
„Bodensee“ (Pseudonym)
Meine Erfahrung:
Alles was mit Disziplin, Zusammenreißen, Kontrolle und Verzicht zu tun hat, treibt einen Essgestörten Menschen noch mehr in dieses Zwangsverhalten.
Ich habe beobachtet, dass gerade dieses gestörte Verhältnis sehr oft aus der Kindheit stammt. Bei vielen wurden Süßigkeiten von den Eltern verteufelt, als böse dargestellt und entsprechend streng rationiert. Viele Kinder fangen dann an heimlich zu essen, daraus entsteht ein schlechtes Gewissen und Schuldgefühle. Als Erwachsene war es bei mir so, dass ich das Gefühl hatte, alles nachholen zu müssen, entsprechend habe ich ohne Ende Süßes in mich hinein geschaufelt.
Ich habe auch versucht zu verzichten, zu kontrollieren und habe mich immer nur schlechter dabei gefühlt, weil ich immer rückfällig wurde. Die Spirale aus Zwang und Selbsthass drehte sich immer weiter.
Irgendwann bekam ich einen Tipp und habe daraufhin beschlossen:
Ich darf jederzeit so viel Süßes essen wie ich will, ohne mir Gedanken über Kcal etc. zu machen.
Ich habe dann alles eingekauft, was ich mag und in eine Schublade gelegt. Damit war auf einen Schlag der Druck verschwunden und schon nach wenigen Tagen hat mein Interesse daran stark nachgelassen.
Heute esse ich überraschenderweise kaum noch Süßes. Ich weiß, dass ich es jederzeit zur Verfügung habe, dass es völlig okay ist und ich kein schlechtes Gewissen haben muss. Ich kann es genießen ohne Zwang und ohne das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn ich nicht gleich die ganze Tafel aufesse.
Liebe Grüße

„Moosburg an der Isar“ (Pseudonym)
@wicked
Hab ich auch schon versucht, nur war irgendwann die Schublade leer. ;)
Mir hat heute eine nette Userin den Tipp mit einer kalorien- und zuckerreduzierten (370 statt 550kcal pro Tafel) Schokolade gegeben. Die werde ich definitiv mal testen, gibts wohl bei Kaufland.
Ansonsten kann ich aus persönlicher Erfahrung noch empfehlen von Schokolade auf Reiswaffeln mit Schokolade umzusteigen. Die haben zwar auch nicht gerade wenige Kalorien, aber machen satt und man kann sich das "zusätzliche" Essen danach sparen.

„Landau in der Pfalz“ (Pseudonym)
Ist es denn nicht möglich , die Schockolade mal im Laden zu lassen .
Wenn nichts zu Hause , kommt man auch nicht in Versuchung .

Willi, was soll ein Suchtkranker mit diesem Tip anfangen? Stell dir vor jemand sagt dir "Willi, nun kauf halt keine neuen Laufschuhe, dann kommst du nicht in Versuchung und wirst nie wieder joggen" ? ;o)

„Moosburg an der Isar“ (Pseudonym)
*mal Willi Erdnüssvorräte inspiziert -DA LIEGEN NOCH KRÜMMEL! *
Jein....
1.) Wird man immer mal wieder mit der Versuchung Schokolade konfrontiert z.B. in Form eines netten Kollegen, der Familie oder ähnlichem.
2.) Das Zeug schmeckt aber auch so geil..... *hust* Mir gehts nur darum die negativen Folgen zu vermeiden und ein gesundes Maß zu finden.
Im Normalfall sagt man ja X-mal "Nein" und dann doch gelegentlich mal "Ja".

„Landau in der Pfalz“ (Pseudonym)
Man kann es doch mal ausprobieren .
Wenn es keine Schockolade gäbe , würde sie ja auch keine essen können und würde deswegen wohl nicht in die Klappsmühle kommen .
Mit Laufen hat das überhaupt nichts zu tun .
Ich trainiere nach einem Trainingsplan , der auch Ruhetage beinhaltet und die halte ich gerne ein .
Vieleicht mal 3 schockoladenfreie Tage in der Woche müßte doch machbar sein .
Mit Rauchen und Saufen war es bei mir ja nicht anders . Ich habe mir auch Tips geholt .
Doch irgendwann muß auch mal der Tag kommen , wo man tätig werden muß .
Da hat man dann ein paar komische Wochen vor sich .

@willi....das hat sie doch gestern schon beantwortet:
<<<Und zu der Frage, die hier mal gestellt wurde, was mache ich, wenn ich keine Schokolade im Haus habe...wenn der Drang extrem ist, fahr ich zur Tanke, wenn ich es "aushalte" suche ich mir Ersatz sei es Chips, Cornflacks oder sonst was, was ich finde.....>>>

„Königsbrunn“ (Pseudonym)
Bei einer Sucht von rund um die Uhr auf 1-2 Tage o zu gehen, hört sich für mich wie ein Himmelfahrt Kommando an und der Jo-Jo Effekt könnte verheerend sein .
Dann das Ganze noch alle ohne Ventile und zu/ an Spruch ???
Letztendlich ist die Sucht ja ein Ersatz für etwas was einem Fehlt und sich über das Belohnungsprinzip im Hirn gefestigt hat !?!?
Ohne Professionelle Hilfe vielleicht machbar, aber ICH hätte Angst vom Regen in die Traufe zu kommen und das Ganze mit einem NEUEN Ersatz zu Befriedigen :o(

„Landau in der Pfalz“ (Pseudonym)
Wenn alles nicht hilft , braucht man ja auch nichts mehr versuchen "austherapiert".
Ist beim Rauchen und anderen Süchten ja auch so .
Dem schon ein Raucherbein abgenommen wurde , und derjenige immer noch weiter raucht wird auch wohl alles versucht haben um davon los zu kommen .
Der Tod befreit einen dann schließlich von der Sucht .

„Landau in der Pfalz“ (Pseudonym)
Gibt es denn dafür keine Kliniken oder ähnliches wo die Behandlung und Therapie über mehrere Monate geht , und man da keine Möglichkeit hat seine Süchte zu befriedigen .
Was Bei Alkis fünktioniert müßte doch hierbei auch klappen .

„Moosburg an der Isar“ (Pseudonym)
@willi Seeangel hat doch eben so schön bemerkt, dass du auch so deine kleinen Laster hast... und die auch durchaus mal EXTREM lebst, z.B. indem du nochmal deine Sachen packst und zur Tanke fährst. Warum hast du denn so gar kein Verständnis für die Süchte anderer und kommst hier dann gleich mit dem Tod als Endlösung? Ist schon etwas drastisch.
Nur weil man sagt, dass etwas einem schwer fällt, heißt das ja nicht, das es unmöglich ist, aber es gibt ja immer Gründe....
Ohne Stress, Druck und Frust esse ich z.B. fast keine Schokolade. Das habe ich im Urlaub getestet. Aber nicht immer kann man ja diese Situation herstellen. Da gehts dann halt wirklich darum, die Folgen zu minimieren oder zu versuchen, sich nach und nach etwas anderes anzutrainieren.
Aber "einfach" ist das alles nicht.... Aber aufhören, es zu versuchen, DAS wäre feige und faul. ;)

„Landau in der Pfalz“ (Pseudonym)
Der Tod als Endlösung ist zwar drastisch , aber leider zu oft Realität .
Und ob alle ihre Sucht wirklich von ganzem Herzen beenden wollen , glaube ich nicht .
Ich kenne in meiner Bekanntschaft und Verwandschaft auch Leute , denen das Schnuppe ist was sie da so alles mit sich anrichten .
Da kommen dann Sprüche wie "wir leben kurz und gut" oder
"Der Heiner hat auch nie getrunken und ist an Leberkrebs gestorben ".
Vieleicht wäre er aber als Säufer noch früher gestorben .
Eins ist auch wohl klar , die einigermaßen gesund leben , müßen ja auch irgendwo dran sterben .

„Moosburg an der Isar“ (Pseudonym)
Hmm. Irgendwie möchte ich darüber nicht nachdenken. :/
"Always look on the bride side of life, didummdidummdidummdidumm...."

@Sydney Bristow...da hast du mich falsch verstanden...ich schrieb nur, dass Pralles_Vollweib das gestern schon erklärte...und habe ihren Text einkopiert...

„Königsbrunn“ (Pseudonym)
Es gibt Kliniken dafür die Sogenannten Psychosomatischen Kliniken die über Wochen intensiv Betreuen, dann hat man die Möglichkeit es auch Ambulant in einer Tagesklinik zu bearbeiten oder aber mit einer/nem Therapeuten .
Wege gibt es viele, man muss nur WOLLEN ,-)) und sich nicht in Schutzbehauptungen flüchten .

„Pforzheim“ (Pseudonym)
hier wird so viel von therapien, kliniken gesprochen, hört sich so easy an: du solltest eine therapie machen.
aber das ist es ganz bestimmt nicht. ich hatte vor ca 10 jahren eine recht schlechte zeit. in dieser zeit habe ich stark zu genommen,ich habe auch gedacht ich bin nicht normal, ich bin krank, also kann ich auf die idee mir auch therapeutische hilfe zu suchen, was dann auch zur such aufgabe wurde, ich hatte eine lange liste mit therapie möglichkeiten, dann ging das telefonieren los.
der standart war ich kam auf eine warteliste,sollte ein halbes jahr auf einen termin warten, mir ging es aus deren sicht ja ganz gut ich ging täglich zur arbeit, gepfegt sah ich auch aus, gesund war ich auch und selbstmord gedanken hatte ich auch nicht, wurde nur immer dicker.
heute bin ich froh keinen termin bekommen zu haben, dem solch eine therapie dauert nicht mal eben 3 wochen und dann ist alles gut, die kann über jahre dauern und dadurch zu halten wenn das ganze leben durchleutet wird, wenn verhaltensmuster ausgearbeitet werden, wer das alles mit macht und durchhält der hat ein viel riesen grossen leidensdruck über jahre hinweg.
ich habe gelernt durch die selbsthilfegruppe und einer befreundeten heilpraktikerin, wo meine differenzen sind.
eine therapie oder ähnliches wäre für mein fall wie zu viel gewesen

„Main-Tauber-Kreis“ (Pseudonym)
@ Stripy
Ich finde deine Meinung gut und das du dies offen im Forum sagst...Ich selbst habe für alles Therapien gemacht und das mit dem Essen rausgehalten, auch weil es den Rahmen sprengen würde und es die kleinste Baustelle in meinem Leben war und noch ist... :-))

„Eisenhüttenstadt“ (Pseudonym)
@stripy
deshalb spreche ich beispielsweise direkt ein adipositaszentrum an.. meine Erfahrungen zeigen, dass es hier kurze Wartezeiten und ganzheitlich angelegte Therapien (verhaltens, bewegungs, Ernährungstherapie, gruppengespräche, Einzelgespräche) über einen Zeitraum von mind.6, meist aber 12 Monaten gibt.

„Schwelm“ (Pseudonym)
Das man beim Therapeuten bevorzugt wird, wenn man kurz vor dem Kollaps steht ist ja nun auch Quatsch. Wenn es so schlimm ist schicken die einen auch in in 1.Hilfe.
Bei Suchtproblematik muss man eh erst einmal 12 Monate clean sein bevor ein Therapeut mit dir arbeitet.

„Helmstedt“ (Pseudonym)
..meiner Meinung nach wird der Begriff Sucht ziemlich oft missbraucht um seine eigene Unfähigkeit und Maßlosigkeit zu überspielen. Mich eingeschlossen..

„Königsbrunn“ (Pseudonym)
Oh je welch kühne Behauptungen, dann können ja alle professionellen Menschen und Hilsinstanzen einpacken, denn der Nabel der Welt liegt hier in dieser ach so GRO?EN WissensInstazn.Es muss schnell gehen, man muss dies das jenes nee ist klar und die machen nur das jenes welches, wers GLAUBT tut sich damit nichts gutes !!!
UND Quatsch verbitte ich mir!!!

„Helmstedt“ (Pseudonym)
.. heul doch!

„Lahr/Schwarzwald“ (Pseudonym)
Prinzipiell kann man von alle Genussmitteln süchtig werden.
Da die Schokolade jedoch keine Inhaltsstoffe hat, die körperlich abhängig machen wird es leider schwer sein, dass als Sucht im medizinischen Sinn zu sehen.
Ich finde es schon seltsam, dass dein Arzt das einfach so abtut. Er müsste doch sehen, dass dein Problem dich auch körperlich beeinflusst.
Da muss man doch einfach nur an die Folgen denken.
Ich würde
- den Arzt wechseln
- versuchen herauszufinden wann die Sucht zuschlägt
- mit Gleichgesinnten reden
und evtl auch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.

„Pforzheim“ (Pseudonym)
bitte nicht falsch verstehen,für menschen die einen grossen leiden weg haben ist eine therapie bestimmt,ganz sicher der richtige weg. will niemanden belehren keine therapie zu machen.
Aber übergewicht hat viele gründe.
wenn ich für mich spreche, weiss ich warum ich dick bin.
schau ich mich in meiner verwandschaft um sind da einige recht dick, also gibts da schon eine veranlagung.
dann wurde mir jahre lang eingeredet ich muss bei meiner grösse ca 55 kilos wiegen,also wurde immer wieder diät gehalten,der jojo war vorprogrammiert.
ich hatte eine job bei dem ich mich vielbewegte,in dieser zeit hatte ich ein für mich ein super wohlfülgewicht, meine umwelt sah es anders, ich war immer die dicke.
dann eine 2jährige fortbildung 8-10 stunden unterricht danach lernen oft bis in die nacht hinein.brauchte süsses als nervennahrung. diese zeit habe ich unbemerkt extrem zugenommen mir fehlte die bewegung.
danach umzug in eine stadt in der ich mich allein fühlte und einen neuen job auch mit wenig bewegung. all das hat mich zu meiner jetzigen figur gebracht.
meine kindheit war schön, extreme schicksale hatte ich auch nicht. trotzdem wurde ich dick.
heute halte ich mein gewicht nehme ab in zeiten in denen ich mich bewege und zu wenn ich es nicht tue aber es bleibt immer in einen level
ich weiss ich gehöre zu denen die sport machen müssen und stark aufpassen müssen was sie essen.
freunde, ein nettes unfeld und den perfekten job bekomme ich durch eine therapie bestimmt nicht.
meinen popo bewegen muss ich schon selbst.

Körperliche Abhängigkeit ist in meinen Augen das kleinste Übel. Entzugserscheinungen kann man überstehen, wie, sei jetzt mal dahingestellt. Jede Sucht hat ihre wahren Tücken in der geistigen Abhängigkeit und der Konditionierung des Gehirns.
Von daher halte ich das Erkennen der Sucht als solches schon für den ersten, wichtigen Schritt. Auf Dauer austricksen lässt sich das Hirn leider nicht, man muss schon des Pudels Kern auf den Grund gehen und die entsprechenden Synapsen neu schalten. Das geht nicht von heute auf morgen und ist mühselige, langwierige Arbeit.