
@ flyawaybird , vielleicht sind es nicht nur Vorurteile wenn Personen ein Gegenüber mit Handicap ablehnen. Es kann auch durchaus sein dass jemand Erfahrungen mit einem behinderten Gegenüber gemacht hat und diese nun eben nicht mehr möchte. In meinen Augen vollkommen legitim.
Man hat eine gewisse Vorstellung von seinem Gegenüber und trifft da etwas in der Beschreibung nicht zu, dann hat der andere "Pech" gehabt.
Ich persönlich möchte keinen Mann der kleiner als ich ist, da bin ich sehr konsequent und mache keine Ausnahme. Sind aber keine Vorurteile, ich mag es einfach nicht.
Ebenso haben manche eine Einschränkung was das Gewicht anbelangt oder die Gewichtsverteilung. Alles vollkommen normal.
Du schreibst die Nachrichten werden weniger oder brechen ab wenn du dein Handicap erwähnst, sicher weißt du aber nicht ob es nun genau daran lag oder an anderen Dingen oder? Sicherlich sind durchaus auch Personen dabei, die aufgrund deines erwähnten Handicaps den Kontakt abbrechen, ich könnte mir aber auch vorstellen dass es nicht bei allen aufgrund dessen der Fall war.

„Aachen“ (Pseudonym)
Sicherlich sind oft "Vorurteil" im Kopf von vielen und auch "Berührungsängste". Weil eben viele Menschen nicht jemanden mit Behinderungen näher kennen.
Was ich nicht sehe und real erlebe, ist schwer zu begreifen.....
Der Begriff"Behinderung" kann ja sehr weit umfassend sein und alles mögliche bedeuten.
Meist ist aber der Rollifahrer als erstes im Kopf..... kann aber auch was völlig anderes sein.
Für mich persönlich käme ein Partner mit "Behinderung" nicht in Frage, bzw nicht schon zu Beginn beim kennenlernen.
(Später im Beziehungsleben kann es ja immer zu Krankheiten und "Behinderungen" kommen. Nichts im Leben ist "sicher")
Ich arbeite im Sozialen Bereich und habe tgl mit Krankheit und Behinderungen zu tun.
Nein, ich möchte dies nicht auch noch privat. Das würde mir zuviel werden.
Und ich will mich da auch nicht betr der political correctness rechtfertigen müssen.
Ich würde auch keinen sehr massiv übergewichtigen Partner haben wollen, keinen 20cm kleineren oder Liebhaber von Extremsportarten oder für mich befremdlichen Hobbies, bei denen ich teilhaben soll ;-))
Ich mag auch keine rotblonden blauäugigen schmächtigen Männer
.... zumindest nicht als Partner, weil sie mich nicht "antörnen"..... tut mir für Herren dieser äußeren Merkmale leid ;-))
Sicherlich mag dies "ungerecht" usw sein.
Ja. Ist es gewiss auch.
Aber dies sind einfach meine persönlichen Prioritäten. ...nicht mehr und nicht weniger.
Gibt auch genügend Herren, die keine große Frau mit Kodderschnauze mögen, schmunzel. ...ist eben so.
Ich fände es gut, mit offenen Karten damit umzugehen. Dann erspart man sich negative Erlebnisse.

„Kleve“ (Pseudonym)
Hier im Forum als eine der ersten Informationen die Einschränkung einer Behinderung wahrzunehmen ist etwas völlig anderes als im beruflichen oder privaten Umfeld jemanden kennen zu lernen.
Viele Freundschaften und Beziehungen enden nach Erkrankung oder Unfall.
Depression, Komplexe, Ängste sich in der Öffentlichkeit zu zeigen sind auch Einschränkung also Behinderung.
Sind nur schwierig optisch wahrzunehmen.

„Verden“ (Pseudonym)
Da ich eine Frau mit Handicap bin, möchte ich etwas dazu sagen.
Nach 4 Hirninfarkten, einem Herzstillstand und einer Herz-OP sitze ich im Rollstuhl( seit 2006) und ich bin damit immer offen umgegangen.
Hatte viele Jahre eine Beziehung zu einem Mann, der keinerlei Einschränkungen hatte, die Beziehung ist nicht an meinem Handicap gescheitert.
Vor 13 Monaten habe ich hier mit einem Mann geschrieben ( da war ich auf Teneriffa im Urlaub), es war gleich eine Ehrlichkeit, Offenheit und Vertrauen da, so sind wir ziemlich schnell zu WhatsApp gewechselt, weil wir da auch unsere Stimmen hören konnten. Kurze Zeit später bin ich nach Hause geflogen und als mein Flieger in HH gelandet ist, hatte ich eine Videobotschaft von ihm, das er sich sehr freut, das ich zu wieder in Deutschland bin und ob wir uns am Samstag treffen wollen. Dem habe ich zugestimmt und seitdem sind wir ein Paar, natürlich kann ich sehr schlecht gehen, aber wir leben unser Leben. Waren schon mehrmals im Urlaub, gehen schwimmen,geniessen ab und an floaten zu gehen, sind viel in der Natur, er fährt Fahrrad, ich Handbike. Mein kleiner Ben ( Bolonka ist immer mit dabei), wir gehen ins Kino, geniessen viel Zeit auf meiner Terrasse, die wir gemeinsam zu einer Wohlfühloase gemacht haben.
Natürlich ist einiges anders, wir reden ganz offen, wenn sich Probleme anbahnen und bisher haben wir immer eine Lösung gefunden.
Seine Eltern und Geschwister mit Familie, wollten mich recht schnell kennen lernen, so sind wir hingefahren, sie haben mich nicht als behinderte Frau wahrgenommen, sondern herzlich aufgenommen und wir haben sehr guten Kontakt und sehen uns oft.
Wichtig ist Offenheit, sich nicht verstecken. Ich bin ein sehr kommunikativer Mensch, bin sehr gepflegt, trage gern Kleider und Röcke und mag es, das mein Schatz es mag, das ich mich nicht hängen lasse.
Wir haben schon einige Krankenhausaufenthalte gemeistert und sind dankbar, für die gemeinsame Zeit und unsere Liebe, die täglich wächst. Er nennt mich immer mein Sonnenschein...
Mein Schatz, ich danke Dir für Deine Liebe und wünsche mir, noch viele gemeinsame Jahre.

„Langenfeld“ (Pseudonym)
Wow, so viel Resonanz in dem Artikel hätte ich gar nicht erwartet. Also ich habe schon erlebt, das manche überhaupt nicht mehr geantwortet haben obwohl sie nicht mal wussten wer ich bin. Auf den ersten Blick sieht man meine Behinderung nicht wegen Arm,-u. Handgelenk aber damit muss jeder selber wissen umzugehen, wenn er einfach sagt jetzt ist Schluss. Sicher wäre ich gerne "100% Gesund" aber ich gehe arbeiten, ich verdiene Geld, ich mache alles. Nur in der Liebe muss man gewisse Sachen dann eben zurückstecken. Bin halt kein Mensch der von sich alles bei Twitter postet :D Bin gespannt, vielen Dank für eure Antworten.

„Bad Kreuznach“ (Pseudonym)
flyawaybird, möchtest du meine Frage nicht beantworten?

„Freudenstadt“ (Pseudonym)
@flyawaybird es ist leider IMMER so, dass Menschen die von der "Norm" abweichen, es bei der Partnersuche viel schwerer haben.
Da ist es egal ob diese Abweichung/en in Form von Figur, sichtbarer Behinderung oder sonstwas sind, es erschwert die Partnersuche sehr.
Aber da gibts nur eins: Nicht aufgeben und hoffen dass man irgendwann genau den Menschen trifft für den man perfekt ist. Was Anderes bleibt einem ja gar nicht übrig

„Barsinghausen“ (Pseudonym)
Eine Bekannte, die Reha-Bereich arbeitet, war 6 Jahre mit einem Rollstuhlfahrer zusammen. Sie hat noch 3 Jahre lang den Kredit abbezahlen, mit dem sie ihr Haus hat behindertengerecht umbauen lassen. Sie hat auf Kinder verzichtet, weil es mit ihm halt nicht ging. Jetzt ist sie 41 und vor 4 Monaten hat er sie betrogen und will jetzt zur Neuen ziehen.
Man sollte nie sozialer sein, als gut für einen selbst okay ist. Nicht jeder Behinderte ist es wert.

In erster Linie sind behinderte Menschen einfach nur Menschen, da gibt es Nette und Arxxxlöcher wie bei den nicht-behinderten Menschen auch. Deine Aussage finde ich schon arg schräg!

„Barsinghausen“ (Pseudonym)
Es ging genau um den ersten Teil deiner Aussage @Berith.
Hier wurde vorher auch schon mal die besondere Dankbarkeit von Menschen mit Einschränkungen angesprochen. Mein Posting ist nur ein Appell, nicht in der Hoffnung darauf irgendwelche Kompromisse einzugehen, die ZU weh tun.

Zum Thema allgemein: ich finde es völlig legitim, wenn jemand für sich gewisse Formen von Einschränkungen bei potentiellen Partnern ausschließt. Sicher kann man alles Mögliche auch mit Freunden machen, aber je nach Stellenwert eines gewissen Lebensstils oder gewisser Aktivitäten ist Unzufriedenheit doch einfach vorprogrammiert, wenn man einen Partner hat, der da nicht mitziehen kann (oder auch will).

„Barsinghausen“ (Pseudonym)
Im Endeffekt ist starkes Übergewicht halt auch eine Form der Behinderung. Auch wenns hart ist das zu akzeptieren.

@ Pudel:
Ach so, dann verstehe ich Deine Aussage jetzt besser.
Ich finde allerdings, dass man bei der Liebe gar keine Kompromisse eingehen sollte und schon gar nicht in der Hoffnung auf Dankbarkeit oder um sich überlegen zu fühlen. Damit macht man sein Gegenüber sehr klein.

„Barsinghausen“ (Pseudonym)
Sehe ich auch so.

„Waldkirch“ (Pseudonym)
H. Eine Bekannte .., klasse Beitrag.
So komme ich zurück auf den Bankangestellten im Rollstuhl.
Ein Bildband herausgegeben in schwarz/weiss hoch anspruchsvoll,
überhaupt ein Grösus in der Eisenbahnszene.
(-Halbe Arbeitszeit bei gleichem Lohn-)
So nannte ich beiläufig den Namen: "Deeer"
Unbekannte Eisenbahnfreunde wurden wütend.
Dazu passt jeder dritte Satz:
"Wissen sie ich sitze im Rollstuhl".
Als junger Mann kletterte er auf eine Dampflokomotive,
(Männer?) darüber war die Oberleitung 15.000 Volt.
Überschlag.