Übergewicht kommt von Stress!

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 107 Antworten

„Saar“ (Pseudonym)

So ist es, wir sind alle Individuen, im körperlichen, seelischen und überhaupt gesundheitlichen Bereichen insgesamt. Es ist für manche eben einfach, alles zu verallgemeinern und schön in nur 2 Schubladen einteilen.

„Erzgebirge“ (Pseudonym)

Diese Gewissheit und Absolutheit, mit der Nichtbetroffene über die Ursachen von Übergewicht urteilen...

Wer kein einser Abitur und Studienabschluss hat, der war auch nur zu faul. Wer lernt und fleißig ist, schafft das schließlich. Auch ne einfache Gleichung. Jeder weiß, Erfolg kommt vom Lernen. Kein Erfolg, nicht genug gelernt. Alles andere (Gene, körperliche oder geistige Besonderheiten, die Umstände, Veranlagung, Krankheiten...) sind nur Ausreden.


Meiner Meinung nach sind Menschen und deren Lebensumstände einfach zu verschieden um alle selbstgerecht über einen Kamm zu scheren. Ich finde es schon obszön, überhaupt solche Verallgemeinerungen so selbstgerecht in den Raum zu stellen, ja überhaupt darüber zu spekulieren. Denn das impliziert in sich bereits eine Verurteilung (faul, undiszipliniert, unehrlich).

Und man sollte doch bitte Kausalität und Korrelation nicht verwechseln. Wer sagt, Diabetiker wären Diabetiker, weil sie dick sind? Sie sind doch vielmehr dick, weil sie Diabetiker sind. Oder warum wird dann Sitagliptin erfolgreich eingesetzt? Dieser Stoffwechselvorgang, der auch etwas mit Geschwindigkeit der Produktion von Sättigungshormonen und der Dauer von deren Abbau zu tun hat, ist nachweislich nur bei Diabetikern gestört. Gesunde Menschen beginnen mit der Produktion der "Sättigungsgefühl"-Hormone bereits mit den ersten Bissen der Nahrungsaufnahme, Diabetiker erst wenn die Nahrung im Darm ankommt. Gesunde Menschen sind dann auch eine ganze Weile satt, Diabetiker bauen dieses Hormon umgehend wieder ab und haben dann schon wieder Hunger.

Klar, sie könnten immer noch einfach nichts mehr essen. Aber stell mal einem Verdurstenden in der Wüste einen Liter Wasser vor die Nase und sag ihm "nicht trinken", und stell den gleichen Liter Wasser in einer Kneipe vor jemandem auf, der gerade schon drei Liter Wasser getrunken hat. Wer kann wohl besser verzichten.

Ich kann für mich persönlich die These bestätigen, dass Stress ein wesentlicher Faktor für meinen Stoffwechsel ist.

Zum Vergleich: ich hab einen Essensplan für Zeitraum X eingehalten - in diesem Zeitraum war ich krankgeschrieben. So gut wie kein "müssen", kein emotionaler oder sonstiger Stress. Innerhalb dieses Zeitraums ca. 30kg abgenommen.

Ein knappes Jahr später. Wieder Essensplan für Zeitraum X - jedoch mit vollem JobStress und allen anderen möglichen Stressfaktoren. Sportiver Anteil war in etwa identisch wie im vorigen Jahr. Im selben Zeitraum hab ich nur ein Drittel von dem ersten genannten Gewicht abgenommen.

Weil mir das nicht erklärlich war, hab ich mir das Buch "Das egoistische Gehirn" gekauft und gelesen. Da wurde mir einiges klar. Bei Vergleich I hab ich übrigens nicht die Gewichtsreduktion als oberstes Ziel gesehen - sondern ich wollte einfach Ruhe in mein Leben bekommen. Bei Vergleich II war schon das Abnehmen Ziel.

Ich mache den Stress nicht verantwortlich dafür, wenn ich an Gewicht zunehme. Aber ich kann für mich persönlich definitiv einen Zusammenhang erkennen, welche Unterschiede es beim abnehmen macht.

Wen es interessiert: http://www.taz.de/!76153/

„Aachen“ (Pseudonym)

... vielleicht sollten hier mal einige versuchen stressfreier zu leben.

Bei dauerhaft erhöhtem Cortisol-Spiegel, beispielsweise weil man einen stressigen Job hat, fördert Cortisol die Gewichtszunahme im Bauch. Es kommt zu dem gefürchteten inneren Bauchfett.

Wenn der Dauerstress über einen langen Zeitraum hinweg anhält, oder wenn man unter Depressionen leidet, kann das zu einer Erschöpfung der Nebennieren führen. Der Cortisol-Spiegel bleibt dann längerfristig erniedrigt. Auch bei Depressionen kann es zu einem erniedrigten Cortisol-Spiegel kommen.

Obwohl es logisch scheinen würde, wird man durch einen erniedrigten Cortisol-Spiegel meistens nicht wieder schlanker. Wer zu Übergewicht neigt, nimmt oft trotzdem weiter zu.

Menschen mit schlanker Veranlagung nehmen durch Stress und einen erhöhten Cortisol-Spiegel übrigens meistens nicht zu, sondern eher ab, weil ihnen dann der Appetit fehlt.

( http://erfolgreich-abnehmen-beginnt-im-kopf.de/buch/mit-hormonen-zum-fettpolster.htm )

„Achern“ (Pseudonym)

Mein damaliges Übergewicht von gut 30 kg hat sich über Jahrzehnte heimlich draufgeschlichen .
Ich weiß nicht , ob das am Stress oder erhöhtem Cortisolspiegel lag .
Unmengen gegessen oder Fressattacken hatte ich nie .
Es war nur immer ein bischen zuviel .
Nach einer unangenehmen Diagnose beim Arzt , mußte ich abnehmen .
Weniger essen ging aber irgendwie nicht .
Da kam nur regelmäßiger Ausdauersport in Frage .
So verbrauchte ich etwas mehr Kalorien wie ich zu mir nahm .
Zwischendurch hatte ich hin und wieder Durchhänger und nahm wieder zu (zur Zeit auch gerade) .
Aber langfristig ging das Gewicht ohne weniger zu essen oder eine Diät zu halten runter .
30 kg in 10 Jahren ist nicht gerader der Klopper .

Es war aber ein ganz komfortables Abnehmsysthem für mich .
Der Sport wurde auch schnell zum Selbstzweck .
An Abnehmen dachte ich gar nicht mehr , ich machte nur noch Sport aus Lust und Laune .
Gewichtsverlust war nur noch eine Begleiterscheinung .
Mein diabolisches Syndrom hat sich nebenbei auch in Luft aufgelöst
Das ganze ist natürlich nicht so ohne weiteres auf andere übertragbar , zumal das bei 50 kg und mehr Übergerwicht , anders angegangen werden muß .
Da kann ich leider keine Tips geben .

„Stutensee“ (Pseudonym)

ich habe auch immer zugenommen, ob Streß oder nicht, ob glücklich verliebt oder Single...
immer etwas zuviel gegessen.
Ich habe nie an Fressattacken gelitten oder Chips, Süßes, Kuchen etc. gegessen...
einfach immer zuviel von guten Penne mit Garnelen und Parmesan, zuviel Vollkornbrot und vollfett-Käse aus dem Bioladen, zuviel selfmade Lasagne, zuviel super leckeres Frühstück mit frisch gepresstem Osaft, Buchweizen-Apfel-Pfannkuchen, zuviel Spinat/Lachs-auflauf und Salat...
man kann auch einfach über die Menge dick werden.

Jetzt, 50kg weniger merke ich, dass ich weniger Stress habe.
Vielleicht bedingt sich das ja auch?
Übergewicht-Streß-mehr Übergewicht?

„Vaihingen an der Enz“ (Pseudonym)

Ich nehme sehr schnell zu.....und muss deswegen sehr auf meine Ernährung achten. Es ist wirklich so, dass ich leider Kalorien zähle ....und beim Stress ...naja da esse auch ich: zu viel und zu süss.
Es trifft also auch bei mir zu.

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

@Birdie Du schreibst dass du jetzt weniger Stress hast. Hat es dich denn nicht gestresst als du nicht mehr zu viel essen "konntest" aufgrund des Magenbandes?

„Stutensee“ (Pseudonym)

absolut gar nicht hat mich das gestresst... es ist ja immernoch so. Ich bin ja noch mitten dabei.
Es nimmt mir die Entscheidung ab und inzwischen hab ich es verinnerlicht und andere Ventile für Emotionen und Situationen wegen und in denen ich zu viel gegessen habe...

und insgesamt fühlt sich mein Leben viel entspannter an und irgendwie habe ich deshalb auch gar kein Bedürfnis zu essen...auch wenn ich äußerlich gesehen (Beruf etc) viel mehr zutun habe als vorher.
Ich glaube also wirklich, dass Übergewicht stress auslösen kann, der dann wieder situationen schafft, in denen man unbewusst viel isst.

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

Das ist bei mir auch so, ich kenne das Leben mit 108Kilo und das mit 72Kilo und ich muss zugeben dass es mit weniger auch für mich im wahrsten Sinne des Wortes unbeschwehrter-stressfreier war.
Könntest du noch verraten wie du jetzt mit Druck umgehst? Was könnte Frau sonst noch tun wenn nicht mit Essen belohnen?

„Stutensee“ (Pseudonym)

erstmal habe ich jetzt erst verstanden, dass ich in unterschiedlichsten Situationen gegessen habe. Das war mir, und ich bin wirklich reflektiert sonst, nicht bewusst.
ich kenne das Leben mit 75, 90 und 151 kg und ich find so Mitte 80 am besten :)

also ich selbst mache mir in solchen situationen entweder einen leckeren chai mit viel milchschaum und zimt (das ist irgendwie dasselbe gefühl wie n Teller Pasta oder so), ich mache mir Kerzen an, schöne Musik, ich mache viel und regelmäßig Yoga, lege mich in die heiße wanne oder entspanne wirklich ohne alle Ablenkung. Ich mache oft mein handy einfach aus, lese, liege ohne schlechtem gewissen auf der couch ohne technische geräte um mich herum. Ich habe angefangen im Wald zu joggen und bin oft alleine mal im kino.

diese ganzen dinge und noch viel mehr, tun mir gut und ich habe sie mir früher nicht gegönnt...

aber ich muss auch sagen, dass die situationen die mir angst und druck bereitet haben, mit sinkendem Gewicht immer seltener werden...

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

Klingt gut! Danke Birdie werde das eine oder andere mal umsetzen- und ich fand Mitte 80 auch am besten ;-)

„Isar“ (Pseudonym)

ich finde es schön zu lesen, dass es geht, bin aber auch in einer ganz anderen altersklasse. ich finde den aufsprung nicht mehr.

es gab zwei mal in meinem leben zeiten in denen ich mein gewicht halten konnte, über einige jahre. zuerst 67 kg von 27 bis 32 jahren, später 82 kg im alter von 49 bis 53. dazwische hatte ich alles vom 59 bis aktuell 115.

jeweils extreme situationen in meinem leben haben mein mir antrainiertes ess- und bewegungsverhalten wieder total verändert, obwohl ich glaubte ich habs gepackt. da ich über kaum ein sättigungsgefühl verfüge war das "easy". mein wohlfühlgewicht läge auch wieder bei 80 kg.

dem tee kann ich leider gar nichts abgewinnen, ich trinke gerne wein, das müsste ich mir ganz abgewöhnen, möchte es aber nicht. den genuss eines bades ( nur nicht im sommer) und walking alleine im wald sonntag morgens um 8h kenne ich auch, ebenso wie langes schwimmen (1000m) am abend im weiher, wenn das wetter nun ja doch noch besser wird (ab 17 Grad wassertemperatur gehts, drunter nicht). diese bewegung reicht aber nicht mehr aus für eine gewichtsreduzierung.

was trinkst du ausser chai, birdie? denn das zu wenig und das falsche trinken ist eines meiner probleme. ansonsten kenn ich auch, das zu gute und üppige frühstück, die zwar nicht wirklich ganz großen aber für mich zu großen portionen, wenns schmeckt.

„Stutensee“ (Pseudonym)

na, anstelle von chai geht ja auch ein leckerer cappu...oder ne heiße suppe...alles was warm macht im bauch, ohne gleich dick zu machen...

ich trinke leitungswasser ohne ende und kalten früchte-tee...
sonst weißwein :P
und 7zwerge-saft und rotbäckchen...
ich ess ja quasi nichts...deshalb hol ich mir da ein bischen vitamine...aber hauptsächlich 3l wasser am tag.

---> das ist nicht als Anregung gedacht mit dem nichts essen... das ist ja aufgrund der OP und nicht als diät-tip...das macht ohne ärztliche begleitung keinen sinn... da kommt dann ja sofort wieder ein jojo-effekt und meiner meinung nach dadurch dann wieder druck (morgen fange ich wieder an anders zu essen...bis da und dahin habe ich abgenommen... etc) und dadurch dann stress und dadurch wieder mehr gewicht...

glaube ich zumindest.

Kennt das nochjemand? Den stress den man sich macht DURCH das Gewicht?

„Isar“ (Pseudonym)

ich mag ausschließlich kalte getränke, je kälter je besser, ausser 1 tasse kaffee am morgen. auf drei liter komme ich nur in zeiten grosser hitze. ich komm mit fast nichts an getränken aus, leider. als wirklich magersüchtiges kind habe ich viel wasser getrunken. meine mutter versuchte mir das mit allen tricks abzugewöhnen. viel trinken in der zeit war verpönt.

„Stutensee“ (Pseudonym)

kalten tee finde ich total super...früchtetee mit etwas honig und zitronensaft...und ab in den Kühlschrank...

naja, ich komme auch mit weniger aus, habe ich auch jahrelang, aber ich mache es jetzt einfach.
das ist ja keine lust-sache... ich weiß ja warum ich soviel trinke...

„Isar“ (Pseudonym)

ich kannte den stress, den man sich macht durch das gewicht. im prinzip seh ich das heute stressfreier. ich habe mich von der optik her angenommen. allerdings würde ich rein aus bewegungstechnischen gründen gerne wieder 80 bis 90 kg haben mögen. auch dann wäre ich immer noch gut üppig.

ausserdem habe ich heute beim sandalenkauf mit schrecken festgestellt, wie meine zehen aussehen (hallux einseitig). mit sicherheit ein relikt meines gewichts über jahre.

„Stutensee“ (Pseudonym)

maybe...du siehst auch mit 115 kg klasse aus :)

„Isar“ (Pseudonym)

danke für das kompliment. das bild (ein zufallstreffer vom sept. letzten jahres) ist allerdings wirklich ganz gut. im badeanzug sähe es anders aus, lach.

ich spüre aber das gewicht und wenn ich 8 std sitze und dann aufstehe, komme ich überspitzt geagt daher wie 80 kurz vor dem rollator und das will ich NICHT.

„Stutensee“ (Pseudonym)

mal yoga angefangen?:)

„Isar“ (Pseudonym)

wäre eine idee, machte ich vor 30 jahren das letzte mal.

„Stutensee“ (Pseudonym)

ich liebe es und es dehnt, streckt und stabilisiert den Körper sooo gut durch...

„Staßfurt“ (Pseudonym)

also mich stresst es auch sehr, wenn ich mich zu dick fühle...es frustriert mich und je mehr ich frustrierst bin um so eher neige ich dazu, zu kompensieren....das ist ein blöder Teufelskreis...die Sachen, die ich gerne mache, die mich pushen und mir Kraft geben, mache ich nur selten, weil ich mich gehemmt fühlte, teilweise zumindest, zum anderen, weil mir die Zeit fehlt....Tanzen, Schwimmen, Laufen...das geht mir weniger immer so schön einfach und ja, 80 kg, das hätte ich sehr gerne...damit wäre ich immer noch mollig ....aber das wäre mein absolutes Wohlfühlgewicht...ich meine...ich hatte wie Birdie auch schon über 150kg...und ich habe das vor zwei Jahren über ein Jahr mit einem Abnehmprogramm reduzieren können...da ich aber wirklich ne ausgeprägte Esstörung habe, die bei mir auch sehr schnell ins andere Extrem umschlagen kann habe ich, auch unter Therapie, die Auflage bekommen, dass jetzt erstmal ein, zwei Jahre zu halten und bis auf 5kg +/- schaffe ich das auch super gut...aber so langsam bin ich wieder extrem angenervt und würde gerne weitermachen...aber so richtig schaffe ich es gerade nicht, dass anzugehen...die Trennung von meinem Mann und meinem damals sicheren Sozialleben, zwei kleine Kinder, die unsichere berufliche Zukunft...das ist einfach alles grad ein wenig viel...ich wurschtel mich halt so durch:-)...ich für mich selbst muss lernen, mir selbst wieder aktiv Gutes zu tun...das letzte Mal,dass ich mir selbst ein Verwöhnbad gegönnt habe oder im Kino war ist schon ein Weilchen her;)...In generellen bin ich jetzt nicht unglücklich...aber nach oben ist noch viel Luft und naja...ihr kennt das, oder?