Nun - bei einer Frau, jenseits der 80 oder 100 Kilo ist das Bäuchlein auch manchmal eher nicht klein. Das hat man eben selber nicht in der Hand.
Ich finde bequeme Kleidung hat ihre Berechtigung. Ausgediente eher nicht.


Ich finde, wenn jemand Spass an Mode hat, gehört das ja auch zum Teil der Persönlichkeit. Das hat mit Verschleiern nichts zu tun. Ich zähle mich da gar nicht zu, weil ich ja für mich meinen Stil gefunden habe. Aber wenn jemand sich jeden Tag/jede Woche gern neu erfindet - bitte - die Welt ist bunt.

@ LilyofValley
Also ich finde der Bauch gehört ja auch dazu.
Persönlich kleide ich mich eher "schlicht".
Nicht unbedingt, weil ich es mir nicht Wert bin ,aber keinen Wert darauf lege.
Für mich müssen die meisten Dinge im Leben eher funktional sein, außer Frauen. :-D
Wenn sich in einem Kleid auch mal ein kleines Bäuchlein abzeichnet fände ich das sogar toll und mutig!
Man muss ja nicht rumlaufen wie "halb gehangen", aber im Alltag bevorzuge ich einfache und bequeme Kleidung.

Sicherlich kann man den Leuten dann vorwerfen, dass jeder irgendwie "gleich" aussieht in Jeans und Polo-Shirt, aber dann kommt es eben doch auf den Mensch und dessen Qualität an und nicht bloß auf die Klamotten. Die sollen ja nur die eigenen Vorzüge betonen und nicht verschleiern. ;-)

Nun, ich sehe auch immer zuerst Bauch, wenn ich in ein neues Kleid schlüpfe. Aber man muss sich eben dazu anhalten auch die Vorzüge zu sehen: Ein hübscheren Ausschnitt, schön geformte - kräftige Beine. Im Grunde sind Frauen immer viel kritischer, Männer ists oft egal, ob der Po aus der Hose hängt oder der Bauch rausguckt. Das man mit sich im Reinen ist, macht oft wirklichen Charme aus. Ich hab letztens 2 Stunden nett mit jemand telefoniert, am Ende des Gesprächs sagte er: dicker Hintern und große Brüste - suuuuuuuper. Bauch dann nicht so. Ich dachte, träum weiter und hab es innerlich für mich beendet.
Man muss sich selber irgendwie gefallen. Und auch akzeptieren, dass es so ist wie es ist. Und dann die Welt erobern.

Noch ein kleiner Tipp, wenn ich total unsicher bin mache ich auch mal ein Selfie vom angezogenen Kleid.
Das rückt eigene Vorstellungen oft zurecht.
Ich kann mich gut an mein erstes Kleid erinnern, wo ich im Spiegel immer nur den Bauch gesehen habe.
Auf dem Selfie musste ich dann aber selber relativieren, das war im Kopf und hatte mit der Realität null zu tun.

Kann ich nur unterschreiben LilyofValley, das Leben findet nämlich jetzt statt. Klar kenne ich das auch, dass ich Kleiderträume auf ein gewisses Gewicht oder eine Kleidergrösse verschoben habe. Aber sich jetzt mit der aktuellen Grösse gut und schön fühle ist unbezahlbar.
Eine gute Silhouette zaubern ist ein Tipp in jeder Grösse. Ich dachte immer mein Bauch müsse kleiner sein um weiblicher zu wirken. Als ich dann entdeckt habe, dass eine gute A Linie beim Kleid oder ein ausgestelltes Schösschen (Peplum) beim Oberteil automatisch Taille zaubern wo vorher keine war, war das ne tolle Sache.
Jetzt gibt es nur noch falsche Schnitte und keinen falschen Körper mehr.

Ohne zu wissen, welche Konfektionsgröße Du jetzt besitzt, was ja auch nicht wichtig ist: ich hatte immer den Traum einen schönen Tüllrock zu tragen, wie in Größe 34er Zeiten-das wird wahrscheinlich nie wieder eintreten, aber jetzt habe ich mein Faible für schmale lange Spitzenkleider entdeckt und fühle mich darin ebenso gut. Mit anderen Worten, rate ich Dir - verknüpfe Deine Kleiderträume nicht mit einer kleineren Konfektionsgröße-du bist toll und tolle Frauen haben hübsche Kleider. Lach.

@Elbsonne *Daumen hoch* Das steht dir bestimmt super!

Ich finde sie schön. Manches an ihrem Stil gefällt mir, anderes nicht.. insgesamt finde ich es toll, dass sich etwas in dem Bereich ändert. Wenn auch nur peu à peu. Ich mag Mode. Bin eher klassische Tussi in hanseatisch blau-weiß karierter Hemdbluse und habe ehrlicherweise schon mal Schwierigkeiten das für mich passende zu finden. Was dafür sorgt, dass ich lieber eine Gr. 50 trüge als meine heutige. Manchmal glaube ich, es liegt auch ein bisschen ab uns selbst- zumindest ist das bei mir so. Während des Abiturs hatte ich ungefähr die Statur des Plus Size Modells und fand, es müsse unbedingt etwas passieren und ich sei viel zu dick. Aber ich schweife ab.
Ich interessiere mich also für Mode. Suche mir aus, weichen Trend ich mag und welcher zu mir passt. Ich bin mit knapp 1.80m sehr groß, darum war selten der Drang da, Hugh Heels zu besitzen. Obwohl ich sie schon cool finde. Aber am Ende gehe ich doch mit den Ballerinas nach Hause. Meine sichere Bank quasi und auch sehr schön.
Kleider, außer als echtes Macikleid finden sich keine in meinem Schrank, weil ich finde, dafür bedürfte es schlankerer Beine. Dennoch wage ich mich mittlerweile im kürzeren Jeansrock im Urlaub an den Strand. Ich bin entspannter geworden mit der Zeit und wenn ich die Kleidergröße 50 wieder erreichen, findet ein zauberhaftes Kleid von Adam Brody in Creme mit Blüten und 3/4 Arm zu mir, -für das es Kurven braucht- und ich zu einer Premiere:-)

Dieses Plussize Modell ist aber irgendwie auch wieder so eine "schönere" Plussize-Version. Im Grunde hat sie einen normalen Oberkörper, sogar einen flachen, wenn auch weichen Bauch und sehr üppige und ausgeprägte Hüften und Schenkel. Das ist in meinen Augen nur die vorgeschobene gesellschaftlich akzeptierte Version. Das ist ja auch bei dieser Amerikanerin Ashley Graham so.

@Sunny B. und Hanna - was ein schönes Thema.
Meine Karriere als modebewusste Frau begann sehr schlank - ich hatte wirklich viel abgenommen und wandelte Carrie Bradshaw like bevor so ein gewisses Modeempfinden mit Lebensstyle salonfähig wurde.

Ich war nie Tussie - merkte aber das Mode mir einen Support gibt.
Ich fühlte mich immer in Kleidern "heimisch" - sie gehören sozusagen zu meiner Persönlichkeit.

Das heißt aber nicht, dass ich stundenlang im Schrank krame, mich aufbrezel und schminke.
Eher im Gegenteil.

Ich werde heute als moppsige Frau auf meine Kleider angesprochen: im Urlaub, im Job und auch von anderen schlanken Frauen. Die Welt besteht ja irgendwie gerade in Deutschland aus modischer Gleichförmigkeit: Esprit, S. Oliver und wie sie alle heißen - sei dank. Jeans und Shirt - Karo Hemd und schon ist sie angezogen: die deutsche Frau. Das fatale Ähnlichkeit mit einem canadischen Holzfäller besteht, übersieht man gern.

Ich verfolge sporadisch fülligere Modebloggerinnen und denke: Den Mut bei recht üppgigen Hüften Taille zu zeigen, sprich sie mit einem kleinen Gürtel überhaupt optisch überhaupt zu schmuggeln, funktioniert dann auch nur für ein Foto. Im wahren Leben sieht man damit eher nicht aus und betont sein Bäuchlein.

Nichts desto trotz: Zelt- und Zipfellook - womöglich noch mit Animalprint ist mal so gar nicht gut für eine füllige Figur.

Und jetzt schau ich mal die Videos! Herzlichen Dank

Hanna, danke für den Link bzw die Links - ich glaub, da werd ich mir noch einige anschauen, die alte bunte Lady mit den lila Haaren, die ist einfach wow..........so toll........

und ich liebe schwarz - ich bin so gut wie ausschließlich schwarz gekleidet!
Aber nicht um mich zu verstecken, sondern im Gegenteil, mit schwarz habe ich den Eindruck, dass die Bekleidung in den Hintergrund tritt und ich in den Vordergrund - ich liebe dafür Tücher in allen Farben und ausgefallenen und großen Schmuck um den Hals..........so kann das gleiche Gewand komplett anders aussehen, je nachdem was ich dazu trage!

Aber manchmal gustert mich auch nach Knallrot und Türkis - ich habe mir gestern ein knallrotes Oberteil gekauft, und das finde ich einfach sinnlich.........

Tolles Thema, und danke für den Tipp mit Stylelikeu, ich bin ganz begeistert.
Früher war ich der Meinung Mode ist nur was für Schlanke.
Erst seit meinem (ich nenne das mal so) Comming Out als Dicke, als ich mich hier angemeldet habe, fing Mode an Spass zu machen.
Ich nenne es Comming Out, weil ich mich vorher als Dicke versteckt habe.
Jeans und Schlabbershirt in schwarz, waren meine Uniform damit ich ja nicht auffalle.
Mit den ersten Kontakten hier, den Komplimenten, Hinweisen auf Modeblogs für Rubensfrauen, und Vorbildern an tollen, runden Frauen, die sich auf ihren Profil Fotos feminin zeigten, fing sich bei mir an Schalter zu drehen.

Ich hörte auf mich permanent auf Diät zu setzten und so quasi für meine Fülle zu entschuldigen, und fing an durch Blogs wie Fuller figure fuller bust, oder Missbartoz, wahrzunehmen dass es um Silhouette geht, dass ein gut geschnittenes Kleidungsstück meinen Körper sogar betonen und super aussehen kann.
So entdeckte ich zum ersten mal meinen Busen ;-) Vorher nahm ich mich nur als eine Kugel wahr. Ich habe angefangen Kleider zu tragen und kann mich noch so gut erinnern, wie ich mit Herzklopfen das erste mal ein Kleid in der Fussgängerzone beim bummeln trug, und zwischen- oh Gott, gleich schreit einer "fette Sau" und dem guten Gefühl luftig und weiblich unterwegs zu sein, hin und her schwankte.
Was soll ich sagen, an dem Tag fragte mich eine Frau, wo ich das tolle Kleid her habe, und ein Mann sprach mich an ob ich Lust hätte einen Kaffee zu trinken ;-)
Seit dem traue ich mich meine Weiblichkeit zu zelebrieren, nicht immer, manchmal will ich schwarz und unsichtbar unterwegs sein, aber immer öfter darf es weiblich und gerne ein Kleid sein.
So hat mich die Selbstakzeptanz zur Mode gebracht. Und das zwar erst mit
vierzig aber immerhin, ich werde später ganz sicher nicht als graues Mäuschen streben.

Ich bin dick und ich liebe Mode. Was nicht heißt, dass ich das Chick mit dem coolsten Kleiderschrank und Stil auf Erden bin, das bin ich definitiv nicht, aber ich mag Mode, interessiere mich für Schnitte, Modenschauen, Qualität, Verarbeitung etc.. Mein Stil ist feminin, manchmal minimalistisch-praktisch, manchmal elegant, manchmal einfach nur bequem. Manchmal fühle ich mich sogar so wohl in einem Kleidungsstück, dass ich in einer beherzter "I don't give a fuck"-Stimmung bin bezüglich dessen, was mir jetzt perfekt stehen würde. Aber ich weiß was mir steht... und ich kann es anziehen, wenn ich es will. Ich will aber nicht immer, manchmal auch nur mit 7kg Gepäck auf eine Reise gehen. ;) Genauso geht es mir mit Kosmetik. Ich kann mich "dramatisch" schminken, aber meistens tue ich es nicht. Mich gibt es mit 3-stündigem und 3-Minuten-Beautyprogramm, ganz nach Lust und Laune. Ich habe erst mit Ende 20 wirklich Mode für mich entdeckt, habe seitdem viel ausprobiert,so langsam "meinen" Stil gefunden und zwischen nicht mehr das Problem einen vollen Schrank voll "nichts anzuziehen" zu haben. Mode ist für mich ein schönes "Spiel", eine einfache Möglichkeit mich zu pflegen, mir Gutes zu tun, ein bißchen im Alltag kreativ zu sein. Mode hilft mir, mich selbst zu akzeptieren, damit ich mich auch mit einer großen Kleidergröße gut fühlen kann.

Vor einer Weile habe ich diesen Youtube-Kanal entdeckt, dessen Message "True Style is self acceptance"/Wahrer Stil ist Selbstakzeptance" ist und der alle möglichen Menschen porträtiert. Sie erzählen ihre, meist (modebezogene) Geschichte und ziehen sich dabei Stück für Stück aus. (Unterwäsche bleibt an, ihr könnt wegklicken, Jungs!). Es ergeben sich faszinierende Porträts von reifen, vielfältigen, kreativen, jungen, verpeilten, stilvollen Menschen....

Falls jemand - wie ich - Spaß daran hat durch Mode in die Seele eines Menschen zu blicken, sich inspirieren zu lassen und die Message "True Style is self acceptance" mag, kann ich nur empfehlen sich mal durch die Videos dieses Youtube-Kanals zu klicken.

Der Kanal ist in Englisch, aber die automatisiert erstellten Untertitel in Deutsch sind ganz brauchbar (bei Youtube auf das Zahnrad im Videoplayer klicken und die Untertitel konfigurieren).

Hauptseite: http://stylelikeu.com/

Hier ein Interview mit einem Plus-Size-Model: https://www.youtube.com/watch?v=Hw2q4l_Wgak (Ich habe festgestellt, ich habe all das zuhause was sie in dem Video trägt und werde das definitiv demnächst mal so anziehen. ;) Falls ihr demnächst ne dicke Frau mit leuchtend roten Schuhen und Hut seht, vielleicht bin das ich. ;))

Was ist eure persönliche Modestory und euer Stil?