Vernunftehe - Was denkt Ihr darüber?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2011
Mir fällt auf, das einige davon ausgehen das es in Verbindungen die aus Vernunft gesteuerten Gründen eingegangen - oder auch nur aufrecht gehalten - werden, keine Sexualität gibt und einer der Beteiligten fremd gehen muss/soll/würde/kann/wird. Aber es ist doch so, egal aus welchen Gründen man sich mit einem anderen - für was auch immer - zusammen tut, es bedarf dazu einem gewissen Grad an Sympathie. Und ebenso kann man doch auch Zuneigung (und diese muss nicht zwangsläufig das GROSSE aller Gefühle sein) füreinander empfinden. Und aus dieser Zuneigung heraus kann man doch ebenso körperlich befriedigend zusammen sein. Und nicht das Fremd gehen ist ein Tabu. Weder in einer Liebes- noch in einer Vernuftehe, sondern der Betrug am anderen. Denn fremd gehen findet in der Regel - es sei denn die Beteiligten regeln so etwas offen - heimlich statt. Und dem anderen so etwas substanzielles vorzuenthalten (ist natürlich nur meine persönliche Meinung) zeugt von wenig Wertschätzung Ihm oder Ihr gegenüber. Und dabei ist es egal ob Vernunft- oder Liebesverbindung oder auch nur Freundschaft oder, oder, oder...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2011
An die Befürworter der Vernunftehe/Beziehung,

was macht ihr, wenn ein Mensch euch dieses s.g. "dümmliche Dauergrinsen" aufs Gesicht zaubert?

Wird er dann zurück geschickt, weil es mit den Vorstellungen im Kopf nicht übereinstimmt?
Fremdgehen oder nicht hat nix mit Liebe zu tun, sondern mit Respekt vor dem anderen. Es gibt Menschen, die sich lieben und doch nicht sexuell einschränken - und es gibt sogar Menschen, die mehr als einen Partner lieben und auch mit mehreren sexuell aktiv sind (Stichwort Polyamory).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2011
Warum ist Fremdgehen in einer Vernuftsehe eigentlich ein Tabu? Die Partner lieben einander doch sowieso nicht und Sexualität braucht man doch.
Aus meiner Sicht ist die Basis einer Vernunftehe Respekt und Achtung vor dem anderen. Fremdgehen gehört nicht zu einem respektvollen Umgang. Andere sexuelle Partner wären nur dann in Ordnung, wenn beide damit einverstanden sind und es keine Heimlichkeiten gibt.

Ich sehe eine Vernunftehe auch nicht als kalt und lieblos an. Wo eine tiefe Freundschaft ist, kann Liebe entstehen. Und selbst wenn nicht, ist da wahrscheinlich immer noch mehr als in vielen Liebesehen, wenn der Alltag erst eingekehrt ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2011
Aber wenn man nicht lieben kann, dann braucht man doch auch niemanden um sich herum? Es gibt doch so viele Arten von Liebe. Die Dunkelziffer der Männer die nur aus Vernunft geheiratet haben als aus Liebe ist riesig! Es ist ja wohl kein Witz, wenn Männer die Ehe als Verdammnis/ Hölle bezeichnen und glauben ihr Leben sei damit zu ende. Wird aber so getan als sei es nur ein Scherz. Die Zahl der Frauen, die auch aus Vernunft geheiratet haben, muss auch beachtlich sein. Man denke nur an die Schande, alleinerziende Mutter zu sein. Lieber doch Mutter mit Ring am Finger. Ich denke Vernuftsehen sind gang und Gebe. Ein guter Hinweis sind auch die vielen Fremdgehereien.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2011
es hat viel mehr damit zu tun, dass es menschen gibt, die z.b. nicht lieben können, da sie es nie gelernt haben.

was ist mit dienen menschen? sind sie zu nem dauerhaften leben in einsamheit verdammt?

wäre da nicht eine vernunftehe, eine alternative zum alleine sein?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2011
Ich war einmal verheiratet und das reicht meines Erachtens aus.
Ob ich nocheinmal heiraten würde, bezweifle ich. Denn man muss nicht heiraten, um glücklich zu sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2011
Du hast wohl GZSZ geschaut wo Ayla mit dieser Idee kokettiert? :)

Das wäre einfach nichts für mich, wobei ich sicherlich, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, auch daran denken würde. Das ist schließlich die einfachere Lösung. Allerdings glaube ich auch, dass so eine Vernunftsehe zu Depressionen und Selbstmord führt, ähnlich den langjährigen, unglücklichen Ehen, wo ein Partner den letzten Ausgang wählt, oder die Scheidung. Wie soll man so bitte glücklich werden? Ohne Leidenschaft? Ohne Liebe, die die Welt in ihren Grundmäuern erschüttet?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.06.2011
manche ehen oder lebensgemeinschaften entwickeln sich im laufe der zeit zur reinen vernunftbeziehung. mann/frau hält am althergebrachten fest und sucht den kick daneben. stellt sich nur die frage was denn besser ist? achtung und respekt bleiben auch in diesem fall ganz gewaltig auf der strecke.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.06.2011
@bunte_seele: Ich denke die Ehen hielten früher auch deswegen länger, weil die Bedürfnisse andere waren als die von heute. Die Frau war meist häuslich, kümmerte sich um Haushalt und Kinder. War eher diejenige, die der Ruhepol der Beziehung war. Man ließ sich nicht einfach mal so wegen einer falsch benutzten Zahnpastatube oder 'unüberwindlichen Differenzen' scheiden - das ist bewusst überspitzt ausgedrückt.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich ver- oder beurteile keineswegs Menschen, die ihre Gründe für eine Scheidung hatten. Jedem erscheinen seine eigenen Probleme als die Größten und wenn man mit einer Scheidung glücklicher ist, sollte man den Schritt auch wagen. Ich hab nur ab und an den Eindruck, dass man sich zu einfach scheiden lässt und zu wenig kämpft. Klar, wenn es da nichts mehr gibt, worum es sich zu kämpfen lohnt - das muss jeder für sich entscheiden.. Vielleicht bin ich auch einfach noch zu romantisch was die Ehe angeht aber ich gehe von dem aus, was meine Eltern mir vorleben und die zwei sind seit 47 Jahren glücklich verheiratet.
18.06.2011
Ehe und Vernunft sind orthogonal zueinander...
interessante diskussion hier...

also grundsätzlich kann ich dem ansatz von mrs broeselburger zustimmen.
mir fehlt dabei aber eine wichtige komponente:
achtung, respekt und wertschätzung meines partners.
man könnte jetzt nochh die philosphische frage stellen was denn nu liebe eigentlich ist.
nun, ich habe die antwort nicht, denn ich denke diese frage muss jeder für sich alleine klären.
für mich ist liebe etwas das nicht nur aus schmetterlingen im bauch besteht. es ist eben auch wie man seinem partner begegnet, wie man mit dem anderen umgeht.
und so gesehen ist liebe auch nur ein wort das eine einsstellung beschreibt, eine grundhaltung.

jemanden sehenn und sich freuen das er da ist, auch das kann liebe sein. es kann auch freundschaft sein. ist es wichtig wie man es nennt, solange es sich gut anfühlt?

meinen partner unterstützen, für meinen partner da sein, ist es wichtig ob das liebe ist? ich denke es ist wichtiger das so ist.

nun, ich bin ein mensch der sicher ziemlich hhoffnungslos romantisch ist. aber wie hier schon geschrieben wurde, die schmetterlinge vergehen irgendwann und dann bestehen die partnerschaften die ihrer beziehung einen anderen inhalkt wie nie nur eine rosa brille gegeben haben.

wenn ich mein gegenüber nur als zweckgemeinschaft betrachte, mit dem ich mir den steuervorteil und die miete teile dann ist das eher eine wg, und dafür würde ich nicht heiraten.

ich brauch vertrauen, respekt, wertschätzung, achtung. ich brauche das gefühl das ich bei diesem menschen ich sein darf. das ich auch schwach sein darf, ohne befürchten zu müssen deswegen verachtet zu werden. und es gibt einen feinen unterscheid zwischen freundschaft und partnerschaft.

ich denke es muss einfach passen. dann spielt es keine rolle wie man es nennt was zwei menschen verbindet.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.06.2011
eine vernunftehe denke ich wird nicht im herkömmölichen sinner funktionieren, höchstens wenn beide sich einig sind fremd zu gehen, und warum sollte man dann heiraten???
das weltbild hat sich geändert, die wertigkeiten sind verschoben. früher funktionierte das noch mit einer vernunftehe, doch heute stellt man gewisse erwartungen an den patner, oft sogar überzogene. deswegen klappt das heute nicht mehr so. auch das angebot ist heute einfach größer, durch das internet , telefon ect.
eine vernunftehe denke ich kann heute einfach nicht funtionieren da es einem garantiert auf die dauer nicht gut geht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.06.2011
bunte_seele
danke, genau das wollte ich auch schreiben, aber du hast mir die arbeit abgenommen..;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.06.2011
Jedem seine Meinung. Ob sie bereichernd ist oder nicht..........Es ist halt nun mal MEINE Meinung.
Vielleicht ist mein Bild von meiner Eltern- und Großelterngeneration ja völlig falsch - aber ich denke nicht, dass Leidenschaft und Sex früher eine so große Rolle gespielt hat wie heute.

Damals lernte man sich kennen und war über längere Zeit einfach befreundet. Gemeinsame Interessen und Zukunftspläne bestimmten, ob eine Ehe eingegangen wurde. Ich denke, die Liebe damals war eine andere, als das, was wir heute vielfach darunter verstehen.

Sicher gab es auch früher Menschen, denen Leidenschaft und Sex wichtig waren. Das waren die Künstler, die Bohemes - Menschen, die sich ausserhalb der "normalen" gutbürgerlichen Gesellschaft bewegten.

Ausserdem darf auch nicht vergessen werden, dass früher eine Scheidung etwas "unanständiges" war - eine geschiedene Frau oftmals nicht mehr gesellschaftsfähig. Und doch denke ich, dass viele Ehen früher glücklicher und zufriedener waren, weil nämlich Freundschaft und gegenseitiger Respekt die Basis waren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.06.2011
Was für ein toller Beitrag 'Hochzeit ausgeschlossen' - er bereichert den gesamten Thread..

@bunte_seele: Das hört sich wirklich gut an. Das einzige, was mir darin fehlt ist die Leidenschaft, das Feuer. Ich war noch nie verheiratet und kann daher auch nicht aus schlechten Erfahrungen schöpfen aber die Ehe sollte nicht nur eine Kopf-Entscheidung sein meiner Meinung nach.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.06.2011
Für ne Hochzeit gibts doch eigentlich nur zwei Gründe - entweder psychischer Schaden oder finanzielle Vorteile
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.06.2011
Warum sollte eine Beziehung die auf Liebe und Schmetterlinge im Bauch aufgebaut ist, nicht ein Leben lang funktionieren?

Es kommt für mich darauf an, ob beide in eine gemeinsame Richtung schauen, viele gemeinsame Interessen haben, mit Achtung und Respekt miteinander umgehen und sich auch gegenseitig Freiräume lassen.

Natürlich ist Lieben eine lebenslange Aufgabe; den Partner jeden Tag neu entdecken , sich um ihn bemühen.
Ihn in seinem so Sein akzeptieren und gerade deswegen zu lieben.
Das macht viel Mühe und braucht auch viel Zeit.

Doch ist es das nicht wert, wenn ich den "Preis" dafür bekomme?

Nämlich geliebt zu werden um meiner selbst willen?

Ich meine JA!

Wie viele Paare nehmen sich denn nicht mal ein bisserl Zeit, um miteinander zu reden, frei nach dem Motto:
Liebste/r, wie war Dein Tag - was beschäftigt Dich - wie geht es Dir wirklich?

Und dann dem anderen auch zuhören, und nicht nur halb!

Ich habe einige Paare kennenlernen dürfen, die nach 40 Jahren Ehe und länger genauso verliebt waren wie am ersten Tag.

Ein Ehepaar war über 60 Jahre verheiratet, sie aßen jeden Mittag in einem Restaurant.
Er schnitt ihr das Fleisch klein, schob ihr die leckersten Stücke zu. Sie wischte ihm ab und zu den Mund ab.

Nach dem essen saßen sie noch rund ein Stündchen angekuschelt beisammen, genossen ihr Glasel Wein und ab und an gabs ein liebes Bussi, und andere kleine Zärtlichkeiten.

Ich habe diese Paare gefragt, was sie getan haben, das es noch wie am ersten Tag ist.
Sie haben mir obiges erzählt, und noch einiges mehr.
Ich habe nur die Kurzform ganz oben wiedergegeben.

Und es waren alles keine "Vernunftehen".

Ich persönlich lehne sie nicht ab, es soll jeder leben wie er will!
Doch eine Vernunftbeziehung/Ehe ist nichts für mich.

Da möchte ich lieber das, was mir diese Paare vorgelebt haben.
Mit ganz viel Herz und rosarote Brille.......... ;-)


Das wünsche ich allen Suchenden!

Liebe Grüße und viel Erfolg bei der Partnersuche

Max der Waldschrat
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.06.2011
ich schliesse mich deiner meinung an Mrs. Bröselburger
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.06.2011
@bunte_seele, dem kann ich nur zustimmen :-)

Es kann mir niemand erzählen, daß es in einer langjährigen Ehe nicht einen gewissen Schwund an Leidenschaft gibt, bzw. daß die Schmetterlinge der ersten Verliebtheit auch nach Jahren noch flattern... ^^

Emotionale Verbundenheit, eine gemeinsam bewältigte Vergangenheit und die Vernunft zu erkennen wie wichtig einem der Partner letztendlich ist, können eine wunderbare Basis für eine Ehe sein. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.06.2011
Hallo,
es kann sogar ein Vorteil sein wenn man so rational an die Sache ran geht.
Man weiß im Vorraus viel besser worauf man sich einlässt da die altbekannte rosa Brille nicht vorhanden ist
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.06.2011
Nun LaLuna, arrangierte - und auch Zwangs - Ehen wurden ja extra und ganz klar formuliert von der Themenerstellerin ausgenommen. Das wäre dann wieder ein ganz anderes Thema. :-)