Verstörende Ähnlichkeit mit den Eltern
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.11.2018
Naja ;-))
Ich entdecke auch schon mal Ähnlichkeiten, die ich nicht so "prickend" an mir finde....ggf daher "verstörend". Zumal ja nicht jeder ein super gutes Verhältnis zu jedem Elternteil hat.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.11.2018
@Kabuki Queen
das "verstörend" gilt vielleicht nur für mich und ergibt sich eventuell aus meiner Lebensgeschichte, relativ früh von zuhause weg, viel im Ausland, jetzt nach 36 Jahren wieder zurück in meiner Heimatstadt. Plötzlich lebe ich zusammen mit meinem Vater in einer Wohnung und werde mit der Erinnerung an meine Mutter konfrontiert und mit der Ähnlichkeit mit meinem Vater.
Das verstört mich schon manchmal, manchmal belustigt es mich, am Anfang hat es mich überrascht; deshalb dieser Thread - ich wollte wissen, ob andere auch so große Ähnlichkeit sehen.

Die Beiträge von euch sind für mich sehr interessant! Vielen Dank dafür!
Richtig @KabukiQueen, mich verstört da rein gar nichts!
Im Gegenteil – oft lache ich über mich selbst, wenn ich mich dabei ertappe, dass ich dieselben Wesenszüge habe, für die ich meine Eltern früher bespöttelt oder gar kritisiert habe.
Nicht dass es keine schwierigen Charaktereigenheiten gegeben hätte, aber ich scheine eine ganz gelungene Mischung zu sein und kann eventuell auftauchende Probleme recht gut kompensieren.
Äußerlich werde ich zwar meiner Mutter immer ähnlicher, aber mental und rational bin ich (zum Glück) eindeutig die Tochter meines Vaters. Und ja, es stimmt. Die genetisch angelegten Eigenschaften prägen sich mit zunehmendem Alter immer deutlicher aus – trotz altersbedingter Toleranz, Weisheit und Nachsichtigkeit.🧐
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.11.2018
Wieso eigentlich verstörend?
Je älter ich werde, desto mehr sehe ich Ähnlichkeiten zum meinem Vater - und das ist gut so. Äußerlich, aber auch von unserem Wesen her, z. B. in punkto Humor, Hang zum Perfektionismus (leider) oder Kreativität. Möglicherweise teilen wir uns diese Eigenschaften, weil wir beide das jüngste, verhätschelte Geschwisterkind sind.
Einige, wenige Punkte meiner Erzeugerin finde ich zwar auch, aber mehr erlernte, anerzogene als angeborene - und darüber bin ich sehr froh. Mein Ziel ist und bleibt es, diese bei einem Minimum zu halten oder daran zu arbeiten, sie - soweit möglich - zu modifizieren.
Und auch wenn wir im Großen und Ganzen nicht wirklich viel gemein haben, finde ich auch Parallelen zu meiner Schwester, die unausgesprochen einfach ineinander greifen, ohne dass wir uns groß verständigen oder absprechen müssen.

Zu diesem Thema habe ich vor kurzem einen Artikel gefunden:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/muetter-geben-beziehungsfaehigkeit-an-kinder-weiter-a-1238894.html
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.11.2018
schon sehr spannend, wenn man das alles so sieht, wenn man selbst etwas älter geworden ist! Ich sehe schon sehr stark meine Mutter und meinen Vater in mir, auch meine ganzen Tanten mütterlicherseits - ich bin eine Perle :) in einer Perlenkette (ich neige dazu Dinge immer sehr, sehr positiv zu sehen, hab ich von meinem Vater :)))).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.11.2018
Ich bin die genaue 50/50- Mischung meiner Eltern. Äußerlich und sonst auch. Sie haben mir vieles an Interessen und Fähigkeiten mitgegeben, die mir heute nützlich sind. Meine Mutter war eher die praktisch-zupackende. Von ihr habe ich Handarbeiten gelernt, nähen an der Maschine, kochen, backen...
Mein Vater war der Schöngeist, Musiker. Von ihm habe ich das Interesse für Musik und Sprachen, sicher auch den Weitblick über den Tellerrand hinaus.
Meine Mutter hat mir leider auch ein paar charakterliche Züge vererbt, die nicht so toll sind, aber jetzt, wo ich selbst älter werde, nivelliert sich das etwas.
So eine Birne ist mein Sohn. Ich meinte, eine zu sein - bin es aber im nachhinein betrachtet eben nicht. Er fällt aber aus den Rahmen. Leider aus allen - er hat also weder das Gute noch das Schlechte fortgesetzt. Ist also schlecht darin, wo wir früher gut waren - dafür aber anderes darin, wo wir schlecht waren. Leider eben nicht besser, nur anderes schlecht. Wird von seinem Vater kommen - man hat eben zwei Elternteile...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.11.2018
Ich bin ein Apfel, aus dem eine Birne wurde und das nicht nur äußerlich.
Dadurch, dass ich so ziemlich alles anders gemacht habe, wurde ich schon sehr früh als 'unzureichend' etikettiert.
Im Endeffekt bin ich auf meinem Weg weiter gekommen als alle anderen, aber der Preis war und ist hoch.
Auf der heutigen Familienzusammenkunft war es deutlich spürbar. Da der einzige Mensch, der mich immer so akzeptiert und unterstützt hat wie ich bin, seit kurzem nicht mehr da ist, tritt alles umso deutlicher in Erscheinung.
Manche Früchte schmecken für sich gut, aber harmonieren eben nicht mit anderen im Obstsalat.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.11.2018
@karlaL
Du bist genauso wie du sein solltest und das ist gut so.
Mir wurde auch immer gesagt, du bist wie dein Vater...

Und ja, so bin ich nicht nur mit dem negativ Scheiss,sondern auch mit den positiven Werten.
Ja, so ein ähnliches Problem, wie Annette, habe ich auch. Daher bin ich auch sehr dankbar für ihren Beitrag - denn dieser bestätigt mich darin, dass man eben nicht wirklich aus der eigener Haut kann, auch wenn man sehr will. Das wird einem aber erst im Nachhinein klar, wenn man zurück blickt und feststellt, dass man es nicht wesentlich besser gemacht hat, obwohl man alles ganz anderes machen wollte...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.11.2018
Vielen Dank für deinen Beitrag, Annette!
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Die Weite zwischen Aufprallpunkt und Stamm variiert je nach Größe und Anwuchsstelle des Apfels am Baum. Stets ist sie nicht weit vom Stamm entfernt, relativ, bezogen auf zb.b eine Strecke von 1000 m.

Meine Eltern waren in mancherlei Hibsicht Keine Vorbilder für mich. Und so wollte ich nicht so werden wie sie, ich wollte es besser machen, besser sein. Das gleiche gilt auch für meine Geschwister. Erst vor kurzem habe ich mit Anfang 50 angefangen zu verstehen, dass wir im Grunde in vielem, wenn auch in anderer Ausprägung, so geworden sind wie unsere Eltern. Das war eine Ernüchterung, ein Schock aber auch ein erkennen, begreifen und verstehen lernen. In der Familie meiner Mutter (Geschwister) herrscht eine große Rüchsichtslosigkeit oder anders herum gesagt, es herrschen zu wenig Respekt und Achtsamkeit. Wir
Kinder haben erkannt das da etwas nicht stimmt, wussten aber nicht was und warum. Auf jeden Fall wollten wir es anders, besser machen.. Wir dachten auch, dass uns dies gelungen wäre. Was für ein Irrtum. Wir haben eine kleine positive Entwicklung gemacht. Aber wir sind in unserer Art respektlos und unachtsam.

Ich denke weil wir es in unsere Familie und auch in unserem erweiterten Umfeld nicht erleben durften mit Respekt und Achtsamkeit behandelt zu werden, haben wir gar nicht erleben, begreifen und lernen können was Achtsamkeit und Respekt ist ind wie man sich achtsam un respektvoll verhält sich selbst und seinen Mitmenschen gegenüber.

In der Familie meiner Großeltern mütterlicherseits herrschte eine weitaus größere Rücksichtslosigkeit als in der Familie meiner Eltern.Von meinen Urgroßeltern weiß ich nichts. In den Familien meiner Geschwister sind diese Phänomene auch wieder zu beobachten. Wieder in schwächere Ausführung. Es wird also von Generation zu Generation besser.

Als Kinder und junge Mensch habe ich nicht gewusst was genau nicht in Ordnung war. Ich nahm wahr das Vieles in unserer Familie unverständlich war, das Verhalten unsere Eltern untereinander und das uns Kinden gegenüber. Wir wussten dass da was nicht stimmt aber nicht was. Wir spürten die Ausprägungen der Störungen, erkannten aber aber die Störung und somit auch deren Ursache nicht. Für uns war das Gestörte das Normale. Wir haben die Störungen unsere Eltern übernommen, obwohl wir es besser machen wollten. Aber da war es im Grunde schön zu spät wir waren schon selbst so geworden ohne es zu erkennen. Nur die Ausprägungen haben sich gewandelt. Erst mit 50 habe ich das Ansatzweise verstanden und versuche nun mehr Repekt und Achtsamkeit in mein Leben zu integrieren.

Aber dies ist nur ein Aspekt dessen was nicht gut war und ist. Als junger Mensch habe ich das Sprichwort nicht verstanden. Heute schon. Es gibt eine kleine Bandbreite des Abstandes, doch auch der größte Abstand kann nicht als weit bezeichnen werdn. Früher dachte dass ich es in der Hand hätte zu sein wie ich sein möchte und dass ich als Apfel eine Apfelbaumes weit weg vom Stamm herunterfallen werde. So etwas würde selbst bei einem starken Sturm nicht geschehen. Ich denke wir sind im Grunde wie unsere Eltern weil wir mir ihnen leben, sie uns erziehen oder auch nicht. Hier machen wir unsere Erfahrungen, hier werden wir geformt. Hinzu kommt die Umwelt und mit etwa 20 ist unsere Persönlickeit quasi entwickelt.

Anmerkung, heute gelesen, Jesus wir geschmäht, er betet für seine Schmäher. Warum fragt man? In meinem Herzen war nur Gutes und das habe ich Ihnen gegeben. Ich kann Ihnen nur geben was in meiner Börse ist.
ich: er hätte ihnen also ga nicht anderes geben können weil er nur das hatte. Die Auslegung ging auf dir Beschähmung der Schmäher ein, das diese die Schwächeren seien und letztendlich die beschähmten. Das halte ich für blauäugig.
Aber zurück zu Börse. In der Börse meiner Eltern war alles was Sie uns geben könnten. Sie hatten nur das. Auch wenn es schlimm war für uns Kinder und ich meinen Eltern lange eine ZeitbVorwürfe gemacht habe und auch heute noch mache ist mir klar geworden, das ich meinen Eltern nichts vorwerfen kann. Es war Ihre Lebenswirklichkeit, Ihr Sein und dies kann man Menschen rückblickend nicht vorwerfen. Unsere Familie besteht aus fünf Einzelkämfern, streitbar, respektlos, wenig achtsam, nahezu ohne Beziehungen innerhalb der Familie. Bis vor kurzem habe ich vor allem die einzelnen Petsonen gesehen. Ihr Leid durch das Ganze. Nun sehe ich auch die Familie als Einheit. Und die gab es nicht. Es ist zum weinen. Alles war da. Wir hätten es schön haben können und schön haben. Und heute, trotz Bemühungen viel Leid. Das läßt sich im Endspurt nicht mehr richten. Auch sehen das auch nicht alle so wie ich.
Ich sehe meiner Mutter sehr ähnlich und ich denke, dass das für meinen Vater nach ihrem Tod nicht einfach war.
Meine Schwester hat viele Eigenschaften meines Vaters abbekommen.
Ich finde es eigentlich sehr schön, wenn man merkt/sieht woher man kommt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.11.2018
Mein Bruder ist meiner Mutter aus dem Gesicht geschnitten ähnlich. Selbst nun im Alter ist dies geblieben.
Aber mit zunehmendem Alter zeigt er immer mehr Macken und auch Wesenszüge von unserem Vater (obwohl er bei diesem nur die ersten 5 Jahre gelebt hat......also nichts mit Erziehung und so, lach. Reine Genetik )

Ich komme eher auf eine Großtante mütterlicherseits. Sehe weder Vater noch Mutter wirklich ähnlich. Mit zunehmendem Alter zeigen sich ein paar Gesichtszüge der väterlichen Linie etwas deutlicher. Aber im Charakter und Wesenszügen komme ich mehr auf meine Mutter.....dazu gibt es aber noch einen guten Mix von allen möglichen Verwandten ddr mütterlichen Linie.

Als Geschister sehen und sind wir uns somit auch nicht ähnlich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.11.2018
@Karla Lagenfeld
das klingt aber spannend! Weißt du, ob es jemanden in deiner Verwandtschaft gibt, dem du ähnlich bist. Von wem du dein Temperament hast? Wenn nicht, bist du wirklich ganz was Individuelles - ist doch auch toll, oder - auch, wenns manchmal schwer war.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.11.2018
Das Problem bei mir und das trägt heute noch,das ich ihnen nicht nicht ähnlich bin sondern ganz anders.
Alle sind sie in der Familie dunkelhaarig mit braunen Augen.Ich bin blond mit blauen Augen.Meine Brüder waren in der Schule folgsam verständig.Schulspecher Klassensprecher.Bei mir durfte Mama oder sogar beide öfters beim Schulleiter aufschlagen.Ich war renitent ungezogen und ewig im Krieg als Kind und Teenager mit meinen Eltern.Für mich war das ganz ganz schwer.Meine Mutter sagte mal zu meinem Vater ..Ich könnte nicht von ihnen sein.Mir kam es auch oft so vor!
Meine Mutter ist ruhig besonnen ,und mein Vater kenne ich nur in seiner Freizeit mit Büchern .Ich habe meinen Vater nie laut erlebt.Ich dagegen kämpfe mit temperament und kann so stur sein.
Ich hätte oft und gern von beiden Elternteilen mehr gehabt!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.11.2018
@Cheshire-Cat76
Zwillingsstudien lese ich total gerne, finde sie extrem spannend.
Es gab mal, schon vor Jahren, eine sehr gute Sendereihe dazu auf BBC - leider habe ich den Titel vergessen.
Getrennte Zwillinge haben sehr oft ähnliche Lebenswege, wurde darin gesagt - ich bin aber skeptisch, ob das wirklich so stimmt... kenne leider selbst keine getrennten Zwillinge.

Schlimm finde ich es übrigens nicht, dass ich meinen Eltern so ähnlich bin, nur etwas verstörend, weil man ja doch immer glaubt - ich zumindest manchmal - dass man etwas sehr Individuelles ist.
Je älter ich werde, desto mehr merke ich, dass das nicht stimmt ... ich bin einfach nur eine in einer ganzen Reihe irgendwie ähnlicher Verwandten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.11.2018
Nachdem meine Mutter starb, bekam ich von meinem Vater immer wieder zu hören ich sei ja genauso wie sie. Allerdings meinte er es nicht als Kompliment, aber ich fasse es dennoch als Solches auf, denn -in meinen Augen- war meine Mutter eine tolle Frau und ich habe viel von ihr gelernt, was mein Vater mir nie hätte beibringen können.

Insofern ist es für mich also nicht schlimm, wenn ich "wie meine Mutter" bin. Schlimmer wäre es für mich, wenn ich wie mein Vater wäre! Das ist aber eine andere Geschichte, die hier nur den Rahmen sprengen würde.

Generell ist es so, dass schon öfter in Zwillingsstudien nachgewiesen wurde, dass die Gene viel mehr Einfluß auf unser Leben haben, als man denkt
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.11.2018
Durch mein derzeitiges Leben werde ich jeden Tag damit konfrontiert wie sehr ich meiner Mutter und meinem Vater ähnle.
Nicht nur rein äußerlich - bin exakt 50% Mutter, 50 %Prozent Vater - sondern auch in Gestik, Mimik, Temperament, Humor, Sprachduktus, Gesundheit und Grundnaturell.
Da ich relativ früh von zuhause weg war und auch relativ weit, fiel mir das nie so auf.

Jetzt springt es mich jeden Tag an - und das obwohl ich eigentlich im Leben so viele andere Einflüsse hatte.
Kindheit und Jugend prägen anscheinend doch sehr, auch die Gene.

Da bildet man sich ein, man hätte sich weiterentwickelt und dann das!

Seid ihr euren Eltern auch so ähnlich? Oder eher anderen Verwandten - Oma, Opa, Geschwister, Tante, Onkel? Oder seid ihr total anders?

Findet ihr eventuelle Ähnlichkeiten eher beruhigend oder auch etwas verstörend?