@Sonrisa
Als traumatisch würde ich eine Beziehung bezeichnen, wenn eine(r) von beiden innerhalb dieser Beziehung mehr Schaden nimmt, als dass sie gut tut.

Ich würde es nicht zwingend auf (körperliche) Gewalt beschränken wollen. Es gibt durchaus noch andere Möglichkeiten, den anderen einzuschränken, ihm/ihr Schaden zuzufügen.

@Karla Lagenfeld
Oh.. noch jemand, der Robin Norwood gelesen hat. Auch für mich Lektüre, die mein Leben entscheidend verändert hat. Wenn - vielleicht - auch nicht zu jedem Thema passend, kann ich sie nur wärmstens empfehlen.

@Sonrisa Klassischer Fall von: Sei froh. ;)

Ich überlege seit gestern schon, was wohl eine traumatische Beziehung ist.
Ich verstehe das so, dass man dauerhaft traumatisiert aus der Beziehung herausgeht. Also in der Beziehung Gewalt erfahren hat.

Richtig?

Mir ist sowas nicht widerfahren - nicht psychisch und nicht physisch.

Dem kann ich mich nur anschließen.

@Trudi
Alles wirklich perfekt zusammen gefasst.
Hut ab😊

Trudi♡, Heute, 16:36

Gut zusammen gefasst :)

Ich glaube wer liebt riskiert immer etwas. Liebe ist nicht immer logisch und manchmal rennt man sehenden Auges in das Unglück. Egal wie sehr man versucht das nie wieder zu tun, so glaube ich kann es einem immer wieder passieren.

Eventuell gelingt es einem, einen bestimmten Typ Partner, der einem nicht gut tut, von vornherein aus dem Weg zu gehen.

So oft "jemanden lieben" mich verletzt hat, so oft hat es auch etwas Wunderbares mit sich gebracht und darauf will ich niemals verzichten.

Ich denke zur Verarbeitung braucht es Zeit und gute Selbstreflexion,um zu erkennen das es eigene Fehler gibt und die des Anderen und für diese trägt man keine Verantwortung. An den eigenen Macken kann man arbeiten sofern man möchte und bereit dazu ist. Es sollte nicht um Schuld gehen. Manchmal benötigt man aber auch Hilfe und auch das ist für mich Stärke diese einzufordern.

Ich brauche nach Verletzungen immer viel Zeit für mich, um wieder ganz bei mir anzukommen und offen für Neues zu sein. Das kann Tage, Monaten oder Jahre dauern, ebend so lange wie es braucht...

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft und Geduld.

An dem Spruch ist was wahres dran😎

Noch eine Lektion: Immer die Dinge so nehmen wie sie sind, nicht wie sie sein könnten. ;)

@Pseudohuhn Sowas kenne ich auch, wir haben uns öfter getrennt und sind wieder zusammen bekommen.

@Schnick_Schnack_Schnuck Harte Geschichte. Ich habe inzwischen auch einiges gelesen darüber, wie Beziehungen mit dem "Charakter" von meiner hätten weiter gehen können und vermutlich habe ich da auch sogar nochmal Glück gehabt. Wir haben ein Mindestmaß an Fairness uns noch erhalten.

Hoffe, das kommt hier in dem Thread auch rüber: Mir geht es nicht darum jemanden an den Pranger zu stellen, oder mich zu beklagen, was da alles passiert ist. Letztendlich habe ich mich verliebt, ich wußte, da läuft was falsch, das ist so nicht okay, ich wollte mit ihm daran arbeiten, anstatt einen Schlußstrich zu ziehen. Damals dachte ich, das wäre möglich. Das ich ihm zeigen könnte, wie gut das auch laufen kann und das dann alles wunderschön sein kann. (Ja Pustekuchen! ;)) Heute weiß ich, es gab nie eine Basis dafür.

Hätte ich das früher rausfinden können: Bestimmt.
Hätte ich mich weniger auf "Ich will geliebt werden" und "Oh Gott, ist der (ist in manchen Belangen)toll!" fokussiert und hätte logischer die Sachlage beurteilt, hätte ich mir da ne Menge Schmerz und Stress ersparen könne: Bestimmt.
Habe ich manchmal viel zu emotional entschieden: Bestimmt.

Im Moment muß ich aber wirklich daran arbeiten, nicht alle Männer mit diesem Level an Stress und Schmerz in Verbindung zu bringen, mich einfach auch nicht mehr zu verkriechen und mich auch von den Dingen zu lösen, die da gesagt wurden und passiert sind. Ich bin bestimmt keine Traumfrau, aber vielleicht ja auch kein Albtraum. ;) Ich bin z.B. auch froh, dass ich - auch wenn ich mir Kinder gewünscht hätte -nie versucht habe mit ihm welche zu bekommen (bzw. wir zusammen nie versucht haben welche zu bekommen, da waren wir uns einig) - weil einfach die Stabilität der Beziehung nicht da war und weil dann ein "sauberer Cut" nie möglich gewesen wäre.

Eines der ganz wichtigen Dinge, die ich aus dieser Sache gelernt habe: Auch wenn man sich gut versteht: NIE, NIE, NIE einfach davon ausgehen, dass derjenige ähnlich tickt wie man selbst. Immer erstmal in Ruhe beobachten. Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Was hilft sind Gespräche mit einer/m Leidgenossin/en im eigenem Umfeld,

im letzten Jahrtausend hatte ich eine Beziehung.
Mann war ich naiv - u.a. glaubte noch an 555 Goldallergie - weil Sie es behauptete.
Bin geflüchtet nach den Spruch von Ihr:
Wenn Du nicht …, dann werfe ich mich die Treppe runter und behaupte Du hättest mich geschlagen, die Utze nehmen Dich dann schon mit.
Meine Liebe an die ich mein Herz verschenkt habe zog alle Register.
(später stelle sich raus untreu , eX Junkie - fuck das wusste ich vorher nicht)
Ich habe schnell alles was wichtig war ins Auto geschafft - Dokumente, Klamotten in Müllsäcken , den geliebten gebrauchten Siamkater aus dem Tierheim in einer Box. …und bin mitten im nächtlichem Winter in ein Wohnung ohne funktioniernde Gastheme geflüchtet. Scheiße war das ar#chkalt.

Alles was ich da gelassen habe und mir am Herzen lag habe ich neu gekauft.
Die Cds sind kratzfrei ohne ihre Fingertatschen, von Ihr– quasi besser als Ihre !

Aber die Musik - die damals omnipräsent in den charts /Radio lief zieht mich immer noch runter.

Bedenke nach nach jedem Regen kommt ein Sonnenschein.

Er machte mir noch eine ganze Weile Hoffnung auf ein wieder Zusammenkommen. Und nebenbei war er aktiv auf der Suche nach einer neuen Partnerin.
Was den ganzen Scheiß unnötigt verlängert hat.
Aber ich hoffe für Dich, dass es bei Dir schneller über die Bühne geht und die Bücher dabei helfen!

Robin Norwood schrieb ein Buch ...Wenn Frauen zu sehr lieben!
So lange und immer noch ist es mein Handtaschenbuch!
Ich kann es auch nur empfehlen ....

@Pseudohuhn 3,5 Jahre? Ich hoffe, ich bin ein bißchen schneller. Aber ich merke auch, dass das Verarbeiten kein Selbstläufer ist. Ich weiß inzwischen, warum es wahrscheinlich so war wie es war und das nichts, was ich gemacht hätte, etwas hätte daran ändern können. Das entlastet etwas. Ansonsten gebe ich nicht gerne auf und Abschiede mag ich auch nicht. Wir hatten aber diese abschließende "sich miteinander auseinander setzen" nicht und ich glaube auch mittlerweile nicht mehr, dass das möglich wäre.

Ich hab ein paar ganze gute Buchtipps bekommen und lese jetzt erstmal fleißig. Kannte sowas vorher nicht und es ist jedenfalls ganz gut zufühlen, dass man damit nicht alleine ist und das es ein Leben "danach" gibt.

Ich habe viel mit ihm geredet, gestritten, gelacht, geweint, geschwiegen. Auch noch bis einem Jahr nach meinem Umzug ins Ausland. Er hat mir immer wieder gezeigt, dass es gut so war.
Die Entfernung war für mich ein großer Pluspunkt.
Ich habe auch ab und an mit Freunden geredet, die sind aber recht bald überfordert/genervt. Meist habe ich mit mir selber geredet. Mir immer wieder aufgezählt, was scheiße war, es meist nicht mit mir persönlich zu tun hatte. Habe mir das Gute an der ganzen Misere immer wieder vor Augen gehalten und irgendwann angefangen mich um mich selber zu kümmern. Und wenn Wut und Traurigkeit aufkam, dann habe ich bewusst mich entschieden mich SO nicht mehr zu fühlen. Wozu? Hatte keinen positiven Nutzen für mich.
So ca. nach 3 1/2 Jahren habe ich gemerkt, dass ich all das nicht mehr brauche und ich losgelassen habe.
Ver-rückt wie ich bin, machte mich das auch nochmal kurzweilig traurig.
Ich habe es nicht so mit Abschieden. 😁
Auf Grund dessen, was alles so passiert ist in den zehn Jahren Zweisamkeit wie auch dem Ende, habe ich immer mal wieder Rückerinnerungen. Die gehören bei mir dazu. Wird kurz reingefühlt und gedacht und dann ist gut.

ElizaDay, ich wünsche Dir, dass der Moment wo Du merkst, dass dieser Lebensabschnitt keine Macht mehr auf Dich ausübt bald erscheint und Du lächelnd den Kopf schütteln kannst! 😊

Um das ganze zu verarbeiten muss man erst einmal selbst erkennen, wieso Und weshalb, ob es mit fremder Hilfe oder alleine geschieht ist erst mal zweitrangig. Wichtig ist Lehren daraus zu ziehen, dass so etwas nicht noch einmal passiert...

Mmm ich hatte zwei traumatische Beziehungen ( Ehen)... mit vollem Programm sozusagen - ich will jetzt nicht mich in Einzelheiten verlieren ... und eine Menge Menschen um mich rum die mir allerlei therapeutische Ratschläge gaben .... Eine Therapie (klassische Gesprächstherapie ) , etliche Seelsorger ( ich bewegte mich viele Jahre in christlichen Gemeinden) . Irgendwann hab ich auf den Tisch gehauen und alle zum XXX geschickt :-D Ich bezeichne mich selbst als austherapiert in jeglicher Hinsicht und mache einen großen Bogen um alles was irgendwie nach Therapie riecht. Ich habe meinen großen Punkt gemacht unter meiner Vergangenheit die zwar Teil meines Lebens ist aber mich nicht weiter kümmert bzw bestimmt. Und seitdem ich das gemacht habe (ganz allein - ohne therapeutische oder seelsorgerische Hilfe) geht es mir gut. Ich hab meine Ecken und Kanten, die gehören zu mir. Die muss ich nicht "verarbeiten" oder "wegtherapieren lassen" Das ist so mein Weg

Es ist keine Schande, sich Hilfe zu suchen! Ggf hilft auch der weiße Ring weiter.

Hallöchen,
Ich habe es zb verarbeitet, in dem ich viel darüber geredet habe und auch mich selbst reflektiert habe. Zeit, es braucht einfach Zeit.

Hallo Eliza, wenn Du möchtest kannst Du mich gerne per PN anschreiben.

Hi zusammen,

wie habt ihr traumatische Beziehungen verarbeitet?

Ich stehe mir gerade mit dem in der letzten "Erlebten" und "Gelernten" bestialisch selbst im Weg und vertraue mir da auch selbst nicht mehr, mich gut abgrenzen zu können.

Mit Freunden kann ich darüber nicht gut reden.

Viele Grüße,
Eliza