Veralberung von Kunden

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 117 Antworten

„Xanten“ (Pseudonym)

Nur meine eigene Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit bezüglich meines Konsumverhaltens kann den so wichtigen und empfohlenen Boykott verhindern ! ( ...welcher bei diesem breiten Warenangebot in unseren Wohlstandsregionen wohl nicht schwerfallen kann)

„Weißenfels“ (Pseudonym)

Nee, also tut mir leid Schutzengel - bezüglich Kinderarbeit, Tierversuche, brutaler Tiertransporte etc. da lohnt es sich für mich mein Konsumverhalten ständig zu checken, da bin ich auch bereit Umwege zu gehen, weil das etwas wirklich Wichtiges ist ... aber um noch auf sämtliche Preise und Packungsgrössen zu achten und dafür dann zusätzlich noch in verschiedene Läden zu laufen, sorry - dafür reicht meine Zeit und Energie nicht aus und das finde ich auch nicht richtig, wenn das an mir als Verbraucher hängenbleibt. Ich mache den Tag über schon noch etwas anderes als nur einzukaufen und Preise zu checken.

@Schutzengel1960
"Wer fängt zuerst an, aufrichtig zu sein zu seinem nächsten Mitmenschen, und läßt sich nicht von Geldgier und Mammon leiten als für sich wichtigstes Lebensziel?"

Generell ist deine Frage sicherlich berechtigt, aber in diesem Zusammenhang sehe ich es als unpassend. Denn... welche Firmen sind den z. B. auf der Liste mit der Mogelpackung des Monats oft vertreten? Große Konzerne wie Lorenz, Ferrero, dulano etc. Kleinere Firmen (z. B. überschaubare Familienunternehmen) oder Einzelunternehmer eher nicht, die hinter ihrem Produkt(en) stehen und ihre Sache mit Herzblut und Überzeugung betreiben.
Den Unterschied zu den größeren Firmen, die ihre Kunden (eigentlich ihre Existenzberechtigung!) auspressen wollen, sehe ich an dem Punkt, dass dort die Entscheidungen zu unlauteren Vorgehensweisen von Abteilungen getroffen werden. Oftmals haben diese den Bezug zur Realität/zum Kunden verloren. Dafür sind sie viel zu global unterwegs, um noch Bodenhaftung zu haben. Ich glaube kaum, dass ein Chefentscheider aus einer dieser Firmen selbst einkaufen geht, kocht (es sei denn, es wird als Event zelebriert) oder den Haushalt schmeisst... das WIRD für sie erledigt in welcher Form auch immer.
Lieschen Müller mit ihrem Käselädchen um die Ecke wird es sich dreimal überlegen, ob sie ihre Kunden bescheißt... die waren dann das letzte Mal bei ihr Kunde gewesen... und erzählen es weiter.

Ich plädiere dafür, in diesem Zusammenhang die Anonymität mehr aufzuheben. Eine größere Strafe für Unternehmen, die sich nicht an Vorgaben und/oder Gesetze halten, sind härter bestraft, wenn der Name durch die Medien geht, als eine Konventionalstrafe zu fangen, die sie aus der Portokasse begleichen.

„Weißenfels“ (Pseudonym)

Hier eine Sendung dazu, speziell zu den weihnachtlichen Schmuckverpackungen, da ist das ganze nochmal eine Stufe heftiger:

https://www.youtube.com/watch?v=liLvbu9lYK8


Zwar vom letzen Jahr, aber Weihnachten ist ja inzwischen fast das ganze Jahr. ;-)

Verbraucherzentrale Hamburg

Habt ihr schon einmal „Pures Kokoswasser“ getrunken? Ein handfester Skandal wegen Etikettenschwindel sorgt nun für Riesenärger. Analysen zeigen offenbar, dass in vermeintlich purem Kokoswasser Zucker und Aromastoffe steckten und es mit Trinkwasser gestreckt wurde. Das berichtet die Lebensmittelzeitung. Betroffen ist auch das Getränk der Marke Taste Nirvana, das in Deutschland bis zum Sommer bei Edeka, dem Drogeriemarkt dm oder Budnikowsky erhältlich war, dann aber stillschweigend aus den Regalen geräumt wurde.
Wir meinen, dass der Hype um dieses Getränk ungerechtfertigt ist. Zum einen weil die weiten Transportwege dieser Flüssigkeit aus "frischen grünen Kokosnüssen" wenig nachhaltig sind. Wer sich die Nährwerte anschaut, wird außerdem feststellen, dass von Kokoswasser keine Wunder zu erwarten sind. Die unterscheiden sich z. B. wenig von einem Apfelschorle. Unterm Strich bleibt nur der exotische Geschmack. (Foto: Screenshot www.tastenirvana.com)

Quelle: facebook
https://www.facebook.com/vzhh/photos/a.627205073977757/2229175480447367/?type=3&theater

„Weißenfels“ (Pseudonym)

Wir meinen, dass der Hype um dieses Getränk ungerechtfertigt ist. Zum einen weil die weiten Transportwege dieser Flüssigkeit aus "frischen grünen Kokosnüssen" wenig nachhaltig sind.

👍 Genau so!

„Baden-Baden“ (Pseudonym)

@jane doe
Die 'gebrauchten' gibt es dann nächstes Jahr...^^

„Baesweiler“ (Pseudonym)

Überhaupt die Auszeichnung von Lebensmitteln mit 0 % Fett. Schaut man auf die Nährwerttabelle - dafür dann mit unverhältnismäßig viel Zucker . Stellt sich die Frage, was ungesünder ist? Ich finde Kunden werden damit extrem in die Irre geführt, da sie annehmen, sie würden sich etwas Gutes tun.

„Meerbusch“ (Pseudonym)

Das mit dem Kokoswasser finde ich krass. :/

Ich war letzten Sonntag nach einiger Zeit mal wieder in Holland im Albert Heijn. Die haben jetzt diese Zuckerampel eingeführt. Ich bin ziemlich weitsichtig geworden in den letzten Jahren somit ist Haltbarkeitsdatum lesen ohne Brille schon ein Projekt für mich, an Nährwerte trau ich mich gar nicht mehr ran. Die Ampel ist super. Klar, vieles hat dann noch viel Fett, aber zumindest sieht man schon mal den Zucker in den ach so gesunden Aktivias zum Beispiel. Mir hat es sehr geholfen, will ich hier auch haben.

„Überlingen“ (Pseudonym)

Also mal ganz ehrlich: Wer von euch führt eine Liste, in der er bei jedem Einkauf aufschreibt, was das Produkt an welchem Tag gekostet hat? Das müsste man natürlich dann so notieren, dass man den Kilo- oder Literpreis aufschreibt, denn nur dann hat man einen wirklichen Vergleich.

Ich tue das nicht. Ich hab keine Ahnung, ob mein Waschmittel letztes Jahr vielleicht 3 Cent weniger gekostet hat. Jeder weiß, dass es genug No-Name Produkte gibt, zu denen man greifen kann. Wenn ich heute Lust auf einen bestimmten Schokoriegel habe, dann schaue ich im Laden, was es für Packungen gibt, sehe mir den Kilopreis an und weiß dann, was das günstigste ist. Das kann durchaus sein, dass der Zweierpack günstiger ist als der 12er Pack. Diese geistige Kapazität sollte eigentlich jeder besitzen, aber wenn ich mir das Schulsystem so anschaue und vor allem, wer alles Abitur macht, dann sehe ich für die Zukunft in dieser Hinsicht eher schwarz.

Ich weiß aber auch, dass, wenn ich in den Laden gehe, mir ein Angebot vorgelegt wird. Bei jedem dieser Angebote kann ich entnehmen, was drin ist, wie hoch der Preis für die Packung ist. Und die Preisauszeichnung macht es mir sogar so leicht, dass sie mir sagt, wie hoch der Preis gerechnet auf ein Kilo oder eine Liter ist - da muss ich nicht einmal selbst über den Dreisatz hochrechnen. Was gut ist, denn in meinem Büro lerne ich erschreckend viele Leute kennen, die nicht wissen, wie das geht. Ich es für mein persönliches Empfinden zu teuer, dann lass ich es liegen und schau mich nach etwas Vergleichbaren um. Wo da letztlich der Betrug sein soll, ist mir schleierhaft.

Auf der anderen Seite braucht es wahrscheinlich den Verbraucherschutz in Zukunft vermehrt, weil die Leute einfach nicht mehr in der Lage sind, Geschriebenes zu verstehen (oder den Dreisatz anzuwenden). Ich habe keinen Verbraucherschutz gebraucht, um festzustellen, dass ich mit einem 5er Pack Milchschnitte meinen Kalorienbedarf für einen Tag decke, ohne wirklich etwas "im Magen zu haben". Aber es gibt immer noch eine Menge Leute, die dieses Produkt für ein adäquates Frühstück für ihre Kinder halten.

Klar lass ich mich von der Werbung verführen. Dann probiere ich auch mal was Neues - und wenn es gut ist, kaufe ich es erneut.

Zum Adventskalender, der bei ALDI günstiger ist: ich habe jetzt nicht geprüft, ob bei Amazon der Verkäufer ein kleinerer Händler ist, der über Amazon verkauft. Fakt ist, dass ALDI mit Sicherheit ein paar Tausend dieser Kalender abnimmt und somit ganz andere Einkaufspreise hat. Mit Sicherheit kann er dann auch ganz anders die Verkaufspreise kalkulieren.
Wer glaubt, dass Amazon immer und überall günstiger ist, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Gerade in der heutigen Zeit mit den Möglichkeiten, schnell im Internet Preise zu vergleichen und dort zu kaufen, wo es am günstigsten ist, kann man doch tatsächlich nur sich selbst die Schuld geben, wenn man sich nicht informiert. Lebensmittel kaufe ich nicht online, ich will nicht auf das angewiesen sein, was ich geliefert bekomme, sondern sehen, was ich kaufe. Bei elektronischen Geräten informiere ich mich online über das Angebot. Anfang des Jahres habe ich mir eine neue Fitnessuhr gekauft. Ich hatte zwei Modelle ausgeschaut im Internet und wollte dann noch im Laden diese beiden Uhren direkt anschauen. Dort bekam ich eine so gute Beratung, dass ich im Laden gekauft habe und nicht im Internet für den günstigeren Preis.

Ich werde meine Lebenszeit nicht damit verschwenden, irgend welche Listen über "böse" Firmen zu lesen, die einfach Preise erhöhen. Einkauf wird teurer, Personal wird teurer - wie sollen denn da bitte die Preise für die Produkte auf dem selben Level bleiben? Aber solange der "Verbraucherschutz" dem "kleinen Mann auf der Straße" mit dem Erstellen dieser Listen glücklich macht, hat er seine Daseinsberechtigung...

„Meerbusch“ (Pseudonym)

Als ich früher noch ganz genau aufs Geld achten mußte, habe ich mir manchmal Granini-Säfte gekauft, wenn sie für 99Cent im Angebot waren. Heute sind sie manchmal für 1,49€ im Angebot und regulär kosten sie schon 1,89/1,99€.

Es wurden (und werden) Millionen in die Forschung gesteckt, wie das menschliche Hirn reagiert, wie es arbeitet und wie man das dann am geschicktesten nutzen kann, Produkt XY an den Mann zu bringen.

Abermillionen werden dann für die Werbung und Vermarktung ausgegeben, um trickreich an den Käufer zu gelangen.

Absolut NICHTS ist dem Zufall überlassen, weder im Werbeblättchen noch im Supermarkt oder Onlineshop.


Das alles dann runter zu brechen auf "Wer den Dreisatz nicht beherrscht und die geistige Kapazität nicht hat, ist selber Schuld", ist schon extrem kurz gedacht.
Ich schätze mal, JEDER von uns ist beim Einkauf schon manipuliert worden, ohne es zu wollen oder auch nur zu merken. Selbst mit Dreisatz ;-)
Ganz so einfach ist es dann halt doch nicht.

Gut, langsam peu a peu mag dem Trick "Selber Preis, kleinere Verpackung" vielleicht die Puste ausgehen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, am nächsten Bluff wird schon getüftelt.

Ich bin gottfroh um Verbraucherzentralen und andere Einrichtungen, die noch pro Verbraucher handeln, um auf ein möglichst faires Miteinander zu drängen. So auch, dass sie bei Herstellern und Händlern durchsetzen konnten, den kg- bzw. Liter-Preis angeben zu müssen, damit der Verbraucher überhaupt noch Vergleichsmöglichkeiten hat, nachdem die (vergleichbaren) Standard-Packungsgrößen der EU zum Opfer gefallen sind.

„Weißenfels“ (Pseudonym)

Ich denke auch, dass die Verbraucherzentralen eine sehr wichtige Instanz sind. Heute mehr denn je. Die Angebote werden immer unübersichtlicher, der Markt immer grösser ... und sie machen ja sehr viel mehr als nur Mogelpackungslisten.
Wir als Verbraucher stünden glaube ich sehr dumm da, wenn es diese Einrichtung nicht gäbe.

„Stutensee“ (Pseudonym)

Ohne Frage sind Verbraucherzentralen wichtig und erfüllen eine wichtige Funktion.
Allerdings finde ich es immer ein wenig dämlich, wenn man sich über die Preisdifferenzierungen der Unternehmen aufregt. Es sind lediglich Kaufangebote, die in den Regalen stehen. Man muss nichts kaufen - es gibt so viele Alternativen. Und wenn ich lieber die hübsche Flasche für 7 EUR kaufe und eben nicht die günstige Alternative für knapp 2 EUR, dann finde ich diese Jammerei immer etwas scheinheilig. Man wird doch zu nichts gezwungen und lesen hilft.
Ich kaufe auch immer die pinken Rasierer, obwohl ich weiß, dass die blauen genauso gut wären - und ich zahle bewusst mehr. Wenn mir das dann den höheren Preis wert ist, hat das Unternehmen doch alles richtig gemacht und versteht, was Marketing ist. Und darüber soll ich mich jetzt empören? Eher nicht.

@Jaku und Kabuki: Ihr wisst also auswendig bei allen Produkten, die ihr kauft, wie groß die Packung ist? Oder den entsprechenden Kilo-/Literpreis? Oder schaut ihr jedes Mal aufs Neue, welche Produkte ihr kauft? Also keine Lieblingsprodukte, keine Gewohnheiten? Geht mir nicht so. Ich vergleiche zwar die Kilo/Literpreise, wenn ich die Packungsgröße auswähle. Aber dann weiß ich immer noch nicht bei allen Produkten, ob es letzten Monat zu diesem Preis eine 200 Gramm Packung gab oder wie jetzt nur 175 Gramm, wie ich gerade eben bei einem meiner Lieblingsfrischkäsesorten feststellen musste. Ich habe, wie immer, ins Regal gegriffen - selber Frischkäse, selbe Packungsgröße, selber Preis. Weit gefehlt.

Sicher kann ich beim Diskaunter günstigeren Frischkäse kaufen. Und die Produkte jetzt meiden. Und dann, wenn mir danach ist, einfach mal frisch geriebenen Meerrettich oder frische Chilis untermischen usw. Wäre günstiger. Und wohl auch gesünder. Aber darum ging es hier nicht. Sondern darum, dass die Produkte klammheimlich teuerer gemacht werden, ohne dass diese Tatsache einem einfachen Verbraucher sofort auffallen könnte.

Normale Preissteigerungen dagegen fallen auf. Dass der einfacher Lachs früher 2,99€ und mittlerweile 4,29€ für die 200 Gramm Packung kostet (und alle Stufen dazwischen) sind mir aufgefallen. Aber das war eben ein Preisanstieg bei gleicher Packungsgröße. Und somit für mich mit Kostenerhöhung erklärbar. Ist ja offen vor Augen - diese Packung ist teuerer geworden und es liegt an mir, ob ich bereit bin, diesen Preis zu zahlen oder eben nicht. Bei der anderen Vorgehensweise ist das absichtliche Vera...ung der Kunden.

„Weißenfels“ (Pseudonym)

Einkauf wird teurer, Personal wird teurer - wie sollen denn da bitte die Preise für die Produkte auf dem selben Level bleiben?

Ich denke es geht nicht um normale Preiserhöhungen (die es ja unabhängig von den Mogelpackumgen noch zusätzlich gibt)
Wenn eine Packung von aussen gleich aussieht, aber plötzlich nur noch 100 g statt 170 g drin stecken und der Preis damit auf einen Schlag um 70% steigt ohne dass diese Steigerung auf den ersten Blick zu sehen ist, dann ist das keine normale Preiserhöhung sondern grenzt schon an versuchte Täuschung.

„Wedemark“ (Pseudonym)

Es kommt ja hinzu, stierfrau, dass man vielleicht noch andere Punkte fördern/sanktionieren möchte. Gerechte Entlohnung der Arbeitskräfte, weniger umweltschädliche Herstellung, keine Kinderarbeit, weniger Tierquälerei bei der Produktion, mehr Regionalität und viele Dinge mehr.
Ein Riesenberg von Alternativen, auf die ich nur einfach, wenn ich Lust habe, zurückgreifen brauche, sehe ich nicht. Außerdem mache ich das nicht beruflich, die Pflicht mich zu informieren, damit ich das richtige einkaufe, muss doch irgendwie begrenzt sein meiner Ansicht nach.