Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2011
@Dori
Was ich festgestellt habe, ist das man von außen meist wirklich anders beurteilt wird, als man sich selbst sieht. Wobei das - wie bei Dir - auch ganz falsch sein kann.
Was ich für mich festgestellt habe, ist die Tatsache, dass ich zwar ein starkes Selbstbewußtsein habe und das nach außen wohl auch kommuniziere, aber das mein Selbstwertgefühl durch die verschiedensten Dinge - Wie wir wurden, was wir sind - total im Arsch ist. Sorry für diese Ausdrucksweise. Daran arbeite ich gerade.
Vielleicht geht Dir das ja auch so. Du vermittelst nach außen eine taffe Persönlichkeit, aber in Dir drin sieht es eigentlich anders aus.
Was ich festgestellt habe, ist das man von außen meist wirklich anders beurteilt wird, als man sich selbst sieht. Wobei das - wie bei Dir - auch ganz falsch sein kann.
Was ich für mich festgestellt habe, ist die Tatsache, dass ich zwar ein starkes Selbstbewußtsein habe und das nach außen wohl auch kommuniziere, aber das mein Selbstwertgefühl durch die verschiedensten Dinge - Wie wir wurden, was wir sind - total im Arsch ist. Sorry für diese Ausdrucksweise. Daran arbeite ich gerade.
Vielleicht geht Dir das ja auch so. Du vermittelst nach außen eine taffe Persönlichkeit, aber in Dir drin sieht es eigentlich anders aus.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2011
@Doni, ich hoffe ich bin nicht allzu spät, wollte mich aber auch noch dazu äußern. Fachlich wurde hier ja schon sehr viel gesagt. In meiner nebenberuflichen Tätigkeit halte ich Inhouse-Seminare für Kommunikation. Ich möchte Dir noch meine Beobachtung daraus schildern: immer wieder sind es Frauen, die sich kritisch und mit einem Hang zur Abwertung hinterfragen. Das ist ja sogar gesellschaftlich streckenweise akzeptiert, weil es im Berufsleben Stellen frei hält für männliche Arbeitskollegen, was natürlich praktisch ist für das andere Geschlecht. Man kann bei Männern in der Praxis eine wesentlich entspanntere Haltung zum eigenen Selbst erkennen, teilweise sogar eine leichte Überschätzung - was ihnen aber im Beruf häufig sogar Vorteile einbringt, weil sie eben nicht lang fackeln! Bei Frauen fängt es ja häufig bereits damit an, dass sie sich nicht frei sprechen trauen oder bei offiziellen Anlässen viel mehr zurückhalten. Deine innere Haltung aber, also die unbewussten Anteile, transportierst Du bei jeder Form der Kommunikation dabei aber immer zu einem sehr großen Anteil nach außen. Also Deine Unsicherheit, die Du in Dir spürst, die erkennt der andere als ambivalente Ausstrahlung, weil Du gleichzeitg ein relativ forsches Auftreten hast. Manchmal ist es da sicher sehr hilfreich, auch mal ein echtes Gefühl von sich selbst zu verbalisieren. "so geht es mir mit dem und dem"...." das emfpinde ich diesbezüglich so und so". Ich finde es schade, dass Frauen immer noch dazu neigen, viel zu viel auf sich zu nehmen. Jeder hat Fehler. Alles Gute! und: alle kochen nur mit Wasser.....:-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.11.2011
@ doni: ich würde wahrscheinlich damit beginnen, die "maske" bei freunden etwas fallen zu lassen.
es wird dann allerdings voraussichtlich eines passieren - du wirst ganz schnell feststellen, wer tatsächlich ein/e freund/in ist, und von wem du bisher bloß gedacht hast, er/sie wäre ein/e freund/in.
ob das nun ein plus- oder ein minuspunkt ist, das ist wieder eine ganz andere frage.
es wird dann allerdings voraussichtlich eines passieren - du wirst ganz schnell feststellen, wer tatsächlich ein/e freund/in ist, und von wem du bisher bloß gedacht hast, er/sie wäre ein/e freund/in.
ob das nun ein plus- oder ein minuspunkt ist, das ist wieder eine ganz andere frage.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.11.2011
@muffin "Manipulation" hat für mich ein zu negatives Stigma. Es geht mehr darum seine eigene Außenwirkung bewußt zu beeinflußen, woran ich nichts Falsches finde. Ich wirke z.B. in der Kennenlernphase und durch meine Körpersprache zu schüchtern, obwohl ich es nicht bin und stehe mir dadurch manchmal selbst im Weg. Das werde ich z.B. durch ein Rhetorik-Körpersprache-Seminar demnächst mal angehen.
Ich habe bei einem Seminar bewußt nur gewisse Informationen über mich Preis gegeben: Ich habe einen technischen Beruf und für Rätsel, die ich einbringen mußte, sehr "nerdige" Varianten gewählt. Daraufhin wurden mir bei einem Persönlichkeitstest einige für meinen Beruf typische Charaktereigenschaften attestiert, die sich aber nicht mit den wahren Testergebnissen deckten. Auf Rückfrage, warum sie diese so gewählt hatten, antworteten die 3 Befragten: "Du bist doch xyz (beruflich), die sind doch so."
Am nächsten Tag habe ich von meinen Hobbys und meinem Zweitstudium erzählt. Meine Verhaltensweisen war an beiden Tagen absolut die gleiche. Auf einmal änderte sich im Feedback der anderen die Wahrnehmung meiner Person um 180 Grad, was ich wirklich recht "beeindruckend" fand. Es führt einem vor allem vor Augen, welche Chancen man verpassen kann, wenn man seine Außenwirkung nicht ein wenig kontrolliert. Im Privaten möchte ich übrigens meine Außenwirkung nicht kontrollieren, das wäre mir viel zu anstrengend. ;) Aber beruflich kann es sehr hilfreich sein, wenn man versucht, das Beste aus sich selbst herauszuholen.
Mein Fremdbild war mir aber die meiste Zeit meines Lebens eigentlich relativ egal.
Ich habe bei einem Seminar bewußt nur gewisse Informationen über mich Preis gegeben: Ich habe einen technischen Beruf und für Rätsel, die ich einbringen mußte, sehr "nerdige" Varianten gewählt. Daraufhin wurden mir bei einem Persönlichkeitstest einige für meinen Beruf typische Charaktereigenschaften attestiert, die sich aber nicht mit den wahren Testergebnissen deckten. Auf Rückfrage, warum sie diese so gewählt hatten, antworteten die 3 Befragten: "Du bist doch xyz (beruflich), die sind doch so."
Am nächsten Tag habe ich von meinen Hobbys und meinem Zweitstudium erzählt. Meine Verhaltensweisen war an beiden Tagen absolut die gleiche. Auf einmal änderte sich im Feedback der anderen die Wahrnehmung meiner Person um 180 Grad, was ich wirklich recht "beeindruckend" fand. Es führt einem vor allem vor Augen, welche Chancen man verpassen kann, wenn man seine Außenwirkung nicht ein wenig kontrolliert. Im Privaten möchte ich übrigens meine Außenwirkung nicht kontrollieren, das wäre mir viel zu anstrengend. ;) Aber beruflich kann es sehr hilfreich sein, wenn man versucht, das Beste aus sich selbst herauszuholen.
Mein Fremdbild war mir aber die meiste Zeit meines Lebens eigentlich relativ egal.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.11.2011
Doni, was kann denn schlimmes passieren, wenn du dein wahres Ich präsentierst? Ich denke du wirst dadurch noch nahbarer für deine Freunde und diese werden dies sicher auch begrüßen. Denn wenn es gute Freunde sind, wissen die eh schon, dass du Schwächen und Ängste hast. Auch wenn du dies noch nicht mit ihnen besprochen hast.
Doni, ich rate Dir zu einer Verhaltenstherapie, die kann Wunder bewirken, viel Glück !
Vielen vielen Dank für all eure Beiträge. Eure Meinungen sind ein toller Fundus für mich und geben Anregungen für viele neue Gedanken. Spirit hat einen tollen Beitrag verfaßt. Alle anderen natürlich auch. Ich bin total überrascht als ich heute nach Feierabend in das Forum geschaut habe. Danke, Danke !! an ALLE.
Ok, im Berufsleben ist ja vorteilhaft, wenn die eigene innere Unsicherheit nicht bemerkt wird. Jana und spirit haben es treffend formuliert – es kommt auf den Personenkreis an wie ich mich gebe. Hier WILL ich meine Unsicherheiten verstecken (oftmals durch einen Spruch oder Witz), was mir auch gut gelingt.
Bei näheren Bekannten glaubte ich bisher, daß das vermittelte Fremdbild recht Nahe an mein Selbstbild herankommt. Anscheinend ist dies jedoch nicht der Fall. Ich grübele gerade darüber nach, ob ich überhaupt ein richtiges Feedback eingeholt habe *grübääääl*. Na ja, geahnt habe ich schon etwas :-(
Je mehr andere von meinen Schwächen wissen, um so verletzlicher bin ich doch. Also kaschiere ich diese - Charlybln – das sehe ich jetzt auch so. Aber wie kann ich mich trauen mein ehrliches und innerliches ICH nach Außen zu zeigen, falls ich es erstmal erkannt habe? Duracellhase mit Drill hat da vielleicht Recht mit den Ängsten. Lieber gebe ich mich „überheblich“ als dass ich zugebe unsicher oder ängstlich zu sein. Nur keine Schwäche zeigen!
Nur ….. wie „entschärfe“ ich mein lange antrainiertes Außenverhalten? Wo fange ich an? Ein Seminar in irgend so eine Richtung habe ich nie besucht. Ich möchte doch so gerne von Freunden und nahen Bekannten so wahrgenommen werden wie ich bin.
Fragende Grüße von Doni
Ok, im Berufsleben ist ja vorteilhaft, wenn die eigene innere Unsicherheit nicht bemerkt wird. Jana und spirit haben es treffend formuliert – es kommt auf den Personenkreis an wie ich mich gebe. Hier WILL ich meine Unsicherheiten verstecken (oftmals durch einen Spruch oder Witz), was mir auch gut gelingt.
Bei näheren Bekannten glaubte ich bisher, daß das vermittelte Fremdbild recht Nahe an mein Selbstbild herankommt. Anscheinend ist dies jedoch nicht der Fall. Ich grübele gerade darüber nach, ob ich überhaupt ein richtiges Feedback eingeholt habe *grübääääl*. Na ja, geahnt habe ich schon etwas :-(
Je mehr andere von meinen Schwächen wissen, um so verletzlicher bin ich doch. Also kaschiere ich diese - Charlybln – das sehe ich jetzt auch so. Aber wie kann ich mich trauen mein ehrliches und innerliches ICH nach Außen zu zeigen, falls ich es erstmal erkannt habe? Duracellhase mit Drill hat da vielleicht Recht mit den Ängsten. Lieber gebe ich mich „überheblich“ als dass ich zugebe unsicher oder ängstlich zu sein. Nur keine Schwäche zeigen!
Nur ….. wie „entschärfe“ ich mein lange antrainiertes Außenverhalten? Wo fange ich an? Ein Seminar in irgend so eine Richtung habe ich nie besucht. Ich möchte doch so gerne von Freunden und nahen Bekannten so wahrgenommen werden wie ich bin.
Fragende Grüße von Doni
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.11.2011
@Dori, das was Du im Eingangspost ansprichst sind typische Verhaltensregeln um das eigene nicht sehr hoch eingeschätzte ICH nach aussen zu kaschieren!
Das *forsche* bestimmende Verhalten gegenüber anderen wird eben heute teilweise als*Schwäche* gewertet und ebenso als Aroganz!!!
Der erste Schritt in die Richtige Richtung, der Hasi mit Drill schrieb es schon ist das hineinhorchen in uns selbst. Man muss lernen das eigene ICH zu akzeptieren, seine positiven Seiten einfach zu erkennen und werten lernen, natürlich seine negativen ebenfalls!
in diesem Sinne
mfg
Das *forsche* bestimmende Verhalten gegenüber anderen wird eben heute teilweise als*Schwäche* gewertet und ebenso als Aroganz!!!
Der erste Schritt in die Richtige Richtung, der Hasi mit Drill schrieb es schon ist das hineinhorchen in uns selbst. Man muss lernen das eigene ICH zu akzeptieren, seine positiven Seiten einfach zu erkennen und werten lernen, natürlich seine negativen ebenfalls!
in diesem Sinne
mfg
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.11.2011
Ich denke, wir nehmen uns viel zu wenig Zeit zur Selbstreflexion. Sei es aus Angst oder dem vorgeschobenen Zeitmangel. Wenn wir ehrlicher zu uns selbst sind und uns unseren Ängsten stellen, stimmt unsere Außenwirkung auch mehr mit unserem inneren Ich überein.
Habe mich auch in Körpersprache und Rhetorik schulen lassen und verstehe genau, was Du meinst, LaLunaBln
Da gebe ich Dir recht, Jana
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.11.2011
ich denke, selbstbild und fremdbild können kaum jemals deckungsgleich sein.
wenn ich mit fremden menschen konfrontiert bin, dann lasse ich sie - soweit möglich - nur genau die aspekte von mir sehen, von denen ich auch will, daß sie sie sehen.
je näher man mich kennt, desto mehr wird sich wohl das fremdbild mit dem selbstbild überschneiden, aber seien wir uns ehrlich: nicht einmal die beste freundin oder der partner wissen alles. sehr viel: ja. alles: nein.
wenn ich mit fremden menschen konfrontiert bin, dann lasse ich sie - soweit möglich - nur genau die aspekte von mir sehen, von denen ich auch will, daß sie sie sehen.
je näher man mich kennt, desto mehr wird sich wohl das fremdbild mit dem selbstbild überschneiden, aber seien wir uns ehrlich: nicht einmal die beste freundin oder der partner wissen alles. sehr viel: ja. alles: nein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.11.2011
@muffin: Ja, habe ja geschrieben, dass Feedbackrunden sehr hilfreich sein können und mein Kommentar zu den Verkaufsseminaren war auch nicht speziell auf deinen Beitrag bezogen, sondern eher allgemein gemeint.
Venus hatte ja z.B. geschrieben, dass erfolgreiche Menschen sich selbst für toll halten und da drängte sich mir echt dieses Telefonat mit meiner Freundin auf, die mich, nachdem ihr Mann von einem Führungskräfteseminar wiederkam, total frustriert anrief und mich bat, vorbei zu kommen und mal mit ihrem Mann zu reden, sie wisse nicht mehr was sie tun solle, seit er bei dem Seminar war, sei er voll auf dem Egotrip mit leichtem Hang zum Grössenwahn...;oD
Gilt natürlich nicht für alle Firmen und alle Seminare, aber auch meine eigene Erfahrung ist halt, dass die firmeninternen Seminare oft auf so einer verkaufsorientierten Schmalspur-Pseudo-Psychologie basieren, die aber oft bei oberflächlicher Betrachtung sehr schlüssig und überzeugend klingt, was daran liegt, dass die Seminarleiter eben oft keine Psychologen, sondern Verkäufertypen sind. Das gleiche gilt übrigens für viele dieser Tschakka-Lebens- und Erfolgsberatungs-Gurus und ihre teuren Seminare...ich wäre generell immer dann skeptisch, wenn mir jemand einen "ganz einfachen, schnellen und sicheren" Weg zum Erfolg verspricht, denn den gibt es schlicht und ergreifend nicht...
Venus hatte ja z.B. geschrieben, dass erfolgreiche Menschen sich selbst für toll halten und da drängte sich mir echt dieses Telefonat mit meiner Freundin auf, die mich, nachdem ihr Mann von einem Führungskräfteseminar wiederkam, total frustriert anrief und mich bat, vorbei zu kommen und mal mit ihrem Mann zu reden, sie wisse nicht mehr was sie tun solle, seit er bei dem Seminar war, sei er voll auf dem Egotrip mit leichtem Hang zum Grössenwahn...;oD
Gilt natürlich nicht für alle Firmen und alle Seminare, aber auch meine eigene Erfahrung ist halt, dass die firmeninternen Seminare oft auf so einer verkaufsorientierten Schmalspur-Pseudo-Psychologie basieren, die aber oft bei oberflächlicher Betrachtung sehr schlüssig und überzeugend klingt, was daran liegt, dass die Seminarleiter eben oft keine Psychologen, sondern Verkäufertypen sind. Das gleiche gilt übrigens für viele dieser Tschakka-Lebens- und Erfolgsberatungs-Gurus und ihre teuren Seminare...ich wäre generell immer dann skeptisch, wenn mir jemand einen "ganz einfachen, schnellen und sicheren" Weg zum Erfolg verspricht, denn den gibt es schlicht und ergreifend nicht...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.11.2011
spirit, sehr interessanter Beitrag!!
Ich wollte nur hinzufügen, dass es sich bei mir nicht um ein Verkaufstraining handelte und auch nicht das Ziel hatte, Menschen zu manipulieren, sondern einfach, sich in der Kommunikation mit anderen leichter zu tun.
Natürlich hat sicherlich eine Rolle gespielt, dass ich mich in dem Kreis dieser Menschen (die zufällig, außer mir, auch alle Männer waren), unglaublich wohl gefühlt habe, welches sicherlich zu meiner "Offenheit" beigetragen hat. Wäre da der eine oder andere "Unsympath" oder "Stinkstiefel" dabei gewesen, hätte ihc mich sicherlich mehr zurückgezogen und passiver verhalten, weil mich solche Menschen doch eher verunsichern.
Von daher ist es vielleicht nicht zu 100% objektiv (oder auf alle Situationen übertragbar) gewesen, ABER für mich war es schon mal eine interessante Erkenntnis, dass (wie auch badenixe schrieb) meine scheinbare innere Unsicherheit bei dem Vortrag gar nicht so erkennbar war und ich mich damit eigentlich nur mehr runterziehe, wenn ich mich währenddessen ärgere, dass ich unsicher bin, obwohl es gar keiner merkt.! ;)
Ich wollte nur hinzufügen, dass es sich bei mir nicht um ein Verkaufstraining handelte und auch nicht das Ziel hatte, Menschen zu manipulieren, sondern einfach, sich in der Kommunikation mit anderen leichter zu tun.
Natürlich hat sicherlich eine Rolle gespielt, dass ich mich in dem Kreis dieser Menschen (die zufällig, außer mir, auch alle Männer waren), unglaublich wohl gefühlt habe, welches sicherlich zu meiner "Offenheit" beigetragen hat. Wäre da der eine oder andere "Unsympath" oder "Stinkstiefel" dabei gewesen, hätte ihc mich sicherlich mehr zurückgezogen und passiver verhalten, weil mich solche Menschen doch eher verunsichern.
Von daher ist es vielleicht nicht zu 100% objektiv (oder auf alle Situationen übertragbar) gewesen, ABER für mich war es schon mal eine interessante Erkenntnis, dass (wie auch badenixe schrieb) meine scheinbare innere Unsicherheit bei dem Vortrag gar nicht so erkennbar war und ich mich damit eigentlich nur mehr runterziehe, wenn ich mich währenddessen ärgere, dass ich unsicher bin, obwohl es gar keiner merkt.! ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.11.2011
Tatsächlich ist die Sache noch etwas komplizierter: In der Psychologie wird unterschieden zwischen Selbstideal, Selbstbild, Fremdbild und antizipierten (vermuteten) Fremdbild.
Alle 4 differieren. Das tatsächliche Fremdbild ist dabei so eine Sache: es hängt natürlich stark von der jeweiligen Person, dem Setting, dem Grad der Bekanntheit und, wie Elli bereits schrieb, auch von den bekannten Informationen ab. Das Fremdbild, dass z.B. die Mitarbeiter von der Chefin haben ist sicherlich ein anderes, als das, was die Familienangehörigen, Kegelschwestern oder Flirtpartner der Chefin von ihr haben. Es gibt also nicht das Fremdbild, sondern viele verschiedene. Man kann also allenfalls eine Art "Mittelwert" bilden, mit allen Nachteilen, die statistische Werte so haben....;o)
Viel interessanter sind eigentlich die Differenzen zwischen den anderen 3 Konstrukten, da diese alle in einem selbst neben einander existieren. Bei manchen Menschen liegen Selbstbild und Selbstideal sehr weit auseinander, bei anderen sind sie quasi deckungsgleich...;o) Die erste Frage ist also, wie ehrlich versuche ich meine Eigenschaften und mein Verhalten tatsächlich selbst zu beobachten. Aber auch das Selbstideal ist natürlich schon stark durch andere Menschen geprägt. Hier machen sich auch stark die frühen Einflüsse der Erziehung mit den dort vermittelten Normen bemerkbar.
Das vermutete Fremdbild wiederum entsteht aus der Reflexion des eigenen Verhaltens, wie es wohl auf andere wirkt, und den gesammelten Feedbacks anderer Personen. Es hängt also stark davon ab, was andere Menschen mir über mich und meine Wirkung erzählen und in wie weit ich mir von welchen Personen dieses Feedback einhole.
Ein Unterschied zwischen Selbstbild und Fremdbild ist daher weniger überraschend und auch häufig gewollt. Man spielt ja schliesslich in vielen Situationen eine soziale Rolle und verhält sich entprechend, um ein gewisses Fremdbild zu erzeugen. Dafür gibt es auch einen Begriff in der Psychologie: impression management. So gibt es z.B. viele Untersuchungen dazu, dass z.B. Menschen, die alleine einen Horrorfilm oder eine Komödie anschauen, bei beiden Filmen mimisch fast gar keine Regungen zeigen. Erst wenn andere Menschen anwesen sind, wird gelächelt, gelacht, das Gesicht verzogen usw.. Der Trend der Ausdruckspsychologie - dass man von dem Verhalten des Menschen auf seine inneren Vorgänge, wie Eigenschaften, Emotionen usw. schliessen kann - ist daher wissenschaftlich längst von der Eindruckspsychologie - dass man durch das Ausdrucksverhalten gezielte soziale Signale setzt - abgelöst worden. So gibt es auch Untersuchungen die zeigen, dass "echte" Gesichtsausdrücke von Emotionen wie Angst, Ekel, Überraschung usw. auf Bildern wesentlich schlechter erkannt werden, als wenn diese Emotionen von Schaupielern dargestellt werden.
Wirklich schwierig wird es also erst, wenn vermutetes Fremdbild bezüglich einer Person oder Personengruppe ("das" Fremdbild allgemein gibt es ja wie gesagt nicht) und tatsächliches Fremdbild dieser Person auseinander klaffen, d.h. wenn ich durch mein Verhalten nicht das Bild erzeuge, dass ich erzeugen will bzw. zu erzeugen glaube, denn dann gehe ich im Umgang mit anderen Menschen quasi von falschen Voraussetzungen aus, was natürlich zu vielen Missverständnissen führen kann.
Da kann natürlich ein Abgleich, wie in einer Feedbackrunde eines Seminars, sehr hilfreich sein, um diesen Unterschied zu verkleinern. Ich kann allerdings auch nur euch allen raten, bei allen Seminaren, die auf Zwecke wie Verkaufsförderung ausgerichtet sind, generell sehr vorsichtig und reflektiert an die Seminare heranzugehen und einen gewissen Abstand zu bewahren. Denn das Ziel solcher Veranstaltungen sind ja nicht Selbstfindung und Authentizität, sondern Verhaltenssteuerung in die gewünschte Richtung und die dazu eingesetzten Verkaufstrainer haben oft nicht mal ein gepflegtes psychologisches Halbwissen (ich spreche aus eigener Erfahrung, hatte auch schon das fragwürdige Vegnügen, verschiedene derartige Verkaufs- und Führungsseminare über mich ergehen zu lassen und wäre oft am liebsten laut schreiend rausgerannt...;o)). Ich kann sogar aus dem Bekanntenkreis einen Fall berichten, wo der Besuch eines Führungskräfteseminars zu einer dreitägigen handfesten Ehekrise geführt hat, ehe die hoch motivierte, von sich selbst endlich überzeugte Führungskraft wieder auf dem Boden gelandet war....:oD
Fazit: Es ist schon gut zu wissen, wie man auf andere Menschen wirkt, aber man muss ja noch lange nicht in jeder Umgebung und jeder Situation sich selbst und die eigenen Schwächen oder Unsicherheiten offenlegen...
Alle 4 differieren. Das tatsächliche Fremdbild ist dabei so eine Sache: es hängt natürlich stark von der jeweiligen Person, dem Setting, dem Grad der Bekanntheit und, wie Elli bereits schrieb, auch von den bekannten Informationen ab. Das Fremdbild, dass z.B. die Mitarbeiter von der Chefin haben ist sicherlich ein anderes, als das, was die Familienangehörigen, Kegelschwestern oder Flirtpartner der Chefin von ihr haben. Es gibt also nicht das Fremdbild, sondern viele verschiedene. Man kann also allenfalls eine Art "Mittelwert" bilden, mit allen Nachteilen, die statistische Werte so haben....;o)
Viel interessanter sind eigentlich die Differenzen zwischen den anderen 3 Konstrukten, da diese alle in einem selbst neben einander existieren. Bei manchen Menschen liegen Selbstbild und Selbstideal sehr weit auseinander, bei anderen sind sie quasi deckungsgleich...;o) Die erste Frage ist also, wie ehrlich versuche ich meine Eigenschaften und mein Verhalten tatsächlich selbst zu beobachten. Aber auch das Selbstideal ist natürlich schon stark durch andere Menschen geprägt. Hier machen sich auch stark die frühen Einflüsse der Erziehung mit den dort vermittelten Normen bemerkbar.
Das vermutete Fremdbild wiederum entsteht aus der Reflexion des eigenen Verhaltens, wie es wohl auf andere wirkt, und den gesammelten Feedbacks anderer Personen. Es hängt also stark davon ab, was andere Menschen mir über mich und meine Wirkung erzählen und in wie weit ich mir von welchen Personen dieses Feedback einhole.
Ein Unterschied zwischen Selbstbild und Fremdbild ist daher weniger überraschend und auch häufig gewollt. Man spielt ja schliesslich in vielen Situationen eine soziale Rolle und verhält sich entprechend, um ein gewisses Fremdbild zu erzeugen. Dafür gibt es auch einen Begriff in der Psychologie: impression management. So gibt es z.B. viele Untersuchungen dazu, dass z.B. Menschen, die alleine einen Horrorfilm oder eine Komödie anschauen, bei beiden Filmen mimisch fast gar keine Regungen zeigen. Erst wenn andere Menschen anwesen sind, wird gelächelt, gelacht, das Gesicht verzogen usw.. Der Trend der Ausdruckspsychologie - dass man von dem Verhalten des Menschen auf seine inneren Vorgänge, wie Eigenschaften, Emotionen usw. schliessen kann - ist daher wissenschaftlich längst von der Eindruckspsychologie - dass man durch das Ausdrucksverhalten gezielte soziale Signale setzt - abgelöst worden. So gibt es auch Untersuchungen die zeigen, dass "echte" Gesichtsausdrücke von Emotionen wie Angst, Ekel, Überraschung usw. auf Bildern wesentlich schlechter erkannt werden, als wenn diese Emotionen von Schaupielern dargestellt werden.
Wirklich schwierig wird es also erst, wenn vermutetes Fremdbild bezüglich einer Person oder Personengruppe ("das" Fremdbild allgemein gibt es ja wie gesagt nicht) und tatsächliches Fremdbild dieser Person auseinander klaffen, d.h. wenn ich durch mein Verhalten nicht das Bild erzeuge, dass ich erzeugen will bzw. zu erzeugen glaube, denn dann gehe ich im Umgang mit anderen Menschen quasi von falschen Voraussetzungen aus, was natürlich zu vielen Missverständnissen führen kann.
Da kann natürlich ein Abgleich, wie in einer Feedbackrunde eines Seminars, sehr hilfreich sein, um diesen Unterschied zu verkleinern. Ich kann allerdings auch nur euch allen raten, bei allen Seminaren, die auf Zwecke wie Verkaufsförderung ausgerichtet sind, generell sehr vorsichtig und reflektiert an die Seminare heranzugehen und einen gewissen Abstand zu bewahren. Denn das Ziel solcher Veranstaltungen sind ja nicht Selbstfindung und Authentizität, sondern Verhaltenssteuerung in die gewünschte Richtung und die dazu eingesetzten Verkaufstrainer haben oft nicht mal ein gepflegtes psychologisches Halbwissen (ich spreche aus eigener Erfahrung, hatte auch schon das fragwürdige Vegnügen, verschiedene derartige Verkaufs- und Führungsseminare über mich ergehen zu lassen und wäre oft am liebsten laut schreiend rausgerannt...;o)). Ich kann sogar aus dem Bekanntenkreis einen Fall berichten, wo der Besuch eines Führungskräfteseminars zu einer dreitägigen handfesten Ehekrise geführt hat, ehe die hoch motivierte, von sich selbst endlich überzeugte Führungskraft wieder auf dem Boden gelandet war....:oD
Fazit: Es ist schon gut zu wissen, wie man auf andere Menschen wirkt, aber man muss ja noch lange nicht in jeder Umgebung und jeder Situation sich selbst und die eigenen Schwächen oder Unsicherheiten offenlegen...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.11.2011
bitte eine Freundin Dich aufzunehmen, während Du mit einer anderen Person sprichst. Ignoriere diese Kamera, Du bist ja nicht im Fernsehen. Sehe es Dir an.
Wir haben so etwas auf einer Vertriebsschulung gemacht, wie überzeugend bin ich. Für mich war das Ergebnis die Überraschung schlechthin. Meine gefühlte Unsicherheit war nicht einmal ansatzweise zu sehen. Selbsterkenntnis ist schwerer als das bewerten aller anderen Menschen.........
Wir haben so etwas auf einer Vertriebsschulung gemacht, wie überzeugend bin ich. Für mich war das Ergebnis die Überraschung schlechthin. Meine gefühlte Unsicherheit war nicht einmal ansatzweise zu sehen. Selbsterkenntnis ist schwerer als das bewerten aller anderen Menschen.........
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.11.2011
Erzähle ich dir mal ausfährlich auf dem nächsten Stammtisch, was ich da experimentiert habe. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.11.2011
Elli, aber diese Menschen waren mir völlig fremd und sie wußten auch über mich nur das, was in der Vorstellungsrunde mal kurz angerissen wurde. Was hätte da "beeinflußt" sein sollen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.11.2011
@Muffin Ich habe in einem ähnlichen Seminar "erprobt" wie sehr das, was die Leute über dich wissen, ihre Einschätzung von dir beeinflußt.
Kennen Menschen nur meinen Beruf, schätzen sie mich völlig anders sein, als wenn ich meine Hobbies in den Vordergrund stelle.
Schon sehr interessant, wie stark man das Bild von sich selbst, das man anderen vermittelt, auch beeinflußen kann.
Kennen Menschen nur meinen Beruf, schätzen sie mich völlig anders sein, als wenn ich meine Hobbies in den Vordergrund stelle.
Schon sehr interessant, wie stark man das Bild von sich selbst, das man anderen vermittelt, auch beeinflußen kann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.11.2011
Denn sich zu sagen "ich bin eigentlich viel toller als ich dachte", ist ja auch nicht wirklich sinnvoll.... ;))
Weißt du, das erfolgreiche Menschen genau das tun? Sie stellen sich über alles. Auch wenn es frech, anmaßend und übertrieben ist. Sie sehen sich als toller als der Rest. Vielleicht ist es grade das, was viele von uns als "das darfst du aber nicht" ansehen, was uns so klein hält?
Wir sind meist der gelebte Selbstzweifel. Schon oder vielleicht grade, weil wir nicht der Norm entsprechen und oft auch Angst vor Hohn und Spott haben.
Dennoch habe ich nie Menschen getroffen, die fähiger sind, als die, die immer an sich zweifeln und noch ein Schüppchen drauf setzen.
Weißt du, das erfolgreiche Menschen genau das tun? Sie stellen sich über alles. Auch wenn es frech, anmaßend und übertrieben ist. Sie sehen sich als toller als der Rest. Vielleicht ist es grade das, was viele von uns als "das darfst du aber nicht" ansehen, was uns so klein hält?
Wir sind meist der gelebte Selbstzweifel. Schon oder vielleicht grade, weil wir nicht der Norm entsprechen und oft auch Angst vor Hohn und Spott haben.
Dennoch habe ich nie Menschen getroffen, die fähiger sind, als die, die immer an sich zweifeln und noch ein Schüppchen drauf setzen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.11.2011
Jepp.... letztes Jahr selbst erlebt. Bei einem Seminar "erfolgreiche Kommunikation" - da ging es u.a. auch um "Selbstbild und Fremdbild". Es war hochinteressant. Nach dem Kurs mußten wir uns gegenseitig ein "Feedback" (positiv wie negativ!) über die Wirkung auf uns geben... und das der anderen über mich war (für mich) überwältigend und mehr als schmeichelnd.
Ich hatte mich immer für zurückhaltend und unsicher gehalten und habe wohl etwas ganz anderes ausgestrahlt. Offenheit war das Wort, das von allen fiel und mich am meisten überrascht hat - so kann man sich täuschen.
Und selbst, als wir einen Vortrag halten mußten und ich innerlich zitterte und nervös war ohne Ende, soll angeblich relativ und cool und souverän gewirkt haben.
Offensichtlich kann man doch nicht immer ganz tief ins Innerste gucken und oft genug macht man sich für Dinge selbst "fertig" (so wie ich in total unzufrieden mit meinem Vortrag war und dachte, jeder hat gemerkt, wie ich rumgeeiert bin), obwohl es gar nicht so ist.
Ich denke, man sollte sich seiner Stärken bewußt sein... und nicht immer nur das schlechteste von sich denken, aber eben auch kritisch bleiben. Denn sich zu sagen "ich bin eigentlich viel toller als ich dachte", ist ja auch nicht wirklich sinnvoll.... ;))
Ich hatte mich immer für zurückhaltend und unsicher gehalten und habe wohl etwas ganz anderes ausgestrahlt. Offenheit war das Wort, das von allen fiel und mich am meisten überrascht hat - so kann man sich täuschen.
Und selbst, als wir einen Vortrag halten mußten und ich innerlich zitterte und nervös war ohne Ende, soll angeblich relativ und cool und souverän gewirkt haben.
Offensichtlich kann man doch nicht immer ganz tief ins Innerste gucken und oft genug macht man sich für Dinge selbst "fertig" (so wie ich in total unzufrieden mit meinem Vortrag war und dachte, jeder hat gemerkt, wie ich rumgeeiert bin), obwohl es gar nicht so ist.
Ich denke, man sollte sich seiner Stärken bewußt sein... und nicht immer nur das schlechteste von sich denken, aber eben auch kritisch bleiben. Denn sich zu sagen "ich bin eigentlich viel toller als ich dachte", ist ja auch nicht wirklich sinnvoll.... ;))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.11.2011
... man nennt das vielleicht auch Bescheidenheit ...
Viele Menschen trauen sich eben nicht , obwohl sie einfach durchaus allen Grund haben, zu ihrem Selbstbewusstsein zu stehen. Ich selber schaffe das auch nur mit einem bestimmten Typ Menschen...
Viele Menschen trauen sich eben nicht , obwohl sie einfach durchaus allen Grund haben, zu ihrem Selbstbewusstsein zu stehen. Ich selber schaffe das auch nur mit einem bestimmten Typ Menschen...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.11.2011
Ich kann mich da nur anschliessen, ich selbst bin sowas von unsicher und wenig selbstbewusst.
Aber ich habe auch schon sehr oft zu hören bekommen das ich anders wirke.
Vielleicht sind wir alle doch bessere Schauspieler als wir denken??
Aber ich habe auch schon sehr oft zu hören bekommen das ich anders wirke.
Vielleicht sind wir alle doch bessere Schauspieler als wir denken??
So in der Art denke ich. Man bleibt auch oft unbewusst im Hintergrund, wenn man als Kind oft gehänselt wurde, damit man ja niemandem unangenehm auffällt, obwohl man heute ganz anders ist.