Selbstliebe -...wieso, weshalb, warum?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.02.2020
"wenn Du deinen Hintern nicht vollumfänglich lieben kannst, bist zu echter Selbstliebe nicht fähig...odr lehnst Dich dann auch als Ganzes ab"

Daher hatte ich übrigens auch das Beispiel mit dem Bart herangezogen. Wenn es um ANDERE geht, dann ist es für uns doch auch völlig ok, dass man an anderen nicht alles bis ins allerkleinste Detail ganz hervorragend und wunderschön finden muss um denjenigen in seiner Gänze gut, liebenswert, wunderbar und schön zu finden. Wir würden es uns sogar verbitten, dass der Partner uns nicht mehr toll findet, weil wir uns jetzt die Kurzhaarfrisur haben verpassen lassen, die er nicht mag. Warum also müssen wir an uns selbst alles zu 100% toll und schön finden um den Orden "liebt sich selbst" bekommen zu dürfen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.02.2020
@QB.
Aha.
Aber danke für die Erklärung.
Naja. Humor ist subjektiv.
Ich fand es passend .... und komisch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.02.2020
@dagmar
Ich hatte ganz bewußt diese Bitte nicht öffentlich gepostet, da ich hoffte, dass Du es auch so verstehst.
Für mein Gefühl war zu es derb und nicht dem Thema angemessen.
Danke fürs entfernen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.02.2020
Noch Fragen ;-)

@Q.B.
Ich nehme auf deine Bitte hin das Meme raus. Auch wenn ich nicht verstehe, warum .
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.02.2020
1. "Was bedeutet Selbstliebe für mich?"

Mehr als mich tolerieren. Mehr als mich annehmen. Mich wirklich gern haben. Ob es gleich die ganz große Liebe sein muss weiß ich nicht, aber ein warmes, liebevoll getragenes, wohlwollendes Gefühl.


Das ist/war für mich auch so...und in den wirklich (selbst)liebevollen Phasen meines Lebens, können/konnten mich Abwertungen (bzw der angestrebte Versuch) nicht treffen.
Ich kann/konnte sogar darüber schmunzeln.

Jedoch von Anderen als Absolutheitsanspruch an mich bzw meine Haltung zu meinem Körper (und seien es auch nur Teilbereiche) herangetragen in Form von :"wenn Du deinen Hintern nicht vollumfänglich lieben kannst, bist zu echter Selbstliebe nicht fähig...odr lehnst Dich dann auch als Ganzes ab" ist es natürlich fast immer der Versuch der Herabwürdigung, Verunsicherung...
Das passiert mit Frauenkörpern ja fast alltäglich und hat ne lange Tradition :-((
(und ja! Männer geraten in diese Mühle der unerfüllbaren Körperideale auch immer mehr rein...genauso übel)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
@dagmar
Sehr schön beschrieben. Danke schön 😊. Stimme Dir zu
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
Ja, ich schätze mich selber, bin mir viele gute Dinge im Leben wert.
Ja, ich liebe viele Eigenschaften an mir. Aber bei weitem nicht alle. Ich kenne viele meiner "Schwachstellen "
Finde ich mich schön ?
Hmm. Mal mehr, mal weniger. Je nach Stimmung und Tagesform.
Passe ich in ein gängiges Schönheitsideal ?
Nein, noch nicht mal schlank passe ich in diese Kategoriesierung von dem gerade gängigen Schönheitsideal.
Mein Spiegelbild zeigt mir nun mal die Realität und nicht das, wie ich gerne aussehen würde.
Bin ich gewillt, mich deswegen mit Mühen und Kosten und Selbstkasteiungen zu plagen. Nein.
Das ist es mir nicht wert.
Auch, weil ich mich kenne und der Leidensdruck wohl gerade nicht groß genug ist. Zumal ich schon 3x in meinem Leben radikale Veränderungen gemacht habe.
Habe ich Lust auf eine ständige Selbstoptimierung in allen mgl Lebensbereichen (Geist und Körper ), nur weil es gerade "in" ist ? Nein. Bin ich zu faul zu. Brauche ich noch nicht mal im Job oder bei Statussymbolen oder was auch immer.

Bin ich mir meines Wertes meiner Person bewusst ?
Ja. Definitiv. Ich weiß zunehmend, wer ich bin und was mir gut bekommt und was nicht. Und ich versuche zumindest danach zu leben.
Kann ich lieben ? Ja.
Bin ich liebenswert ? Ja. Absolut. Trotz aller Ecken und Kanten und Macken. Warscheinlich machen die mich aus.

Bin ich unempfindlich gegen "Abwertungen" von anderen ? Nein. Definitiv nicht.
Liebe ich mich selber ?
Ja. Bestimmt. An manchen Tag mehr, an anderen Tagen weniger ?
Hat das irgendetwas mit meiner "äußeren Form" zu tun ? Wenig.
Muss ich mich immer selber lieben ? Nein. Überwiegend reicht. Ich darf mich auch mal ziemlich scheiße finden. Aber nicht zu oft, weil sonst verhagelt es mir die Stimmung und das Leben.
Hat sich da etwas verändert in meinem Leben ? Ja. Die Werte haben sich im Alter verschoben.
Meine inneren Konflikte mit mir selber oder eben auch mit anderen oder der Gesellschaft .... sind immer da gewesen. Da hat das Alter mir mehr Frieden mit mir selber gebracht. Aber sicherlich hatte nicht meine Figur darauf grundlegenden Einfluss.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
"Na ja, Selbstliebe von jemand anderem zu fordern oder zu erwarten ist - egal in welchem Zusammenhang - recht ungütig und auch wenig sinnvoll."

Absolut. Ich habe das forenbezogene gegenwärtige Thema Dicksein lediglich herausgegriffen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
@Donna plus
Na ja, Selbstliebe von jemand anderem zu fordern oder zu erwarten ist - egal in welchem Zusammenhang - recht ungütig und auch wenig sinnvoll. Man kann höchstens versuchen es anderen vorzuleben, aber ein anderer kann sich Selbstliebe - wie Selbstvertrauen auch - herbeizaubern.
Die Selbstliebe ist vorhanden, die Akzeptanz lässt zu wünschen übrig. Das setzt mich unter Druck, ständig und seit Kindertagen.
Ich war immer dick und lang dazu. Somit stand ich entweder im Mittelpunkt oder war außen vor. Während der Pubertät sicherlich nicht einfach....
Dadurch, dass ich mich optisch nie perfekt fand, habe ich mich in anderen Bereichen beweisen müssen. Dadurch setzte ich mich unter Druck. Immer an der Spitze mitspielen zu wollen kostet enorme Kraft. Die kann man in jungen Jahren aufbringen, aber irgendwann klappte ich dann doch zusammen.
Ich finde mein Inneres wunderschön! Das sage ich mit Überzeugung.... Das ist für mich persönlich das Wichtigste.
Mein Äußeres finde ich persönlich nur bedingt ansprechend. Ich fühle mich nicht perfekt - muss es aber auch nicht mehr sein. Das habe ich in all den Jahren lernen müssen.
Leider wird, zumindest in meinem Fall, immer auf die Optik gezielt.
Was sind Sie groß (da kann ich schon in die Luft gehen - ich bin nicht groß, ich bin lang)! Dem entgegne ich seit der Jugend mit: ja, ich bin lang und dann auch noch so hübsch - Galgenhumor.
Sie sind zu dick, biite nehmen sie ab... Das habe ich erst vergangene Woche zu hören bekommen... Natürlich bin ich zu dick, auch für meine Körperlänge, aber muss man das einem ständig auf das Butterbrot schmieren?
Sie haben ein wunderschönes Gesicht - ja, dem stimme ich zu!

Der Leistungsdruck besteht doch jeden Tag, aber ich ordne mich dem nicht mehr unter.
Ich habe mich so akzeptiert, wie ich bin und kann damit gut leben.
Ich will nicht abnehmen, denn Diäten bedeuten für mich Kampf und Genussverlust. Habe ich alles durch - darauf habe ich einfach keine Lust mehr.

Die Frauen und Männer, die vor Selbstvertrauen strotzen, finde ich grundsätzlich spannend, aber ich frage mich dann, warum sie u. a. in einem Portal sind, wo sich in der Mehrzahl Dicke aufhalten?
Weil man sich unter Gleichgesinnten wohler fühlt, oder...?... mal abgesehen von den Leuten, die auf Rundungen stehen.

Mein Charakter macht mich schön... und diesen liebe ich!
Ja, und wenn es dann noch einige körperliche Seiten an mir gibt, die ich persönlich prima finde, umso besser. Mal akzeptiere ich mich eben mehr, mal weniger...
Das Nichtperfektsein gehört eben auch zu mir. Das habe ich gelernt, hadere aber dennoch ab und an mit mir. ☺️
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
Um es z.B. auf das Dicksein zu beziehen, Miss Jenny, finde ich den Anspruch recht ungütig. "Nimm ab oder lerne dich zu lieben!" Nun, was ist, wenn einem beides nicht gelingt. Ist man dann WIEDER nicht genügend? In Figur ungenügend, in emotionaler Stärke ungenügend. Durchgefallen. Es geht wieder darum zu leisten. Ob nun die einen den Anspruch an mich haben, ich möge gefälligst abnehmen oder die anderen, ich möge mich gefälligst rundum lieben und schön finden, macht ja keinen wirklichen Unterschied. In beiden Fällen müsste ich an mir arbeiten, mich besser machen, mich /ab/mühen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
Ich finde leider, dass die Begriffe zu einer Art Leistungsdruck führen, liebe Dich so wie Du bist oder ändere es! Dazwischen gibt es oft wenig Zwischentöne
So einfach finde ich das in der Wirklichkeit nicht - man sieht ja schon hier im Thread, dass Selbstliebe so eine Art Ehrensache sein kann, die dann gar nicht erst hinterfragt werden soll. Die eventuell unterschwellig schwelende Scham darum wird dann eher zurückgespiegelt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
Sorry Off-topic:

Narziss: da fällt mir nur zu ein, dass es eigentlich dank Insta & Co doch heute zum Lebensstil geworden ist.

EIn Instagram Narziss ist aber nicht ein psychisch kranker Narzisst...
Ein bisschen "crazy" sein und Selbstgespräche führen ist ja auch nicht eine schizoide Persönlichkeitsstörung haben und einen Scheiss-Tag haben nicht eine depressive Störung haben . Ich wäre da mit Ferndiagnosen und Begriffen wirklich vorsichtig.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
Absolut ohne Anspruch auf Vollständigkeit, denn das ist ein großes Thema:

1. "Was bedeutet Selbstliebe für mich?"

Mehr als mich tolerieren. Mehr als mich annehmen. Mich wirklich gern haben. Ob es gleich die ganz große Liebe sein muss weiß ich nicht, aber ein warmes, liebevoll getragenes, wohlwollendes Gefühl.

2. "...wie gestaltet sich diese ganz pragmatisch im Alltag?"

Immer mehr auf meine eigenen Bedürfnisse achten. Mir Dinge zurücknehmen, die mir weggenommen wurden, weniger in der Sache, als mental. Vor allem aber, gütig zu mir sein, Vorwürfe und Verurteilungen an mich einschränken oder gar beenden. Ist noch ein sehr langer Weg so am Rande ...

3. "...Wo unterscheiden sich von Mensch zu Mensch die Definitionen?
...und welche Konsequenzen kann/könnten diese Unterschiede im Miteinander haben?"


Das lasse ich mal aus, dass wird sich im Thread sicher noch deutlicher zeigen.

4. "Ist sie überhaupt erstrebenswert?"

Sehr gute Frage!
Ich glaube, dass die Gefahr besteht sich nicht mehr kritisch zu bewerten. Das beobachte ich immer häufiger. Mich selbst bringt es immer wieder in Konflikt mit 2.
Man darf nunmal nicht vergessen, dass man nicht der einzige mit Bedürfnissen ist und sich selbst achten, schützen, sich nehmen, was man braucht, lassen, was einem nicht gut tut, das hat leider sehr oft mit anderen zu tun, anderen, die man z.B. nicht mehr mit der Aufmerksamkeit versorgt, wie zuvor.
Ich würde insgesamt bewerten, dass sie sehr erstrebenswert ist, aber, dass man sehr aufmerksam sein muss, nicht in Liebe mit der rosaroten Brille zu verfallen. So wie das mit der Liebe für andere auch ist.

5. "Welchen "Profit" habe ich davon..?"

Kann ich so im Moment noch nicht beantworten.

6. "... Kann man sich auch nur "ein bißchen" lieben oder gilt der Begriff nur bei völliger Akzeptanz (ohne jegliche Ausnahmen)?"

Das ist wohl ähnlich wie mit der Liebe für andere. Man kann einen Mensch lieben und dennoch seinen Bart schrecklich finden.
Insofern betrachtet finde ich es sogar richtig/er, wenn man einzelne Eigenschaften oder Körperteile oder was auch immer nicht so knorke an sich findet, aber sich in der Gesamtheit dennoch liebt, mag, wert-schätzt.

7. "Kann man sie erlernen..und welche Vorraussetzungen braucht es evtl dazu?"

Wahrscheinlich schon, zumindest kann man sich vielleicht eher annähern, näher dem "Ziel" bewegen. Grundsätzlich gibt es Menschen, die mehr zu knabbern haben, als andere.
Was braucht es um sie zu lernen?

Wir verlernen Sie übrigens glaube ich zuerst. Die einen mehr, die anderen weniger. Aber so ganz grundsätzlich kommt glaube ich niemand mit einem tiefen Selbsthass auf die Welt. Und es sind zwar zu einem bedeutenden Teil, aber längst nicht alleine die Eltern, die es gut oder schlecht machen können.
Hier sind wir übrigens an dem Punkt, dass ich persönlich es für sehr albern halte, die Selbstliebe und Selbstakzeptanz glauben abkoppeln zu können von einer Rückmeldung von aussen. Natürlich hängt die Frage ob und in welchem Ausmaß wir uns akzeptieren, damit zusammen, wie wir von anderen bewertet werden. Vordergründig spreche ich jetzt von äußerlichen Merkmalen, Optik, Status und solche Dinge, denn das ist das, was sehr viele Menschen sehen und bewerten. Alles andere sieht nur ein kleinerer Kreis.

8. "Sind Selbstliebe und Selbstakzeptanz gleichzusetzen?"

Wohl nicht, weil die Begriffe schon unterschiedlich sind. Inwiefern das relevant ist, weiß ich nicht. Wenn man irgendwas davon hinbekommt, ist es schon mal ziemlich gut.

9. "Wenn ich ein Körperteil von mir nicht besonders hübsch finde, bedeutet dies schon, dass ich mich nicht genügend liebe..?"

Das glaube ich nicht, es kann ja auch schlicht nur eine realistische Bewertung sein. Man muss ja nicht blind sein, nur, weil man sich selbst liebt. Die Frage wäre vielleicht eher, WARUM findet man das Körperteil nicht schön? Natürlich hängt das damit zusammen, was eine Mehrheit der Menschen schön findet. Dessen kann man sich ja bewusst machen und wissen, warum man etwas schön oder nicht schön findet.

10. "Wer instrumentalisiert diese Begriffe gegen uns und mit welchem Ziel?"

Sehr viel im Leben hat glaube ich leider schon mit einer Art Wettbewerb zu tun. Etwas gut zu können, glaubt man häufig nur dann, wenn andere das nicht oder schlechter können.

Und die Zusatzzahl:

11. "Könnt Ihr nackt vor einem Ganzkörper- Spiegel stehen und Euch/Euren Körper rundum lieben..?"

Nein. Absolut nicht. Ich bin dazu zu weit vom gesellschaftlich Gewünschten weg. Auch von dem was sich ein sehr, sehr großer Teil der Rubensfans vorstellt.
Es wurde schon erwähnt und ich möchte mich anschließen, wenn zu viele und zu harte Worte fallen, dann geht das einfach nicht spurlos an einem vorbei. Zumindest nicht, wenn nicht ein ungleich höherer Anteil an positiven Bemerkungen getroffen werden, was bei mir überhaupt nicht der Fall ist. Aber, ich habe die Fähigkeit mich mit anderen Augen zu sehen. Weiß ich, dass mich jemand wirklich genau so schön findet wie ich bin (und nicht nur akzeptiert), dann kann ich mich in seinen Augen sehen und und meinen Körper rundum lieben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
Es gibt Tage Monate Jahre wo Aussagen treffen .Da können ganz viele Hintergründe irgendwelche Fäden ziehen.
Man ist verletzbarer sensibler oder nimmt sich selbst nicht wahr.
Ja die Aussage von ihm war schlimm.
Was sagte man mir mal...Du musst dir als Dicke ein dickes Fell anschaffen.
Es ist heute noch oft so und ich höre es immer wieder
Wer sich als Dicke akzeptiert oder liebt lebt in einer Scheinwelt.
Man kann sich das dick sein und gut finden auch schön reden,um sich den Problemen nicht zu stellen.
Einmal ausgezogen vor einen Chefarzt im Krankenhaus zu stehen kann von Selbstwertgefühl nichts mehr über lassen.
Ich habe meinen Platz nicht hinten nicht vorne sondern in der Mitte.
Ich bin ein Mitglied dieser Gesellschaft so wie ich bin mit Pfunden Wunden und den Anspruch meine Zufriedenheit zu zeigen.
Nicht mehr nicht weniger...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
@Zwölfe 🧚
Zwischen Selbstliebe und uns selbstverliebt sind für mich himmelweite Unterschiede.
Selbstliebe ist nur egoistisch wenn man es nach außen trägt und selbstverliebte lassen einen erst gar nicht an seinem Leben teilhaben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
Dabei nicht "narzisstisch" oder "ein Narzisst" sein, hast Du noch vergessen Zwölfe 😉 das ist momentan der neueste Modebegriff und die grösste Sünde, der man sich schuldig machen kann (obwohl das eigentlich eine recht genau definierte und eher seltene psychische Störung ist die weder viel mit Sünde noch mit Selbstliebe im eigentlichen Sinn zu tun hat).
Die wachsende Menge an Begrifflichkeiten rund um dieses Thema hat sich m.M.n. in den letzten Jahren ziemlich aufgeschaukelt.

Ein Mensch soll heutzutage bitte achtsam sein und wahrnehmen wie ersiees wahrgenommen wird. Sich selbst akzeptieren, optimieren und liebenswert und liebenswürdig sein.
Liebt ersiees sich aber so selbst, dass ersiees das eigene Wohlbefinden in den Vordergrund stellt und/oder für den eigenen Standpunkt kämpft, so wird Selbsterhaltung schnell zu Egoismus stilisiert. Ein Mensch soll seinen Nächsten lieben wie sich selbst, dabei aber nicht selbstverliebt sein sondern am besten selbstlos. Ach und dann gibt es ja auch noch das Selbstbewusstsein (möglichst umfangreich) und das Selbstwertgefühl (bloß nicht zu niedrig) zu beachten und wie wer sich von wem da was einreden lässt.

"Ich bin, wie ich bin." kann ein hilfreicher Satz sein, entschuldigt aber nichts.
"Ich liebe dich, aber ich muss dich gerade nicht mögen." darf ich ganz legitim zu meinem Spiegelbild sagen.
"Wer mich liebt, liebt mich so." sollte selbstverständlich sein.

In diesem Sinne: seid einfach ganz ihr selbst und sendet Liebe in die Welt. 😘
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
Ein Satz der einen wertlos macht.

Genau das ist aber doch der springende Punkt. Der Satz macht ja nur wertlos, wenn man ihm im Grunde selbst zustimmt.
Als Satz ist es eigentlich nur die Aussage und Meinung eines anderen, die nichts mit einem selbst zu tun hat, man hat schliesslich keinen Einfluß drauf wovor sich andere ekeln, man hat ja nicht mal Einfluß darauf wovor man sich selbst ekelt ... schon gar nicht ist er eine objektive Tatsache ... erst wenn der Satz die eigene Scham und den eigenen Ekel aktivieren kann wird er zur Waffe und das kann er nur wenn die eigene Selbstakzeptanz und -liebe eben angeschlagen ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
@Swantje
Dein Erlebnis sagt dann aber mehr über den Herrn aus als über Dich. Wer mir so etwas ins Gesicht sagt, der wertschätzt mich nicht als Person. Du als Mensch bist wertvoll so wie Du bist, mit all Deinen Macken, Makeln, dicken Po, Nase usw. 😊"Wer einen nicht so nimmt, wie er ist, der hat ihn auch nicht anders verdient"
Sei froh, daß der Troll sich getrollt hat.
Ich muss ja sagen, mit Swantje bin ich ja eher selten einer Meinung. Aber das, was sie da eben geschrieben hat, passt soweit gut auch zu meiner Einstellung, was mich betrifft.
(Den Datedämpfer, hätte ich womöglich danach wortlos bei seinem Kaffee sitzen gelassen, denn das sollte sich niemand geben müssen)!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
Selbstliebe ist m.E. etwas was schon in der Kindheit angelegt und vermittelt wird, wer nie die Möglichkeit hatte diese zu entwickeln wird sich später schwer tun sie noch zu erlernen.
Gerade deshalb finde ich es besonders wichtig, dass Eltern sich sehr intensiv mit dem Thema auseinander setzen, denn wer sich selbst nicht liebt, kann diese Fähigkeit auch nicht an seine Kinder weitergeben.

Was den Kern der Sache anspricht, für mich ist Selbstliebe eine Fähigkeit und keine Eigenschaft.

Selbstliebe und Selbstakzeptanz empfinde ich als ähnlich aber nicht gleich. Selbstliebe ist vielleicht die etwas radikalere Schwester der Selbstakzeptanz aber auch Selbstliebe bedeutet m.E. nicht sich selbst zu verherrlichen, sondern sich okay zu finden, sich so zu akzeptieren wie man ist.

Ob Selbstliebe ganz autark von den anderen funktioniert weiß ich nicht.
Ob es für einen selbst bedeutet dass man sich selbst nicht liebt, wenn man einen Teil nicht so hübsch findet hängt denke ich stark von den eigenen Werten und der Angst vor Bewertung durch andere ab, der Fähigkeit mit Scham umzugehen, sich nicht von ihr beherrschen zu lassen.
Ein nicht so hübsches Bein trägt mich schliesslich genauso wie ein hübsches Bein ... und morgen kann mir ein Auto dieses Bein abfahren - wie schaut es dann mit der Selbstliebe aus?

Selbstliebe ist für mich stark mit der Gabe der Selbstfürsorge verknüpft. Wie gut kann ich auf mich achten, mich schützen, spüren was mir gut tut, was für mich wirklich wichtig ist, wie ich wirklich zu den Dingen stehe, was mich wirklich glücklich macht?

Ich denke bei vielen äußeren Dingen wird vorausgesetzt, dass man sie theoretisch optimieren und verändern kann, deshalb wird unterstellt dass man sich wohl nicht liebt, wenn man das nicht tut.
Man muss aber viele andere Eigenschaften auch nicht super finden, also z.B. dass man nicht gut jonglieren oder kochen kann ... und kann sich trotzdem in den Augen anderer selbst lieben, obwohl kochen vermutlich sehr viel leichter zu lernen wäre, als sich die Körperbehaarung komplett weglasern zu lassen oder 50 kg abzunehmen.



Den Begriff "Problemzone" aus der sich die Diskussion ableitet finde ich nicht gut und problematisch und verwende ihn für mich nicht mehr.

Zum einen sieht man damit den Körper (oder gar den Körper und Geist) nicht als Ganzes, sondern teilt in gute und schlechte Zonen und erklärt sie zum anderen aus optischen Gründen zum Problem.
Das sind nur sprachliche Begriffe, aber sie beeinflußen uns - wenn wir schon so schlecht über uns sprechen, wie können wir erwarten, dass andere das besser machen? Und nein, wenn ich ehrlich bin ist eine Diskussion über Problemzonen für mein Empfinden deshalb nicht wirklich Ausdruck von Selbstliebe, das bedeutet nicht, dass es richtig ist wenn andere einen aus Selbstnutz in so eine Diskussion hineinmanipulieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
meinen Körper lieben..?
Ich hatte ein Erlebnis 9 Jahre her.
Date toller Mann sah mich beim Kaffee an und sagte
Ich denke das wird nix.So im Kleid geht das ja noch ,aber ich möchte dich nicht nackt sehen da würde ich mich ekeln.
Das kann das beste Selbstbewusstsein nicht tragen ,und des fühlt sich an wie als wäre man der letzte Dreck!
Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Ein Satz der einen wertlos macht.
Liebe ich mich selbst?
Also wenn ich das so mit der Liebe zu meinen Sohn ist ...die bedingungslos ist tue ich mich mit meiner Liebe zu mir schwer.
Ich mag mich !
Meine Kraft meinen Mut mein Kampf meine Augen .
Mein Körper gehört zu mir und ich habe ihn akzeptiert.
Es gibt Menschen die ich makellos schön finde ,und hört man sie finden sie immer etwas was sie an sich beanstanden...
Gibt es diese Liebe zu sich selbst eigentlich?
Ich finde das schwer denn man kennt sich doch am besten.
Ich habe sehr an Selbstbewusstsein in den Jahren gewonnen und das hat auch den Blick auf mich verändert....zum positiven.
Ich finde die Liebe zu sich gar nicht so vordergründig....eher das man seinen Platz gefunden hat.
ich setze die Liebe mal nach hinten und hole die Zufriedenheit nach vorne.
Ich bin zufrieden mit mir...und das spiegel ich auch wieder.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.02.2020
@ Annarosalia
Das hast Du sehr schön gesagt. Bin der gleichen Meinung. Finde, man kann sich auch nur im gesamten lieben oder hassen. Was nützt es mir, wenn ich meinen Bauch, Nase, Po gerade nicht mag? Dann bin ich ja wieder unzufrieden.
Keine Frage, dass man etwas ändern möchte /muss. Aber das geht halt nicht auf die Schnelle.