Stadt- oder Landleben?
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Rundum Leben

Ich sehe das ganz genauso wie die Threaderstellerin. Ich komme ursprünglich auch aus einem 300-Seelen-Dorf und würde auch gern wieder in einem leben. Leider ist mir das nicht möglich, da viele Qualifikationen ein Arbeitsleben in der Stadt bedeuten, ob man will oder nicht. Aber sobald ich in Rente gehe, werde ich auch in ein kleines Dorf ziehen und mir den Stress abgewöhnen lassen, den ich im Arbeitsleben hatte...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.07.2018
@jane doe
der Genervtseinfaktor war in der Stadt tatsächlich wesentlich höher - existiert hier überhaupt nicht.

Alle immer gelassen und gut drauf, unglaublich!

Auch die Ellenbogenmentalität der Stadt - hier Fehlanzeige. Im Gegenteil - die Leute sehen ich habe keinen Euro für den Einkaufswagen - jemand geht extra zum Auto und schenkt mir nen Chip! Ich habe im Cafe aus Versehen meinen Schirm liegen lassen, eine freundliche Frau hat herausgefunden wo ich wohne und bringt mir den Schirm! Ich bin hier derart oft erstaunt von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen. Irre - es färbt schon ab :) ich werde auch schon sehr viel gelassener und viel freundlicher, lächle jeden an, sage "Grüß Gott" und schaue den Leuten in die Augen (dafür wäre ich in Berlin verkloppt worden :))).

Mal sehen, wie s hier weitergeht!
Ich bin ein Großstadtkind, habe - bis auf eine kurzzeitige Ausnahme - auch immer in der Großstadt gewohnt und war damit rundum zufrieden. Allerdings habe und hatte ich auch das Glück, immer in Häusern zu wohnen, in denen ich meine Nachbarn kenne/kannte. Ich wollte den lockeren Plausch auf der Treppe, gegenseitiges Päckchen annehmen, den Kaffee bei der älteren Nachbarin und andere Kleinigkeiten niemals missen.

Andererseits habe ich im Laufe der Zeit Einblick in das Leben auf dem Land bzw. einer Kleinstadt bekommen. Natürlich kommt die Überlegung auf, könnte ich mir das auch vorstellen? In so manchem Nest ganz klar "nein", aber generell bin ich dem Kleinstadtleben nicht (mehr) abgeneigt. Mag es an der Veränderung der (meiner) Stadt liegen oder am zunehmenden Alter - keine Ahnung, aber das Stadtleben stört mich immer mehr: die Enge, die Unpersönlichkeit, aber ganz besonders die unterschiedlichen Werte, die den Bewohnern wichtig sind. Und mit den Werten der Großstädter kann ich mich zunehmend weniger identifizieren.
Die Erreichbarkeit eines Metzgers, Bäckers oder Supermarktes mag zwar in der Stadt auf den ersten Blick einfacher sein, den Aufwand empfinde ich aber mindestens genauso - die Wege sind vielleicht objektiv kürzer, aber durch Stau, überfüllte Gassen und Läden, angep... Personal, Ellenbogen-Mentalität allein der Passanten etc. ist der Zeitaufwand wesentlich größer... vom Genervt-Sein-Faktor mal ganz abgesehen.

Für mich ist das Stadtleben mittlerweile mehr Einschränkung als Erleichterung. Vielleicht habe ich aber auch einen verklärten Blick auf das Landleben, weil ich viele schöne Stunden dort verbringen konnte. 😉
Ich möchte nicht mehr auf dem Land leben. 8 Jahre in einem 120Seelendorf, in dem die Highlights die Bushaltestelle, der Briefkasten und Zigaretten-/Kaugummiautomat sind. Für die Kinder ein Paradies zum Spielen, aber ich habe irre viel Zeit im Auto verbracht... zum Einkaufen wenigstens 8KM... vorher habe ich in einer 50000Einwohnerstadt gelebt, die Nordsee vor der Haustür und Grossstädte gut mit Auto/ Bahn erreichbar. Hat mir sehr gut gefallen . Jetzt lebe ich in einer Kleinstadt, ruhig aber zentral, kann hier alles zu Fuß erreichen und wenn mir nach dem Trubel der Großstadt ist, bin ich mit der Bahn die immer bis nachts fährt in 30Min in der Innenstadt von Hamburg. Manchmal würde ich gerne mit meiner Schwester tauschen, die völlig zentral in Hamburg wohnt mit der Alster fast vor der Tür. Aber um dort wohnen zu können, bräuchte ich min. 3 weitere Jobs oder einen Lottogewinn...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
Das Lässige gefällt mir hier auch sehr, da geht man schon mal in Gummistiefeln einkaufen
Ich habe schon lange kein Problem mehr, ungeschminkt rauszugehen.

Da ich sehr gern für mich bin, finde ich es gut, das die Leute mich in Ruhe lassen, ich habe mich bei den nächsten Nachbarn vorgestellt, das muss reichen.

Ohne Auto geht es hier leider nicht, 8 km bis zum nächsten Laden/Arbeit.

Das Rad nutze ich sehr ungern, die Strassen sind eng, viele grosse LKW, die Lachs transportieren, machen, das ich es nicht wage.

Wie schon geschrieben, wie es im Alter sein wird, kann ich heute nicht sagen, das findet sich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
Habe mit großem Interesse eure Beiträge gelesen!

An diesem heißen Tag ist es jetzt gerade hier auf dem Land besser als in der Stadt; man kann an einen See oder irgendwo in der Nähe in einen schattigen Biergarten. Allerdings braucht man für alles ein Auto.
Das hat mich hier anfangs sehr irritiert - wie autofixiert die Leute hier sind. Die fahren zum nächsten Rewe, der zu Fuß genau 5 Minuten entfernt liegt, tatsächlich mit dem Auto. In der Stadt lässt man für kleinere Entfernungen das Auto lieber stehen, weil man sonst - wenn man keinen eigenen Parkplatz hat - wieder einen Parkplatz suchen muss.

Die Wohnungen und Häuser sind hier wesentlich großzügiger geschnitten als ich es von München gewohnt bin. Berlin mit seinen großen Berliner Zimmern war von den Großstädten in denen ich gewohnt habe, hier die einzige Ausnahme.

Hier habe ich also wesentlich mehr Raum und Freiheit als in den Städten; ich frage mich jetzt, wie es mit der Freiheit in der Lebensführung aussieht. Am Anfang hatte ich Angst, dass die Leute sehr eingefahren und konservativ eng sind; bin aber überrascht, alle sind sehr entspannt. Bis jetzt gab es aber auch noch keine Herausforderungen an die Toleranz, weil alle doch sehr homogen sind. Alle europäisch, alle relativ wohlhabend und ähnliche Lebensweise.

Was mir anfangs auch positiv aufgefallen ist - hier sind die Menschen nicht so auf das Äußere fixiert wie in München. In München geht man auch zum Supermarkt meist relativ chic, hier ganz "normal". Und die Leute wiegen im Durchschnitt ca. 5 Kilo mehr als in München, sogar die Jüngeren. Ich falle hier kein bisschen auf :)- Gefällt mir sehr! Die tragen ihre Pfunde megaentspannt, empfinden sie noch nichtmal als Pfunde.
Ich wohne etwas ausserhalb mit sehr guter Anbindung an Innenstand, Autobahn usw. und genieße es.

Im privaten Umfeld erlebe ich wie sich das Leben und vorallem das "wo Leben" in den verschiedenen Altersabschnitten verändert. Solange man uneingeschränkt mobil ist, ist das Leben auf dem Land oder etwas Ausserhalb sehr schön. Nur was ist wenn man älter wird? Da wird je nach dem eine Wohnung im zweiten oder dritten Stock schon zum Problem. Wo sind Ärzte, wo sind Einkaufsmöglichkeiten, wo sind Anbindungen an öffentliche Verkehrsmittel usw.
Als Eltern ist man auf dem Land das Taxi-Unternehmen für die Kids. Ich erlebe auch wie teilweise schwierig es ist von dem einen Dorf in das andere oder in die nächste Stadt zu einer Ausbildungsstelle zu kommen.

Wie bei allem gibt es Für und Wider.
Ich bin ein Landei. Möchte hier auch nicht weg. Ein Dorf mit etwa 8000 Einwohnern. Wohne am äußeren Rand. Arbeitsplatz zu Fuß erreichbar. 2 Lebensmittelgeschäfte, Apotheke, Gaststätten und ähnliches mehr. 3 größere Städte im Umkreis von 30 km erreichbar. Die Ruhe ist mir das wichtigste. Gewusel und Lärm 24 Stunden am Tag kann ich absolut nicht ab. Auf Arbeit (Motorenbauer) ist es die acht Stunden täglich laut genug.
Daher will ich gar keinen Vergleich und bleibe wo ich bin. Home Sweet Home!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
Nach einem zweimonatigen Aufenthalt diesen Jahres,in einer Klinik,nur von Wald umgeben,habe ich das erste Mal in meinem Leben soviel Ruhe und Stille erfahren,dass es mir ein Graus war,als ich wieder Zuhause war und früh um 4 die erste Straßenbahn an meinem Schlafzimmer vorbei fuhr,anstatt einen Vogel zwitschern zu hören.
Irgendwie tat es in den Ohren weh.
Seitdem habe ich keine Lust mehr in der Stadt zu wohnen.
Das Landleben wäre bestimmt eine gute Wahl.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
Mittlerweile liebe ich das ruhige und ländliche Leben, trotz einiger Nachteile.

Ich stamme aus einem 170 Seelen Dorf nahe der ehemaligen Grenze, auf der Westseite, als Kind war es toll, als Jugendlicher hat es einen nur angek.tzt, es war so langweilig, nichts passierte, Busse fuhren, außer der Schulbus, nicht, bis zum nächst größeren Ort waren es 3 KM, das Fahrrad war so wichtig damals, ich erinnere mich auch an ein Wochenende, in dem ich raus musste!!! ich habe mich dann durch hüfthohe Schneewehen gekämpft, egal, Hauptsache raus ;-)

Ich bin damals getrampt um in meinen Lieblingsladen, den Rockpalast, zu kommen, völlig normal, niemand hat sich da großartig Gedanken gemacht, heute nehme ich nicht mal mehr Tramper mit :-(

Später lebte ich wechselweise Stadt/Land/Stadt.

Als ich nach Hitra ging, wusste ich nicht einmal, in welchem Teil von Norwegen sie liegt.

Man bekommt hier alles für´s tägliche Leben, hat den Hausarzt hier, zu Fachärzten muss man allerdings nach Trondheim, das sind mehr als 120 KM, sehr zeitaufwändig, man bekommt dafür allerdings bezahlt frei und Kilometergeld.
Fährt man nicht selber, gibt es Bus/Schnellboot und wer dazu auch nicht in der Lage ist, bekommt ein Taxi.

Dinge, die man hier nicht in den Läden bekommt, bestellt man im Netz, oder fährt dann in die Stadt, kostet allerdings immer auch Maut, so kommen locker umgerechnet 30€ für so eine Vergnügungstour dazu.

Ich würde schon gern hier bleiben, wie das allerdings aussieht, wenn ich Pensionist bin, kann ich nicht sagen, man wird sehen....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
Mittlerweile bin ich in einer Kleinstadt gelandet (etwa 30.000 Einwohner Gemeinde, Kernstadt etwa 8.000)
Aber mit guter Anbindung an mehrere große Städte..... Falls es nicht das Auto sein soll...der Bahnhof ist fußläufig zu erreichen. ....gute Taktung von Regionalbahnen. In 1 Std bin ich mit der S Bahn in Köln, auch nachts zurück....z.B betr Konzerten. Eine Regionalbahn fährt sogar bis Mainz durch.

Nach einigen Jahren hier sind einem einige Leute bekannt, nicht nur vom sehen. Aber zu neugierig ist auch keiner. Man grüßt sich und unterhält sich etwas...wenn man mag.

Es gibt ein eigenes Krankenhaus und eine recht gute Infrastruktur. Auf dem Bürgeramt habe ich noch nie länger als 20 Min ohne Termin warten müssen, Straßenverkehrsamt max 30 Min bisher ;-))
Mietpreise sind noch sehr human, somit kann man sich auch eine größere Wohnung mit etwas eigenem "Grün" leisten.
Die Rheinpromenade ist schnell erreicht, der Wald auch. Generell ist es sehr grün hier.
Zur Arbeit habe ich etwa 26km mit dem Auto. Gott sei Dank nicht staugefährdet, weil über Land und nicht an der Rheintrasse entlang.
Da ist es ja rund um alle Ballungsgebiete überall furchtbar. Stauland NRW , hölle.
Falls ich Großstadt Flair brauche, treffe ich mich mit Freunden ....Bonn,Köln, Düsseldorf, Koblenz.....alles gut erreichbar.
Gerade bin ich nur froh, so zu wohnen, daß sich nachts nicht alles so aufheizt, daß es ein Glutofen ist ;-))

Als Kind habe ich mal am Stadtrand und auch ländlich gewoht.....war schön. Als Jugendliche ein Fluch, lach.
In jungen Jahren hat es mich eher in die Großstadt gezogen..... Stammkneipe und Szenelokale um die Ecke.
Nachts um 3 Uhr kurz nach hause laufen zu können, hatte etwas, schmunzel.
In einigen Regionen bin ich nach einem Umzug nie so richtig heimisch geworden, andere waren wirklich mein "zuhause" . Aber das Leben hatte halt schon mal andere Pläne.
Nun bin ich 12x umgezogen in meinem Leben.
Mittlerweile könnte ich mir vorstellen zumindest in diesem Ort zu bleiben....
Zumindest einmal umziehen werde ich wohl noch müssen ;-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
Einmal Landei, immer Landei :-)
Aufgewachsen in einem kleinen Dorf in Hessen, mittlerweile seit 15 Jahren "Wahlbayer", kann ich mir ein Leben in einer (Groß)Stadt nicht vorstellen, vermeide auch wo möglich jeden Weg dort hin, für mich ist das nichts, die Geräusche, Gerüche, die Menschenmengen, das Verkehrschaos, schauderhaft...
Ich wohne nun nicht so in der Pampa das es hier nichts gibt, im Dorf ist ein Bäcker & Tante Emma Laden der 7 Tage die Woche geöffnet hat, man erhält also immer frische Semmeln und auch sonst das Nötigste. Alles Weitere erledige ich auf dem Arbeitsweg, in der Kreisstadt gibt es alles was man über den normalen Wocheneinkauf hinaus braucht und wenns mal bissl Abwechselung sein soll dann fahre ich nach Landshut, da gibts dann nochmal mehr Auswahl, aber es ist nett und überschaubar.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
Ich bevorzuge das Innenstadtloft aber um nichts in der Welt würde ich den Landsitz aufgeben. Allein schon wegen des Jagdreviers. ;-) Und jetzt entschuldigt mich, Lunch ist um 13 Uhr im Westflügel und der Weg weit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
Ich liebe das Landleben, wenn nicht gerade der Bauer 5 Meter vor meinem Küchenfenster mit einer Monstermaschine über sein Feld rattert, oder die Bewässerungspumpe eines anderen Bauern nachts ein schönes Tinitus-Geräusch in die Ohren zaubert.
Aber wenn der Sommer vorbei ist, ist es schön ruhig hier! :D

Einfach toll. Platz. .. gute Luft. Nachbarn, die aufeinander achten.

Nicht zu vergessen :Parkplätze für Alle !!

Nur manchmal vermiss ich die U-Bahn, die mich nach 3 Haltestellen in der Großstadt-City mit hunderten Geschäften ausspuckte.
Ich habe beide Varianten gelebt und kann mit absoluter Entschiedenheit und voller Nachdruck sagen: Ich kann mich nicht entscheiden. Eines der üblichen Probleme in meinem Leben.

Aufgewachsen bin ich auf einem Dorf, das so winzig ist, dass selbst Leute die nur 10 km davon entfernt wohnen, noch nie etwas davon gehört haben - und vermutlich damit auch nichts verpasst hätten.

Es gibt eine Dorfkneipe in der alles stattfindet, seien es Wahlen, Hochzeiten, Taufen, Konfirmationen, Beerdigungen (also natürlich nur die Feiern, nichtmal im tiefsten Niedersachsen verscharren wir die Verstorbenen hinter dem Tresen) und sonst gibt es dort... nichts. Außer viel Wald, vielen Feldern, Nachbarn die einen persönlich kennen und Menschen, die man noch nie gesehen hat und die einen beim Spaziergang im Wald trotzdem anquatschen, einfach so, weil man ja im gleichen Ort wohnt und damit mindestens 7-15 Themen hat über die man ja dringend mal sprechen könnte.

Der letzte Bus der Woche raus in die Stadt fährt Samstag Mittag - und das auch nur, wenn man vorher beim Unternehmen angerufen hat.

Als Teenager ein Ort zum wahnsinnig werden, wenn man ohne Eltern-Taxi höchstens bis zum Kartoffelfest am anderen Ende des Dorfes kommt, aber keinesfalls in eine Bar oder einen Club - außer natürlich in die schon erwähnte Dorfkneipe, in der dich aber jeder kennt, weiß wie alt du bist, und ein schlecht gefälschter Schülerausweis einem mal gar nichts bringt.

Klingelstreich spielen ging auch nur so mäßig gut - als moppeliges Kind sieht dich ja immer irgendwer weglaufen, und wenn die Eltern zuhause schon vor der Rückkehr Bescheid wussten und einen gezwungen haben zurückzugehen und sich zu entschuldigen, war das Vergnügen auch eher überschaubar.

Aber natürlich gab und gibt es auch tolle Seiten, das jährliche Osterfeuer als Highlight mit lauwarmer Limo und verkohlten Bratwürstchen,Freunde die man zu Fuß besuchen konnte (und das auch durfte, weil eh keine Autos kamen die einen umfahren konnten), Spielen im Wald, im Winter Rutschen auf der einzigen bergigen Straße (wo im Winter keiner lang fuhr , weil alle wussten, dass wir Kinder da rodeln und deshalb keiner streut- so will es das ungeschriebene Dorfgesetz), Kindergärten in der Nähe wo man das Kind nicht schon 3-11 Jahre vor der Zeugung anmelden muss, um dann mit 5.5 Jahren einen Platz zu bekommen... niedrige Mieten, Platz zum Krach machen.... herrlich. Fahre ich heute zu Besuch dorthin, genieße ich die Ruhe, den Platz, das Landleben.

Inzwischen wohne ich schon lange in der Stadt. Die Mieten sind hoch, der Platz in der Wohnung knapp -auch wenn man alleine lebt und kaum mehr Möbel besitzt als ein Klappbett und einen Stuhl. Statt großer Terrasse und Garten habe ich einen Balkon in der Größe von 2-3 Briefmarken, mein Badezimmer ist so klein, dass die Toilette in einer Abstellkammer extra stehen muss.
Dafür kann ich zu Fuß in wenigen Minuten (und ich bin ein Langsamlatscher und eine Trödeline) zu einem Supermarkt laufen, der bis 24 Uhr geöffnet hat, habe eine dutzend Restaurants und Bars in einer Entfernung von unter 50 Metern, die auch nach einem Abend mit mehr als einer sozialverträglichen Menge Cocktails den Heimweg problemlos möglich machen.

Die Straßenbahn in die Kölner City fährt ums Eck, einen vernünftigen Cappuccino gibt es überall zu kaufen - und das Eiscafé des Vertrauens ist direkt vor der Haustür. Würde ich mich über den Boden hinrollen, wären es vielleicht 6-7 Umdrehungen. Bei schlanken Menschen etwas mehr.

Kann ich mir momentan vorstellen das aufzugeben (also die Geschäfte und Cafés, nicht das Rollen)? Schwierig.... aber nicht unmöglich.
Millionenstadt oder Innenstadt direkt wäre nichts für mich. Zu laut und zu hektisch. Ich lebe in einem Vorort mit verkehrsberuhigten Sackgassen und viel Grün in der näheren Umgebung. Die Infrastruktur ist sehr gut, alles vorhanden, was man braucht. Es ist genau so, wie ich es haben möchte, auch wenn ich im Urlaub z.B. gern aufs Land fahre. Zum Leben wäre es mir dort aber viel zu eng.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
Gegen einen Landsitz ist nichts einzuwenden. Das Problem ist nur die Arbeit. Wenn du mit dem Internet auskommst, dann gratuliere ich dir. Bei mir wurde das zum Albtraum. Das Haus verfällt, weil der Hausherr nie zu Hause ist. Der Garten verwildert und im Wald wütet der Borkenkäfer. Manchmal könnte ich heulen, wenn ich nur daran denke.
Mit der Wohnung in der Stadt gibt es keinen Ärger. Die steht auch noch, wenn ich erst nach einem Jahr wiederkomme.
Das Leben aus den Koffer passt nur zur Stadt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
Nach 33 Jahren in verschiedenen Großstädten im Ausland und in Deutschland lebe ich jetzt durch eine persönliche Veränderung in einer kleinen Marktgemeinde im schönen Chiemgau, sehr ländlich - mit Kühen, Bäumen, ganz viel Ruhe, weniger Menschen, ohne U-Bahn, fast kein Lieferservice, vielen wunderschönen Seen, Nachbarn, die mich alle grüßen und fragen, ob ich etwas brauche und mir Zucchini bringen :), Äpfel vom eigenen Obstbaum, mit exakt einem Cafe in der Ortsmitte, wo sich alle treffen und mit viel frischer Luft :).

Am Anfang, vor einigen Monaten, hatte ich den totalen Kulturschock. Jetzt frage ich mich ernsthaft, ob ich jemals wieder zurück in eine Stadt will.

Wie seht ihr das? Was gefällt oder missfällt euch an eurem Lebensumfeld?

Und diese Ruhe! Nicht zu vergesssen, diese Ruhe! :))))))

Ich freue mich auf eure Antworten!