Staatliche Figurkontrollen in Japan
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Rundum Leben

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Habe eben erfahren, dass es in Japan seit 2008 eine staatlich vorgeschriebene und kontrollierte Obergrenze für das Taillenmaß gibt.

Es sind 90cm bei Frauen und 85cm bei Männern. Das betrifft jeden, der in der staatlichen Krankenversicherung versichert ist (also fast jeden Japaner) zwischen 40 und 74 Jahren. Unternehmen und lokale Regierungen müssen das bei ihren Bewohnener bzw. bei ihren Mitarbeitern (und den Familienmitgliedern ihrer Mitarbeiter) einmal jährlich kontrollieren.

Metabos, wie man Übergewichtige dort nennt, die nicht innerhalb von drei Monaten nach der Messung abnehmen, bekommen ein Diätprogramm aufgebrummt. Sollte es dennoch nötig sein, müssen sie nach weiteren sechs Monaten an einer Umerziehung teilnehmen.

Finde ich SEHR krass. Hätte so eine Maßnahme bei euch etwas bewirkt? oder würde sie etwas bewirken? Ich hätte vor allem bestialische Angst davor. Aber keine "positive, etwas bewirkende" Angst.
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Anderer Staat, anderes Verständnis von Staat und anderes Verständnis von Inidivideum und Person im Staatsgefüge.
Wohl nicht wirklich vergleichbar.
Ich würde schon in den kleinen Wohnungen und den Menschenmengen die Krise bekommen, geschweige dem Verbundenheitsgefühl zum Arbeitgeber ;-))
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Früher hätte mir das geholfen, den Punkt zu Adipositas nicht zu überschreiten. Heute würde das "Lebenslängliche Umerziehung" bedeuten 😭
Ich denke, dass man bei dieser Massnahme schon auch die Mentalität und Lebensweise der Japaner nicht aus den Augen verlieren sollte, Dagmar hat es schon angesprochen.

Bei mir wäre es wohl auch so wie beim Kontra gewesen, als Anleitung, eine gewisse Schwelle nicht zu überschreiten, in Kombination mit einer "guten" Betreuung voraus gesetzt.
Eine Freundin von mir ist gerade auf Kur, sie ist selbstständig versichert, leicht übergewichtig und man hat ihr diese Kur "noch einmal" bewilligt, aber sollte sie bis zum nächsten Mal nicht ihr Gewicht merklich reduziert haben, gibt es keine neue Kur mehr - das stand so in dem Bewilligungschreiben. Also solche Vorgaben seitens der Versicherung hat man hier bei uns heute auch schon - und sie als Selbstständige zahlt bei der Kasse viel mehr als der Durchschnitt ein!
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Schwieriges Thema. Die Asiaten sind aber bekannt für ihre Extreme. Es ist eine vorbeugende Maßnahme um durch Übergewicht entstehende Begleiterscheinungen und Krankheiten zu verhindern. Also positiv zu sehen, "Eigendlich".

Wenn wir so etwas in Deutschland einführen, dann würde ich es als sehr diskriminierend und ungerecht empfinden.

So gesehen müßten dann alle Krankheiten die durch Selbstverschulden entstanden sind aus dem Regelkatalog genommen werden. Wer nicht auf seinen Körper achtet, und Raubbau an ihm betreibt, egal in welcher Form, hat selber Schuld, und sollte eigendlich nicht darauf pochen, dass die Gesellschaft für ihn zahlt.

Gut würde ich es aber trotzdem nicht finden, weder bei uns noch in anderen Ländern dieser Welt.
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Die Asiaten sind von ihrer Mentalität sehr speziell, wie bereits mehrfach hier beschrieben. Ich glaube sogar, ihnen macht eine solche Regel nichts aus, da sie es gewohnt sind, immer nach vorgegebenen Regeln zu handeln. Eine Bekannte von mir hat mal einige Zeit in China gelebt und konnte mir viel über die asiatische Denkweise erzählen.
Würde soetwas in Deutschland eingeführt, dann fände ich es als Betroffene nicht toll, weil es bei mir genauso wenig bringen würde, wie die vielen Diäten, die ich mir im jährlichen Rhythmus angetan habe. Ich bin inzwischen der Meinung, mir hat der Wunsch nach weniger auf der Waage und mein damit verbundener Ehrgeiz mehr geschadet als alles andere. Am Ende kam doch wieder alles zurück und noch ein wenig mehr dazu.
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- Die Rate der Übergewichtigen ist um 1% gesunken.
- Firmen, die Übergewichtige beschäftigen, müssen hohe Strafen zahlen. Deshalb haben viele Firmen Fitnessprogramme eingeführt und diskriminieren leicht Übergewichtige. Man muß dazu sagen, dass es in Japan noch viele "Lebensarbeitsplätze" gibt d.h. das Übergewichtige nicht mehr eingestellt werden würden, fällt nicht ganz so ins Gewicht.
- Weniger als 50% nehmen an den Checkups statt.
- Von den Leuten, die die Diätberatung in Anspruch nehmen mußten, haben nur 12% die Hinweise angenommen.

PS: Ich war bisher 2x in Japan und habe beide Male abgenommen. Es ist schon ziemlich schwer da sich "falsch" zu ernähren, zumindest wenn man bei lokaler Kost bleibt.
Ja, so eine Maßnahme hätte bei mir was bewirkt.

Ich bin leider ein Mensch, der bei sowas geführt werden will, daher sehe ich die Vorgaben nicht als negativ. Auf Rehas habe ich auch immer viel erreicht....Fitness und Gewichtsreduktion, nur alleine halten konnte ich es nicht.

Selbstverständlich wäre eine solche Maßnahme bei uns (und in USA noch viel mehr) undenkbar. Der Sinn oder Unsinn zeigt sich rein optisch im Straßenbild. Wobei ich feststellen muss, dass die Asiaten schwer im Vormarsch sind. Siehe Asiaten in Australien
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Schmunzel.....ich erinnere mich noch an den "Veggie-day", der mal in einem Wahlprogramm auftauchte, lach
Himmel, war dies hier ein Aufschrei. Und es ging wohl nur um Kantinen usw, wo man an einem Tag in der Woche kein Fleisch bekommen sollte, grins. Da konnte ja noch jeder zuhause dann essen, was er wollte.

Also wenn mich einer zu einem Weizengras Smoothie nötigen wollte, würde ich zum Axtmörder , kotz ;-))
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*auf die Weizengras-Dose in der Küche schielt* Ach Dagmar nur ein Gläschen! :P :P :P *in Deckung geht* :)
Ich glaube, für die Asiaten wäre der Passus aus dem Grundgesetz völlig fremd, der jedem Bürger freie Entfaltung der Persönlichkeit zusichert. Das ist aber genau das, was uns von denen unterscheidet. Die haben im Grunde eine Diktatur bzw. einen Polizeistaat, wir haben zwar auch eine Diktatur, aber die geht nicht vom Staat direkt aus, sondern vom Geld, d.h. über Banken und private Konzerne. Denen ist zum Glück egal, was wir denken oder sagen oder wie wir unser Leben gestalten. Alles, was sie wollen, ist unser Geld.
Aber die Regierungen in Asien wollen Kontrolle über ihr Volk... möglichst umfassende Kontrolle. Kontrolle, die sogar in die Privatsphäre ihrer Bürger in unverhältnismäßiger Weise eingreift. Denn in Asien kennen sie auch den ersten Artikel des Grundgesetzes nicht: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Asien ist sehr inhomogen noch mehr als Europa. Länder wie Japan oder Südkorea sind wohl demokratischer als europäische Länder wie Polen oder Ungarn.

Gerade in Deutschland ist auch sehr viel geregelt und kontrolliert. Und 100% wird auch hier bestimmt nicht die Würde des Menschen geachtet, da kann man sich auch ruhig mal an die eigene Nase packen und sich nicht nur in der eigenen moralischen Überlegenheit suhlen.
Ich habe nie behauptet, dass das Grundgesetz umgesetzt würde. Das Grundgesetz hat keinen rechtsverbindlichen Charakter. Es ist ein Märchenbuch, das wir den Schülern in der Schule vorlegen, damit sie mal sehen, was Idealismus ist. Ich weiß selbst, dass vieles davon tagtäglich mit Füßen getreten wird, die Menschenwürde allen voran. Aber es gibt diese Richtlinien und es gibt genug Menschen, die die Sinnhaftigkeit dieser Richtlinien anerkennen und danach handeln, auch wenn sie nicht verbindlich sind.
In Asien werden diese vernünftigen Menschen durch staatliche Kontrolle zur Konformität gezwungen. Ich würde schon sagen, dass das ein gewaltiger Unterschied ist.
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Wie das gibts hier nicht? Dann ist die ältere Dame die mich immer morgens an der Bikestation befummelt gar nicht die Figurkontrolle? Verdammt...
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Lach...@Feucht...
was auch immer bei euch dem Trinkwasser zugesetzt wird ? Die Drogen will ich auch, grins. Die machen anscheinend ziemliche rosa Woken im Kopf und verklären skuril spaßig die Bewertung des Alltags, schmunzel.
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Bei uns gibts doch auch eine staatliche Figur-Kontrolle. Nennt sich BMI-Überprüfung bei Beamte. Bin ich FROH dass ich nie den Beamtenstatus wollte (arbeite im ö. D.)
Ich kann es auch irgendwie nicht nachvollziehen. Als ich damals eingezogen wurde, als es die Wehrpflicht noch gab, hatte ich starkes Untergewicht, schiefe Beine vom Fußballspielen, starke Kurzsichtigkeit und Hohlkreuz sowie Rundrücken. Ich hätte voll ausgemustert werden müssen! Aber ich war zu gut bei den kognitiven Tests. Also nix mit ausgemustert... und so weit ich sehen konnte, gab es auch keine BMI-Diskriminierung bei der Grundausbildung. Ich sah ganz schön dicke Soldaten um mich rum teilweise. Lag aber vermutlich nur an der allgemeinen Wehrpflicht. Wenn man sich für länger verpflichten ließe, kommt der BMI bestimmt wieder schwer zum Tragen (haha!).
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Oder es wurde so gedacht: Dicker Soldat am Anfang der Grundausbildung = dünner, durchtrainierter Soldat am Ende seiner Wehrpflicht weil über Stock und Stein gejagt mitsamt der Ausrüstung auf dem Rücken. Ist nur so eine Vermutung meinerseits
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Die Bundeswehr als Abnehmcamp. ^^
Das wäre dann quasi der Vorgänger von den "Biggest losern"
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Hmmm...welch ein Wortspiel. Bundeswehr. Loser. 😂 😂 😂
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Ja. Echt dümmlich. Aber kein Problem. Jeder Soldat weiss das er in guten und friedlichen Zeiten nur Verachtung bekommt. Sollten sich die Zeiten aber mal ändern dann werden sie schon ihre Knochen auch fuer Dich hinhalten .

Und wo genau soll bei 'Bundeswehr - Loser" das Wortspiel sein? Weisst Du was ein Wortspiel ist? Ich helfe Dir und gebe ein Beispiel: "Man braucht scharfe Scheren zum Schafe scheren".

Gern geschehen.