@ Jonna
Hättest auch einfach die Frage beantworten könnnen. Weil mir das mit dem Augen verdrehen überhaupt nicht aufgefallen war.

Vermutlich wäre nichts passiert, wenn Jada zusammen mit Will über den Witz gelacht hätte oder halt beide gleichzeitig einfach nur die Augen verdreht hätten (ich fand den Witz nämlich auch nicht wirklich originell und auch eher semi-lustig und meiner Meinung nach hätte Chris sich diesen Witz auch einfach sparen können).

Ich finde es generell ein Unding, andere Menschen wegen einer frechen Bemerkung zu schlagen. Alleine Notwehr würde so einen körperlichen Angriff für mich rechtfertigen.

Ja, klar. Nur kommt ja in diesem Fall hinzu, dass Will Smith ja selbst nicht für besonders feinsinnigen Humor bekannt ist und als Profi ebenso wie Jada Smith damit hätte professionell umgehen müssen.

Ich denke es passt in diese Zeit der "Helden"verehrung und den ganzen konservativen Backlash, dass eben nur über ihn berichtet wird 🤷‍♀️

Ich fand es gerecht, war nötig um die Grenze des Anstands aufzuzeigen.
Vielleicht hätte Smith Frau die Ohrfeige setzen sollen. Komiker überschreiten Leider häufiger die Grenzen auf Kosten anderer.
Bei solch Veranstaltung als Frau mit Glatze aufzutreten ist mutig, absoluten Respekt. Während andere Damen gestylt sind, sitzt sie dort. Ohne Hut o. Ä
Vielleicht, reine Vermutung, hat sie vorher schon überlegt nicht hin zu gehen, eben um solch Spott zuvermeiden. Vielleicht hat Smith sie sogar überredet.
Ohrfeige war jedenfalls angebracht.

Schau dir doch die Szene an, John wenn es dich denn wirklich interessiert - darin ist es ja festgehalten und zu sehen. Es ist nicht nötig etwas in langen Texten für dich zusammenfassen und zu transkribieren, was du in dir in 21 Sekunden selbst anschauen kannst.

@ Jonna
Ich hatte bisher noch nicht alles Video-Material, was zu diesem Vorgang vorliegt komplett in voller Länge sichten können.
Hatte Jada die Augen verdreht als oder nachdem Will handgreiflich wurde oder war das noch bevor oder während er auf die Bühne ging?

Ich finde es generell ein Unding, andere Menschen wegen einer frechen Bemerkung zu schlagen. Alleine Notwehr würde so einen körperlichen Angriff für mich rechtfertigen.
Das hat für mich auch nichts damit zu tun, ob jetzt ihr Mann oder Jada Smith selbst die Bühne gestürmt hätte. Er hat nicht ihr Leben verteidigt, sondern irgendeine imaginäre Ehre.

Was mich ärgerte, war etwas anderes, nämlich dass nur über diesen Angriff gesprochen wird und mit dem Angreifer, aber nicht mit der Person, die das Ganze eigentlich betrifft und die tatsächlich als eine der Wenigen ziemlich cool reagiert hat - nämlich mit einem authentischen Verdrehen der Augen und gut. Missbilligung ohne Gewalt.

Stattdessen redet man über ihr Kleid und ihre Haare.

@ Jonna

Ein sehr kurzer Blickwechsel könnte für Will ausreichend gewesen sein.

"dass seine Frau ihn möglicherweise um diese Geste bat, gar dazu aufforderte"
Das ist deine Interpretation. Ich sage nur, dass Will anhand der Reaktion von Jada bemerkt haben könnte, dass sie den Witz von Chris nicht so witzig fand und er deswegen (warum auch immer) sich dazu entschlossen hatte aufzustehen, auf die Bühne zu gehen und Chris eine zu scheuern.

Letztendlich können wir alle nur spekulieren/mutmassen und in das, was die Bilder gezeigt haben hineininterpretieren, was wir wollen. Was wirklich geschehen ist, können wir als Außenstehende mit dem vorhandenen Bildmaterial nicht wissen/erkennen.

@Moaning Myrtle
Warum hätte die Security eingreifen sollen? Will Smith ist ja kein Fremder/unbekannter Zuschauer oder Außenstehender, von dem man ausgehen müsste, dass eine Gefahr von ihm ausgeht, wenn er plötzlich die Bühne betritt. Die Security kann ja keine Gedanken lesen und wusste ja in dem Moment auch nicht, was Will vorhatte.

Ich dachte im ersten Moment es sei eine abgesprochene Inszenierung :-(
Und ich wundere mich, dass keine Security aufsprang (zumindest nicht sichtbar)

Grundsätzlich bin auch ich im Hader mit solchen Dingen.
Ich neige auch zu solchem Schutz"hund"reaktionen....und irgendwie bedient sein Auftritt die Sehnsucht, dass mal jemand Anderes dies übernimmt (statt es immer selbst zu tun :-( )
Aber es ist natürlich ein Unding als Komiker einen anderen Komiker zu schlagen...und diesen niederen Instinkten nachzugeben.
Gerade auch als Profi.

Dem, was man den Bildern/Videos dazu entnehmen kann

Nein, den Bildern kann man nicht entnehmen, ob Will Smith bemerkte wie seine Frau reagiert, er saß nämlich mit dem Rücken zu ihr und schaute auf die Bühne, als die Kamera auf ihn gerichtet war und Jada Smith die Augen verdrehte. Danach wurde die Bühne gezeigt, was dann bei Smith im Publikum passiert war nicht zu sehen, also ob er überhaupt auch nur einen Blick zu ihr rüber geworfen hat, sieht man nicht.
Was du andeuten willst, nämlich, dass seine Frau ihn um diese Geste bat, gar dazu aufforderte ist den Bildern nicht zu entnehmen und deine Interpretation.


Und die Bilder waren ja live und nur mit minimaler Zeitverzögerung gesendet, eine Manipulation, um die Zeit, die zwischen dem Witz und dem Angriff durch Schnitt kürzer wirken zu lassen, ist rein technisch in diesem kurzen Zeitraum nicht umzusetzen. (Nur um da mal möglichen *hust* ich sag mal: Theorien *hust* direkt vorzugreifen)
Es vergingen wenige Sekunden zwischen "noch lächeln" und die Bühne stürmen, ich behaupte sogar, auch das, was du da als Fantasie andeutest (die nicht von Bildern belegt ist), ist in der Zeit kaum möglich gewesen. Mehr als ein sehr, sehr kurzer Blickwechsel wäre nicht möglich gewesen.

Zunächst hatte Will scheinbar über den Witz von Chris noch gelacht.
Dem, was man den Bildern/Videos dazu entnehmen kann, hatte Jada jedoch nicht wirklich darüber lachen können in dem Moment (was verständlich ist, weil nicht jeder Betroffene darüber lachen kann, wenn man Witze über eine Krankheit macht, die man hat... da geht jeder unterschiedlich mit um) und als Will das bemerkt hat, ist er aufgestanden und hat Chris eine geballert.
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was ich davon halten soll.

@ Jonna
Wer wurde denn noch geohrfeigt?

Irgendwie finde ich, dass wir eher auf dem Rückzug sind bezüglich Gleichberechtigung.

Davon abgesehen, dass ich der Ansicht bin, dass die Oscars bei der momentanen Weltlage einfach gar nicht hätten stattfinden sollen, staune ich, dass dieses Wochenende gleich zwei prominente Männer öffentlich geohrfeigt wurden.

Bei Will Smith ging es um die Verteidigung der Ehre seiner Ehefrau Jada Pinkett Smith, eine Schauspielerin, seit Jahrzehnten selbst im Showgeschäft und eine starke Frau, die weiß Gott für sich selbst sprechen könnte, wenn sie das wollte.
Begründet wurde das dann damit, dass es aus Liebe geschah - eine ausgerutschte Hand als Liebesbeweis hat jetzt wirklich nicht den besten Beigeschmack, das muss ja bei häuslicher Gewalt auch oft als Argument herhalten - und alles dreht sich lediglich um die beiden Kontrahenten, deren Motive und Reaktionen. Die Person, über die der Witz war, nämlich Jada Pinkett Smith ist eher wegen ihres Aussehens interessant, SIE einfach mal zu fragen, was SIE dazu zu sagen hat, darauf kommt kein Mensch. Vielleicht ist es inzwischen geschehen, so wirklich Thema ist es aber nicht. Sie ist reines Objekt in dem Spiel, dabei war sie die Einzige, die angemessen auf die Situation reagiert hat.

Fühle mich zusehends so als würde vieles, was über Jahre erkämpft wurde, einfach in kürzester Zeit wieder fortgerissen. Nicht nur bei dem Thema, aber auch.

Ein toller und ungewöhnlicher Artikel, vielen herzlichen Dank!
Ich finde, er passt ausgezeichnet ins Thema. Es muss darin ja nicht zwingend ausschließlich ums gendern gehen, nur weil es so begonnen hat.

Es passt nicht hunderprozentig, aber ich hoffe es darf trotzdem bleiben...

"Hannah Gadsby on her autism diagnosis: ‘I’ve always been plagued by a sense that I was a little out of whack’ "
https://www.theguardian.com/stage/2022/mar/19/hannah-gadsby-autism-diagnosis-little-out-of-whack

Mich hat dieser Text mal wieder tief getroffen, berührt, zum Weinen und Lachen gebracht....
Ich stelle ihn hier rein, da es auch (nicht nur) darum geht, dass es oft solch ein Pseudoverständnis inkl. Vorurteilen zum Umgang und Symptomen von Verhaltens-und Wahrnehmungsabweichungen gibt.

Mein Englisch ist ziemlich eingerostet und ich muss mir den Text mühsam erobern, aber es hat sich gelohnt.
Es ist übrigens ein Auszug aus einem Buch das im Juni (auch auf deutsch 🙏) erscheint:

Zehn Schritte Richtung Nanette: Meine kleine Geschichte
von Hannah Gadsby


Und nein, ich lese den Guardian nicht. Mir wurde der Link geschenkt.
(Danke Black :-)
Ich habe aber einen Betrag gespendet, da mir schon öfter spannende Artikel von dort verlinkt wurden.

Als Tronje möchte ich hier nochmal eine Lanze (höhö!) für das Mittelalter brechen. Die beschriebenen Phänomene gehören in die Neuzeit, nicht ins Mittelalter. Danke.

Hier soll es bitte inhaltlich um das Thema gehen, das in der Überschrift zu lesen ist.
Wen es nicht interessiert, kann ja den Thread ausblenden. U.a. deshalb habe ich es ja ausgekoppelt.
Danke für das Verständnis.

Zur woken Hexenjagd... nur, weil eine der am stärksten diskriminierten und unterdrückten Gruppen unserer Gesellschaft mal anmerkt, dass es schön wäre, wenn auch sie berücksichtigt würde und der eine oder anderer darauf hört, fallen wir nicht gleich ins Mittelalter zurück.


Hier mal ein großartiges Zitat von Claus Kleber zum Thema:


SPIEGEL: Sie haben kurz vor der Rente damit begonnen, in Moderationen zu gendern. Sie hätten diese Debatte aussitzen können.

Kleber: Warum sollte ich? Ich habe in privaten Diskussionen gelernt, dass es valide Argumente dafür gibt, es in meine Moderationen einfließen zu lassen. Ich mache es meistens dann, wenn ich damit etwas transportieren kann. Wer immer nur von Truckern spricht und nie von Truckerinnen, vergisst eher mal die Gefahren, denen Fernfahrerinnen nachts auf überfüllten Parkplätzen ausgesetzt sind.

SPIEGEL: Manche haben das Gefühl, Sie würden ihnen eine Art zu sprechen vorschreiben.

Kleber: Dabei ist es umgekehrt. Diese Menschen wollen mir eine Sprache vorschreiben und mir genderneutrale Formulierungen verbieten. Ich habe noch nie jemanden dafür kritisiert, dass er nicht gendern wollte.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/claus-kleber-ueber-heute-journal-abschied-bin-weder-der-schiedsrichter-noch-der-obervirologe-a-21553fc0-85b0-433d-bc98-996291b8965b

... und genau so ist es.

Wo wird man denn "verfolgt", wenn man "Mutter" sagt, Io?


Und kann sie dann den Arzt verklagen, der ihn/es als Mutter betitelt?

Nein.

Kann man dann im Nachhinein Verständnid für die Mörder in Paris haben, denn man darf Mohammed nicht karikieren?

Und das alles willst du ernsthaft mit Terrorismus vergleichen?
Ist das nicht ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen?

Wovor hast du so große Angst, Io? Das Frage ich im Ernst und mit echtem Interesse? Wovor hast du Angst, wenn Menschen in ihrer Identität gesehen und anerkannt werden und die gleichen Rechte bekommen, die du selbstverständlich von Geburt an hast?

Weiter ging es mit Tronje:


Tronje
Heute, 10:00
Hexenverfolgungen sind vor allem ein Phänomen der frühen Neuzeit. Die Inquisition verfolgte Häresie und hatte mit den Hexenverfolgungen der frühen Neuzeit eigentlich relativ wenig zu tun. Hexenverfolgungen waren in der Masse ein weltliches Phänomen und wurden nicht von der katholischen Kirche/Inquisition forciert.

Meinungsfreiheit wird vor allem zB ganz "unwoke" in Russland und Iran, Nordkorea unterdrückt. Ihr Putin-Lover müsst mal echt aufhören Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Ich koppele es mal aus, falls es gelöscht wird und weil es nicht zum Support gehört:

Die Diskussion begann mit einem Beitrag von Io:



Io
Heute, 08:23
Meinungsfreiheit ist ein so hohes Gut...und die Meinung anderer kann auch wehtun und verletzen.

Wie befinden uns momentan in einer Zeit, wo versucht wird dieses wegzunehmen, " woke und cancel culture" und geht meiner Meinung in Richtung Mittelalter mit Inquisition und Hexenverbrennungen.

Denn, wer bestimmt, was verletzend und gemein ist?
Ab welchem Grad?

Jetzt schon haben Vetfolgungen angefangen, weil ein Arzt im Krankenhaus das Wort Mutter genutzt hat...nein man soll schwangere Person sagen, denn man könnte die Gefühle von einer Transperson verletzen...???!!!

Ja, bestimmt könnte sich eine Transperson verletzt fühlen, die sich als Mann fühlt, aber eben noch Kinder haben möchte...soll das jedoch das Maßstab sein?
Und kann sie dann den Arzt verklagen, der ihn/es als Mutter betitelt?

Kann man dann im Nachhinein Verständnid für die Mörder in Paris haben, denn man darf Mohammed nicht karikieren?