Suizid - feige oder mutig?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
Amazing, da möchte ich Rubens-Lust aber nun widerum unterstützen (na oder so ähnlich)

DU weißt, wie Du Vollweib`s Satz zu deuten hast.

Alle Anderen hier, die sie nicht so wie Du kennen, könnten den Satz anders/falsch/hart/herzlos oder was auch immer interpretieren.

Natürlich muß sie hier keine Erklärungen abgeben, vielleicht ist es ihr egal, was Andere denken, aber das solche Fragen wie von Rubens-Lust nach solch einem Satz und bei dem Thema kommen, verwundert Dich doch nicht wirklich?

Edit: Schreibfehler
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
@Rubens-Lust.... natürlich mache ich es mir einfach, und zwar so einfach wie möglich.

Zur Info.... Amazing steht mir sogar sehr nahe!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
Rubens-Lust, lieben Dank für Deinen Beitrag :-)

Aber ich möchte an dieser Stelle auch gerne noch was zum Beitrag von Vollweib schreiben:

Ich kenne sie persönlich und sie ist mir mittlerweile eine sehr liebe Freundin geworden! Ich weiß genau, wie ich ihren Satz zu deuten habe, bzw. wie sie ihren Satz gemeint hat.

Von daher bitte keine voreiligen Schlüsse ziehen :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
September, ich denke auch, daß "Verzweiflung" das richtige Wort für einen Suizid ist!

frau muster, so ist es... jeder Weg ist ein anderer, vor allem aber GEHT jeder SEINEN Weg anders... :-)

Ich kann hier nur für mich sprechen/schreiben... es hat mir sehr gut getan, mir alles von der Seele zu schreiben und ich habe kein Problem damit, dies öffentlich getan zu haben.
Bin ja eh' als Quasselstrippe bekannt ;-)
19.10.2010
@Amazing: Auch wenn Du es nicht hören möchtest,von mir ein großes Kompliment und "Hut ab"!!! Du bist eine tolle Frau und strahlst in Deinen vielen Beiträgen immer eine sehr positive Stimmung aus, trotz Deinem Schicksal!
Zu dem Thema ansich kann man sehr schlecht etwas sagen, ich glaube und hoffe, dass ich mich das niemals trauen würde und nochmehr hoffe ich, dass ich niemals in die Lage komme, es zu wollen.
@Das Vollweib: Du machst es Dir sehr einfach. Wer gehen will, soll gehen. Das Menschen ihr Handeln durch eine Krankheit nicht mehr objektiv steuern können, kommt Dir dabei wohl nicht in den Sinn? Das wenn sie gesund wären, niemals auf die Idee kämen sich umzubringen? Würdest Du einem nahestehenden Menschen das auch so sagen, wenn er äußert, sich umbringen zu wollen? Vielleicht Deinen Eltern, Schwestern, Freundinnen das genau so sagen, dann geh doch? Vielleicht solltest Du manche Äußerung einmal überdenken.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
@ amazing danke du hast ganz viel recht. für mich mit.
aber j e d e r weg ist anders- ich möchte alle zum leben und lieben annimieren in jeder form die möglich ist.
lol
k
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
Ich habe meine erste Liebe durch Suizid verloren....ob es mutig oder feige war....möchte ich nicht beurteilen......Fakt ist.....wer das durchzieht.....ist extreme Verzweifelung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
Amora, sie "versucht" durchzuhalten... ja... habe ich auch 6 Jahre lang versucht... und dann konnte ich net mehr.

Mein Sohn war zu dem Zeitpunkt meines Selbstmordversuches 6 Jahre alt, war gerade in der ersten Klasse.

Nach Intensivstation, Klinikaufenthalt und Therapie, musste ich nie mehr "aushalten" weil ich danach nie wieder den Gedanken an Suizid hatte.
Aber mein Krankheitsbild hat mich trotzdem über Jahre leiden lassen... nur halt eben nicht mehr so arg, daß ich an Selbstmord dachte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
Ich kenne eine Frau, die auch Kinder hat, aber nicht mehr leben möchte.
Die Große ist erwachsen, die Kleine wird in 4 Jahren 18.

Dann werden die Karten neu gemischt, sagt sie, bis dahin versucht sie durchzuhalten. Aber noch hat sie Verantwortung für die Jüngere.

Das fiel mir gerade ein, als ich das mit der Verantwortung den Kindern gegenüber las.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
@Seville, Du schreibst:

>> Meiner Meinung nach hat man, sobald man ein Kind bekommt sich freiwillig in die Verantwortung begeben, das Kindeswohl über das eigene zu stellen und alles zu tun, was in der eigenen Macht steht, um dem Kind ein glückliches Leben zu ermöglichen und dem steht der Suizid komplett entgegen.

Deswegen habe ich kaum Verständnis dafür, wenn sich ein Elternteil das Leben nimmt und finde es sehr egoistisch. <<

Auch ich habe Verantwortung für mein Kind, (der übrigens ein Wunschkind war!!), übernommen und habe mir meine Erkrankung mit Sicherheit nicht gewünscht, oder gar ausgesucht...

Es ist für einen Außenstehenden immer leicht zu behaupten, jemand der Familie hat und sich das Leben nimmt, handelt egoistisch.

Aber das ist Deine subjektive Meinung zu dem Thema und das respektiere ich.
Ich wünsche Dir wirklich von ganzem Herzen, daß Du niemals an einer Psychose erkrankst.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
mietzek, Dankeschön :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
ich drück dich besonders, Amazing. Du weißt warum :)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
brianna, auch ich kenne einige der Fälle, wie Du eben beschrieben hast...

Es wäre vermessen von mir zu sagen, daß die Krankheit bei mir niemals wieder ausbricht, aber ich kann sagen, daß ich seit fast 5 Jahren komplett ohne Medikamente und Therapie auskomme! Und das obwohl ich in dieser Zeit ein paar schwere Schicksalsschläge hinnehmen musste... das waren alles Dinge, die mich zu Zeiten meiner "Schübe" immer wieder in die Hölle geschickt hätten... es hat mir gezeigt, daß ich es schaffen kann!

Von daher bin ich dankbar, daß ich in den letzten Jahre "mein Leben" zurückbekommen habe und ich hoffe, daß es noch eine sehr, sehr lange Zeit so bleibt... :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
feige oder mutig? ich denke, das kann nur jeder für sich beantworten. bzw derjenige, der sich mit der frage beschäftigt, ob leben gelebt wird, oder ob der "kampf" aussichtslos erscheint.

@amazing ich wünsche dir das du so stark bleibst, und so stabil, wie du es zur zeit bist....

ich musste leider erfahren, das menschen mit einer bipolaren störung, sehr oft, doch allein gelassen werden, bzw nicht die behandlung bekommen, die sie brauchen....
zuviele menschen, mit dieser störung geben auf....weil der kampf mit sich selbst, mit der umwelt und vor allem mit der krankheit zuviel wird und der tod dann (vielleicht) als erlösung erscheint.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
Ich denke, so habe ich es zumindest in meinem Fall erlebt, daß Menschen die einen missglückten Selbstmordversuch hinter sich haben, die sind, die sich am meisten mit Selbstvorwürfen quälen!

Das ist das schlimmste daran, daß man sich selber so quält mit dem Gedanken: Was hast Du Deinen Lieben nur angetan, bzw. tust es noch immer?

Jahrelang habe ich mich damit selbst bestraft, bis ich letztendlich erkannt habe, daß es nicht meine Schuld, sondern die Schuld meiner Erkrankung war, die mich so handeln ließ.

Aber da muss man erst mal hinkommen!

Heute kann ich sagen: Ich bin unendlich dankbar, für mein Leben... für die lieben Menschen, die immer zu mir gestanden haben... vor allem aber auch für das, was ich selbst geschafft und erreicht habe!!!

Ich habe 22 Jahre meines Lebens, (mal mehr und mal weniger), "nicht gelebt" ... und das tut mir auch heute noch am meisten leid! Nicht nur für mich... nein, vor allem für die, die mir sehr nahe stehen!!

Die Zeit kann ich nicht zurückdrehen... ist auch gut so, denn in dem Zusammenhang denke ich auch, daß mein "erlebtes" mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin... und so wie ich jetzt bin, finde ich mich ganz prima :-)

Mein ganz persönliches Fazit:

Nichts im Leben passiert umsonst und nichts ist so schlimm, daß es nicht schon wieder für was anderes gut ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
Ich würde ebenfalls niemanden verurteilen

Wenn eine mir nahestehende Person diesen Schritt gehen würde, wäre ich traurig, sauer aus rein egoistischen Gründen (weil ich sie gerne behalten wollte) aber im Endeffekt würde ich es akzeptieren...müßte.

Im Gegenzug würde ich das auch von meinem Umfeld erhoffen.

Mir als Christin ist es eigentlich "verboten", diesen Schritt zu gehen. Trotzdem würde ich ernsthaft überlegen, wie ich mich entscheiden würde, wenn ich meine, es ist jetzt genug und ich kann nicht mehr.

Ich habe letztes Jahr einen Satz gehört, der für mich alles ausdrückt:

"Man ist nicht lebensmüde sondern des Leidens müde."
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
als ich vor 2 jahren meinen ersten und einzigen suizid versuch unternahm war es für mich der letzte schrei nach hilfe- der ja auch gehört wurde.
rückblickend bin ich froh überlebt zu haben. was geht es mir heute gut und wieviel freude und liebe ist in mein leben zurückgekehrt.
lol
k
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
Ja, Amazing, und ich bin für Dich und vor allem für Deine Lieben froh, dass Du die Kurve gekriegt hast. Denn die Situation der Hinterbliebenen kenne ich und habe am eigenen Leib erfahren, dass die Familie das ganz anders empfindet, als der, der sich getötet hat.

Da waren - und sind bis heute auch zehn Jahre später- in der Tat Selbstvorwürfe, Zweifel, Trauer und immer dieser bohrende Gedanke "Hätte man das nicht vorhersehen können? Hätte man das nicht verhindern können" und über allem anderen der Verlust, die Ohnmacht, dass ein Mensch so verzweifelt sein konnte mitten in unserer Familie. Er war in der Geschlossenen, meine Tante hatte ihn einweisen lassen, aber seine Eltern haben ihn mit einem Anwalt rausgeholt, und einige Tage später war er tot.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
Knusper, genau das war bei mir der Fall...

Ich habe mich jahrelang, als grosse Belastung, vor allem für meinen Mann und meinen Sohn gesehen, dachte, die beiden wären besser ohne mich dran, könnten freier und unbeschwerter leben ohne mich... dieser Kreislauf, dieses ständige Wechselspiel der Gefühle und das man sich fragt: Was denken die nur von dir...

Es hat sehr lange gedauert, bis ich zugegeben habe, daß ich psychisch erkrankt war... wirklich sehr lange... ^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
... Und dann gibt es noch diejenigen Menschen, die sich selbst als solch große Last für Ihre Liebsten empfinden, dass sie sich ausschließlich aus Verzweiflung heraus töten im Glauben, dadurch ihrer Frau/ ihrem Mann /... einen großen Gefallen zu tun, eine Last zu nehmen, vielleicht noch gepaart mit einer Lebensversicherung, die -wegen Ablaufs der Wartefrist- auch bei Selbsttötung zahlt. So geschehen in meiner Familie, ein Onkel, der wegen seiner neu eingerichteten Arztpraxis hoch verschuldet war, krank obendrein, und anscheinend glaubte, meine Tante sei ohne ihn und die Schulden, dafür mit einer Million EUR, besser dran. Aus seiner Sicht war das weder feige, noch egoistisch. Es war eigentlich der größte Liebesbeweis, den er aus seiner Sicht bringen konnte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
Also sicherlich, kann und darf jeder für sich selbst entscheiden, wann das eigene Leben enden soll, jedoch besonders mutig finde ich Selbstmord nicht.
Für jemanden, der sich umbringt, scheint es leichter zu sein für den eigenen Tod zu sorgen als weiter zu leben.
Weiterleben würde kämpfen bedeuten und diesem Kampf wollen sich Selbstmörder entziehen, also scheint es von dieser Seite betrachtet die einfachste Lösung zu sein, was wie eine Art weglaufen oder wie "feiges" Verhalten wirkt.
Mutig wäre dann wohl eher der Schritt sich weiter dem Leben und all seinen Problemen zu stellen.

Ich verstehe auch nicht wirklich, was daran mutig sein soll Schlaftabletten zu nehmen oder zur Waffe zu greifen?

Aber die Beurteilung obliegt jedem selbst sowie die nicht Beurteilung.

Auch wäre wohl die Frage zu klären, ob man in einem psychisch labilen Zustand überhaupt noch wirklich im Stande ist, klar zu denken. Also das Für und Wider abwägen zu können oder auch überhaupt auf eine Lösung zu kommen.
Bei einem akuten Anfall(von Paranoia z.B.) bezweifle ich es.

Für mich ist Suizid meist egoistisch, besonders wenn die betroffene Person Kinder hat. Wie kann man seinem Kind den Vater oder die Mutter nehmen? Wie kann man die Folgen für das Kind in Kauf nehmen und diesen Schritt rechtfertigen?

Wenn man mit Kindern spricht, deren Vater oder Mutter Selbstmord begangen hat, so kommt meist die Frage: "Hat mich mein Vater/meine Mutter nicht geliebt oder war ich nicht Grund genug, um für mich weiter zu leben"?
Dies kann wiederum beim Kind ein psychische Labilität oder ein Trauma auslösen. Begeht ein Elternteil suizid, so wird häufig das Urvertrauen des Kindes zerstört.
Der Elternteil, der sich umbringt, sieht hierin für sich vermutlich eine Erlösung aber ich glaube nicht, dass er sich wirklich ausmalt, was dies für sein Kind bedeutet.

Meiner Meinung nach hat man, sobald man ein Kind bekommt sich freiwillig in die Verantwortung begeben, das Kindeswohl über das eigene zu stellen und alles zu tun, was in der eigenen Macht steht, um dem Kind ein glückliches Leben zu ermöglichen und dem steht der Suizid komplett entgegen.

Deswegen habe ich kaum Verständnis dafür, wenn sich ein Elternteil das Leben nimmt und finde es sehr egoistisch.

Für einen Lebenspartner(Ehe oder Beziehung), für die Eltern und Freunde ist ein Suizid auch immer sehr dramatisch und oft bleiben ein lebenlang offene, quälende Fragen bei den Hinterbliebenen und nicht selten auch viele Schuldgefühle ala "hätte man es nicht merken oder sogar verhindern müssen"...
Das eigene Bedürfnis nach dem Freitod wird aber dem Schmerz der Angehörigen vorgezogen...

Dennoch ist dies zwar schlimm, jedoch in meinen Augen nicht ganz so schlimm, wie wenn man Kinder hat und sich umbringt.

Zieht ein Selbstmörder einen anderen Menschen in seinen "Mord" mit hinein, indem er/sie sich vor einen Zug wirft, Geisterfahrer spielt oder ähnliches, hört bei mir jegliches Verständnis auf!

Dies einem anderen Menschen anzutun ist das Letzte und feige, denn wenn man schon seinem Leben ein Ende setzen möchte, dann sollte man dies auch vollkommen autark machen ohne jemand anderen als "Mordwerkzeug" zu gebrauchen.
Damit ruiniert man oft das Leben dieser Person, denn diese Personen leiden danach oft unter ständigen Alpträumen vom Unfall, unter Depressionen, unter Angstzuständen und werden oft berufsunfähig.
Bedenken dies Selbstmörder?
Wenn man nicht den Mut aufbringt sich selbst zu töten, dann soll man es lassen!

Was ist mit den Menschen, die für einen da sind, wenn der Suizid schief gegangen ist. Denken Selbstmörder daran was sie den Rettern antun oder auch den Menschen, die sie finden, egal ob der Suizid funktionierte oder eben nicht?
Meine Schwester arbeitete eine Zeit lang in der Notaufnahme einer Klinik, in einer Großstadt und war jedes Mal, wenn ein Selbstmordopfer, welches überlebte, eingeliefert wurde danach ziemlich fertig. Es ist für Krankenschwestern/-pfleger und Ärzte schon schwierig mit zu erleben wie einige Menschen verzweifelt gegen eine Krankheit kämpfen und dann doch sterben und wie andere ihr Leben wegwerfen.
Denkt ein Selbstmörder hieran?

Hochachtung habe ich vor Menschen, die frühzeitig sich outen, ob sie sich einem therapeutisch ausgebildeten oder sonst einem Menschen anvertrauen, denn ich denke, dies ist weitaus schwieriger sowie mutiger als sich still und heimlich davon zu stehlen.

Heutzutage gibt es soviele Anlaufstellen für Betroffene und zu einer psychischen Erkrankung zu stehen ist auch kein Stigma mehr, sodass ich einfach nicht verstehe, wieso man sich meist jahrelang quält, indem man die Krankheit ohne Hilfe erträgt, um dann letztendlich doch Suizid zu begehen.
Es ist sicherlich nicht leicht, sich selbst oder und anderen gegenüber eine psychische Erkrankung einzugestehen, jedoch sollte man dies zumindest probieren, denn umbringen kann man sich danach immer noch.
Mit einem Freitod nimmt man sich selbst schließlich auch die Möglichkeit glücklich zu werden.

Zu dem Argument, dass viele nicht bemitleidet werden wollen oder möchten, dass es ein Angehöriger mitbekommt, kann ich nur sagen, dass ein Arzt/Seelsorger/Pfarrer der Schweigepflicht unterliegt und es sicherlich möglich ist sich Hilfe zu holen, ohne dass die Angehörigen es mitbekommen.
Man kann beispielsweise vorgeben einem Hobby regelmäßig nachzugehen und anstatt z.B. zum Töpfern zu gehen, geht man zum Therapeuth.

Erstaunlich finde ich jedoch, dass es gesellschaftlich verpönt ist, wegen einer Depression nicht arbeiten zu gehen bzw. arbeiten zu können, der Suizid aufgrund einer Depression aber keinen gesellschaftlichen Aufschrei hervorruft. Ist für mich nicht nachvollziehbar.

Meiner Meinung nach muss man zwischen "Sterbehilfe" und "Suizid" differenzieren, denn eine sterbenskranke Person ist mit dem unweigerlichen Tod konfrontiert und verkürzt die Leidenszeit. Ein suizidgefährdeter Mensch könnte, sofern er/sie es wollte, weiterleben.

Verhindern kann man einen wirklich ernsthaften Selbstmord nicht, außer durch Zufall(siehe früher nach Hause kommen), denn jeder angekündigte Selbstmord ist, m.E., ein Hilfeschrei.

Dies alles ist meine Sicht der Dinge, wenn ein Mensch sich umbringen will, so soll er dies tun, jedoch kann dieser Mensch nicht erwarten, dass dieses Verhalten von allen anderen als gut geheißen wird.

Zitat von Amazing:
"Claudia, ich wünsche Deiner Tochter und auch Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit!"

Da schließ ich mich an ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.10.2010
Ich denke auch, dass eine Beurteilung dieses Verhalten nicht angebracht ist. Jeder hat das Recht, selbstbestimmt zu leben und zu sterben. Hilfe anzufordern und anzunehmen würde viele vor dem letzten Hilferuf bewahren können. Aber oft sind wir selbst auch taub auf diesen Ohren. Mehr Menschlichkeit und den Druck auf Menschen zu verbieten , wäre sicher schon ein guter Ansatz. Aber, wenn man im Altersheim arbeitet, kann man einfach nicht verstehen, dass Menschen immobil gemacht werden, im die höhere Pflegestufe zu bekommen und sie dann jahrelang im Bett zwangsernährt, aber das ist ein anderes Thema bzw. eher ein Tabu-Thema.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.10.2010
Ich bin immer der Meinung, dass wenn sich jemand wirklich umbringen möchte, dass auch schafft. Diejenigen, die gerettet werden - das sind Hilfeschreie. Verständlich. Ich hatte auch schon Bekannte, die gerettet wurden - gut. Aber andre haben sich vor den Zug geschmissen. Und da denk ich mir - warum hab ich das nicht eher bemerkt?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.10.2010
Claudia, ich wünsche Deiner Tochter und auch Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit! Es gibt heutzutage gute Heilungschancen bei Krebserkrankungen!

Und ja, Du hast Recht, das Buch ist auf jeden Fall besser!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.10.2010
Danke Amazing, das Buch habe ich bestimmt 20 mal (oder mehr) gelesen... und finde immer noch neues darin.
Den Film kenne ich, aber für mich kam er an das Buch nicht heran.
Wobei ich immer Buch und Film als zweierlei betrachte... die gleiche Geschichte erzählt, aber halt in einem anderen Genre.

Leider sehe ich dieses Buch seit kurzem noch mal mit ganz anderen Augen, seitdem ich weiss, dass meine Tochter an Krebs
erkrankt ist.
"Möge Gott mir die Kraft geben, die Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, zu unterscheiden".