"Sind Sie ein guter Mensch?"
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
Zeit böse zu sein. 😇
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12.02.2018
Oh, hier will eine Blinde über Farben diskutieren...
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12.02.2018
*Pia* 👍👍
Die Augen vor Grausamkeiten (wie etwa in Deinem Fall weiter oben angeführt) zu verschließen, machte einen nicht sonderlich besser, als den Bauern.
Einfach nur nicht AKTIV anderen Leid anzutun/zu schaden, reicht eben nicht aus, um ein "guter" Mensch zu sein.
Mit dieser Einstellung könnte ich reinen Gewissens über ein Verkehrsopfer steigen, ohne ihm zu helfen - ich hab' die Person ja schließlich nicht über den Haufen gefahren...
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12.02.2018
"Die Güte eines Menschen zeigt sich darin, dass er Schlechtes unterlässt."

Was mir ganz gut gefällt:

"Pia kommt in die Hölle. Ganz verwirrt fragt sie den Teufel: aber, aber WARUM? Ich habe doch gar nichts getan? Da sagt der Teufel: DAS ist die größte Sünde ..."

Reicht es nur nichts Schlechtes zu tun?
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12.02.2018
Die Güte eines Menschen zeigt sich darin, dass er Schlechtes unterlässt.

*I like*
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12.02.2018
@Vizcaya

"Doch das hast DU. Das StGB zu missachten, setzt die rechtswidrige Begehung einer Strafstat voraus (also das Missachten eines strafbewehrten Verbotes, ohne ausnahmsweise dazu berechtigt zu sein)."

Ich schrieb:
"Mehr noch, es kann Situationen geben, da ist es "gut" das StgB zu missachten.", also es kann gut sein, das Strafgesetzbuch zu missachten. Du hast daraus gemacht: "In welchen Situationen soll es „gut“ sein, ein Delikt zu begehen, das nicht gerechtfertigt ist?", also, dass ein Delikt grundsätzlich nicht gerechtfertigt ist. Du kannst selbstverständlich dieser Ansicht sein, aber es ist NICHT das Gleiche.

"In Deinem Bespiel begingest Du nämlich keine Strafstat (Du würdest das StGB nicht missachten!), da Du gerechtfertigt wärest (rechtfertigender Notstand)!"

Aber selbstverständlich würde ich eine Straftat begehen, weil ich ja bereits den behördlichen Weg versucht hatte zu begehen. Dieser hat dann nur eben nicht zu dem von mir gewünschten Ergebnis geführt. Aber, ich habe den zu akzeptieren als gesetzestreuer Bürger. Natürlich kann ich noch versuchen weitere Rechtswege einzuleiten, aber sobald das ausgeschöpft ist, habe ich das zu akzeptieren, ob mir das passt oder nicht. Und dann begehe ich eine Straftat. "Wir" haben das übrigens auch mal in einem ganz anderen Fall durchexerziert. Ganz offiziell mit Selbstanzeige.

"Also, wann soll eine Missachtung des StGB gut sein?"

Hab ich erklärt. Meine Ansicht muss Dir nicht gefallen, aber erläutert habe ich sie Dir dennoch.
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12.02.2018
@Pia

Doch das hast DU. Das StGB zu missachten, setzt die rechtswidrige Begehung einer Strafstat voraus (also das Missachten eines strafbewehrten Verbotes, ohne ausnahmsweise dazu berechtigt zu sein).

In Deinem Bespiel begingest Du nämlich keine Strafstat (Du würdest das StGB nicht missachten!), da Du gerechtfertigt wärest (rechtfertigender Notstand)!

Also, wann soll eine Missachtung des StGB gut sein?
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12.02.2018
"In welchen Situationen soll es „gut“ sein, ein Delikt zu begehen, das nicht gerechtfertigt ist?"

Das hatte ich übrigens nicht geschrieben. ICH sprach vom StgB, nicht von ungerechtfertigt.
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12.02.2018
@Vizcaya Entdecke ich z.B. auf einem Bauernhof eine Katzenfamilie, unkastriert, schlimm erkrankt an Katzenseuche oder Katzenschnupfen und weiß, dass der Hofbesitzer den nächsten Wurf Welpen der trächtigen Kätzin wieder ersäufen wird, wie schon einige Würfe zuvor, was ich ihm nur bedauerlicherweise nicht nachweisen kann und wenn ich das Veterinäramt nicht dazu bewegen kann mit Auflagen, wie tierärztliche Versorgung und Kastration dieses Leid zu beenden und zu mildern, wenn ich dann nachts auf diesen Bauernhof schleiche, diese Katzenfamilie einsammle, tierärztlich versorgen lasse und sie gut unterbringe, dann begehe ich eine Straftat, die (ich erklärte bereits, dass es sich um eine rein persönliche Ansicht, begründet übrigens auf vielen mürbe machenden realen Erfahrungen) in meinen Augen jedoch gut ist.
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12.02.2018
@Pia
In welchen Situationen soll es „gut“ sein, ein Delikt zu begehen, das nicht gerechtfertigt ist?
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12.02.2018
@Pia

Das StGB ist tatsächlich ungeeignet um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Meine volle Zustimmung.
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12.02.2018
"Es ging einfach darum wie viel "schlechtes" getan wird durch "normale" Alltagssituationen, auch wenn nicht Paragraphen des StGBs berührt werden. Wie gut oder schlecht ein Mensch ist kann nur jeder Einzelne mit seinem kleinen Verstand definieren und sich moralisch hinterfragen."

Finde ich übrigens interessant, den Aspekt des Strafgesetzbuches den Du nennst, @*Vanille* Für mich ganz persönlich ist es übrigens sogar so, dass es nicht nur nicht reicht sich an das StgB zu halten um "gut" zu sein. Mehr noch, es kann Situationen geben, da ist es "gut" das StgB zu missachten. (Ganz persönliche Meinung!)
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12.02.2018
"Ansonsten finde ich die Frage passend in die Zeit der Selbstüberhöhung und -darstellung."

Nur so @Philanthrop 😁 weil ja die jungen Menschen und ihre Identität(ssuche) oftmals als die Ursache allen (vielen) Übels betrachtet wird. Diese Straßenumfrage war vor knapp 25 Jahren. 😁 Und bestimmt gab es vergleichbares auch vorher. Man denke doch nur an Religionen. Das komplette System von Religionen (ist übrigens etwas was mich sehr stört) ist doch am Gut und Böse (= in der Folge Himmel oder Fegefeuer und/oder Hölle) des Individuums ausgemacht!
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12.02.2018
Angesichts der Dualität des menschenlichen Geistes, der Komplexität der Welt und der Mannigfaltigkeit diametraler Interessen ist der Maßstab entscheidend, an dem gut und böse gemessen wird.

"Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.“ von @Vanilla ist zb ein denkbar schlechter Maßstab, da dieser Maßstab jedwedes Verhalten durch subjektive Vorlieben eines Einzelnen legitimiert. Dies sollte spätestens seit Kants kategorischem Imperativ klar sein.
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12.02.2018
Ich empfehle zum Thema was ist gut und was ist böse das Buch von Richard David Precht... „Die Kunst kein Egoist zu sein“ Untertitel: Warum wir gerne gut sein wollen und was uns davon abhält.

Ist ein Mafioso böse, nur weil er das tut, was in seinem Lebenskontext Usus ist. Eine der Fragen, die in diesem Buch beleuchtet werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
"Gute Menschen gibt es nicht..."

Stimmt.
Irgendwie.

Wer legt eigentlich fest, was "gut" und "nicht gut" oder gar "böse" ist?

Und:

Gilt diese Einordnung dann für immer? Oder doch nur für einen kurzen Moment?

Ist der Henker gut, nur weil er den Bösen den Kopf abhackt?

Ist ein Sohn gut, der den Wunsch seiner Mutter erfüllt, sie aktiv von ihrem Leiden zu erlösen?
Oder doch böse, weil er ja einen menschen umgebracht hat?

Ist ein Soldat gut, der andere Soldaten erschießt, nur weil er zum Schluss auf der Seite der "Guten" kämpfte? Ist ein anderer Soldat böse, weil er auf der anderen Seite stand? War es aber nicht gut, als er seinen Kameraden das Leben rettete, indem auch er Soldaten auf der anderen Seite erschoss?

War Bomber-Harris gut, nur weil er gegen Hiltlerdeutschland kämpfte?
War sein Bombardement Dresdens mit hunderttausend Toten gut?
Er war ein sadistisches Schwein. Weiter nichts.
Durchgeknallte hingegen finden ihn gut.

Ist ein Kind gut, wenn es der Mutter Blumen bringt?
Und doch beim Pflücken die letzten ihrer Art ausriss?

Wer will das jeweils bewerten?
Und für wie lang gilt das?
Für welchen Aspekt?

Schwingt hier Absultion mit?
Einmal gut = immer gut?

In irgendeinem Film (welcher ist mir gerade entfallen, vielleicht war es "Der englische Patient") gibt es die Szene, in der ein Sterbender bittet:
"Sagen Sie mir, dass ich ein guter Mensch war!"
Auch hier: die Suche nach Absolution in der Bewertung des "guten Menschen".

Karl der Große wird als "guter Konig" verehrt.
Das Schwein hat tausende Sachsen brutal massakrieren, brennen und vergewaltigen lassen.
Wer also (v)erklärt ihn zu "gut", wann und warum?

Meinem Sohn hat mal jemand voll Dankbarkeit gesagt "Dein Vater ist ein guter Mensch!".
Ich persönlich kenne genügend, die mir den Tod an den Hals wünschen.
Was unterscheidet mich aber von dem gleichen "guten" Menschen?
Nur der Blickwinkel. Nur der Moment.

Ich habe schon mehrfach anderen das Leben gerettet.
Macht mich das zum guten Menschen?
Oder doch nicht, weil ich z.B. nie etwas an Kirchen oder Organisationen spende(n würde)?

Die Sternentänzerin hat schon Recht:
"Gute Menschen gibt es nicht...muss es auch nicht,das wäre nicht authentisch"

Ich bin authentisch.
Das ist gut.

Was der Rest der Welt über mich denkt ist mir so egal wie ein herabfallendes Blatt Laub in der Taiga.
Mir ist es völlig Wurst, was die Menschheit über mich denkt. Ob sie mich als "gut" betrachtet.
Denn in meinen Augen ist faktisch alles gut, was ich tue.
Zumindest in dem Moment und aus meinem Blickwinkel und unter Abwägung aller Umstände in dieser Sekunde.
Das kann ein paar Augenblicke oder Jahre später anders sein.
Aber in dem Moment war ich verdammt gut. :o)


In diesem Zusammenhang fällt mir noch der Film "Minority Report" ein.
Da wird diese Frage nach dem guten Menschen auch sehr schön (aber unterschwellig) behandelt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
@betty....Menschen, die ehrlich und authentisch sind, beziehen, so verstehe und definiere ich es für mich, alle Facetten IHRES Seins mit ein ...und meiner Erfahrung nach, sind das dann Menschen, die mit sich im Reinen sind , auch was Selbstliebe udn -achtung betrifft...die hätten gar keinen Grund, anderen Menschen Schaden zuzufügen ,da sie reflektieren können und ihre Verletzungen nicht ins Außen tragen und projizieren müssen...das hätte ich vielleicht etwas genauer ausführen sollen;)....

Ich und naiv...nun, vielleicht mag das so auf viele wirken...aber gut, da unterschätzt man mich eben ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
Ich würde es mal vereinfachen:

Die Güte eines Menschen zeigt sich darin, dass er Schlechtes unterlässt.

Die Messlatte "guter Mensch" lege ich nicht all zu hoch, denn es gibt Menschen, die nicht in der Lage sind, aktiv etwas Gutes zu tun oder zum gesamtgesellschaftlichen Wohlergehen bzw. zum Wohlergehen Einzelner beizutragen. Die sind deshalb aber keine "schlechten" oder "neutralen" Menschen.
Deswegen ist für mich schon das Unterlassen der bösen Tat das Gute im Menschen.
12.02.2018
Es gibt hier auf jeden Fall Denkanstöße in welche Kategorie man sich selbst einteilt, wenn man sich denn selbst bewertet auf einer Skala von Heilligenschein bis Satan oder in Schulnoten wenn "gut" eine 2 und "schlecht" eine 5 ist, was man sich dann selbst als Otto Normalo geben würde und da ist das "gut" weit entfernt, wenn man sich sehr genau mit sich auseinander setzt. Menschlich zu sein lässt sich nicht so einfach bewerten. Vielleicht beantwortet man so eine Umfrage auf der Straße mit "ich bin so gut wie ich sein kann" oder "ich könnte besser sein, wenn die Umstände es zuließen und ich mich mehr bemühe würde".
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12.02.2018
@sternentänzerin

Das ist jetzt aber schon bisschen naiv . Menschen die ehrlich und authentisch anderen Schaden zufügen , die finde ich gar nicht so toll.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
Gute Menschen gibt es nicht...muss es auch nicht,das wäre nicht authentisch :)

Aber Menschen, die authentisch und ehrlich sind, auch zu sich selbst...die sind toll :-)
12.02.2018
Es ging einfach darum wie viel "schlechtes" getan wird durch "normale" Alltagssituationen, auch wenn nicht Paragraphen des StGBs berührt werden. Wie gut oder schlecht ein Mensch ist kann nur jeder Einzelne mit seinem kleinen Verstand definieren und sich moralisch hinterfragen.
Mir fällt zu diesem Thema spontan ein Zitat von Sophokles ein.

"Jedes Wesen kann nur in seiner Eigenheit gut sein."

Und mit diesem stimme ich überein.
@Thema:

Antwort: Beides. Es kommt immer darauf an wer "gut" oder "schlecht" definiert hat. Ansonsten finde ich die Frage passend in die Zeit der Selbstüberhöhung und -darstellung. Es wäre zu schön moralische Fragen so einfach zu beantworten, auch dieses Denkmuster ist passend für eine Zeit, bei der die Aufmerksamkeit von Information durch deren Grausamkeit oder Tränendrüsenfaktor definiert wird. Hier offenbart sich wie oberflächlich unsere ach so "gute" Gesellschaft ist, Hauptsache jeder kann behaupten er sei ein "guter" Mensch, der Rest ist egal. Die Frage und die "erwarteten" Antworten erinnern mich stark an die pervertierte Form der Kristallisation des Ichs, wie man sie aus satanische Sekten kennt - ganz wichtig dabei, die moralische Erpressung (Krieg, Flüchtlinge, Armut, Elend...).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
"Ja da hast du Recht Pia das erschließt sich nicht sofort und ich schaffe diese Kriege nicht, aber da muss man ein bisschen weiter denken, mein Land profitiert von Waffenexporten wie du ja schon angemerkt hast und mit dem Geld wird wahrscheinlich etwas in meinem Land gemacht was vielleicht auch mir zu Gute kommt oder aber die tolle Firma Reinmetall AG (Waffenhersteller) ist eine Aktiengesellschaft und ich bin bei einer Bank die Fonds hat wo auch deren Erlöse rein fließen. Also profitiere ich auch davon."

Ja, natürlich @*Vanille, aber nicht zwangsläufig. Die Tatsache, DASS Du in Frieden lebst, bedeutet NICHT zwangsläufig, dass Du damit Krieg erzeugst. Und Deutschland (und Frieden) würde existieren (und ich lehne mich aus dem Fenster: auch funktionieren) OHNE Waffenexporte u.ä.
Während Auto und Abfälle einfach (zumindest derzeit) zwangsläufig Probleme bedeuten, ebenso Billig-Klamotten aus Indien einfach auch eine Konsequenz für andere haben MÜSSEN.

"Also sag mir bin ich ein "guter" Mensch."

Ich sag ja gar nix. 😀 Ich frag ja nur. 😀 Ganz sicher habe ich eine andere Definition von Gut oder Schlecht/Böse. Und das will ich auch nicht werten.
Mich würde interessieren, ob es einen (oder mehrere) gemeinsame Nenner gibt.