Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.05.2013
Hallo, liebe zufällig. Am 1.9.2012 war es so weit. Die erste eigene Wohnung nach der "Familienzeit"! Die Scheidung war schon ein paar Jahre her, aber meine Töchter lebten danach noch bei mir, und ich hatte einen Lebensgefährten, ich war also nicht alleine.
Dann ging vor zwei Jahren auch diese Beziehung auseinander, die ältere Tochter war mittlerweile ausgezogen, und auch die jüngere verkündete, dies im letzten Jahr tun zu wollen.
Und da wurde mir schlagartig klar: ich werde dann wirklich alleine sein.
Wenn ich heute so nachdenke, was ich damals für eine Panik geschoben habe, muss ich schmunzeln :-)
Heute, nach einigen Monaten, finde ich es spannend und toll, mal alleine zu sein, keine Rücksicht auf andere nehmen zu müssen oder deren Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen. Nicht, dass ich das nicht gerne getan hätte - aber nun ist alles anders, und auch das ist gut!
Ich wurde ja sozusagen vom Leben "gezwungen", zu lernen, gut und zufrieden mit mir alleine auszukommen. Also tue ich das jetzt auch ohne schlechtes Gewissen und ohne Wehmut.
Die vergangenen Zeiten waren toll und ich habe sie genossen. Aber das Jetzt und Hier ist anders, und auch da möchte ich im Rückblick sagen können: es war eine sehr, sehr schöne Lebenszeit.
Der Kontakt zu meinen Kindern ist fast täglich da, ein kurzer Anruf oder eine SMS, die sie mir schicken - ich habe fast schon ein schlechtes Gewissen, weil ich mich garnicht soooo regelmäßig zurückmelde - zuviel zu tun *lach ... wir machen einmal im Monat einen "Mädelsabend", wo wir etwas schönes zusammen unternehmen, und der Kontakt ist genauso intensiv und innig wie vorher.
Meine kleinere Wohnung ist sehr schön und gemütlich, ich kann meinen kleinen Garten wirklich genießen und bin nicht ständig so gehetzt von den vielen Verpflichtungen, die ein großes Haus und ein Riesengarten mit sich bringen, und die ich jahrelang alleine bewältigt habe.
Jeder Abschied ist auch ein Anfang. Natürlich muss man sich erst an die "neue Freiheit" gewöhnen und hat ein richtig schlechtes Gewissen, einfach mal nix zu tun ... aber das ist ja Quatsch. Ich denke, wenn du erst mal in den eigenen neuen vier Wänden bist, wirst du sehen, dass das "Eingewöhnen" ganz schnell geht.
Die letzten Wochen im "alten" Zuhause empfand ich auch als sehr unruhig und anstrengend. So ein Umzug und das Sortieren ist ja auch alles andere als eine Erholung.
Aber du wirst sehen: es wird schön!
Dann ging vor zwei Jahren auch diese Beziehung auseinander, die ältere Tochter war mittlerweile ausgezogen, und auch die jüngere verkündete, dies im letzten Jahr tun zu wollen.
Und da wurde mir schlagartig klar: ich werde dann wirklich alleine sein.
Wenn ich heute so nachdenke, was ich damals für eine Panik geschoben habe, muss ich schmunzeln :-)
Heute, nach einigen Monaten, finde ich es spannend und toll, mal alleine zu sein, keine Rücksicht auf andere nehmen zu müssen oder deren Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen. Nicht, dass ich das nicht gerne getan hätte - aber nun ist alles anders, und auch das ist gut!
Ich wurde ja sozusagen vom Leben "gezwungen", zu lernen, gut und zufrieden mit mir alleine auszukommen. Also tue ich das jetzt auch ohne schlechtes Gewissen und ohne Wehmut.
Die vergangenen Zeiten waren toll und ich habe sie genossen. Aber das Jetzt und Hier ist anders, und auch da möchte ich im Rückblick sagen können: es war eine sehr, sehr schöne Lebenszeit.
Der Kontakt zu meinen Kindern ist fast täglich da, ein kurzer Anruf oder eine SMS, die sie mir schicken - ich habe fast schon ein schlechtes Gewissen, weil ich mich garnicht soooo regelmäßig zurückmelde - zuviel zu tun *lach ... wir machen einmal im Monat einen "Mädelsabend", wo wir etwas schönes zusammen unternehmen, und der Kontakt ist genauso intensiv und innig wie vorher.
Meine kleinere Wohnung ist sehr schön und gemütlich, ich kann meinen kleinen Garten wirklich genießen und bin nicht ständig so gehetzt von den vielen Verpflichtungen, die ein großes Haus und ein Riesengarten mit sich bringen, und die ich jahrelang alleine bewältigt habe.
Jeder Abschied ist auch ein Anfang. Natürlich muss man sich erst an die "neue Freiheit" gewöhnen und hat ein richtig schlechtes Gewissen, einfach mal nix zu tun ... aber das ist ja Quatsch. Ich denke, wenn du erst mal in den eigenen neuen vier Wänden bist, wirst du sehen, dass das "Eingewöhnen" ganz schnell geht.
Die letzten Wochen im "alten" Zuhause empfand ich auch als sehr unruhig und anstrengend. So ein Umzug und das Sortieren ist ja auch alles andere als eine Erholung.
Aber du wirst sehen: es wird schön!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.05.2013
Die Wehmut ist doch nicht verrückt, zufällignochwach, sie ist normal. Ein langer, wichtiger Lebenabschnitt geht zu Ende und ein neuer Abschnitt beginnt. Die Kinder sind ja immer noch da, halt eben anders.
Klar, wie du schriebst, ich bekomm nicht mehr mit, wenn mein Sohn nachts spät oder gar nicht nach Hause kommt. Dafür mach ich mir keine Sorgen, lächel. Wenns brennt rufen sie schon an. Und es hat schon "gebrannt". Gleich zwei Wochen nach meinem Auszug schrammte er sein erstes Auto an der Leitplanke entlang.
Für Studium und Ausbildung bin ich ebenso noch Ansprechpartnerin, sowie für große und kleine Kümmernisse. Dazu kommt noch der feste Freund meiner Tochter, die "Familie" hat sich vergrößert. Es tut auch gut, wenn mich mein "Kleiner" Mal in den Arm nimmt (in Wirklichkeit überragt er mich) und bewundert sagt, Mama, Du bist toll. Ich geh mit meiner Tochter shoppen (ohne als Geldbörse zu dienen), einfach zum Spaß und begleite sie zu Abercrombie und Fitch, da käm ich mir nämlich sonst wirklich deplaziert vor. Es macht Spaß.
Es ist anders, ja, aber wie einige andere Schreiberinnen schon bemerkten, mindestens ebenso intensiv und schön und trotzdem gibts die Tage der leisen Wehmut. Wie Gabi aber schon schrieb, ich bin stolz, stolz darauf, dass die Kinder ihr Leben ganz gut meistern.
Klar, wie du schriebst, ich bekomm nicht mehr mit, wenn mein Sohn nachts spät oder gar nicht nach Hause kommt. Dafür mach ich mir keine Sorgen, lächel. Wenns brennt rufen sie schon an. Und es hat schon "gebrannt". Gleich zwei Wochen nach meinem Auszug schrammte er sein erstes Auto an der Leitplanke entlang.
Für Studium und Ausbildung bin ich ebenso noch Ansprechpartnerin, sowie für große und kleine Kümmernisse. Dazu kommt noch der feste Freund meiner Tochter, die "Familie" hat sich vergrößert. Es tut auch gut, wenn mich mein "Kleiner" Mal in den Arm nimmt (in Wirklichkeit überragt er mich) und bewundert sagt, Mama, Du bist toll. Ich geh mit meiner Tochter shoppen (ohne als Geldbörse zu dienen), einfach zum Spaß und begleite sie zu Abercrombie und Fitch, da käm ich mir nämlich sonst wirklich deplaziert vor. Es macht Spaß.
Es ist anders, ja, aber wie einige andere Schreiberinnen schon bemerkten, mindestens ebenso intensiv und schön und trotzdem gibts die Tage der leisen Wehmut. Wie Gabi aber schon schrieb, ich bin stolz, stolz darauf, dass die Kinder ihr Leben ganz gut meistern.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.05.2013
Guten Morgen und vielen Dank für eure Antworten. Es beruhigt mich, dass ich offenbar keine Ausnahme bin in meiner momentanen Unsortiertheit. Als krank und mit einem Syndrom würde ich mich nicht bezeichnen. Ich war immer berufstätig und meine Kinder/ Familie waren nie alleiniger Lebensinhalt. Aber es war z.B. meine "2. Schicht"- so nenne ich es jetzt mal. Und das über 30 Jahre. Mit dem Auszug meines Jüngsten weiß ich im Moment buchstäblich im Moment nicht mit den Händen wohin. Ich lausche auch nicht mehr in der Nacht ob er heil von der Party kommt usw. Es sind tausend kleine und große Aufgaben weggefallen und ebenso viele kleine und große Sorgen. Auf diesen Moment hatte ich mich wirklich gefreut, weil ich einfach auch müde bin und erschöpft.
Und trotzdem kann ich mich noch gar nicht selbst finden, meine unzähligen Pläne und Träume stehen auf einmal real vor der Tür. Momentan kann ich noch nicht richtig glauben, dass ich jetzt nicht mehr gelebt werde sondern ein eigenes Leben fortsetzen darf. Und gleichzeitig ist da etwas Wehmut. Ich weiß, das ist völlig verrückt.
Ich werde heute wieder ein paar Umzugskisten packen- die Wintersachen werden wir ja nun nicht mehr brauchen ;o)
Und trotzdem kann ich mich noch gar nicht selbst finden, meine unzähligen Pläne und Träume stehen auf einmal real vor der Tür. Momentan kann ich noch nicht richtig glauben, dass ich jetzt nicht mehr gelebt werde sondern ein eigenes Leben fortsetzen darf. Und gleichzeitig ist da etwas Wehmut. Ich weiß, das ist völlig verrückt.
Ich werde heute wieder ein paar Umzugskisten packen- die Wintersachen werden wir ja nun nicht mehr brauchen ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.05.2013
Psychologisch betrachtet ist es ja das "Empty-Nest-Syndrom".
Ich habe damals jedoch noch ein Schüppchen drauf bekommen. Nicht nur sind beide meiner Söhne gleichzeitig ausgezogen, weil es so eine "total klasse Idee" war, sondern ich hatte auch noch mein Hobby aufgeben müssen und wegen der Wirtschaftslage meinen Vollzeitjob verloren. Da war dann das große NICHTS.
16 Jahre allein erziehend. Das ALLEIN kann man dabei wörtlich nehmen. 180% geben als eierlegende Wollmilchsau und bloß ein guter ELTERN sein. Und dann fährt das Leben dich runter auf 0%, aus dem Stand. Das war erst mal sehr hart.
Vielleicht weiß ich deshalb jede Sekunde heute so sehr zu schätzen und kann sagen, dass ich rundum glücklich bin in meinem neuen Leben. :D
Ich habe damals jedoch noch ein Schüppchen drauf bekommen. Nicht nur sind beide meiner Söhne gleichzeitig ausgezogen, weil es so eine "total klasse Idee" war, sondern ich hatte auch noch mein Hobby aufgeben müssen und wegen der Wirtschaftslage meinen Vollzeitjob verloren. Da war dann das große NICHTS.
16 Jahre allein erziehend. Das ALLEIN kann man dabei wörtlich nehmen. 180% geben als eierlegende Wollmilchsau und bloß ein guter ELTERN sein. Und dann fährt das Leben dich runter auf 0%, aus dem Stand. Das war erst mal sehr hart.
Vielleicht weiß ich deshalb jede Sekunde heute so sehr zu schätzen und kann sagen, dass ich rundum glücklich bin in meinem neuen Leben. :D
@Gabi...sign ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.05.2013
Ich habe eine Tochter, als sie auszog kam ich mich verloren vor, war wochenlang traurig, habe geweint, kam mir unnütz vor, war völlig depri und habe überhaupt zuerst nicht verstanden, wieso und warum sie mich jemals verlassen würde.
Einen Monat später, hatte ich mich wieder im Griff und mir war ganz klar: das Kind muß erwachsen werden! Aus meinem Baby ist im Laufe der Jahre eine junge Frau geworden! Mein Kind lebt nun ein eigenes Leben: ihr Leben!
Wo zuerst ein dicker Trennungsschmerz geherrscht hat, blühte plötzlich Mutterstolz auf. Ich war es doch, ihr diese Möglichkeit zu vermitteln, selbst für sich alleine leben zu können. Ich war es doch auch sie so zu erziehen, alleine im Leben stehen zu können.
Und plötzlich war ich sowas von stolz.
Auf mein Mädel
....und irgendwo auch auch mich.
Sei doch stolz, du hast alles richtig gemacht, du hast einen tollen und liebenswerten Menschen herangezogen, der nun sein Leben in seine eigene Hände nimmt. Du wirst daran teilheiben können, ihn beobachten, ihm oft noch Hilfeleistung stellen können und manchmal sogar richtig bemuttern. Aber auch oft, wirst du nicht mehr gefragt, da macht er doch glatt was er will und trotzdem wirst du vor Stolz fast platzen, denn er wird es richtig machen.
Für ihn beginnt ein neuer Lebensabschnitt, ohne Mama. Für dich beginnt ebenfalls ein neuer Schnitt in deinem Leben. Ein wunderschöner noch dazu.
Du mußt nun keine Rücksicht mehr nehmen, du mußt nun nicht mehr mittags ein heisses Essen auf dem Tisch haben und ob sein geliebtes T-Shirt gewaschen ist für die nächste Party muß dich auch nicht mehr interessieren. Er nimmt dies alles selbst in die Hand.
Er schafft alles selbst, nur durch deine Hilfe, du hast ihm das beigebracht.
Was willst du mehr?
Du hast einen eigenständigen jungen Menschen ins wahre Leben entlassen, mit reinem Gewissen.
LG
Einen Monat später, hatte ich mich wieder im Griff und mir war ganz klar: das Kind muß erwachsen werden! Aus meinem Baby ist im Laufe der Jahre eine junge Frau geworden! Mein Kind lebt nun ein eigenes Leben: ihr Leben!
Wo zuerst ein dicker Trennungsschmerz geherrscht hat, blühte plötzlich Mutterstolz auf. Ich war es doch, ihr diese Möglichkeit zu vermitteln, selbst für sich alleine leben zu können. Ich war es doch auch sie so zu erziehen, alleine im Leben stehen zu können.
Und plötzlich war ich sowas von stolz.
Auf mein Mädel
....und irgendwo auch auch mich.
Sei doch stolz, du hast alles richtig gemacht, du hast einen tollen und liebenswerten Menschen herangezogen, der nun sein Leben in seine eigene Hände nimmt. Du wirst daran teilheiben können, ihn beobachten, ihm oft noch Hilfeleistung stellen können und manchmal sogar richtig bemuttern. Aber auch oft, wirst du nicht mehr gefragt, da macht er doch glatt was er will und trotzdem wirst du vor Stolz fast platzen, denn er wird es richtig machen.
Für ihn beginnt ein neuer Lebensabschnitt, ohne Mama. Für dich beginnt ebenfalls ein neuer Schnitt in deinem Leben. Ein wunderschöner noch dazu.
Du mußt nun keine Rücksicht mehr nehmen, du mußt nun nicht mehr mittags ein heisses Essen auf dem Tisch haben und ob sein geliebtes T-Shirt gewaschen ist für die nächste Party muß dich auch nicht mehr interessieren. Er nimmt dies alles selbst in die Hand.
Er schafft alles selbst, nur durch deine Hilfe, du hast ihm das beigebracht.
Was willst du mehr?
Du hast einen eigenständigen jungen Menschen ins wahre Leben entlassen, mit reinem Gewissen.
LG
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.05.2013
mhm, mein sohn war 18 und auch ich habe das gefühl es war für ihn ein wenig zu früh, er hätte mich noch gebraucht und würde mich auch noch brauchen. meine tochter war da wesentlich autarker. ich wäre gerne geblieben, es gab aber gründe, die ich hier nicht erörtern möchte, die es mir unmöglich machten zu bleiben. ich bin gegangen nach absprache mit meinen kindern. ich hätte sie auch mitgenommen. es war ihre entscheidung. mein sohn wollte in seinem bisherigen umfeld bleiben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.05.2013
Bei mir ist es ja alles ein wenig anders...und doch...ich muss auch schon loslassen.immer wieder. obwohl meine Kinder erst 8 und 12 sind. sie leben nicht mehr bei mir. ich habe das damals mit eingestielt. habe kein Sorgerecht abgegeben oder so, sondern war sehr krank und habe das mit den beiden allein nicht geschafft. Sie leben bei ihren Vätern und sind oft hier, aber manchmal kommt mir das alles "zu früh" vor...ich könnte sie zwar zu mir zurück holen, aber möchte nicht so egoistisch sein und sie aus allen Bindungen dort reißen. Hoffe, ich habe jetzt nicht zuviel von mir geredet...wollte einfach nur sagen...auch ich kenne (schon ) dieses Gefühl des Loslassen-Müssens....waren sie nicht eben noch klein und hilflos? Wünsche dir weiterhin viel Kraft!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.05.2013
Vielen, vielen Dank für eure Antworten. Ich sitze nickend vor dem Bildschirm und denke: stimmt, genauso ist es.
Und es beruhigt mich ein wenig.
Und es beruhigt mich ein wenig.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.05.2013
Ich bin vor 1,5 Jahren in meine erste eigene Wohnung gezogen (die erste nach Ehe und Kinderzeit). Leider nur zwei Zimmer. Ich hab mich drauf gefreut und mir quasi mein Nest gebaut. Mir gefällt meine Wohnung und mir gefällt auch, dass ich niemandem hinterherräumen muss.
In der erste Woche hier hatte ich ein Mal am Abend das heulende Elend, dann nie mehr. Am schlimmsten war die letzte Zeit vor dem Auszug, ich freute mich, wollte aber nicht wirklich gehen. Ich war ebenso die Oberglucke, hab aber eher aus der Deckung heraus die Fäden gezogen. Nach aussen hab ich die Kinder immer los gelassen und auch ermuntert selbstständig zu sein. Ich hab sie schon früh weggeschickt. Aber ich wusste, sie kommen wieder nach Hause zurück. Jetzt ist das anders. Wenn sie kommen, kommen sie ja zu Besuch.
Meine Tochter ruft regelmäßig an (im Schnitt ein, zwei Mal die Woche), mein Sohn eher seltener, obwohl gerade er das Kind ist, das am meisten an mir hing. Beide kommen oft zum Essen (Mamas Küche schmeckt am Besten) und wenns Probleme und Problemchen gibt bin ich die Ansprechpartnerin. Meine Kinder sind fast 20 und fast 23.
Trotzdem, es ist was anderes als vorher. Das Gefühl ist ein anderes und es gibt Tage da vermisse ich sehr, dass ich nicht mehr in meinem alten Haus lebe mit meinen Kindern um mich herum. Das ist normal. Ich müsste mir mehr Gedanken machen, wenn meine Kinder mit 30 immer noch bei mir leben wollten und müßten.
In der erste Woche hier hatte ich ein Mal am Abend das heulende Elend, dann nie mehr. Am schlimmsten war die letzte Zeit vor dem Auszug, ich freute mich, wollte aber nicht wirklich gehen. Ich war ebenso die Oberglucke, hab aber eher aus der Deckung heraus die Fäden gezogen. Nach aussen hab ich die Kinder immer los gelassen und auch ermuntert selbstständig zu sein. Ich hab sie schon früh weggeschickt. Aber ich wusste, sie kommen wieder nach Hause zurück. Jetzt ist das anders. Wenn sie kommen, kommen sie ja zu Besuch.
Meine Tochter ruft regelmäßig an (im Schnitt ein, zwei Mal die Woche), mein Sohn eher seltener, obwohl gerade er das Kind ist, das am meisten an mir hing. Beide kommen oft zum Essen (Mamas Küche schmeckt am Besten) und wenns Probleme und Problemchen gibt bin ich die Ansprechpartnerin. Meine Kinder sind fast 20 und fast 23.
Trotzdem, es ist was anderes als vorher. Das Gefühl ist ein anderes und es gibt Tage da vermisse ich sehr, dass ich nicht mehr in meinem alten Haus lebe mit meinen Kindern um mich herum. Das ist normal. Ich müsste mir mehr Gedanken machen, wenn meine Kinder mit 30 immer noch bei mir leben wollten und müßten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.05.2013
Vielleicht darf dazu Reinhard Mey - ich hoffe, halbwegs korrekt aus dem Gedächtnis - zitiert werden:
...
Kinder sind uns ja nur für kurze Zeit gelieh'n,
und sie sind ja gekommen um weiter zu zieh'n.
Doch sie gehen zu lassen ist die schwerste Lektion.
Geduld, kleines Mädchen, ich lern' sie ja schon
...
Na, bei unserer Jüngsten (14) dauert es noch etwas. :-)
...
Kinder sind uns ja nur für kurze Zeit gelieh'n,
und sie sind ja gekommen um weiter zu zieh'n.
Doch sie gehen zu lassen ist die schwerste Lektion.
Geduld, kleines Mädchen, ich lern' sie ja schon
...
Na, bei unserer Jüngsten (14) dauert es noch etwas. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.05.2013
Bei mir ist das jüngste Kind vor 2 Jahren flügge geworden.
Die ersten Wochen waren schwerer, als ich es mir vorgestellt hatte.
Wir hatten immer ein Haus der offenen Tür, ziemlich viel Trubel und ich hatte Teil am Leben meiner Kinder und sie an meinem.
Als ich dann die Wohnung so ganz für mich hatte, war es erst sehr still und ich hatte Mühe, mich daran zu gewöhnen.
Ich hatte aber auch mehr Zeit, mich um meine Belange zu kümmern, habe viel mit Freunden unternommen, hatte mehr Ruhe, zu lesen und einfach tun und lassen zu können, was ich mag, ohne Rücksicht zu nehmen.
Auch heute habe ich einen guten Draht zu meinen Kindern , sie besuchen mich regelmässig , wir haben viel Spaß, unternehmen was, aber sie suchen auch weiterhin meinen Rat.
Wichtig ist, keinen Erwartungsdruck aufzubauen, ist vielleicht nicht ganz einfach, wenn man sie vermisst, oder sich Sorgen macht.
Sehe es wie Moody... es ist wirklich wunderbar
Die ersten Wochen waren schwerer, als ich es mir vorgestellt hatte.
Wir hatten immer ein Haus der offenen Tür, ziemlich viel Trubel und ich hatte Teil am Leben meiner Kinder und sie an meinem.
Als ich dann die Wohnung so ganz für mich hatte, war es erst sehr still und ich hatte Mühe, mich daran zu gewöhnen.
Ich hatte aber auch mehr Zeit, mich um meine Belange zu kümmern, habe viel mit Freunden unternommen, hatte mehr Ruhe, zu lesen und einfach tun und lassen zu können, was ich mag, ohne Rücksicht zu nehmen.
Auch heute habe ich einen guten Draht zu meinen Kindern , sie besuchen mich regelmässig , wir haben viel Spaß, unternehmen was, aber sie suchen auch weiterhin meinen Rat.
Wichtig ist, keinen Erwartungsdruck aufzubauen, ist vielleicht nicht ganz einfach, wenn man sie vermisst, oder sich Sorgen macht.
Sehe es wie Moody... es ist wirklich wunderbar
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.05.2013
Boah...jetzt wo Du das schreibst erinnere ich mich wieder. Bei mir war es vor 2 Jahren der Fall mit meinem jüngsten Sohn. Es ist wunderbar zu sehen, dass sie ihr eigenes Leben beginnen. Ich hatte trotzdem wochenlang tiefe Trauer, aber er auch... Ich denke wehmütig daran zurück, auch heute immer mal wieder. Die Zeit macht alles gut, er meistert sein Leben bestens und ich auch ;-) Auch wir telefonieren nicht dauernd, man muss loslassen, so bleiben sie einem und die Liebe wird durch ne Trennung nicht weniger. Heute sind wir spontan und treffen uns. Ich mag das auch sehr gerne. Meine Kinder verzeihen mir, dass ich eine Oberglucke war und freuen sich, dass Mama erwachsen geworden ist. ;-) Es ist wunderbar erwachsene Kinder zu haben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.05.2013
... und jahrelang habe ich ihn insgeheim ein wenig herbeigesehnt.
Mein jüngster Sohn ist nun nach einer schwierigen Phase Schritt für Schritt ausgezogen und gründet mit seinem Kumpel eine WG.
Und ich?
Ich hatte mich so auf diesen Augenblick gefreut und fühle mich nun doch ein wenig wie
amputiert. Es fehlt ein Stück...
Ich lebe seit 6 Jahren ohne Partner und habe meine Söhne alleine in das Berufsleben
begleitet. Damals habe ich mich aus einer 25- jährigen Ehe entlassen, die einfach nicht mehr funktionierte.
Nun befinde ich mich im Aufbruch und ziehe in einigen Wochen in eine kleinere Wohnung. Meine erste ganz für mich.
Ich freue mich darauf, mein Herz ist voll freudiger Erwartung und in Gedanken bin ich schon am kombinieren verschiedener Farben mit meinen Möbeln, um mir meine neue Insel zu schaffen.
Und trotzdem tigere ich unruhig durch meine jetzige Wohnung, räume rechts weg was ich links wieder hinlege und kann noch nicht Abstand nehmen von dem
"Gebrauchtwerden - Gefühl", den Pflichten gegenüber den Familienmitgliedern.
Ich kann mich noch nicht wie so lang herbeigesehnt, daran erfreuen z.B. die Badtür weit auf zu lassen wenn ich in der Wanne sitze oder Sonntagmorgen im Morgenmantel am Frühstückstisch zu sitzen. Machen zu können was ich will und es zu dürfen.
Ein Gefühl zwischen "Himmel- hoch- jauchzend" und "zu- Tode- betrübt".
Sicherlich geht und ging es jedem Elternteil unter euch schon so, dessen Kinder flügge
geworden sind.
Wie seid ihr mit dieser Unruhe umgegangen?
Wie waren eure Erfahrungen?
P.S. Und nein, ich rufe meine Söhne nicht permanent an...
Mein jüngster Sohn ist nun nach einer schwierigen Phase Schritt für Schritt ausgezogen und gründet mit seinem Kumpel eine WG.
Und ich?
Ich hatte mich so auf diesen Augenblick gefreut und fühle mich nun doch ein wenig wie
amputiert. Es fehlt ein Stück...
Ich lebe seit 6 Jahren ohne Partner und habe meine Söhne alleine in das Berufsleben
begleitet. Damals habe ich mich aus einer 25- jährigen Ehe entlassen, die einfach nicht mehr funktionierte.
Nun befinde ich mich im Aufbruch und ziehe in einigen Wochen in eine kleinere Wohnung. Meine erste ganz für mich.
Ich freue mich darauf, mein Herz ist voll freudiger Erwartung und in Gedanken bin ich schon am kombinieren verschiedener Farben mit meinen Möbeln, um mir meine neue Insel zu schaffen.
Und trotzdem tigere ich unruhig durch meine jetzige Wohnung, räume rechts weg was ich links wieder hinlege und kann noch nicht Abstand nehmen von dem
"Gebrauchtwerden - Gefühl", den Pflichten gegenüber den Familienmitgliedern.
Ich kann mich noch nicht wie so lang herbeigesehnt, daran erfreuen z.B. die Badtür weit auf zu lassen wenn ich in der Wanne sitze oder Sonntagmorgen im Morgenmantel am Frühstückstisch zu sitzen. Machen zu können was ich will und es zu dürfen.
Ein Gefühl zwischen "Himmel- hoch- jauchzend" und "zu- Tode- betrübt".
Sicherlich geht und ging es jedem Elternteil unter euch schon so, dessen Kinder flügge
geworden sind.
Wie seid ihr mit dieser Unruhe umgegangen?
Wie waren eure Erfahrungen?
P.S. Und nein, ich rufe meine Söhne nicht permanent an...