Schicksalsschläge
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2019
Hi Moppel,

eigene Erfahrung kann ich zu dem Thema nicht beisteuern...ich kenne eine ähnliche Situation aus meinem Freundeskreis. Ich mag von den von mir gemachten Erfahrungen nicht zu viel erzählen, da ich nur Nebenschausteller( begleiter) war und es mir nicht zusteht, über diese Geschichte im Detail zu reden. Ich will dazu nur soviel sagen. Ich habe Respekt vor jedem, der bei seinem Partner bleibt, obwohl derjenige nicht mehr der Partner von damals ist und dieser zudem pflegebedürftig ist und im Grunde ist es immer der schwierigere Weg, wenn man loyal beim Partner bleibt. Man kann im Leben einfach nicht immer nur geben und man darf auch eigene Bedürfnisse haben. Wichtig ist, dass niemandem vorsätzlich wehgetan wird.Auf Dauer geht man als Mensch kaputt, wenn man immer nur von sich gibt und nichts zurück erhält...darum schau, was für dich am besten ist. Niemand hat das Recht, deine Situation zu beurteilen. Du musst für dich einen Weg finden, mit dem du gut leben und nachts gut schlafen kannst. Einen richtigen oder falschen Weg gibt es da einfach nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2019
Hallo Moppel 47, als erstes finde ich es sehr mutig, das du hier den Mut findest deine Situation zu beschreiben. Diese ist wahrlich nicht einfach.
Aber ich denke, du bist einfach für dich an einem Punk angelangt, wo es für dich unerträglich wird, dein Leben so weiterzuleben wie die letzten Jahre.
Ich glaube, der Kernpunkt des Ganzen ist, wie stellst DU DIR DEIN LEBEN in Zukunft vor?
Willst du dich trennen?
Willst du nur gehört werden?
Willst du eine Affäre?
Wohin soll für dich die Reise gehen?
Wie soll das Praktisch für dich in Zukunft aussehen?
Diese Fragen musst du für dich beantworten.
Wie schon geschrieben wurde, eine Patentlösung mit denen alle beteidigten Partein zufrieden sind,wird es wohl nicht geben.
Wenn dir klar geworden ist, was du ändern möchtest, nimm es in Angriff. Das deine Entscheidungen vielleicht nicht alle nachvollziehen können, das dir Gegenwind entgegenbläst muss dir klar sein, aber nur du bist in dieser Situation und kein Anderer kann/muss deine Bewegründe verstehen.

Dein Ansinnen nach verbalem Austausch und körperlicher Nähe ist absolut nachvollziehbar. Jedoch bin ich auch der Meinung meiner Vorschreiberin Candyapple, solltest du gut überlegen, ob du in deiner jetztigen Situation, jemand weitern mit ins Boot holst, wenn doch die grundsätzlichen Fragen zu deinem weiteren Lebensweg noch nicht geklärt sind. Dies könnte für die neu dazugestossenen Person mit viel Herzweh enden.
Ich kenne einige Beziehungen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis, wo ein alter Partner, einfach durch einen neuen "ersetzt" wurde. So lange den alten Partner "ertagen" bis was Besseres vorbeikam, und erst dann in die Puschen gekommen. Davon halte ich nicht viel.

Ich bin ein Freund von klaren Verhältnissen, erst die eine Sache abschließen bzw. für sich eine Lösung finden und sich dann zu neuen Ufern aufmachen.
Dies ist meine eigene persönliche Meinung ;-)
05.03.2019
Ich möchte eine andere Perspektive ins Spiel bringen und zwar die der Person, die evtl. das etwas mehr als Zuwendung gibt.
Da sollte man wirklich sich vorher ernsthafte Gedanken machen, wie man gedenkt mit seinen Gefühlen umzugehen und vor allen Dingen, wie Du die dritte Person davor schützen kannst mit in Deine Problematik hinein gezogen zu werden.
@ Karla Lagenfeld,

Dies ist nochmal der letzte Abschnitt aus dem Eingangspost des TE:

Ich will hier keine "Absolution" für mein Verhalten, eher stellt sich mir die Frage, ob jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht hat und wie er aus dieser Miesere wieder herausgefunden hat.

Für Mich war und ist eine getätigte Aussage über den Vergleich von Sklaverei eine diffamierende Aussage. Kaum einer aus dem westeuropäischen Raum ist heutzutage bei der wirklichen Ausbeutung von Menschen je anwesend gewesen.

Allen anderen Aussagen und Wünschen, spreche ich in dem Falle weder zu noch ab. Denn für jeden bleibt zu wünschen, dass er/sie für sich das Richtige tut.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2019
Liebe Doppeltgemoppelt.
9 Kommentare und davon nicht ein selbst erlebte Situation ,Betreff Partner erkrankt!
Sondern alles Stellungsnahmen mit Herz und Verständnis geschrieben.
Wer hier einen Thread eröffnet wird auch durch das Geschrieben beurteilt!
Den Schuh muss man sich leider über streifen!
Ja Sklaverei und Leibeigenschaft wurde abgeschafft.Dem Himmel sein dank.
Trotzdem glaube ich fühlt man sich manchmal wie ein Gefangener/ Sklave im Labyrinth der Gefühle wenn das Gewissen dich drückt und die Hilflosigkeit!
Du kannst nicht ausbrechen und muss ausharren.
Auf mich wirkte der Satz nicht befremdlich.
Wenn ein Mensch sich aufgibt für einen anderen ,sein Leben vergisst um zu helfen...fühlt man sich da nicht innerlich wie verloren.

Manchmal hilft einfach nur Zuspruch um einen neuen Blickwinkel zu erlangen.
Trost muss nicht immer eine Umarmung sein...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2019
Absolution ist gar nicht so falsch. Aber die, die du dir selbst dringend geben solltest. Kannst du eigentlich für dich klar und deutlich formulieren, was deine Bedürfnisse sind, wie du dich fühlst, was du brauchst?
Mir ist aufgefallen, dass du in deinem Text, ins "man" fällst, wenn es darum geht, Deine Bedürfnisse und Gefühlslage zu beschreiben. Das mag nebensächlich klingen, aber es macht etwas mit dir ob du sagst "Man sucht einfach wieder jemanden" oder "ich suche einfach wieder jemanden".
Erlaube dir, diese Gefühle zu haben. Auch Wut, auf die Situation oder die Partnerin, Sehnsucht nach Nähe und Wärme all das braucht erst einmal Raum. Es muss sich richtig anfühlen, all diese Gedanken und Gefühle zu haben und nicht eine Lawine an Schuldgefühlen auslösen, unter der du nur noch funktionierst und dich opferst.
Auch wenn es in solch einer schwierigen Situation keinen Patentausweg gibtm ich glaube, um etwas zu verändern, musst du erst einmal gut mit dir selbst in Kontakt kommen.
Du bist ein starker Mann. Nun wünsche ich dir, du findest dir Kraft deinen Weg zu finden.
(Und es sei noch ergänzt, dass ich hier aus eigener Erfahrung spreche, ohne dass ich konkret darauf eingehen mag.)
Die Antwort darauf ist so kompliziert, daß es sich von der Ferne niemals beurteilen lassen wird.

Ganz genau!
Deshalb finde ich Deine Äusserung betrefflich unterem zitierten Satz von Dir:

DU HAST EIN RECHT AUF (D)EIN LEBEN! Sklaverei und Leibeigenschaft sind abgeschafft!

Mehr als befremdlich auf mich wirkend @ Rajiv
Denn niemand von uns ist bei Moppel47 vor Ort, noch steckt jemand in seiner Haut und hat ein Recht, dies' so zu beurteilen.
Gewünscht waren "nur" eigene Erfahrungsbilder!
Deine Lage kann ich gut nachvollziehen, habe da selber etwas erlebt, was zwar ganz anders war, aber doch wichtige Ähnlichkeiten hatte.
"Normalerweise" werden bei solch schwierigen Situationen die beiden Ehepartner betrachtet, wie geht es dem einen und wie geht es dem anderen. Dann sind da sehr schnell die bekannten Muster präsent und das ist eben auch irgendwie normal und verständlich. Wenn eine Krankheit eine Beziehung überschattet ist das ein riesiges Problem, da hilft kein Drumherumreden. Es stellt sich dann die Frage, wie schaffe ich das und irgendwann stellt sich die Frage, wie lange schaffe ich das. Die Antwort darauf ist so kompliziert, daß es sich von der Ferne niemals beurteilen lassen wird.
Deswegen ein etwas anderer Gedankenansatz von mir.
Es geht nicht nur um euch beide als Paar, es geht auch um euch als Eltern, als Familienangehörige, als Freunde.
Das hört sich jetzt bevormundend an, so ist es aber garantiert nicht gemeint. Du hast auch anderen gegenüber "Verpflichtungen" (blödes Wort, aber es beschreibt es ganz gut). Zuerst deinen beiden Söhnen gegenüber, aber auch eurer ganzen Familie und selbstverständlich deinen Freunden gegenüber. Nur weil das jetzt schöne und angenehme "Verpflichtungen" sind, heißt das nicht, das sie weniger wert, weniger wichtig, sind als die kräftezehrenden, emotional belastenden, Verpflichtungen.
Deswegen der Gedanke, daß du einfach mal auf die übrigen wichtigen Personen schaust. Wenn du jetzt zu dem Gedanken kommst, daß es für deine zwei Jungs selber zur Katastrophe wird und sie ihr junges Leben ganz überwiegend in den Dienst ihrer Mutter stellen, dann ist es schon fast zu spät. Soweit muß es nicht kommen. Ich ecke mit meiner Ansicht an (gewissermaßen ist darüber meine eigene Beziehung zerbrochen, weil ihr der Vater wichtiger als der Mann war und ich behaupte, daß ihr sogar die Kinder in dem Moment weniger wichtig waren, lange Geschichte), aber für mich gehen die Kinder vor (schwerer Vergleich, bietet viel Zündstoff, aber eigene Kinder und Ehepartner sind zwei Paar Schuhe, stehen aber auf einer Ebene), erst danach kommt ein pflegebedürftiger/zeitraubender/nervraubender Ehepartner. Dann kommt eine Weile nix und dann kommen Eltern/Schwiegereltern etc. mit ihrem Leiden/ihrer Pflegebedürftigkeit.
Kurz: Schau dir deine Jungs an. Wie kommen sie damit klar bzw. nicht klar?
Wenn du zu der Ansicht kommst, daß deine Jungs dich mehr brauchen, als du ihnen in den letzten 7 Jahren geben konntest, dann sei mutig und vollziehe einen Richtungswechsel. Wer dir dann Vorwürfe macht, hat deine Situation nicht begriffen. Dem mußt du auch nix erklären, wenn es diese Person(en) nicht versteht. Du brauchst deine Kraft für wichtigeres als "Paul" oder "Irene" alles darzulegen, damit sie endlich begreifen, was los ist. Siebe Jahre sind eine heftig lange Zeit, glaube mir, du bist moralisch auf der ganz sicheren Seite. Jeder der nicht vergleichbares vorweisen kann, hat keinerlei Recht dir irgendwelche Vorwürfe zu machen. Was meinst du, wieviele Leute da übrig bleiben? Vermutlich keiner.
So, jetzt Kopf hoch! Du schaffst das! Die Liebe zu deinen Jungs ist ein extrem starker Antrieb. Deswegen das Augenmerk auf das Verhältnis Vater-Söhne richten, dem wird alles untergeordnet und fertig.
Kleiner Tip am Rande: Freundschaften unbedingt aufrecht erhalten. Dein Freundeskreis hat sich vermutlich gelichtet in den letzten Jahren. Aber ich gehe davon aus, daß da ein oder zwei Freunde sind, die extrem belastbar sind und dir von ganzem Herzen helfen wollen (und sich vielleicht nicht trauen). Schau mal, ob da ein Ansatzpunkt da ist.
Und JA, eine neue Frau an deiner Seite ist selbstverständlich ein sehr guter Weg! Du hast das Recht, geliebt zu werden und du bist liebenswert (im wortwörtlichsten Wortsinne!)!
Laß dir nicht einreden, daß du deine jetzige Frau verrätst oder ähnlichen Blödsinn.
DU HAST EIN RECHT AUF (D)EIN LEBEN! Sklaverei und Leibeigenschaft sind abgeschafft!
Ich kann deinen Zwiespalt sehr gut nachvollziehen.. genauso aber auch, dass dir irgendwann (erst jetzt?) die Kraft ausgeht.
Vielleicht würde es dir helfen, mit deinem Hausarzt mal zu sprechen, ob bzw. welche Ideen für Ansprechpartner er für dich hätte? Oder eine Sozialstation etc.? Ich will hier nicht endlos irgendetwas auflisten, dann sicherlich hast du in dieser sehr langen Zeit für dich auch bereits Wege und Infos gefunden.
Eine Absolution wäre sicherlich der falsche Weg, aber einen gewissen Egoismus bzw. Selbsterhaltungstrieb wieder aufleben zu lassen ist völlig legitim - die Frage ist, wie dieser Kompromiss aussehen sollte, damit er für dich gangbar und akzeptabel ist.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Zuversicht!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.03.2019
Tja Maximai...
So einfach ist das ganze nicht!
Dann trenn dich du hast auch nur ein Leben...Naja.
Du vergisst nur eines.Man trägt einen Sack auf den Rücken ,und der nennt sich Gewissen!
Wie in guten und in schlechten Tage!Ich denke diesen will man auch gehen.Nur wenn die eigene Kraft schwindet ,und Ängste sich breit machen.Wenn man sich selbst verliert und einen wirklich der Mensch fehlt der einen in den Arm nimmt!
Dann denke ich darf man sich Hilfe suchen selbst wenn die in der Bibel kein Wohlgefallen finden.
Ich glaube in solchen Situationen ist es wichtig das man Anlaufstellen hat zum reden.Der Austausch ist wichtig .Das man Verständnis findet und auch neue Wege!
Ganz ehrlich Moppel...
Menschliche Bedürfnisse kann man nicht abschneiden.Das mal wieder in den Arm genommen werden.
Das fühlen ...da ist Jemand der will zu mir.Das sich nahe sein wenn auch nur für den Moment
kann einen über so vieles hinweg helfen!
Absolution wird dir keiner geben....aber ich denke Verständnis wird da sein!
Was aber wichtig ist..schaue auf dich!
Sich zu opfern für andere....das ist nicht leben.
Ich glaube was einen fehlt in so einer Situation ist ,das man ein kleines bisschen Egoismus wieder entwickelt!
Nächstenliebe gern ,aber nicht wenn die Liebe zu sich selbst dabei verschwindet.
Da sein für einen Menschen ,und trotzdem einen Ort haben wo man das Herz öffnen darf

das wünsche ich dir!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.03.2019
Also Absolution ist hier glaube ich kein Thema. Du hast großartiges geleistet in den letzten Jahren , es sind deine "Schuhe" in denen du läufst und niemand kann darf sollte darüber urteilen. Du darfst und sollst für Dich entscheiden was du tragen kannst und wo deine Grenzen sind. So und jetzt mal dich virtuell drück und Dir viel Kraft rüber schick....
Ich will hier keine "Absolution" für mein Verhalten,

Gibt es wirklich soviel Grund für ein schlechtes Gewissen?
Du bist kein 'altes Mütterchen' das nun auf den gemeinsamen Tod warten muß.
Wer das verurteilt, hat nicht Dein Leben und kommentiert diese einschneidende Veränderung der Ehe vielleicht nur aus falscher gesellschaftlicher Moralvorstellung.
Mach Dich frei von den Bewertungen anderer - achte auch Dich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.03.2019
Hallo Moppel47, ich musste nach Deinem Text an eine Doku über eine Familie denken. Dort bekam die Ehefrau und Mutter mit 40Jahren Demenz. Eine andere Ausgangssituation, aber ein ähnlicher Weg.
Bei YouTube gibt es ein Video dazu in der der Weg von Krankheit, Pflege und neue Liebe gezeigt wird.
Vielleicht ist das interessant für Dich und vielleicht kannst Du zu diesem Mann Kontakt aufnehmen und Dich mit ihm austauschen. Er musste sich mit viel Kritik auseinandersetzen weil er parallel eine neue Partnerin fand (Freundin seiner Frau).

Ich wünsche Dir alles Gute!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.03.2019
Hallo,

vor sieben Jahren hatte mein momentaner Ehepartner einen schweren Unfall, der leider dazu führte, dass seitdem eine schwere Schädigung des Gehirns vorliegt. Es hat sich leider auch die Persönlichkeit stark verändert. Ich vergleiche das jetzige Verhalten gerne mit einer "zickigen, pubertierenden 12 Jährigen".

Damals waren meine Jungs 12 und 14 Jahre und sind mittlerweile "erwachsen" und helfen so gut es geht.

Wie ich das auch drehe und wende, irgendwann liegen natürlich die Nerven blank und man hat keine Geduld mehr und alleine das Bewusstsein, dass die Kinder irgendwann einmal ausziehen werden, treibt einen in den Wahnsinn.

Das ist einer Gründe, warum ich mich hier auch angemeldet habe. Es heißt zwar, "in guten wie in schlechten Zeiten", aber 7 Jahre "schlecht" sind nicht gerade lustig. Man sucht einfach wieder jemanden, mit dem man ein "normales" Gespräch führen kann und evtl. auch etwas mehr ...

Ich will hier keine "Absolution" für mein Verhalten, eher stellt sich mir die Frage, ob jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht hat und wie er aus dieser Miesere wieder herausgefunden hat.

Gruß Moppel47