
„Dorsten“ (Pseudonym)
@stierfrau: Unser Sozialsystem kränkelt ohnehin an jeder Ecke - denn es ist einfach zu teuer geworden. Die demographische Entwicklung, die Integration von Migranten und auch die Wiedervereinigung sind aus sozialen Töpfen gezahlt worden, die ursprünglich dafür nicht vorgesehen waren. (komplett wertfrei gemeint!)
Der Rettungsschirm hebelt m.E. die Gesetze des freien Marktes aus (was macht eine Bank, die per Definition nicht pleite gehen kann? ). Allerdings ist dieser - so hart das auch klingt - die einzige Möglichkeit ein wirtschaftliches Chaos zu verschieben (ich sage bewußt nicht "zu verhindern"). Es geht zu unser aller Lasten - aber ich bin mir sicher, dass es das kleinere Übel ist.

Ich denke, dass sich nach einigen Malen wirtschaftlichem rauf und runter - wenn nicht über Korea wieder eine globale unfriedliche Auseinandersetzung erfolgt - ein allmählicher Wirtschaftsausgleich ergibt, inclusive Schwellenländern und "Dritter Welt". D. h ., ich denke nicht nur, ich hoffe es auch...
Es wird den westlichen Industriestaaten zwangsläufig etwas schlechter gehen, und die Produktionsstandorte sich gen Osten (von Deutschland aus) weiter verschieben. Können wa nix machen...die anderen sind auch mal dran....

„Ingelheim am Rhein“ (Pseudonym)
Wäre nicht ein Steuermodell, wie das in Dänemark, für uns in Deutschland empfehlenswert? Wir würden zwar erstmal höhere Beiträge zahlen müssen, aber das würde sich doch letztendlich wieder ausgleichen. Wenn man bedenkt, wieviel Geld wir in unserer Gesundheitssystem, Zusatzversicherungen und Vorsorge monatlich on top ausgeben.
Bei dem Thema: Globalisierung bekomme ich jedesmal eine Gänsehaut. Wenn man bedenkt, wieviel Milliarden in den letzten Jahren für In- und Outsourcing-Projekte von Firmen pulverisiert wurde. Wenn man das mal auf den nationalen Sektor umrechnet.
Ich habe zumindest auf dem wirtschaftlichen Sektor in den letzten Jahren interessiert dabei zugesehen, wie immer wieder eine neue Beraterfirma auf den Plan trat. Der eine sagt: Stand-Alone ist die einzige Methode. Wenn dies gescheitert ist, kommt der nächste und rät: Ihr könnt nur durch back to the roots überleben...
Was, wenn uns grad das alles auf dem Weltwirtschaftsmarkt das Genick bricht?

„Dorsten“ (Pseudonym)
... jetzt werden wir armen Berater schon diskriminiert *schnieef* ... aber wenn es den goldenen Weg gäbe, dann würden ihn ja alle gehen. Sodann wäre er nur noch "mittelmäßig". Von daher... neue Trends bedeuten neue Möglichkeiten. Aber einen Erfolgsgaranten gibt es leider nicht. Was in einer Firma funktioniert, kann für eine andere "tödlich" sein.

„Traunreut“ (Pseudonym)
Das Problem ist eine Interessenwahrnehmung,die von den einzelnen Staaten und kaum von der EU beherrscht und geführt werden kann.
Manche verdienen sehr gut daran.

„Fränkische Schweiz“ (Pseudonym)
Ich mag dem Euro.
Und ehrlich gesagt versteh ich das Gejammer (in den Medien) nicht über die Zahlungen an Irland. Es ist ja nicht so, dass wir denen das Geld mal so schenken, sondern es ist ein Darlehen. Und wenn wir es den Iren nicht geben, würden verschiedene Banken, darunter deutsche und französische, Probleme kriegen. Wir stützen also nicht nur die Iren, sondern unsere eigene Banken. Das mag man ja verwerflich finden, aber eigentlich schützen wir in Irland unsere eigene Wirtschaft.

„Ingelheim am Rhein“ (Pseudonym)
@Kris Da befinden wir uns wieder in der Ausgangssituation der Bankenkrise. Man kann halt nur soviele Darlehen vergeben, wie man selbst Geld zur Verfügung hat. Und in ein unsicheres Unternehmen (Griechenland, Irland und, wer da noch alles kommen wird) zu investieren, kann uns eben über kurz oder lang das Genick brechen...
Deutschland wäre ein Land im Überfluß, wenn all die Darlehen, die wir in der ganzen Welt vergeben haben, irgendwann auch zurückgezahlt würden. Aber damit rechnet doch keiner tatsächlich.

@Smart
Unser Sozialsystem finde ich nicht zu teuer - und es wird weiter gekürzt. Auf der Welt gibt es viel umfassende Sozialsysteme, als unsere. Das Problem liegt also meiner Meinung nach wo anderes.
Erstens hat man das Steueraufkommen verringert - durch die Steuersenkungen für die Betuchten. Zweitens preisen wir zwar unser Solidaritätsprinzip - nehmen aber gerade die, die am meisten dazu beitragen könnten, aus dem System raus. Die Liste kann man wohl beliebig fortsetzen.
Auf der Ausgabenseite stehen sehr viele Zahlungen, von denen wir Normalbürger noch nicht mal wissen. Es wissen z.B. die wenigsten, dass wir gerade vor kurzem die letzte Zahlung für den Ersten Weltkrieg geleistet haben.
Die Aufgabe des Staates ist die Sorge um die Bürger. Staat darf die Steuern einnehmen - hat aber dafür zu sorgen, dass die notwendigen Einrichtungen funktionieren - wie z.B. das Sozialsystem, die Bildung, der Strassenbau usw.
@Murmelchen - das ist ja das Problem. Wir geben ja noch nicht mal das Geld aus, was wir frei zur Verfügung hätten. Sondern wir werden das Geld uns auch leihen müssen - und dafür Zinsen bezahlen...

„Coswig“ (Pseudonym)
@ stierfrau:
seltsam, dass viele zahlungen überhaupt nicht in der öffentlichkeit erwähnt werden. erst in den letzten wochen hab ich mitgekriegt, dass die eu über 40 millionen euro an spanien zahlt, um stierkämpfe zu unterstützen.
in italien werden geschätzte 900 lager mit hunden finanziert (fernsehen bildet). diese tiere werden in käfige gepfercht, die sie ihr leben lang nicht verlassen, nur um auf irgendeiner statistik zu erscheinen, damit irgendjemand für sie pro kopf soundsoviel euros kassiert.
muss das sein? ich möchte nicht wissen, wofür noch alles geld verplempert wird.
und ich wundere mich immer wieder, wie einig sich die politiker doch sind und wie rasend schnell sie entscheiden können, wenn es um eine erhöhung ihrer eigenen bezüge geht. von "volksvertretern" sind die lichtjahre entfernt!

„Fränkische Schweiz“ (Pseudonym)
@Murmelchen
Na ja, wenn du die Banken als unsichere Kantonisten einstufen möchtest - ich sehe es als Konjunkturprogramm 3. Ich würde mich freuen, wenn wir die Banken pleite gehen lassen könnten, weil ich ehrlich gesagt finde, dass Broker, die sich dermaßen verzocken, auch die Konsequenzen tragen sollten. Die meisten anderen Berufszweige müssen das ja auch (Manager im allgemeinen scheinen das nicht zu müssen, aber das ist eine andere Diskussion).
Problematisch ist natürlich, dass wir dann weniger Abnehmer für unsere Waren finden werden - und das schadet uns ganz massiv selbst. War dir z.B. bewusst, dass Griechenland nur geholfen wurde, als sie zugesichert hatten, trotzdem und trotz ihrer akuten Lage, noch 2 U-Boote zu kaufen? Man sollte glauben, die hätten gerade andere Sorgen, aber das wurde ihnen nicht erlaubt.
Überhaupt, Rüstungsausgaben - finde ich komplett amoralisch und Geldverschwendung. Lieber in die Bildung investieren als Euro-Fighter. Wenn wir die streichen würden, hätten wir jede Menge Geld für vernünftige Sachen zur Verfügung.

„Hörstel“ (Pseudonym)
Selbst wenn D wollte, so könnte es gar nicht aus dem Euro "aussteigen"....
Habt ihr heute früh Nachrichten gehört/geschaut?
Nach Griechenland nun Irland, aber Portugal und Spanien stellen sich schon mal an um auch unter den Schirm zu kommen....
Mann Mann Mann
Anstatt sich Deutschland um seine eigenen Belange und Leute kümmert....

„Traunreut“ (Pseudonym)
Vielleicht wird England auch bald dabei sein.

„Hörstel“ (Pseudonym)
Warum kümmert sich D nicht gleich um die ganze EU und macht nen Topf auf mit 1 Million Billionen wo dann jedes EU Land unterstützt wird?
Achja, stimmt ja-es gibt ja außerhalb der EU auch noch Länder wo sich D drum kümmern und einmischen muß... Für die muß ja auch Geld da sein.
Ironie an
Aber wichtiger ist doch daß hierzulande die Leute zur Tafel gehen können um abgelaufene/fast abgelaufene Lebensmittel zu bekommen........
Ironie aus

„Dorsten“ (Pseudonym)
"Aber wichtiger ist doch daß hierzulande die Leute zur Tafel gehen können um abgelaufene/fast abgelaufene Lebensmittel zu bekommen..."
Die Tafel ist inzwischen auch mehr als wählerisch was das Essen anbelangt...

„Hörstel“ (Pseudonym)
Das kann ich hier so nicht bestätigen.
Ich gehe zwar nicht zur Tafel, aber ich sehe ab und zu rein und gebe Klamotten ab die ich von verschiedensten Leuten geschenkt bekomme (passen mir natürlich nicht).
Was ich da *schuldigung* für nen "Müll" sehe....
Würde ICH jetzt nicht unbedingt essen!
Nicht mal wenn ich bedürftig wäre.

„Dorsten“ (Pseudonym)
Wir hatten von einer sehr großen Firmenfeier haufenweise Essen über, also nichts angefangenes, Reste oder so, sondern zum Beispiel frisch gebratenes Fleisch u.ä.
Zuvor fragten wir extra an, ob die Tafel daran interessiert wäre, sie müßten es nur direkt nach Ende der Feier abholen. Die Antwort war: 1.) nein zu aufwendig, 2) nein, weil nicht original verpackt...
Also ich hab mir noch was mit nach hause genommen, der Rest ging auf den Müll^^

„Ingelheim am Rhein“ (Pseudonym)
Zitat: Ich würde mich freuen, wenn wir die Banken pleite gehen lassen könnten, weil ich ehrlich gesagt finde, dass Broker, die sich dermaßen verzocken, auch die Konsequenzen tragen sollten. Zitat Ende
@Kris: Ich schätze, das würde für uns ein echtes Problem im weltweiten Zahlungsverkehr darstellen... *lachzwinker*
Übrigens bin ich nicht der Ansicht, dass jeder kleine Broker für seine Fehler die Konsequenzen übernehmen muss. Ein Broker arbeitet nunmal mit Geld...im besten Fall mit Millionen...das ist sein Job. Eine Kassierin wird auch nicht gleich entlassen, nur weil sie mal das Wechselgeld falsch rausgibt. Das ist genauso ein Fehler, auch wenn es sich hierbei eben nur um kleine Beträge handelt. Auch Broker können sich nur auf ihre Kenntnisse verlassen, eben nur in anderen Dimensionen. Einer muß diesen Job ja machen. Was die Manager ganz oben angeht...das ist eine ganz andere Geschichte. Die werden dafür bezahlt, einem Unternehmen Gewinn zu verschaffen, schaffen sie das nicht...tja, Job verfehlt!
Was übrigens vielen nicht klar ist, dass z. B. die Landesbanken hohen Auflagen der Landesregierung und ihren Eignern gerecht werden müssen. Sie sind verpflichtet, regierungsgeförderte Projekte in Milliardenhöhe mit ihren Gewinnen zu unterstützen und werden von den Eignern daran gehindert, das Geschäft kundenfreundlich z. B. auf Privatkunden oder mittelständische Betriebe auszurichten, da diese die Konkurrenz fürchten. Schätze, wenn man an Händen und Füssen gefesselt ist, ist es nicht so einfach hohe Gewinne zu erwirtschaften. Da können die Mitarbeiter sich ein Bein aussreissen, dat jeht nich...
@Smart: Schätze, die müssen sichergehen, dass die Waren originalverpackt sind um zu verhindern, dass jemand die Waren absichtlich verfälscht. Damit mein ich nicht Deine Firma, aber ich denke, es ist für sie im allgemeinen notwendig Vorsicht an den Tag zu legen und da keine Ausnahmen zu machen. Es gibt bestimmt eine paar Leutchen, die sich über ein paar HartzIVler und Sozialhilfeempfänger weniger in Deutschland freuen würden. Solche Leute gibt es, leider... :o(

„Nagold“ (Pseudonym)
Ganz ehrlich?
Irland hatte über viele Jahre das größte Wachstum in der ganzen EU. Firmengiganten wie IBM haben dort große Produktions- und Lagerungsstätten errichtet. Das es irgendwann mal bergab gehen würde war völlig klar, auf jeden Aufschwung folgt ein Abschwung. Das ist die Kurve der Wirtschaftsentwicklung.
Irland wird sich davon sicherlich durch die Hilfe der EU erholen. Von der Unterstützung der Iren werden auch die anderen europäischen Volkswirtschaften langfristig profitieren.
Der Euro ist für mich eine feine Sache. Es ist eine starke Währung und ein gutes Gegengewicht zum Dollar und Yen. Deutschland und seine Wirtschaft profitieren vom Euro durch die Masse an Exporte, mit der DM wäre man als einzelne Nation zu sehr von Währungsschwankungen abhängig.
Von den Kosten für eine Währungsreform möchte ich hier gar nicht reden, dass würde jeden wirtschaftlich vertretbaren Rahmen in jeder Hinsicht sprengen.
Viel wichtiger wäre eine gemeinsame Finanzpolitik zur Stärkung des europäischen Wirtschaftsraumes. Anstatt Miliarden in marode Volkswirtschaften der dritten Welt oder desolate afrikanische Länder zu pumpen, und das ganze noch als Entwicklungshilfe schönzureden, sollte man diese Gelder lieber in der Euro-Zone investieren. Da hätten wir alle dann mehr davon.

„Traunreut“ (Pseudonym)
"Daß es irgendwann mal bergab gehen würde war völlig klar,auf jeden Aufschwung folgt ein Abschwung".
Was ist daran so selbstverständlich,erklär das einem blöden Handwerker mal????.

„Dachau“ (Pseudonym)
Glaubt hier eigentlich echt manch einer, daß es mit der D-Mark mehr wäre ????
Wollen wir dann auch gleich aus der EU raus und überall wieder Grenzposten hinstellen ???
Also was soll das bringen ????
Schengener Abkommen auch abschaffen ?

„Ingelheim am Rhein“ (Pseudonym)
"Irland hatte über viele Jahre das größte Wachstum in der ganzen EU. Firmengiganten wie IBM haben dort große Produktions- und Lagerungsstätten errichtet. Das es irgendwann mal bergab gehen würde war völlig klar, auf jeden Aufschwung folgt ein Abschwung. Das ist die Kurve der Wirtschaftsentwicklung."
@Flying Tiger: Hmmm...wenn das doch so klar war und absolut damit zu rechnen, frage ich mal ganz dumm: Warum hat Irland dann für diesen Fall nicht vorgesorgt? Dann wäre es doch clever gewesen, Rücklagen zu bilden, solange es einem gut geht. Wenn man das doch vorher gewußt hat, ist es schon ein bißchen frech, von den anderen Mitgliedsländern jetzt Hilfe zu verlangen, oder?
Nee, also für mich hakt diese Erklärung irgendwie...
@AsgardsSohn: Ich schätze, das würde uns in etwa soviel kosten, wie die Umstellung damals auf den Euro. Nö, wahrscheinlich weniger, da die Softwareprogrammierungen von damals ja noch in der Schublade liegen...
Vom Austritt aus der EU hat keiner was gesagt, schon gar nicht von Grenzposten. Oder siehst Du irgendwo Grenzposten, wenn Du in die Schweiz fährst???
Nenn mich naiv, aber ich glaube wirklich, dass es mit der DM wieder mehr wäre. Es geht ja hier um die riesigen Rettungsschirme, die wir in letzter Zeit für die einzelnen Mitgliedsländer aufblasen müssen. Wir könnten das Geld aber auch hier im Land wirklich gut gebrauchen...

„Dachau“ (Pseudonym)
@Murmelchen
Naja,
aber ich bin überzeugt , es gäbe andere Nachteile, die wir (die meisten von uns) nicht erahnen können.
das mit den Grenzposten war überspitzt.
Fast jedes Unternehmen hat heutzutage mit dem Aussenhandel zu tun und da ist eine Gemeinsschaftswährung doch gut.
Komischerweise ist es so, sobald es etwas ans Geld geht, dann wollen alle die dmark zurück...

„Vreden“ (Pseudonym)
Das, wovon Flying Tiger sprach, ist der Konjunkturzyklus (Volkswirtschaft) Expansion, Boom, Rezession, Depression.
Wer mehr dazu wissen möchte - Tante Google und Wikipedia helfen bestimmt.

„Ingelheim am Rhein“ (Pseudonym)
"Fast jedes Unternehmen hat heutzutage mit dem Aussenhandel zu tun und da ist eine Gemeinsschaftswährung doch gut.
Komischerweise ist es so, sobald es etwas ans Geld geht, dann wollen alle die dmark zurück..."
@AsgardsSohn: Aber so wie die Skandinavier das handeln, ist es doch nicht schlecht. Die haben den Euro als Zweitwährung für den Aussenhandel aufgenommen. Die Hauptwährung bleibt aber eben ihre eigene.
Vielleicht liegt es daran, dass alle Geld brauchen. Und, dass es uns vor der Währungsunion einfach besser ging. Zugegeben, es ging nicht allen EU-Ländern so gut und das wäre früher oder später für einige echt knapp geworden. Aber...nun geht es allen schlecht. Man kann sagen, das wäre ausgleichene Gerechtigkeit...aber es tröstet einen doch recht wenig. :(

„Dachau“ (Pseudonym)
schlecht ???? warum schlecht ??? bist du hungrig ??? hast Du nicht genug zu essen ???
weisst du was es heisst, wenn jemand sagt " es geht mir schlecht ?"