"spirituelle" Abzocke

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 63 Antworten

„St. Gallen“ (Pseudonym)

Das ist der Unterschied: mir reicht so etwas nicht. Es ist nicht schlüssig, belegbar, reproduzierbar. Es beruht nur auf einer Erfahrung in einer Extremsituation. Das mag für Dich kalt und gefühllos klingen. Aber ich habe genug Tote gesehen, um Metaphysik als das zu sehen was es ist: ein billige Ausrede um Sterbenden auch noch die letzten Stunde zu versauen. Von den Lebenden noch nicht mal gesprochen....

„Saar“ (Pseudonym)

Statt Homöopathie "bespreche" ich mir lieber ein paar M&Ms und glaube an die Heilungskräfte. Die schmecken dann wenigstens.

Das alles Studien, die das Gegenteil beweisen, von der Pharmaindustrie gefälscht werden, glaube ich schlicht nicht. Die meisten Wissenschaftler arbeiten sehr seriös und nicht alles sind Drittmittelstudien.

Auch ne schöne Quelle (wie die von Björn):
http://www.stern.de/kinderkrankheiten/alternative-therapien/homoeopathie-gleiches-mit-gleichem-vergelten-636022.html

Noch ne kleine Anekdote:

Ich in der Apotheke: "Ich bräuchte was gegen XYZ."
Apothekerin: "Da gibt es Mittel X, das ist völlig nebenwirkungsfrei."
Ich: "Eigentlich glaube ich da nicht dran, gibt es da nichts anderes?"
Apothekerin: "Nein, das wirkt ganz bestimmt."
Älterer Mann neben mir mischt sich ein: "Ich bin Allgemeinmediziner, das ist alles nur Abzocke! Versuchen Sie ihr doch nicht so einen wirkungslosen Scheiß zu verkaufen, wenn sie das schon weiß."

;)

„St. Gallen“ (Pseudonym)

Sortierst Du die farbig? Helfen die dann bei verschiedenen Beschwerden? Und für was bzw. gegen was sind dann die mit Nüssen?

„Saar“ (Pseudonym)

Die roten sind gegen Liebeskummer, die gelben gegen den Neid von Leuten, die man mag, die grünen für ein Fünkchen Hoffnung an schlechten Tagen, die blauen, bringen einen, wenn man mal auf den Wellen des Lebens verloren geht, wieder ans richtige Ufer, die braunen sind für besonders besch... Lebenssituationen, wenn sonst gar nichts mehr hilft und die mit den Nüssen...hmm....die sind für die Situationen, wenn man mal ne pralle Nuss notwendig hat. ;)

„St. Gallen“ (Pseudonym)

Ich probier´s gleich aus. Und in 200 Jahren reden wir dann wieder darüber...

Humor soll ja bekanntlich das Immunsystem anregen...*g*

Und das hilft dann bestimmt! Und ist auch keine Abzocke, M&M's sind preiswert und lecker...

Abgesehen davon gibt es Selbstheilung über den Weg der verstärkten Endorphinausschüttung wirklich, der Stoffwechsel wird angeregt, das wirkt wieder gegen entzündliche Vorgänge und Schmerzen, das erhöht auch die Bewegungsrate der Kranken, und die Beweglichkeit im Allgemeinen. Nix Placebo, nachweisbare organische Vorgänge. Nur mit seelischem Auslöser. Lachen ist gesund...:-))
Funktioniert - in gewisser Weise und lindernd - z. B. bei chronischen Krankheiten, auch bei Autoimmunkrankheiten und Schmerzkrankheiten.

Also: einfach alles versuchen, schauen, was einem persönlich guttut, und darauf achten, dass man mit dem jeweiligen Therapeuten gut kann. Und auch mitarbeiten als Patient.

„Saar“ (Pseudonym)

Genau und bis zur endgültigen (auch geistigen Genesung) nehme ich regelmäßig M&Ms mit Nüssen, bitte! *lach* ;)

„Saar“ (Pseudonym)

Ich glaub bei dem Thema bin ich definitiv KEINE Expertin. ;)

„Sachsen“ (Pseudonym)

@Elleniah...zu Deinen M+M`s passen auch gute die netten Kleinigkeiten der Firma Hussel....Gute-Laune-Drops, Trostschokolade, Liebeskummertee ;-))))

„Inn“ (Pseudonym)

Viele "Erfolge" spiritueller Heilmethoden geht schlicht und ergreifend darauf zurück, dass die meisten Krankheiten einen mehr oder weniger großen psychosomatischen Anteil haben. Prinzipiell ist zwar nichts dagegen einzuwenden, dass Menschen auf spirituelle Rituale zurückgreifen, wenn sie psychosomatisch darauf ansprechen. Das Risiko sehe ich lediglich darin, dass auf diese Art oft versucht wird, eine notwendige Auseinandersetzung mit sich selbst und den eigenen psychologischen Bewältigungsstrategien zu umgehen. Das wiederum halte ich für gefährlich.

An dieser Stelle möchte ich auch unbedingt eine Lanze für die "Fachleute", sprich Psychologen und psychologische Therapeuten brechen. Man muss keineswegs "krank" oder "verzweifelt" sein, um dort sinnvolle Hilfe zu finden. Ich finde es Schade, dass psychologische Beratung immer noch stigmatisiert wird. Warum nicht den Rat eines Fachmannes oder einer Fachfrau annehmen, wenn man offene Fragen hat? Man geht ja auch zur Ernährungsberatung usw.. Und es ist leider hahnebüchen, wie gering das Wissen des Otto-Normalverbrauchers über die Funktionsweise unseres Gehirns und unserer Psyche bekannt ist. Ein Besuch beim Psychologen kann da manchmal sehr erhellende Erkenntnisse darüber liefern, wie man selbst und die Anderen "ticken". Man muss sich ja nicht direkt in Langzeittherapie begeben. Das finde ich in keinem Fall als "mit Kanonen auf Spatzen schießen".

Es gibt allerdings ein Problem dabei: Es gibt wie in jedem Job gute und schlechte Psychologen bzw. Therapeuten. Letztendlich muss man wohl da seine eigenen Erfahrungen machen, aber ich möchte gerne auf eine grundlegende Unterscheidung hinweisen, die vielen Laien immer noch nicht bekannt ist: Es gibt große Unterschiede zwischen Psychologen, psychologischen und ärztlichen Psychotherapeuten. Psychologe ist, wer ein Psycholigiestudium erfolgreich abgeschlossen hat. Um psychologischer Psychotherapeut zu werden, muss man nach dem Studium noch eine 3-5 jährige, aufwendige Weiterbildung absolviert haben. Ärtztliche Psychotherapeuten haben dagegen ein normales Medizinstudium mit einer kurzen anschließenden Weiterbildung abgelegt. Hier fehlen leider oft das fundierte psychologische Grundlagenwissen. Vorsicht ist geboten bei sogenannten Lebensberatern ö.ä. Hier ist keine nachgewiesene Ausbildung notwendig. Eine umfassende Ausbildung ist zwar keine Garantie für eine gute Beratungsqualität, kann aber helfen, das Risiko ganz übler Fehlgriffe zu vermindern.

„Ostalbkreis“ (Pseudonym)

Ärztliche Psychotherapeuten müssen auch eine lange Therapieausbildung machen. Wenn ich mich nicht ganz schwer täusche, waren es auch 3 Jahre. Zumindest bekam ich das bei einem Verhaltenstherapeuten mit. Das heißt, daß tiefenpsychologische Psychiater noch länger lernen müssen. So ähnelt sich nicht viel und der Vorteil beim Psychiater ist, daß er gegebenenfalls Medis verschreiben kann bzw. jemaden krank schreiben darf.
Ich jedenfalls würde einem tiefenpsychologisch orientiertem Psychiater immer den Vorzug geben.

„Inn“ (Pseudonym)

Ich glaube da schmeisst du einiges durcheinander. Du meinst sicher die Facharztausbildung Psychiatrie und Psychotherapie.
Diese ist natürlich aufwendig, aber eben eher auf psychiatrische Erkrankungen ausgelegt, während Psychologen sich eher mit den "normalen" psychischen Vorgängen beschäftigen. Wenn man eine medikamentöse Behandlung benötigt kann das natürlich nur ein Psychiater machen. Aber gerade diese eher organisch-medikamentöse Ausrichtung stellt in meinen Augen im psychologischen Beratungskontext eher einen Nachteil dar. Ich persönlich würde Psychiater und Therapeut eher getrennt wählen.

Das eigentliche Problem sind aber die "Normalo"-Ärzte die nach einer 6monatigen Zusatzausbildung die Kassenzulassung für Psychotherapie bekommen haben - geht allerdings inzwischen nicht mehr. Trotzdem praktizieren noch viele von denen.

Die Frage ob verhaltenstherapeutische oder tiefenpsychologische Ausrichtung oder aber Psychoanalyse ist schon wieder ein ganzes Kapitel für sich und für die meisten Psychodynamiker eine echte Glaubensfrage. Was die Psychotherapieforschung insgesamt angeht, ist die Psychoanalyse gefolgt von der tiefenpsychologisch fundierten Therapie am schlechtesten in der Wirksamkeit belegt. Die Ergebnisse für die Verhaltenstherapie sind hier deutlich überlegen, wenn es auch je nach Person und Krankheitsbild Unterschiede gibt.

Letztlich muss jeder wie gesagt seine eigenen Erfahrungen machen. Ich sage nur: Augen auf bei der Therapeuten-Wahl.