Schlecht über den/die Ex reden

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 65 Antworten

„Seelze“ (Pseudonym)

"Je lauter jemand über den oder die Ex schimpft, desto mehr hängt er oder sie noch an ihm. Diesen häufig zu beobachtenden Zusammenhang haben Psychologen der Universität Bonn jetzt wissenschaftlich untermauert.
Die Forscher stellten fest: Erst wer sich wirklich vom Ex-Partner gelöst hat, kann positiv über ihn oder sie reden - und ist zufriedener . "

„Amberg“ (Pseudonym)

Lotte du haust ja immer Themen raus...schmunzel!
MEINE MEINUNG...
Stimmt sehe ich genau so.Ich habe mich gefühlsmäßig gelöst .Für mich eine persönliche Befreiung!
Ich kann nach 7 langen Jahren sagen..Er hatte gute Seiten Er hatte schlechte Seiten.
mir tut das sehr sehr gut...Hass kann einen auffressen...
Es hat mich geprägt ..Ich trage an dieser Geschichte..aber nicht zusätzlich noch im Gepäck diesen unendlichen tiefen Zorn!
Es geht mir gut!...sogar jetzt hier beim schreiben!!

„Groß-Gerau“ (Pseudonym)

Warum eigentlich überhaupt über Ex'en reden?
Wenn man nur nach hinten schaut übersieht man was vor einem ist.

Man behandelt und redet über seinen Ex so, wie es dem eigenen Charakter entspricht.
Im Grunde ist es ein Abbild der eigenen Impulsivität. Wenn man schlecht über einen Ex-Partner redet, dann kann das sachliche Gründe haben oder man hat immer noch Gefühle und versucht diesen verletzten Stolz und den Verlust mit Wut zu kompensieren.
In manchen Situationen kann das der einfachere Weg sein, um sich zu lösen, aber in den restlichen Fällen, wenn nichts schlimmes vorgefallen ist, dann muss man auch nichts schlimmes erfinden. :)
Meine persönliche Erfahrung ist, dass auch Außenstehende daran nicht immer unbeteiligt sind, denn auf einmal hat jeder eine Meinung und auch diese Leute versuchen manchmal das Bild über eine Person zu verschieben bzw. provozieren bewusst bestimmte Reaktionen.

Zum Thema gar nicht mehr drüber sprechen sieht das für mich eher nach "Verdrängen/Vergessen" aus als wirklich verarbeitet zu haben, aber da ist jeder Mensch anders und nach JAHREN zu sagen, da wäre nichts gewesen, da macht man sich wohl auch was vor.

„Coburg“ (Pseudonym)

Hm...kurz nach dem Ende einer Beziehung spricht man unter Umständen anders über den Expartner als wenn mehr Zeit ins Land gegangen ist. Das hängt bei mir absolut mit dem Verarbeitungsprozess zusammen - bei mir dauert das recht lange. Deswegen finde ich es auch manchmal so befremdlich, wenn Personen quasi von Beziehung zu Beziehung hüpfen. Für mich wäre das mental gar nicht möglich. Trauer- und Verlustprozesse werden ja hier und da in Phasen untergliedert. Da gibt es auch die Wutphase. Da hab ich durchaus weniger nette Worte über Expartner verloren - das war definitiv so. Allerdings in Gesprächen mit engen Freunden und nicht irgendwo auf dem Marktplatz...

Sobald ich eine Trennung aber mental halbwegs verarbeitet habe, gibt es da keine bösen Worte mehr. Heute habe ich zu jedem meiner Expartner Kontakt - losen, netten Kontakt. Freundschaftlichen Kontakt würde ich nicht generell ausschließen, aber es hat sich so einfach nie ergeben. Mag auch daran liegen, dass wir recht weit voneinander entfernt leben. Ob eine Freundschaft nach einer Trennung (also nach wirklich längerer Zeit) möglich ist, ist wohl sehr unterschiedlich. Kommt immer auf die Menschen an. Keine Ahnung, ob das bei mir funktionieren würde.
Mit dem jeweils aktuellen Partner rede ich natürlich auch mal über den Verflossenen - ich nenne diesen dann auch beim Namen, weil "Ex" sich für mich persönlich (!) oft bisschen abwertend anhört. Gar nicht über Exbeziehungen zu reden, empfinde ich eher merkwürdig. Man hat sich ja mal geliebt und Menschen, die ich mal geliebt habe, haben mich geprägt.

Komisch ... da passe ich nicht ins Profil .. habe bislang nicht wirklich schlecht über meinen Ex geredet *grund genug gäbe es*. Liegt aber sicher auch daran, daß ich zum Einen Beziehungen, die ich selber beende auch als endgültig beendet betrachte (und mich somit schon vorher "löse" von dem Partner) und zum Anderen daran, daß Menschen, die man wirklich liebt immer einen Platz im Herzen behalten (er war die Liebe meines Lebens) und somit "positiv besetzt" sind.

„Niederkassel“ (Pseudonym)

Glaube das ist auch eine Einstellungs- und Erfahrungssache. Ich hab die Erfahrung gemacht, wenn auch eher im freundschaftlichen Kontext, dass es einfach nicht gut ist, ewig über jemanden zu schimpfen. Das habe ich lange Zeit über alte "Freunde" gemacht, die mich am Tiefpunkt meines bisherigen Lebens haben sitzen lassen. Bringt nichts, außer dass es einen blockiert und das Vertrauen zu anderen Menschen (= auch potentielle Partner) beeinträchtigen kann.

Was die Ex angeht, das ist für mich gerade auch ein mehr oder weniger aktuelles Thema. Schon 2 Wochen nach dem Ende war die in einer neuen Beziehung, das ist jetzt ein paar Monate her. Enttäuschung? Ja, definitiv. Aber ich käme nicht auf die Idee, ständig über sie zu schimpfen. Es war eine sehr schöne Zeit, die ich kein Stück bereue. Ganz allein schon, weil ich so viel von ihr gelernt habe.

„Hann. Münden“ (Pseudonym)

Schließe mich Minty an, ich brauche auch definitiv so etwas wie einen Verarbeitungsprozess. Letztendlich glabue ich aber fest daran, dass man sich mit irgendwelchen negativen Gefühlen zu Dingen (und irgendwelche Dinge gab es, sonst wäre er nicht der Ex) letzendlich nur selber schadet. Deshalb muß es das Ziel sein Schritt für Schritt sich voneinander zu lösen. Wenn am Ende noch eine Grundsympathie übrig bleibt, dann ist das was Schönes.

„Einbeck“ (Pseudonym)

Also, ob jemand wirklich noch am Ex/an der Ex hängt wenn er/sie über sie schimpft bezweifle ich ein wenig.

Es kommt darauf an wie die Beziehung war und wie und warum es auseinander ging. Manche Menschen wurden in der vergangenen Beziehung sehr verletzt oder das Ende war unschön (egal wer gegangen ist) und müssen ihrem Ärger einfach mal Luft machen. Das gehört auch zu den Phasen des Sich-Lösens.

Allerdings gebe ich zu dass mich das auch stören würde, wenn ich jemanden kennenlernen würde der nur über die Ex schimpft.

Deshalb kann ich nur dazu raten, wer noch Wut in sich trägt wg der/dem Ex sollte mit einer neuen Beziehung noch warten, bis diese Wut verarbeitet ist.

„Seelze“ (Pseudonym)

Sehe ich genauso Chesire Cat, wer seine Wut nicht verarbeitet hat, sollte warten bis er/sie sich in neue Abenteuer stürzt.
Ich würde nie schlecht über meinen Ex reden, denn a) hab ich ihn ja irgendwann mal geliebt b) ist Anhaftung eh ganz schlecht und c) gebe ich niemandem Macht über meine Gefühle.

„Einbeck“ (Pseudonym)

Und d) ist der Ex nicht dabei um sich gegen das Geschimpfe zu wehren. Es gibt schließlich immer zwei Seiten einer Geschichte ;-)

„Sehnde“ (Pseudonym)

Ich habe schon erlebt, was es bedeutet, eine Partnerin zu haben, die den vorherigen noch nicht verarbeitet hatte. Das war anstrengend (höflich ausgedrückt).

Ich selbst habe eigentlich immer versucht nicht über die jeweilige Ex zu lästern. Meistens (^^) ist mir das auch geglückt. Es kommt dabei immer darauf an, wie die Trennung erfolgt ist. Wenn die sehr schmerzhaft ist, wird auch das Verarbeiten lange dauern.

Ob man dabei immer warten sollte, bis die Verarbeitungsphase abgelaufen ist, kann und will ich nicht beurteilen. Man trifft gel. Menschen und es funkt. Sich dann zu sagen "ich muss jetzt aber erst meinen Ex verarbeiten ..." ist dann oft einfach nicht mehr möglich.

Problematisch ist es mMn, eine neue Beziehung zur Flucht zu nutzen.

„Görlitz“ (Pseudonym)

ShadowCop " Man behandelt und redet über seinen Ex so, wie es dem eigenen Charakter entspricht. "
Genauso sehe ich das auch. Ein Mann, der über seine Ex schlecht redet ist ein No Go. Das hat auch nichts damit zu tun etwas schon verarbeitet zu haben oder nicht. Da war mal Liebe, er ist der Vater meiner Kinder. Ganz schrecklich über ihn schlecht zu reden. Einfach schlechter Stil.

„Coburg“ (Pseudonym)

Verstehe ich das richtig? Die Trennung ist recht frisch, ihr seid traurig, redet mit einem Freund/einer Freundin über euren Kummer und euch ist da noch nie ein böses Wort über die Lippen gekommen?

Edit: Wie in meinem späteren Beitrag klargestellt: die Frage entspringt meinem Erstaunen und Interesse. Ich unterstelle hier niemandem, zu lügen. Es interessiert mich einfach.

„Görlitz“ (Pseudonym)

Tja, das gibt es...

„Coburg“ (Pseudonym)

Amadahy, die Frage war einfach ehrlich und interessiert und erstaunt gemeint. Nichts weiter. Ohne irgendjemandem Lügen unterstellen zu wollen.

„Görlitz“ (Pseudonym)

Minty ich habe sie auch nicht als Unterstellung aufgefasst. Aber es gibt es. Auch während Beziehungen rede ich nicht schlecht über meinen Mann. Dazu gibt es für mich keinen Grund. Probleme macht man miteinander aus und der Rest ist eh Pillepalle... Bei uns ist es und war es immer so.

@ Minty
Bei mir ist das so und ich habe sie auch an jemand "neues" verloren. Ich hab sogar angeboten, dass man sich mal gemeinsam trifft, weil ich halt neugierig bin, was der neue besser kann. :-D
Mir liegt es nach all den Jahren fern da irgendwie rum zu stänkern und ich helfe sogar beim Auszug. Der Verhältnis ist das einer guten Freundschaft würde ich sagen. Emotional belastet das beide Seiten halt schon. Ich denke mich ein wenig mehr als Sie, weil ich nicht so kompatibel bin, aber es gibt ja auch Gründe wieso die Beziehung nicht funktioniert hat. Die liegen ja nicht nur bei ihr und ich denke wenn man das für sich reflektiert, dann ist in solchen Fällen des "Auseinanderlebens" gar kein Hass möglich. Bei anderen Dingen, wie Missbrauch oder Gewalt etc. würde die Sache vielleicht anders liegen, aber hier hat man einfach gemerkt, dass es eben für die Beziehung bis zum Lebensende nicht mehr reicht.
Da stelle ich immer fest, dass mir mein Umfeld mit Unverständnis begegnet und regelrecht den Rosenkrieg fordert, weil das ja "normal" sei. Die können gar nicht verstehen, dass ich das so hinnehme. Aber da darf man sich auch nicht verrückt machen lassen. Auf einmal will keiner mehr mit uns "beiden" was zu tun haben, weil sie UNS nicht belasten wollen. Dabei habe ich immer das Gefühl, dass diese Leute einfach selbst nicht mit der Situation klar kommen, denn meine Ex und ich verhalten uns eigentlich wie immer?

„Coburg“ (Pseudonym)

@Amadahy:
Okay. Ich bin so eine, die gerne auch mit ner Freundin über sowas redet und da rutsch(t)en mir Sachen raus. Ich relativiere das oft noch währenddessen und sage, dass ich weiß, dass ich das eben so gesagt habe, weil ich wütend und traurig bin. Meine Freunde wissen das dann auch entsprechend einzuordnen. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass ich diese Seite an mir gut finde. Ich ordne sie dann meistens unter "menschlich" ein. Aber auf jeden Fall eine Sache, an der ich arbeiten könnte...

„Einbeck“ (Pseudonym)

@Minty

Ich glaube, es ist was ganz Anderes wenn Du Dich bei Deiner besten Freundin ausweinst und da dann auch über den Ex lästerst oder schimpfst. Das ist ganz normal denn die Wut, der Frust und vllt auch die Trauer müssen raus.

Es ist aber was ganz Anderes, wenn Du einen Mann kennenlernst und während eurer ersten Gespräche (egal ob real oder per Internet) über deinen Ex schimpfst. Für mich wäre das ein absolutes No-Go und ich würde den Kontakt zu so jemandem wieder einschlafen lassen.

„Coburg“ (Pseudonym)

@ShadowCop:
Ich bewundere das ja. Ich hätte mir das auch so gewünscht. Ich war allerdings mal in der Situation, mir nach einer plötzlichen Trennung dann in HH innerhalb von 4 Wochen eine neue Wohnung suchen zu müssen, und wer den Wohnungsmarkt in Hamburg kennt...nunja...

Also wie gesagt: ich gucke wirklich mit großen bewundernden Augen auf die Menschen, die sowas Doofes wie eine Trennung gänzlich ohne böse Worte über die Bühne bringen. Ich bin ne eitle Kuh und diese Facette bricht sich dann dezent Bahn. Ich werde mal gucken, wie ich daran arbeiten kann. Ich finde das ja auch doof an mir - aber auch irgendwie menschlich.
Letztlich sage ich auch mit etwas Abstand: der Mensch hat mich geprägt, ich habe ihn geliebt. Warum sollte ich schlecht über ihn reden? Bloß halt in der Situation und kurz danach, kann ich so klar und rational noch nicht denken...

@Cheshire-Cat76:
"Es ist aber was ganz Anderes, wenn Du einen Mann kennenlernst und während eurer ersten Gespräche (egal ob real oder per Internet) über deinen Ex schimpfst. Für mich wäre das ein absolutes No-Go und ich würde den Kontakt zu so jemandem wieder einschlafen lassen."

Okay...sowas bringe ich tatsächlich nicht und empfände das auch als NoGo. Dann ist meine Reputation jetzt doch nicht ganz im Arsch ;-)