Danke für Eure Anregungen und Erfahrungen. Ich hatte vorhin mit meiner Freundin nochmal ein längeres Gespräch und ihr nahegelegt, dass sie einige Dinge mal klären sollte, z.B. auch wie es nach 2 Jahren (Fern-)Beziehung zukunftsmäßig eigentlich mal weiter gehen soll. Da habt ihr schon Recht, das ist schon sehr lang. Dabei hat sie mir gesagt, dass die beiden sich am Wochenende sehen und somit hoffe ich, dass sie dann ein solches Gespräch wirklich mal führt und vielleicht das eine oder andere dadurch auch klären kann. Andererseits bleibt mir wohl wirklich nichts anderes übrig, als ihr eine klare Grenze zu setzen. Auch wenn ich zugeben muss, dass mir das schwer fällt und ich nicht weiß, ob ich das durchhalte. Aber jedes Mal mit runterziehen lassen, möchte ich mich eigentlich auch nicht mehr.

Es dürfte nicht so einfach sein, der Freundin gegenüber Grenzen zu ziehen.

Ich kenne es auch mit meiner Freundin, die immer wieder den gleichen Männertyp anzieht. Letztlich denke ich, dass auch ihr aktueller Freund ihr nicht gut tut. Aber es ist nicht an mir, dies zu beurteilen. Ich kann nur eines tun: ihre Freundin sein. Dran bleiben, dass sie sich nicht ganz abkapselt und dafür sorgen, dass sie sich zumindest ab und zu mit mir trifft. Und wenn er genug davon hat, sie als Fußabtreter zu behandeln, dann einfach nur da sein.

Diejenigen, die hier negativ urteilen, dass jemand solch einen Fred erstellt: auch ich fühle mich manchmal einfach hilflos. Manchmal möchte ich sie am liebsten schütteln. Sie ist einer der wenigen Menschen, der mir wirklich am Herzen liegt - und da gibt es nicht viele. Und letztlich gibt es sicher auch Gründe, warum sie so ist und so wenig Selbstvertrauen hat.

Ich kann nur eines dazu sagen: wenn dir deine Freundin wichtig ist, sei für sie da, wenn sie dich braucht. Und sag ihr jedes Mal wieder, dass sie etwas Besseres verdient als diesen Mann. Irgendwann fällt es auf fruchtbaren Boden, denn dann ist sie vielleicht wirklich bereit zum zuhören... Aber pass dabei auf, dass du dich von den Problemen distanzierst, damit es nicht irgendwann dich kaputt macht.

Oh, auf die Frage, warum man immer Freunde/Freundinnen hat, denen so etwas passiert: es verlangt wohl eine gute Portion Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, um selbst Probleme in einer Partnerschaft zu erkennen. Ist es Euch noch nie so gegangen, dass man - zumindest eine Weile - versucht, sich Dinge "schönzureden"? Meine erster Freund war Alkoholiker. Ich war damals noch sehr jung und hab die Anzeichen erst erkannt, als wir zusammen gelebt haben. Am Anfang versucht man es noch, möchte ihn vom Alkohol und Drogen wegbringen, aber ich habe rechtzeitig den Absprung geschafft. Aus meiner letzten Beziehung - auch eine Fernbeziehung - wollte ich nach einem halben Jahr raus. Mir war klar, dass es nicht funktionieren wird. Seine damals 14jährige Tochter hat gedroht, sich umzubringen, wenn ich mich von ihm trenne. Ich hielt sie für ziemlich labil und habe mich länger als ich wollte in diese Familie gebunden. Letztlich war es ganz einfach, als ich nicht bereit war, einen Urlaub für alle zu finanzieren. Dann hatte ich zwei Tage vor Heiligabend die "Kündigung" - wär gut gewesen, das früher zu wissen.

Nochmal anfangen mit dem, was ich heute weiß - wer weiß, was ich alles anders machen würde. Oder vielleicht würde ich die gleichen Fehler machen, nur mit anderer "Besetzung".

Diese Situation kenn ich auch - es fällt sehr schwer, sich aus dieser Symbiose zu lösen! Freunde können nur helfen indem sie da sind zum Gespräch. Und sonst muß es einfach klick machen im Kopf und der Seele!

Es überrascht mich immer wieder, was manche sich von ihren Partnern gefallen lassen und vor allem wie lange diese Partnerschaften oft bestehen.

Jetzt aber zum Thema:

Ich würde ihr beim nächsten Jammertelefonat ganz klipp und klar sagen, dass du dir nun ihr Gejammer oft genug angehört hast und deine Meinung und Ratschläge dazu abgegeben hast und für dich dieses Thema nun abgeschlossen ist. Wenn sie nicht bereit ist etwas an der Situation zu verändern, dann bist du nicht mehr bereit den Katzenjammer anzuhören.

Wenn sie keine Grenze ziehen kann, dann ziehe du sie.

Klingt als würde deine Freundin sich von dem Typ nach Strich und Faden verarschen lassen. Ich bin bei sowas auch der Typ "ich kann nicht tatenlos zusehen".
Aber mehr als ihr, wenn sie dich um Hilfe bittet, immer wieder vor Augen führen was sie alles mit sich machen lässt und hoffen das sie selbst es auch irgendwann checkt kannst du nicht tun. Denn schlicht und ergreifend ist es deren Problem und eine "handfeste" Einmischung steht dir einfach nicht zu. Vielleicht kannst du sie so weit bringen das sie sein gesamtes Verhalten mehr und mehr hinterfragt und so irgendwann selbst aufwacht. Jedenfalls spricht doch alles dafür das er nicht der ehrliche, nette Typ von der Ecke ist und das sollte ihr auch auffallen, wenn sie nur oft und genau genug hinschaut. Und nur dabei kannst du sie unterstützen.

Schlussendlich straft er dich gleich mit - er lässt sie leiden und sie weint sich bei dir aus.
Entweder Du setzt deine Grenzen oder du duldest es. Es gibt Frauen, die dieses Gefühl des Leidens tatsächlich brauchen. Ich hätte es nie gedacht, aber eine ehemalige Freundin von mir wollte genau so leben ... Da gibt es ein Lied, da heißt eine Zeile: Steig auf dein Denkmal zurück, schenk mir kein einzigen Blick - sonst bist du nicht der, der den ich will".
Natürlich sucht sie Dich, wenn sie enttäuscht, einsam und traurig ist - und wenn er wieder da ist, geht alles von vorne los. In fortgesetzter Form sind das dann die Frauen, die sich immer wieder mal geprügelt ins Frauenhaus flüchten, um dann wieder zurück zu gehen. Wenn sie es durch sein Verhalten nicht kapiert, solltest du für dich vielleicht Grenzen setzen und die ihr auch klarmachen - auch wenns weh tut.
Das ist schon fast eine süchtig machende Liebe - und mit deiner Unterstützung unterstützt du ihre Sucht.

Über Dritte einen Fred zu eröffnen hat immer einen Dorftratsch Charakter. Sich direkt einzumischen kann sowas von in die Hose gehen. Freundinnen werden oft sehr selektiv ins Vertrauen gezogen. Da steht man dann sehr schnell außen vor. Die Betroffene muss selbst ihre Situation ändern, wenn sie das möchte.
Auch wenn maches seltsam klingt, es muss nicht zwingend was böses dahinter sein.
Es könnte alles oder nichts sein.
Da wird wild spekuliert , es sind gleich ne Menge Ratgeber zu Stelle, aber was qualifiziert die, welche gesicherten Informationen haben sie ?
So ein Fred bringt keinen weiter, er könnte nur eine Freundschaft beenden.

Wenn mein Freund meine Beziehung mit meiner Partnerin im Netz diskutieren würde, dann wär s das.

@modernwiddow. Wenn es ihr schlecht geht und sie mich anruft, geht es mich schon etwas an, denn dann bittet sie ja um Hilfe/Zuspruch/Trost. Zumindest in dem Moment. Ich bin aber mit meinem Latein da mittlerweile auch am Ende, weil ich nicht mehr zu ihr sagen kann, als "trenn Dich". Warum solche Geschichten immer bei Freunden/Bekannten passieren, kann ich Dir ganz schnell und kurz erklären: Mir würde so etwas nicht passieren. Da wäre ich nach der ersten Maßnahme seinerseits schon ganz schnell und weit geflüchtet.

@Regenbogenläuferin, genau das, wie Du es beschreibst, meine ich und ich gratuliere Dir zu diesem Schritt, Dich gelöst zu haben, indem Du diese "Schweigewoche" wie Du sie nennst, mal ganz alleine für dich genutzt hast und nicht für ihn mit den schließlich daraus resultierenden Konsequenzen. Und harmoniebedürftig zu sein ist keinesfalls etwas Falsches! Aber ein Interesse daran, die Harmonie wieder herzustellen, sollten beide haben. Und zwar einzig über den Weg der Kommunikation miteinander. Dann kann man sich mitteilen, was im argen liegt und gemeinsam nach einer Lösung suchen.
Mir schleicht sich hier auch eher der Verdacht ein, dass er gar kein echtes Interesse an meiner Freundin hat, weshalb er sie immer wieder so behandelt. Die Gründe dafür können viele sein, ich habe da auch meine Mutmaßungen, aber unterstellen möchte ich natürlich auch nichts.

Es ist der Freund deiner Freundin....also ihre Sache...wie immer du das auch sehen magst, es geht dich nichts an!! Außer sie bittet dich um Hilfe.....
Hmm...iwie fällt mir auf,dass solche Geschichten immer guten Bekannten / Freunden passieren.

Auch ich wurde so *gestraft* Diese Beziehung ist seit heute beendet.Ich kann jetzt nur aus meiner Sicht schreiben: Ich bin sehr harmoniebedüftig ( was falsch ist, ich weiß).Wenn er mich mal wieder mit Schweigen gestraft hat, hatte ich das Gefühl reagieren zu müssen. Das heiss: Liebevolle Emails, versuchen anzurufen und schlussendlich die gesamte Schuld auf mich zu nehmen.Nur diesmal habe ich die *Schweigewoche* genutzt um zu Verstand zu kommen.Ich bin nicht im Kindergarten, ich bin eine erwachsene Frau und will auch mit einem erwachsenen Mann zusammen sein.Da sein Anruf nur sehr kurz war (* ich bring dann deine Sachen* ) blieb mir nicht viel zu sagen.Ich nehme es hin und bin auch froh, das es so gekommen ist ( sicherlich waren da noch andere Punkte, die nicht so liefen).
Aber ansonsten schließe ich mich den anderen an: Lass deine Freundin ihr Ding machen. Irgendwann kommt sie vielleicht von selbst drauf.
Ich persönlich wünsch es ihr von ganzem Herzen, denn sie gewinnt jede Menge Selbstbewusstsein und Stärke - so wie ich jetzt :-)

Die haben seit zwei Jahren eine Beziehung und sie war noch nie bei ihm? Das allein finde ich schon merkwürdig, aber zusammen mit dem beschriebenen Verhalten würden sich bei mir auch ein paar Alarmglocken regen.

Seaangel, der Meinung bin ich auch...vor allem aus eigener, leidvoller Erfahrung.
Deine Freundin sollte tatsächlich mal auf ein Treffen bei ihm zu Hause bestehen.

ääähm (B)Engelchen...das lässt bei mir den Gedanken aufkeimen, dass der Herr verheiratet oder anderweitig gebunden ist...für mich ein typisches Verhalten...

@Aberakadabera: Soweit ich weiß, haben sie sich beim ersten Mal irgendwo in der Mitte getroffen, danach nur noch bei ihr. Ich habe ihn selbst nicht mal live gesehen, weil sie, wenn er dann mal da ist, ausschließlich die Zeit alleine mit ihm verbringt. Soll sie ja auch. Ich finde nur manches dennoch etwas suspekt.

@Kesheran: Eine Person, die sich einer anderen tage- oder sogar wochenlang ohne ein Wort entzieht und auf jegliche Kontaktversuche nicht reagiert, kann das in meinen Augen nur mit purer Absicht tun. Sowas muss man doch merken, dass das nicht korrekt ist und er müsste sich doch denken können, dass sie darüber unglücklich ist und es ihr vielleicht nicht gut in dieser Zeit geht.
Das einzige, was ich hier noch als unbeabsichtigt gelten lassen würde, wäre die Tatsache, dass er massive Probleme mit sich selbst hat und sich deshalb zurückzieht, ohne sich weiter Gedanken darüber zu machen, was er damit eventuell anrichtet. Dann sollte er es vielleicht mal mit einer Therapie versuchen. Was da aber nun genau hintersteckt, weiß ich nicht. Ich mische mich da ja auch nicht weiter ein. Ich sage meiner Freundin meine Meinung und mehr möchte und kann ich auch nicht tun. Nur hoffen, dass das irgendwann mal bei ihr ankommt, dass sich niemand so behandeln lassen muss.
Auf keinen Fall würde ich den Freund selbst zur Rede stellen, das ginge dann doch wohl ein bisschen zu weit und ich glaube, das würde sie mir eventuell auch übel nehmen. Ich würde das umgekehrt jedenfalls auch nicht wollen.

Hi (B)Engelchen!

So sehr Dich die Sorge um Deine Freundin ehrt, aber die Situation kann nur
sie selbst und allein sie selbst ändern.

Und wenn das jetzt vielleicht auch hart klingen mag, aber solange ihr Leidensdruck nicht hoch genug ist, wird sie rein garnix ändern.
Sollte dies irgendwann der Fall ist, wird sie - mit Deiner Hilfe - eine Änderung herbei führen.
Aber den Augenblick, bis es soweit ist, wirst Du abwarten und ihr als Freundin zu
Seite stehen müssen.

OT: Manch Affäre soll schon intensiver und langlebiger gewesen sein, als die ein oder andere Beziehung :-)
und die Qualität einer Beziehung misst sich meiner Meinung nach wirklich nicht an räumlicher Nähe.

zum Thema, macht er es denn jetzt mit Absicht oder nicht - das ist doch einer der springenden Punkte, wenn nicht wird er evtl. entsetzt sein wenn er erfährt was sein Verhalten mit ihr macht, wenn es Absicht ist, dann sollte sie sich wirklich überlegen ob sie das weiter so haben will.

Für mich ist ne Fernbeziehung ne Affäre. Aber hat was!

Ich hatte mal eine einjährige Fernbeziehung. Dort wurde ich auch mit "Kontaktsperre" gestraft bei "Unartigkeit". Dort kam es auch lediglich alle 3 oder 4 Wochen zu einem Wiedersehen weil der Gute so eingespannt war. Sein Job, die Meisterschule abends, die kranke Schwester ect.pp.

Er war (und ist auch heute noch) schlicht verheiratet und ich offenbar mit amouröser Blind-Blödheit geschlagen weil es mir erst nach 1 Jahr aufgefallen ist. Ein ganz dunkles Kapitel meines Lebens, manchmal kriege ich heute noch Schüttelfrost vor Scham wenn ich daran denke.

Wie ist das denn (B)Engelchen, kommt immer der Freund oder fährt deine Freundin auch mal zu ihm?

Minty hat hier absolut recht. Du liegst falsch.

Ich urteile sie nicht ab! Und meinem Standpunkt hab ich dargelegt. Jeder so wie er mag.

Ich bin Single. Und das ist hier auch nicht das Thema.

Dass du andere Beziehungsformen als 24/7 aburteilst, verstehe ich absolut nicht, aber es wundert mich auch nicht. Wenn das für dich keine "richtige" Beziehung wäre, dann lass dich auf sowas nicht ein. Punkt. Aber verurteile andere Menschen nicht für ihre anderen Standpunkte. Die Welt ist bunt und nicht Schwarz-Weiß.

Dann geniesst du also unter der Woche deinen Freiheiten und am WE seit ihr zusammen und Friede, Freude, Eierkuchen. Und keiner möchte eine "richtige" Beziehung, so mit allem drum und dran? Kann man verstehen, muss man aber nicht. Ich nenne sowas inkonsequent. sorry....aber natürlich habt ihr das Recht dazu.

@Michael69: Also bei mir gibt es da nicht wirklich ein Endziel. Die Menschen sind unterschiedlich und ich persönlich zum Beispiel müsste meinen Partner nicht jeden Tag sehen. Ich kann Fernbeziehungen eine Menge Positives abgewinnen. Ich brauche viel Zeit für mich selbst und mag es gerne, nicht ständig jemanden um mich herum zu haben. Deswegen meinte ich ja, dass es typabhängig ist. Ich verurteile sicher niemanden, der das anders empfindet. Ich generalisiere da nichts. Nur weil für mich etwas nicht funktioniert, heißt das nicht, dass es nicht bei anderen wunderbar klappt.

Ja, ok, das mit dem Anrufen ist vielleicht etwas zu krass....aber Bengelchen scheint sich ja echt Sorgen zu machen und da sollte sie doch irgendwie aktiv werden. Finde ich. Wie auch immer.
Minty
Fernbeziehung kann funktionieren...aber wo ist das "Endziel"? Ist es nicht so, das man den Partner/in irgendwann jeden Tag sehen möchte?