Servicewüste Deutschland

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 39 Antworten

„“ (Pseudonym)

Ich arbeite in einem großen dänischen Geschäft (hier in Deutschland).
Solch ein "Kundenfeindliches " Verhalten ist bei uns ganz und gar nicht erlaubt.
Gestern durfte ich ein 4 Stunden langes Meeting zum Thema
Mitarbeiter-Motivation besuchen ,weil ich direkten Kundenkontakt habe und Abteilungsleiterin bin.
Wenn unser Kunden Morgens um 6:00 Uhr den Laden betreten haben sie auch nicht immer die beste Laune .(Langer Anfahrtsweg und total Übermüdet)
Da heisst es dann Lächeln und gaaanz viel Geduld.
Und egal wie nervig der Kunde auch ist ;wir dürfen es uns niemals anmerken lassen.
In vielen anderen Geschäften hat man aber wirklich manchmal das Gefühl überflüssig und unsichtbar zu sein.

„“ (Pseudonym)

Ich arbeite auf dem Sektor Personenbeförderung, kurz auch Taxi genannt. Auch das fällt unter Dienstleistung. Bei mir gibts auch für ganz kurze Strecken das komplette Wohlfühlprogramm...freundlich lächelnd begrüßt...tür aufhalten beim ein-und aussteigen, small talk vom Wetter über Infos über Stadt bis hin zu Sorgen los werden. In 25 Jahren (14 davon in Nachtschicht) habe ich so manchen Kunden besänftigt, mancher Ehefrau den Abend gerettet, weil ihr Mann seinen Frust schon mit mir beredet hatte.Für mich ist taxifahren soviel mehr als nur eine Person von A nach B zu fahren und das macht wieder die Qualität der Dienstleistung aus.

„“ (Pseudonym)

karamelchen, wenn ich mal in Deiner Stadt bin, fahr' ich nur mit Dir Taxi! ;-)

myBookie und wenn ich mal in Deiner Stadt bin, mach' ich sofort mal ne' Shoppingtour durch euer Geschäft! ;-)

„“ (Pseudonym)

Ja, mit richtig tollen Taxifahrer/innen hab ich auch schon oft das Vergnügen gehabt ...

„“ (Pseudonym)

@ Amazing.....gerne :-))

@ lemonbaby....das höre ich gerne :-))

„“ (Pseudonym)

@Amazing......du bist herzlich Willkommen!
Auch wenn Du nicht Alles kaufen darfst,was Du in unserem Geschäft siehst.
Ich werde es dir Geduldig und mit einem freundlichen Lächeln
erklären. :)
LG

„“ (Pseudonym)

trotz allem möchte ich nicht unhöflich / unfreundlich sein, nur weil vielleicht kein angemessenes echo zurückkommt.
gut, viele leute sind wirklich pampig (ich war diese woche mit der 85-jährigen tante unterwegs - und wenn ich da schon den nörgelnden unterton höre "ich kriege einen espresso" ... *seufz*), aber trotzdem wird mich das nicht davon abhalten, in der schlange beim bäcker erstmal die verkäuferin freundlich anzulächeln, "hallo" zu sagen und ihr dann meine stofftüte zu reichen mit "ich hätte gerne ..."
ich denke, manchmal hilft schon ein kleiner schubs, der die leute an einen freundlichen umgangston erinnert. und oft kommt dann tatsächlich ein freundliches echo zurück.

p.s.:
doch, doch, ich bin schon auch von der erde und nicht von einem anderen stern! ;o)

„“ (Pseudonym)

Gerade wenn ich Dienstleister als Kunde unterwegs bin bemühe ich mich bewusst, freundlich zum dienstleistenden Personal zu sein, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie frustrierend unfreundliche Kunden sind.
Aus eigener Erfahrung weiß ich wie sehr manche unfreundliche Behandlung unter die Haut geht

„“ (Pseudonym)

Was mich besorgt ist daß immer mehr Bäckereien und Metzgereien durch das Angebot der Discounter verschwinden.
Im Discounter gibt es keine nette Verkäuferin mehr,werde ich nicht bedient und ich muß alles selber suchen. :-(

Manchmal esse ich bei McD... und ärgere mich jedesmal, dass ich kein Trinkgeld bekomme...

....ich hole das Menü an der Theke, schenke das Getränk ein, serviere und am Ende räume ich noch den Tisch ab....

Das ist die Servicearbeit eines Kellners....warum geben die mir nie ein Trinkgeld....wo ich doch den ganzen Service mach....

„“ (Pseudonym)

Überall wird eingespart und rationalisiert.Geld regiert die Welt und Satan ist der Erden Fürst.

„“ (Pseudonym)

Ich denke mal das aus Kostengründen überwiegend Aushilfen eingestellt werden, und keine Fachkräfte, um Lohnkosten zu sparen. Und wer hat schon Lust wie in Wunsiedel in einer Bäckerei zu arbeiten für 2.50 Euro die Stunde und sich voll einzubringen.

„“ (Pseudonym)

Ich habe,bevor meine kleinste auf die welt kam, fast 3 jahre in einem schuhgeschäft gearbeitet..der leitsatz unseres chefs war immer, dass der kunde das wichtigste ist und mundpropaganda darüber entscheidet, ob und wie lange sich ein geschäft hält.. Dir mich war esimmer und jederzeit wichtig, jedem kunden den gleichen service zukommen zu lassen..so wurde der kunde, der nur 10 euro für schuhe ausgeben konnte oder wollte genau so ausführlich beraten wie jener, der bereit war 50 oder gar 100 euro auszugeben.. Damit bin ich immer gut gefahren..
So wie ich beraten habe, will ich auch beraten werden.. Da kann ich als kunde dann auch mal sehr unangenehm werden..Und solche verkäufer zu finden, ist wie die suche nach der nadel im heuhaufen..aber es gibt sie, man muss nur geduldig suchen, und dem verkäufer gegenüber nett sein.. Denn wie man in den wald schreit, hallt es wieder zurück..

„“ (Pseudonym)

Es ist sicher ein Problem, welches meherere Ursachen hat, die ihr oben schon alle angeführt habt.
Vor kurzem hat ein großer Ölkonzern versucht in Deutschland an seinen Tankstellen Tankwarte zu etablieren.
Es wurde freundlich begrüßt, allen Service rund ums Auto angeboten und und und.... Bei der Inanspruchnahme wurde lediglich ein Euro mehr fällig(und wenn man es wollte auch Trinkgeld), also egal ob der Tankwart nur Benzin nachfüllte oder auch noch Ölstand und Fenster putzte- es kostete nur einen Euro.
Das Gros der Kunden, war nicht bereit hierfür zu zahlen. Das mach ich selbst und so standen die armen Tankwarte teilweise acht Stunden einfach nur dumm rum(Insidererfahrungen).
Das Fazit des Ölkonzerns: Wegrationalisierung, denn die Deutschen wollen es nicht.
Ich finde das zeigt auch deutlich, dass viele Deutsche mit Service nicht umgehen können und es auch nicht wollen.
Analog gab es bei einem großen amerikanischen Discounter den Versuch Personal für das Einpacken der Einkäufe zur Verfügung zu stellen, es wurde ebenfalls nicht angenommen.
Freundlichkeit im Service ist das a und o und zwar auf beiden Seiten(Kunde und Servicemitarbeiter).
Aber mir fällt persönlich dazu auch ein, dass die meisten Kunden im Supermarkt z.B. an dem Personal vorbei laufen ohne ein "Guten Tag", der Kassiererin auf ihr "Guten Tag" nicht einmal einen Blick zuwerfen. Am Besten wäre es für diese Kunden wohl, wenn das Personal unsichtbar wäre....(vgl. analog hierzu Toilettenmitarbeiter oder andere Servicemitarbeiter).
Es muss sich einfach prinzipiell die Einstellung gegenüber anderen ändern und das Dienstleistungswüsten-Syndrom zeigt dies nur allzu deutlich.
P.S. Kannst du dich daran erinnern, welche Haarfarbe oder wie der Name der Kassiererin war?