Sterbehilfe das letzte Tabu
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.11.2011
Ich arbeite selber als Krankenschwester seit 25 jahren, wenn auch in einem Bereich, wo es im Normalfall keine Todesfälle gibt. Das Mako in Deutschland ist einfach, das es noch eine Flächendeckende Versorgung von sterbenden Menschen gibt......sprich ausreichende Schmerztherapie, halt Palliativmedizin. Viele Ärzte tun sich einfach schwer aus Unwissenheit, ihren Patienten einen Schmerzlosen und Friedlichen "Abgang" zu ermöglichen.Wer würde nicht gerne von uns, bis zur letzten Minute in seinen eigenen 4 Wänden friedlich und schmerzfrei einschlafen wollen? Ich selber möchte jedoch nicht von einem "Mediziener" eingeschläfert" werden, nur weil man meine Organe noch verwenden kann.Ich möchte bis zum letzten Atemzug Selbstbestimmt über MEIN Leben bestimmen können.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.11.2011
In der Dezember Ausgabe der Psychologie Heute ist ein interessanter Artikel zum Thema Sterbehilfe von Wolfgang Schnidbauer. Er schreibt u.a.:

" Werden Scharen von todkranken Menschen aus dem Leben "desertieren"? Oder können wir mündigen Bürgern zutrauen, würdige Lösungen zu finden?
Wir könnten es mündigen Bürgern zutrauen, im Gespräch würdige Lösungen zu finden, sich nach allen Seiten zu öffnen und sich angstfrei in dem Zwischenreich von Leben und Tod zu orientieren. Einzelne sind damit überfordert. Aufeinander einfühlend bezogene Menschen hingegen können Lösungen finden - für sich, für ihre Angehörigen, für die Experten. Ihnen solche Lösungen vorzuenthalten, schadet mehr als es nützen kann."
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.11.2011
ich bin auch für Sterbehilfe..stimmt,ein Tier hat es da einfacher,der Besitzer geht zum Tierarzt,spritze und das Tier schläft für immer..Habe auch eine Patientenverfügung und hoffe das ich Sie NIE brauchen werde
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.11.2011
Heute im Spiegel online ein interessantes Interview:

"Aktive Sterbehilfe ist in Deutschland verboten, in Belgien und den Niederlanden erlaubt. Umfragen belegen dort aber einen bedenklichen Trend: Mediziner legen die Grenzen für ein Eingreifen immer weiter aus. Der Berliner Arzt Michael de Ridder fordert ein Umdenken in der Begleitung zum Tod."

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,795186,00.html
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.11.2011
Hi Charly! Das war deine Entcheidung... meine tante hat sich als ihr mitgeteilt wurde, dass ihr Brustkrebs anfängt zu streuen anders entschieden... das leben ist unantastbar und dennoch hat jeder Mensch der bei voller geistiger Gesundheit ist, das recht sein leben zu beenden wann es ihm gefällt!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.11.2011
Leben ist weltklasse.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.11.2011
Sodele, nun zu diesem Thema mein letztes Posting!!!!
Ich habe in den letzten Jahren in meinem Job sehr vielen Menschen eine 2 reale Chance zum Leben ermöglicht, vielen das reale Leben erleichtert und lebenswert gemacht-.....mein Leben war so wie es einmal war am 18.Mai 2011 vorbei!!!
Warum schreibe ich das.....um deutlich zumachen das es bei diesem Thema um die nackte Tatsache des *REALEN* Lebens geht-nicht um irgenwelchen emotionalen gequirlten...Dünn...!!!
In meinen Augen sollte jeder der hier in diesem Zusammenhang von Recht auf Leben und das Leben ist unantastbar spricht solch Diagnose mal selber erfahren und dann selbst sehen wie seine Meinung den Bach runtergeht!!!

Ich selber bin froh das ich,ob auf der ITS oder real Menschen kenne die um die Tatsache als solche meine Gedanken teilen und gedanklich bei mir sind!
Ich bedanke mich bei meinem Weib samt Anhang das sie mir in dieser *blöden*Zeit das Gefühl geben nicht alleine zu sein und ich mich auf sie verlassen kann, ja wir das Thema teilweise sogar locker nehmen.
Jedem dem so etwas widerfährt kann sich glücklich schätzen und aus meinem Naturell wünsche ich es jedem!
in diesem Sinn und vielleicht etwas zum Nachdenken
mfg
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.11.2011
@Loewin
Ich habe geschrieben die meisten ....nicht alle ....und es geht mir auch nicht ums pflegen können odet wollen ( ich selber könnte es ja auch nicht und müßte mir Hilfe hohlen ) Aber deine Mutter hat ihn gepflegt und das ist genau das was ich meine ...ich finde es toll wenn geliebter Mensch da ist wenn man stirbtt und sei es zu Hause oder im Krankenhaus oder im Altenheim ...aber aus Berufserfahrung weiss ich das dem meist bzw selten so ist ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.11.2011
@Im Rolli.....Du pauschalisierst ganz schön wenn Du den Menschen vorwirfst sie wollen den Tod nicht zu Hause haben und ihre Angehörigen nicht pflegen bis zum Tode. Man muss auch unterscheiden, ob ein Mensch überhaupt die Fähigkeit hat, einen Todkranken zu pflegen! ICH kann so etwas nicht! Nicht nur weil mir die Pflegegrundlagen fehlen -ich kann es einfach nicht.
Mein Vater hatte von seiner Krebsdiagnose bis zum Tod genau 5 Wochen und meine Mutter hat ihn trotz eigener Erkrankungen gepflegt.....bis eine Pflegedienst installiert werden konnte, musste erst die Einstufung der Pflegestufe erfolgen...der Pflegedienst kam dann am Abend vor seinem Tod das erstemal!!!
Meine Mutter hat ihn in dieser Zeit aufopferungsvoll gepflegt und ich habe mich um alles andere gekümmert.....und Gott sei Dank waren es nur 5 Wochen sonst wären wir daran zerbrochen!
Es ist leicht zu sagen, die Menschen wollen es nicht, wollen den Tod nicht im Hause haben, wollen sich nicht damit auseinandersetzen.....aber man sollte auch immer ein wenig hinter die Fassade sehen um ein Gesamtbild zu haben!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
@Why so serious
Ja habe ich..das erste mal mit 14 Jahren ..Eine todkranke Freundin mit der ich zwei Jahre in der Klinik im gleichen Zimmer lag ..Dann meine Urgroßeltern (bei uns zu Hause gestorben , genau wie meine Großelter )....Ja , ich hab den Tod schon oft bei anderen gesehen und er war nicht immer schön ..aber er gehört zum Leben genau wie das geboren werden ...Wie ich bereits sagte ..jeder kann selber bestimmen wie er abtreten will ,aber er soll die Entscheidung seber treffen und keinen anderen damit reinziehen ..
Ich weiss das man auch zu Hause sterben kann mit Pflegebegleitung ...aber es wird meistens nicht genutz weil die Angehörigen nicht damit klar kommen ..Sie wollen den Tod nicht im Haus haben ..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
Bei einem Unfall wird natürlich erstmal alles getan um den Menschen am Leben zu erhalten. Wenn sich dann herausstellt das nicht mehr viel zu machen ist, wird i.d.R. die Patientenverfügung beachtet. Für diesen Fall eine Kopie bei den Eltern/Freunde hinterlegen.

"Vor allem schnell"-
Ja natürlich schnell. Hast du schonmal einen Sterbenden begleitet???
Ich habe keine Angst schwerkrank zu werden und dann dem Tod entgegen zu gehen. Für solche Fälle kann ich rechtzeitig vorsorgen. Nicht nur mit einer Patientenverfügung, sondern u.U. auch gleich mit einem, beim letzten Schweizurlaub, gekauften Cocktail.

Aber ich habe Angst vor einem Unfall, der mich schwer verletzt und an die Maschinen verbannt. Ich trage einen Hinweis auf die achtseitige Patientenverfügung und meinen Organspenderausweis bei mir. Aber wenn die Notärzte keine Zeit haben, danach zu sehen? Oder sie, im Falle eines Unfalls, nicht finden? Dann hänge ich an den Maschinen.
Dann bin ich selbst nicht mehr in der Lage, meinem Leben ein Ende zu setzen. Dann bin ich auf Hilfe angewiesen... oder den Aussenstehenden ausgeliefert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
Aktive Sterbehilfe könnte man auch Tötung auf Verlangen nennen und bedarf dem Ausdruck eines Sterbewunsches! Dieser kann nicht vorher schriftlich festglegt werden (so denke ich) und ist somit in diesen Fällen erst recht ausgeschlossen.

Passive Sterbehilfe ist was ganz anderes...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
Es gibt aber Situationen, in denen er dazu nicht in der Lage ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
Das leben ist das Eigentum eines jeden Mensch somit darf er es auch beenden. Andere dazu zu nutzen ist jedoch in meinen Augen das letzte (was aktive Sterbehilfe wäre). Jemand der sein Leben beenden möchte soll es selber machen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
@fight Ja, sowas hab ich vermutet. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
da sag ich jetzt besser nichts zu, sonst artet das hier noch aus !
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
@fightclub Was ist denn eine Zwangs-Abtreibung?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
Ich habe durch meine Arbeit bedingt schon einige Sterbende betreut.Und in all den Jahren habe ich zwei Menschen begleidet die sehr schwer gegangen sind,da sie Schmerzmittel abgelehnt haben.

Ich spreche also aus Erfahrungen. Sterben gehört zum Leben.Und ich verbinde das auch nicht mit Worten wie Höllenqualen,elendig und dergleichen,denn so sieht es in Realität meist nicht aus.

Warum geht ihr alle davon aus das man elendig sterben muß?

Das ist auch eine subjektive Empfindung und gerade ältere haben da doch eine ganz eigene Einstellung zum Thema Tod.

Oder das man mit einer Magensonde nur dahinvegetiert?Absoluter Quatsch.Und ich kenne viele Menschen mit vielen verschiedenen Krankheitsbilder,wo die Allgemeinheit hier meint die müssen sich ja nur quälen ect. wo die Betroffenen aber zufrieden sind und jeden Tag sich aufs Leben freuen und trotz Einschränkungen nicht freiwillig sterben wollen.

Wir können uns nicht anmaßen über Leben und Tod zu entscheiden.

Ich bin da um Leben zu erhalten.

Ich persönlich werde bis zum letzten Atemzug leben und mich nicht davon stehlen.Ich würde mein Leben nicht freiwillig beenden.

Nicht immer ist der einfachste Weg auch der richtige.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
Ps ..So oft stellt sich die Frage eigentlich eh nicht ..ist ja nicht gerade so als ob unsere Krankenhäuser mit Sterbenden überflutet wären ...und das die Letzten Tage auf Erden meistens nicht die schönsten sind, dürfte wohl auch jedem klar sein ..das eigentliche Problem sehe ich irgendwo ganz anders , nämlich der Umgang mit demn Tod heut zu Tage ...früher wurde zu Hause gestorben .meist im Kreis der Lieben ..heute klinisch und sauber meist weit ab vom Schuß ..Krankheiten und Tod werden doch in unsere Gesellschaft weit gehens verdrängt ..und wenn es dann mal soweit ist ..bitte leise , still und sauber und schnell ...vor allem schnell ..genauso wie das Leben heute ist ....weiter , höher , schneller ..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
@Im Rolli 67, mein Mann und ich haben entsprechend vorgesorgt.

Ich finde es immens wichtig, daß man das Sterben, besonders zu Lebzeiten bereits, so weit es eben geht, festlegt und regelt.

Meine übrige Familie sieht das übrigens genauso und sie haben ebenfalls entsprechende Vorsorge getroffen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
@Amazing
Das sehe ich auch so ....aber nochmal man muss den Gedanken vorher irgendwann mal klar formuliert haben und auch niedergeschrieben haben ..ich bin dagegen anderen Menschen diese Entscheidung aufzubürden ..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
Ich frag mich wie einige mit guten Gefühl in den Spiegel schauen zu können, und zu wissen das der Partner den man liebt jeden Tag Höllen Qualen erleiden muss. Da entscheide ich mich aus liebe und setzt dem ganzen ein Ende ( lieber ein schrecken mit Ende als ein schrecken ohne Ende) oder wie sagt man so schön ?!

Ps: Laluna ich bin auf für Abtreibung ( Zwangs Abtreibung )
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2011
Ich bin nicht für aktive Sterbehilfe.

Aber weiß was ich nicht möchte, ich sehe soviel in meiner täglichen Arbeit wegen Magensonde ect. und weiß das ich das nicht möchte weil das ist kein Leben wenn man dahin vegetiert.

Ich weiß auch das Patientenverfügung nicht immer akzeptiert werden. Es ist ein sehr schwieriges Thema.
Ich hänge am Leben aber wenn es keinen ausweg mehr gibt möchte ich nicht an Apparaten hängen und warten das mein Herz aufhört zu schlagen