aus dem Lot gerät.

Der Wille regelt auch nix, ob dich der Krebs erwischt, oder nicht. ....

„Oldenburg“ (Pseudonym)

@Kaffee-Pause
Du nervst also immer noch, was stimmt nicht mit dir 😂

„Kaarst“ (Pseudonym)

@ Dagmar
Und positives Denken heilt auch keinen Krebs!


(ich bin mir aber ziemlich sicher das Schalk von Lipwig die Aussage bzgl. des Willens ironisch meinte..)

„Kaarst“ (Pseudonym)

Die besten Witze über psychische Krankheiten machen sowieso die Betroffenen.