Juli Zeh
Über Menschen

Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht..

Ein amüsantes, inspirierendes und sehr informatives Büchlein für
Italien-Liebhaber ist "Mein Venedig“ von Donna Leon – eine Liebeserklärung an diese schöne Stadt mit ihren Eigenheiten, Genüssen und Schönheiten, und natürlich jenseits der Kriminalfälle ihres famosen Romanhelden Brunetti.

Bei der Gelegenheit oute ich mich mal als absoluter Fan der Kriminalfälle von Donna Leon um Commissario Brunetti, ich habe zwar (noch) nicht alle gelesen, aber gut zwei Dutzend sind es schon. Für eine ausgesprochene Venedig-Liebhaberin wie mich sind die Romane fast ein "Muss“, denn jenseits der kriminellen Handlung bieten sie eine tiefgründige und detailreiche Beschreibung der Stadt, ihrer Bewohner, der Mentalität – und auch der kritischen Eigenheiten. Kein Wunder, dass die Autorin ihre Werke ausdrücklich nicht ins Italienische übersetzen lässt.
Die deutschen Verfilmungen einiger Krimis sind zwar ganz gut gelungen und auch wegen der venezianischen Kulisse schön anzusehen – aber sie sind natürlich (notwendigerweise) eine radikale Straffung des Inhalts und teilweise auch Vereinfachung der Fälle.
Kein Vergleich mit dem Originaltext – die Bücher sind wirklich spannend, detailverliebt in der Darstellung der Figuren und ihrer Charaktere und Abgründe, genau in den Beschreibungen der Örtlichkeiten, kritisch, aber auch witzig und augenzwinkernd, wenn die "italienischen Verhältnisse“ aufs Korn genommen werden. Nach dem Lesen erkennt man den Film nicht wieder. Also auch hierfür meine Empfehlung an alle Leseratten!

"Losing My Virginity" von Richard Branson

"Legastheniker und Versager. Mit 16 Jahren bricht Richard Branson 1968 die Schule ab. Deren weitsichtige Einschätzung seiner Zukunft: Knacki oder Millionär. Nicht einmal drei Jahre später eröffnet er in der Oxford Street den ersten Virgin-Plattenladen und landet kurz darauf mit einem Plattenvertrag seinen ersten Millionen-Deal. Damit legt Branson den Grundstein seiner Virgin Group, die heute mehr als 20 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet und mehr als 50 000 Menschen beschäftigt.

In seinem Millionen-Bestseller Losing my Virginity spannt das umtriebige Multitalent den Bogen von 1950 bis an die Schwelle des Millenniums. Es ist die beeindruckende Autobiografie eines Abenteurers und Paradiesvogels, für den Aufgeben nur eines ist: keine Option."

Mein absolutes Lieblingsbuch ist Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte...das wurde einfach nur weggesuchtet und ich hab geheult als es zu Ende war, weil ich mir nicht vorstellen konnte, jemals wieder ein so schönes Buch zu finden..

Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen und deine Kinder werden froh sein, wenn du es gelesen hast

Philippa Perry

»Dies ist kein Erziehungsbuch im engeren Sinn. Es geht darum, wie wir selbst erzogen wurden und welchen Einfluss das auf unsere Elternschaft hat, darum, welche Fehler wir machen werden – vor allem solche, die wir nie machen wollten – und was wir dagegen tun können.«
Philippa Perry

🧜 🧜‍♂️ und weil hier im anderen Thread gerade vom FKK-Baden die Rede war……

Ein ganz wunderbarer Sommer-Roman von Ernst Augustin, frisch, amüsant, informativ und auch ein bisschen tiefgründig: Die Schule der Nackten.
Laut ZEIT „der erste FKK-Roman der Welt - ein moralfernes Lehrstück über die Haut, die Vergänglichkeit und die Leidenschaft.“
Es ist ein sehr heißer Sommer im FKK-Gelände eines Münchner Freibads… (DTV)

@Amadahy, der Vorleser war mein allererstes Schlink-Buch und da wusste ich gleich, von dem Schriftsteller werde ich mehr lesen. Die Verfilmung ist dann auch sehr gut gelungen, obwohl natürlich ein Film immer Mängel im Vergleich mit dem Buch hat. Die Feinheiten müssen schon aus Zeitgründen auf der Strecke bleiben, ist halt leider so.

Der Gesang der Flusskrebse von Delia Owens steht schon auf meiner Einkaufsliste. Der Sommer beginnt ja erst..... 😃📚

Volle Zustimmung @Anti Casper Flip, Bernhard Schlinks Schreibstil ist ausgesprochen angenehm zu lesen, man mag das Buch gar nicht mehr weglegen. Die "Liebesfluchten" stehen schon auf dem Plan für diesen Sommer.

Übrigens - was die schreibenden Juristen angeht: Da gab es einen absolut genialen bayrischen Richter, ursprünglich stammte er aus Südtirol und ist 2012 leider verstorben, der nebenbei u. a. als Maler und Schriftsteller eine bemerkenswerte Karriere machte: HERBERT ROSENDORFER. Ich habe von ihm sieben Bücher gelesen, auch ein sehr gut lesbarer Schreibstil, spannend, witzig, manchmal skurril und immer sehr informativ. Empfehle als Einstieg "Deutsche Suite“, sehr bekannt wurden auch seine "Briefe in die chinesische Vergangenheit“.

Bernhard Schlinks unprätentiöser, sehr schlichter (im positiven Sinne) Schreibstil ist toll. Ich empfehle auch seine "Liebesfluchten" zu lesen.

Wo wir gerade bei schreibenden Juristen sind: Die Erzählbände "Verbrechen" und "Schuld" von Ferdinand von Schirach sind ebenfalls lesenswert.

Da muss ich mal schauen Silberdistel. Ich habe von Bernhard Schlink gelesen " Der Vorleser "

Irene Dische "Die militante Madonna"

Das Buch erzählt in einem amüsant-höhnischen Ton die abenteuerliche Geschichte des Chevalier d’Éon de Beaumont (1728-1810), der - biologisch männlich - einen Großteil seines Lebens als Frau verbrachte.

https://www.ndr.de/kultur/buch/Irene-Dische-Die-militante-Madonna,militantemadonna102.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Charles-Genevi%C3%A8ve-Louis-Auguste-Andr%C3%A9-Timoth%C3%A9e_d%E2%80%99%C3%89on_de_Beaumont

Hier noch ein ganz wunderbares Buch mit sieben einzelnen Geschichten über Lebensentwürfe, Liebeshoffnungen, Alterseinsichten, zerplatzten Illusionen und Lebenslügen, ohne die ein Leben vielleicht nicht zu bewältigen ist.

Bernhard Schlink: SOMMERLÜGEN

Siri Hustvedt: Die Verzauberung der Lily Dahl

In einem Link wird das Buch als erotischer Psychothriller bezeichnet. Das klingt zu platt, finde ich. Siri Hustvedt schätze ich sehr, sie schreibt intelligent, intellektuell, Kunst, Neurowissenschaften, ich lese viele ihrer Bücher gerne. Dieser Roman ist fließend und sehr atmosphärisch, Sommerhitze und die Frage nach der Gestaltung des eigenen Lebens spielen eine Rolle und es wird ziemlich spannend.

@Marcie

Nein, ihre Bücher kenne ich nicht, aber ich werde mal danach schauen.
Dankeschön 😊

Das Glück ist Grau
von: Christopher McDougall

"Kurzbeschreibung

Wie ein Esel sich und seine Menschen verwandelte - ein Buch das beweist, dass es nie zu spät für einen Neustart ist!

Warme Augen, vorwitzige Ohren, die Hufe eines Champions und das Herz eines Helden: Das ist Sherman. Doch der kleine Esel strotzte nicht immer vor Lebensfreude – ganz im Gegenteil. Als Christopher McDougall ihn bei sich aufnimmt, ist er so stark verwahrlost, dass kaum jemand an sein Überleben glaubt. Fest entschlossen, Sherman seinen Lebenswillen zurückzugeben, fasst McDougall den wahnwitzigen Plan, ihn für Eselrennen auszubilden, wie man sie in den Rocky Mountains veranstaltet. Auf seinem Weg zum selbstbewussten Läufer wird Sherman von McDougalls Familie, Freunden, Nachbarn und ein paar seiner Artgenossen begleitet. Und erweist sich dabei für einige seiner Gefährten als Quelle des Trostes und der Unterstützung.
Christopher McDougall gelingt es, ein authentisches Bild des ländlichen Amerikas zu zeichnen – lebendig, liebevoll, unverkitscht. Und er führt uns vor Augen, was die meisten von uns verloren haben: die jahrtausendealte enge Verbindung von Mensch und Tier."

Habe mir jetzt mal dieses Buch heruntergeladen: Der Salzpfad von Raynor Winn, sie wandert selbst weite Strecken. Bin gespannt

@ crazyshine
Kennst Du die Romane von Alice Hoffman? Vielleicht gibt es die teilweise nur gebraucht. Am bekanntesten ist wohl „Im Hexenhaus“. Ich mag vor allem „Zaubermond“. Der Stil ist intensiv, man wird sehr in die Sprache hineingezogen und in die Psychologie der Menschen.

"Der Gesang der Flusskrebse" habe ich letztes Jahr gelesen und nach anfänglichen Startschwierigkeiten hat es mich unglaublich verzaubert. Es war mit Billy Summers mein Lesehighlight 2021.

Ich suche noch immer etwas in der Art.
"Stay away from Gretchen" wurde mir daraufhin mehrfach empfohlen, aber damit habe ich mich sehr schwer getan.
Die Geschichte ansich ist berührend und erzählenswert, aber der Schreibstil der Gegenwart hat mich fertig gemacht. Den fand ich furchtbar.

"Von hier bis zum Anfang" hat mir ähnlich gut gefallen, wie die Flusskrebse.

Wer also einen heißen Tipp für mich hat, der in diese Richtung geht - immer her damit.
Auch gerne gute Thriller.

In einem offenen Bücherregal in meiner Stadt fand ich den Titel von Jan Philipp Sendker, "Das Herzenhören"...
Die Geschichte hat mich sehr bewegt, ich sah die Handlung beim Lesen förmlich als Film vor meinen Augen ablaufen, eine Situation, die nicht viele Autoren bei mir schaffen...
Leider war ich viel zu schnell damit fertig.
Zum Glück gibts den Folgeroman mit dem Titel "Herzenstimmen".
Habe ihn mir gebraucht bestellt und lese immer nur ein wenig weiter, damit ich länger was davon habe! <3

Beide Bücher sind sehr zu empfehlen und kann ich mir den Inhalt auch gut als Film vorstellen...

Es gibt auch noch ein drittes Buch dieser Reihe mit dem Titel "Das Gedächtnis des Herzens" aus dem Jahre 2019, den kenne ich noch nicht und freue mich schon drauf...

Ich liebe Familien-Sagen und Geschichten aus dem Krieg, Flucht usw.

Zur Zeit verschlinge ich die 5-tlg. Familiensaga "Morgan's Hall" von Emilia Flynn

https://www.amazon.de/Morgans-Hall-Herzensland-Die-Morgan-Saga-ebook/dp/B08CYCKC6Y/ref=mp_s_a_1_5?crid=38NM72HJ8SDU5&keywords=morgans+hall&qid=1652637701&sprefix=Morgans%2Caps%2C103&sr=8-5

Oder :

3-Teiler Gut Benhaim v. Margit Steinborn

https://www.amazon.de/Das-tiefe-Vertrauen-Gut-Benhaim-ebook/dp/B09MHF8V3X/ref=mp_s_a_1_1?crid=2VSVHGHTCCQRO&keywords=gut+benhaim&qid=1652638097&sprefix=Gut+%2Caps%2C103&sr=8-1

Achtung Suchtgefahr (zumindest bei mir) 😂

"Der Gesang der Flußkrebse" gefiel mir auch.
Im August kommt die Verfilmung in deutsche Kinos....-bin aber (wie immer bei Buchverfilmungen) eher skeptisch...
https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/der-gesang-der-flusskrebse-2022

Hmmm...ich weiß zwar nicht warum es einen weiteren Thread mit Buchempfehlungen braucht...? 🤔

Aber Bernhard Schlink ist einer meiner Lieblingsautoren (bis auf die Selb-Reihe, die war nicht so meins)
"Liebesfluchten" und natürlich "Der Vorleser" sind Klassiker..."Olga" hab ich noch nicht gelesen, werde ich aber mit "Die Enkelin" (hab ich gerade erst entdeckt, jipppieh) zusammen direkt bestellen.
Danke für den Reminder 🤗

Olga hab ich auch gelesen und sehr gemocht, wie überhaupt der Schlink einer der besten lebenden deutschen Autoren ist, wie ich finde!

Und "Der Gesang der Flusskrebse von Delia Owens" hab ich als Hörbuch beim Kochen und Haushalt erledigen gehört und mich ertappt, dass ich extra gekocht oder geputzt habe, dass ich endlich vorankomme!

Also ich habe in diesem Sommer eine Autorin entdeckt, die mich ziemlich atemlos zurückgelassen hat, wie zuletzt nur Virginie Despentes/Vernon Subutex. Ich kannte sie nicht, obwohl ich eigentlich viele amerikanische Autor*innen lese. Sie ist eine großartige Geschichten-Erzählerin, und eine wundervolle Stilistin, was ja ganz und gar nicht dasselbe ist. Ihr Name ist A.M.Holmes.
Ich habe angefangen mit "Die Tochter der Geliebten", das ist ihr autobiographischer Roman, wie sie mit 31 Jahren ihre leiblichen Eltern lennenlernte. Ihre Eltern hatten nicht verschwiegen, dass sie ein Adoptionskind war, aber nun begannen Begegnungen und sie erfuhr Hintergründe. Es ist ein tröstliches Buch, weil sie am Ende so versöhnt ist, mit ihren Adoptionseltern und ihrer Großmutter aus dieser Linie und so ernüchtert von den "Blutseltern", und weil sie so wächst – aus Schmerzlichem so gestärkt hervorgeht.

Das "Ende von Alice" ist eine ziemliche Zumutung, und nicht jede Frau, auch nicht jeder Mann wird es sich emotional leisten wollen, dies zu lesen, gleichwohl es literarisch sehr bedeutsam ist. Das Buch erschien in den USA 1998, übersetzt ist es erst seit kurzem, niemand wollte es zunächst auf sich nehmen. Ich zitiere aus einer Inhaltsangabe: "Seit 23 Jahren sitzt Chappy, der Erzähler des Romans, im Gefängnis, er verbüßt eine lebenslange Haftstrafe für den Mord an der zwölfeinhalbjährigen Alice Somerfield und hofft auf baldige Freilassung. Im Gefängnis erhält er Briefe von einem neunzehnjährigen Mädchen, das vorgibt, Chappy zu bewundern. Sie selbst verbringt die Sommerferien in ihrem Elternhaus und hat ein Auge auf den zwölfjährigen Nachbarjungen geworfen. Zwischen Chappy und dem jungen Mädchen entwickelt sich eine Brieffreundschaft, die um Begehren und Perversionen kreist. Das Perfide und eigentliche Skandalon dieses Romans ist neben den zahllosen geschilderten Widerwärtigkeiten die konsequent durchgehaltene Perspektive eines Menschen, dem es normal erscheint, Kinder sexuell zubegehren."

Man muss also akzeptieren, dass eine Romanciere das Recht hat, jede Wirklichkeit zu schildern, sich Dingen anzunähern, wo die meisten Menschen angewidert (manche vielleicht wider Willen fasziniert" sind. Es ist starker Tobak und mindestens ebenso starke Literatur.

Homes ist aber sehr vielseitig und wer In den Ferien Lust ein, ein fast komödiantisches, erheiterndes Buch zu lesen, der*m empfehle ich "Dieses Buch wird ihr Leben retten", eine Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen, die am Ende fröhlich endet. Ich habe viel geschmunzelt und gelacht und liebte das versöhnliche Ende sehr.
Hier eine kurze Inhaltsangabe (https://www.lovelybooks.de/autor/A.M.-Homes/Dieses-Buch-wird-Ihr-Leben-retten-41289257-w/) und der Hinweis: Lest A.M. Holmes! Man kann auch mit Jack anfangen, einem Coming-of-Age-Roman mit viel Gefühl.

Ich hab es tatsächlich geschafft in den letzten zwei Wochen ein Buch zu lesen. Das Erste nach zwei Jahren! War ein Amazonvorschlag, aber ich wollte es auf dem Fire lesen. 🤷‍♀️

Es hieß: „Enna Andersen und das verschwundene Mädchen“, von Anna Johannsen.

Ein Auftakt zu einer Krimireihe. Recht spannend geschrieben und mit einer ordentlichen Rahmenhandlung rund um die Kommissarin. Das macht natürlich neugierig auf mehr. Vielleicht versuch ich noch ein Zweites.
Mal schauen wie es mit meiner Zeit bestellt ist, der Sommer fängt ja erst an.