Täter verdienen kein Verständnis, oder doch?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.03.2018
Naja. Wenn jemand nach Paragraph 63 verurteilt wird für die Forensik, dann hat er eine psychische Störung, bei Paragraph 64 hat jemand eine Straftat unter einem Suchtmittel ausgeführt.
Beides gilt als Krankheit, ist somit therapierbar..... somit ist die Prognose nach Therapie nicht zeitlich festgesetzt.
Es sei denn, eine Haftsteafe muß nach der Therapie noch angeschlossen werden...
Genau da wird es für nicht intern, mit dieser Thematik Beschäftigten, "undurchsichtig" und wenig transparent.

Jemand der im psychotischen Wahn jemanden getötet hat, weil er schizophren paranoid durch seine Erkrankung ist und wirklich den Satan sieht, kann mit guten Medikamenten und Therapien gut "behandelbar sein.
Alkoholiker oder Junkies können trocken/clean werden.
Jemand, der eine "Persönlichkeitsstörungen " diagnostiziert bekommen hat, kann sicherlich eine Veränderung durch Therapie durchlaufen. Aber die Prognose ist ggf nicht so gut....und auch schwieriger zu bewerten.Manipulative Psychopathen sind oft gute Schauspieler.

Opferschutz muß wirklich deutlich mehr gefördert und unterstützt werden. Da reicht nicht nur der weiße Ring.....da braucht es viel mehr.
Monatelang auf Therapieplätze zu warten bei Traumatisierung ist einfach nicht verständlich....im Vergleich mit anderen Dingen, in die abartige viel Geld gesteckt wird.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.03.2018
@Anna851 Bei so einem Beispiel frage ich mich auch, wie die Entscheider bei solchen Voraussetzungen nachts ruhig schlafen können. :/ Gerade wenn eine Resozialisierung ja ausgeschlossen ist.

Weiß jemand, wie und warum sowas gemacht wird? Was läuft da falsch? Meine, das ist doch irgendwie ziemlich offensichtlich super gefährlich.
Es ist tatsächlich so!
In die Täter bzw. auch "Täterschutz" wird unendlich viel Geld investiert! Für die Opfer oder den Opferschutz wird nur sehr wenig getan oder steht wirklich nur sehr wenig Geld zur Verfügung!

Das "passt" doch irgendwie zur kapitalistisch-funktionierenden Wirtschaft (Gesellschaft)!?!?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.03.2018
@Anna, wer es noch nicht selber erlebt hat, dass Opferschutz nur eine leere Worthülse in unserem Staat ist und dass Täterschutz doch sehr ernst genommen wird, lebt in einer Scheinsicherheit und in seinem naiven Rechtsverständnis, dass ihn ruhig schlafen läßt, der redet sich leicht, jedenfalls solange er nicht selber diese Erfahrung gemacht hat. Was ich keinem wünsche. Mir fehlen die Worte und ich finde es wirklich UNZUMUTBAR, was Dir da bevorsteht. Hast Du schon mal darüber nachgedacht von Deinem Wohnort wegzuziehen und eine Traumatherapie zu machen?
27.03.2018
Ich habe keinerlei Verständnis für Täter, die z.B. einen Mord begangen haben. Ich hatte leider selber solch einen Fall in meiner Familie. Ein Familienmitglied wurde auf grausamste Weise getötet. Der Täter kam in die forensische Psychiatrie. Dort ist er nun seit 4 Jahren und wie ich nun mitbekommen habe, geht er jetzt schonwieder ausserhalb dieser Psychiatrie arbeiten und darf auch seine Mutter besuchen. Und das obwohl im Gerichtsurteil von damals klipp und klar steht, dass er untherapierbar ist und solch eine Tat jederzeit wieder geschehen kann.

Mein Leben ist mehr oder weniger zerstört. Ich lebe in ständiger Angst ihm irgendwann wieder zu begegnen und kann absolut nicht verstehen, wie er nach so einer Tat und relativ kurzen Zeit in der forensichen wieder Freigang haben darf.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.03.2018
OK, sorry
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.03.2018
Verständnis im Sinne von *ich verstehe, warum er/sie das getan hat*? Was nicht bedeutet, dass man es gutheißt...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.03.2018
Ja....du schilderst da keine mir unbekannten Täterinen. Gerade im Bereich der dissziativen Persönlichkeitsstörungen /"Borderline" bekomme ich viele solche Frauen mit solchem seltsamem Unrechtsbewusstsein in der Psychiatrie mit. .
Zu 95% waren die Frauen aber zuvor "Opfer"..... , ebenso, wie es bei Männern auch meist "Gründe" gibt, weshalb sie Soziopathen sind. "Milieu " prägt ..... Oder eben auch Unterschiede betr "Ethnien" und deren Sozialisaton in anderen Kulturkreisen
Da habe ich auch immer "Bestätigungen von Vorurteilen" erlebt, gegen die mich eigentlich immer versuche bewußt zu stellen.

Aber von den "Gründen" mal unabhängig.

Strafe ist Strafe für eine Straftat .
......(immer häufiger eben auch "vollzogen " in der Forensik, wenn klar ist, daß eine Wiederholungsgefahr von Straftaten zu befürchten ist auf Grund der Psychopathologie )

Ich kann etwas "verstehen", aber trotzdem empfinde ich, daß eine Tat am Tatverhalt "bestraft" werden muß. Und eben auch die Gesellschaft geschützt werden muß, wenn absehbar ist, daß das Unrechtsbewusstsein sich nicht ändern wird.
Aus welchen Gründen auch immer.


Wenn man mal in die Geschichte zurück blickt, gab es immer grausame, sadistische, manipulative und gestörte Persönlichkeiten. Je nach Zeitalter zog man in der Krieg und meuchelte, mordete, schändete , raubte, zerstörte und so weiter.
Hexenverbrennung, Morde aus Machtkampf Gründen usw.
Neu ist das alles nicht.
Der Mensch an sich ist nicht gut ..... und edel.
Und "kranke" gestörte Arschlöcher gab es immer und wird es auch in Zukunft immer geben.

Jede Gesellschaft und jedes Zeitalter muß sich einfach entscheiden, wie sie mit solchen Menschen umgeht.

Und da braucht es eben auch ab und an mal deutlich Korrekturen der Haltungen und Gesetzesauslegungen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.03.2018
Wie kommst du denn darauf? Hast du den Artikel gelesen?
Ich hoffe inständig das durch dieses Buch keine Gelder an Breivik fliessen. Rechte an eigene Person u.s.w
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.03.2018
Ich denke, Täter verdienen auf jeden Fall, dass man schon auch ein bisschen die Hintergründe der Tat anschaut. Dieses amerikanische Denken, es gäbe einfach gute und einfach schlechte Menschen halte ich für Blödsinn. Auch ist es nicht immer eine bewusste Entscheidung zwischen gut und böse. Manchmal passiert es halt so und hätte auch fast jedem passieren können.
Was ich mir allerdings wünschen würde, wäre mehr an die Opfer zu denken, sich mehr um diese zu kümmern und die Täter stärker zur Verantwortung ziehen. Ein Vergewaltiger soll auch für die Folgekosten seiner Opfer aufkommen. Therapie etc. Das kann doch nicht sein, dass das die Allgemeinheit trägt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.03.2018
Der Steuerhinterzieher sorgt dafür das zB ein Krankenhaus entscheidet eine OP zu verschieben...oh, leider zu spät. Patient verstorben. Ein tödlicher Unfall wegen Strassenschäden? Leider war das Steuergeld zu knapp. Schwimmunterricht gestrichen wegen der Kosten. Doof jetzt das Dein Kind im Baggersee ersoffen ist. Aber fuer genug Lehrer war kein Steuergeld da. Wir streichen Hilfen fuer ein Kriegsopfercamp im Libanon...schade fuer die Menschen, aber Bodo Bonzo musste sich dringend weiteres Schwarzgeld zu dem anderen Geldbündeln in den Tresor legen...aber das sind ja honorige Persoenlichkeiten und das ganze ein Kavaliersdelikt. Nicht so schlimm.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.03.2018
@Berith und Muschel sign!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.03.2018
Ich finde auch oft die Verhältnismäßigkeit von Tat und Strafe nicht gegeben.
Wenn jemand Steuern hinterzieht, ist das weniger dramatisch als wenn andere Menschen zu Schaden kommen, sicher ist das auch nicht richtig, aber das jemand wegen Steuerhinterziehung länger ins Gefängnis muss, als Täter, die jemand fahrlässig getötet haben... darüber lässt sich streiten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.03.2018
@Berith, dem kann ich mich unbedingt anschließen! Auch wenn es die Tat nicht ungeschehen macht, ist ein Blick auf die Hintergründe des Täters und der Tat sehr erhellend. Schließlich gibt es nicht umsonst Verteidiger vor Gericht.

Dazu fällt mir ein Buch von Mark Benecke ein: 'Aus der Dunkelkammer des Bösen'. Bisschen reißerisch der Titel aber wahnsinnig interessant, weil er Straftaten beschreibt und dazu die Geschichte der Täter.
Verständnis kommt von "verstehen" - mich würde es immer interessieren, wie es kommen kann, dass ein Mensch sich so unmenschlich verhält, dass er die Straftat XY begeht. Gibt es Menschen, die schon "schlecht" auf die Welt kommen? Liegt eine Erkrankung vor? Wie war die Sozialisation? Geschah die Tat aus Habgier, Mordlust, aus einem Trieb heraus etc. pp. Ich denke, dass solche Untersuchungen eine Gesellschaft auch weiterbringen können.

Verständnis ist für mich nicht gleichbedeutend mit milderer Strafe. Auch wenn ich verstehe, warum ein Mensch straffällig geworden ist, steht für mich der Schutz der Gesellschaft (ggf. durch Sicherungsverwahrung) an erster Stelle.
Ich stimme zu, dass auch für die Opfer mehr getan werden sollte, da ist noch viel Luft nach oben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.03.2018
Das denken viele nicht, @PrallerPo in MeistersHänden. Macht es den Opfern echt schwer.