Schicksalsschläge
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2019
@Saison
Genau so etwas will ich von Anfang an vermeiden.

@All
Danke für die Antworten, Anregungen und Ideen. Hat gut getan sich das mal von der Seele zu schreiben. Als Neuling bei rubensfan bin ich auch für jeden Tipp und Hinweis dankbar, der mich nicht gleich von einem Fettnapf in den nächsten treten lässt.

Gruß Moppel47
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2019
Lieber Moppel, ich kann da nur aus eigener Erfahrung schreiben. Ich hatte jemand Nettes kennengelernt und im Laufe des Kennen und Mögen -lernens ergaben sich meist erst auf Nachfrage Sachen die vorher verheimlicht bzw. " nicht erzählt" wurden. Ich empfand es als nicht sonderlich gut und es überrumpelte mich jedes mal aufs neue. Es gipfelte dann in der Beichte des richtigen Alters. Summa summarum war es kein guter Start und es war sehr schwer Vertrauen aufzubauen, wenn man schon gleich von Beginn an "angelogen" wird. Ich bin für absolute Ehrlichkeit und bin da auch Deiner Meinung. Ich wünsche Dir für Deinen Weg alle Kraft und alles Gute!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2019
@Emotion
Ich bin absolut deiner Meinung. Daher lasse ich alles so wie es ist. Lieber von Anfang an Klarheit als eventuelle Hoffnungen zu schüren, die dann in einer Enttäuschung für alle Seiten enden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2019
Hm... Moppel, ich glaube diese Frage kannst nur du für dich alleine beantworten. Vielleicht hilft es dir bei deiner Entscheidungsfindung, wenn du dir vorstellst, du bist die Person dir gegenüber. Wie du dich dann fühlen würdest, wenn du so Grundlegendes nicht erwähnst und es erst was weißlich wann im Nachhinein erfährst. Du musst es ja nicht in den ersten 3 Sätzen erzählen, aber irgendwann musste schon mit der Sprache rausrücken, die Damen haben denke ich schon ein Recht darauf, zu wissen worauf sie sich einlassen, oder?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2019
@*.*:*
Das spiegelt 1:1 meine Situation wieder. Zeigt also, dass es doch noch ein Licht am Ende des Tunnels geben kann (hoffentlich ist es kein Zug!) :-). 👍🏼

Schwieriger ist es bei meiner Frau, da ihre kognitiven Einschränkungen zwar vorhanden sind, aber ihr wäre sehr wohl bewusst, dass eine weitere Frau in meinem Leben nicht nur eine "Freundin" wäre, sollte sich hier evtl. eine, nennen wir es "neue Partnerschaft" ergeben. Wäre also abzuwarten, wie sich so etwas entwickelt, denn ich glaube nicht, dass es hier viele Präzedenzfälle gibt.

@Emotion
Besser hätte ich es auch nicht schreiben können. 👍🏼
Mir ist auch bewusst, dass so ein Prozess nicht von heute auf morgen stattfinden wird. Da das alles für mich auch ziemliches "Neuland" ist, wird mir noch der eine oder andere Fauxpas unterlaufen.

@Eliza Day
Ich bin absolut deiner Meinung. Eine klare Linie, Ehrlichkeit und klare Verhältnisse von Anfang an. Anders könnte ich auch nicht. 👍🏼

Manche meinen zwar, sich erst einmal etwas bedeckt zu halten um überhaupt einen möglichen Kontakt zu schaffen, aber dieser Typ Mensch bin ich eigentlich nicht. Was meint Ihr? Verbaut man sich durch die Wahrheit gleich die Chance jemanden kennen zu lernen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2019
*. *. * gut geschrieben 👍🏼
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2019
In meinem Bekanntenkreis gibt es jemand, der die Pflege seiner Frau übernimmt, die Beziehung an sich aber nicht mehr wirklich existiert. Die Frau ist schwer psychisch krank, hat regelmäßig Psychosen und lebt in ihrer eigenen Welt, ist mindestens zweimal im Jahr für einige Wochen in der Psychiatrie. Ihr Mann ist ihr aber menschlich die tragende Stütze im Leben. Und ihr Zustand wird sich auf Dauer nicht mehr bessern, da alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind. Im Alltag kann sie sich nicht mehr selbst versorgen, würde vergessen , auf Toilette zu gehen und zu essen...hat Aggressionsanfälle, in denen sie alles um sich kaputt haut. Tagsüber ist sie in einer betreuten Einrichtung. Nachts und am WE momentan zu Hause.

Er hat bereits seit drei Jahren eine neue Beziehung. Diese Frau lebt nun auch im gleichen Haus, aber nicht in der gleichen Wohnung, sondern in der Einliegerwohnung. Sie ist offiziell eine Freundin der Familie und daher ist es auch für seine Frau in Ordnung, dass sie sehr oft da ist. Seiner Frau hat er das nicht weiter erklärt, denn sie wäre überhaupt nicht in der Lage, das überhaupt zu verstehen geschweige denn zu verarbeiten. Da kann man jetzt natürlich drüber schimpfen...ja. Ich finde es , für den Moment, die einzige Lösung, die für beide Seiten gut ist. Er kümmert sich ja weiterhin liebevoll um sie und das ist für sie auch wichtig...gleichzeitig geht es ihm nun auch gut mit dieser Lösung. Auch das ganze Umfeld hat dafür sehr viel Verständnis, sogar die Eltern seiner Frau.

Ich denke, dass Maßstäbe für "normale" Beziehungen" nicht wirklich greifen in solchen Situationen, denn wem nützen die klaren Verhältnisse denn etwas, wenn ein Part gar nicht in der Lage ist zu verstehen, was da passiert und dadurch vielleicht noch für sich tragende Elemente im Leben verliert. Und auf der Seite derjenigen, die eben versorgen muss auch geschaut werden, dass es demjenigen körperlich und seelisch gut geht...man kann nicht immer nur geben...irgendwann geht man daran kaputt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2019
Du solltest schon klare Verhältnisse schaffen, wo die Grenze verläuft. Wo die liegen sollte, kann ich aber nicht sagen, weil ich den Zustand deiner Frau nicht einschätzen kann z.B. wieviele mehr als 'Freundschaft' und 'Fürsorge' da noch ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2019
@Moppel47,
ja ich sehe das so, du hast "zwei Baustellen", die Erste ist deine Situation mit deinen Jungs und deiner Frau auf einen Level zu bringen, dass du auch wieder Luft für dich hast. Deine Frau gut betreut ist, du dich nicht mehr aufarbeiten musst und du auch kein schlechtes Gewissen haben musst. Herbstlicht hat da gute Inspirationen vorgebracht.

Wenn das geregelt ist, würde ich mich, deinen Gefühlen und Bedürfnissen zuwenden und damit auseinandersetzen. Dein Fall ist besonders und gerade deswegen glaube ich, das man hier nicht unbedingt von gängigen klassischen Beziehungen ausgehen muss und vor allem das Schwarz-weiß-sehen ablegen muss. Ich vermeide hier bewusst, einer Verbindung einen klassischen Namen aufzudrücken, denke das wird deiner Situation nicht gerecht. Mach dich auch frei von der Meinung anderer Menschen, die nicht in der Situation von dir stecken und dir vielleicht dann sagen, das ist nicht richtig was du tust. Wenn du für dich einen Weg findest, egal wie dieser dann aussieht, ist das absolut okay für dich und das ist gut so.

Und was das weibliche Geschlecht angeht, ich halte es nicht für aussichtslos sich auf die Suche zu machen. Ich schätze dich als ehrlichen Typ ein, der mit offenen Karten spielt, sagt wie die Situation ist, keine falschen Versprechungen macht, einfach ein Mann der auf der Suche nach Gesprächen, Zärtlichkeit und Nähe ist. Natürlich wird es durch deinen Background auch Frauen geben, die darauf verzichten werden mit dir eine Verbindung einzugehen, weil sie sich für sich einfach was anderes vorstellen, aber wenn du auf eine feinfühlige Frau triffst, die mit deinem "Rucksack" leben kann, halte ich es für durchaus möglich, dass du hier fündig wirst und eine Beziehung welcher Art auch immer führen kannst.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2019
@Eliza Day
Mit deinem Beitrag habe ich eine schöne Überleitung zu einem Punkt, den ich hier auch gerne weiter erläutern würde.

Gehen wir mal von dem Fall aus, dass ich den Spagat schaffe und es eine Möglichkeit gibt, meine Frau so unterzubringen / zu Hause mit ambulanter Pflege zu versorgen, dass ich wieder Zeit für mich finde. Um ehrlich zu sein, zweifle ich daran, dass sich jemand unter solchen Umständen in so eine Beziehung einlassen möchte oder kann. Denn auch ich wäre eher für "Ganz oder gar nicht".

Mit Partnersuche bzw. Partnerbörsen habe ich überhaupt keine Erfahrung. Nach mehr als 26 Jahren Ehe, bin ich wohl eingerostet und nicht mehr ganz auf dem Laufenden. Dazu kommt noch, dass ich oft mit der Türe ins Haus falle, da ich mein Herz auf der Zunge trage und so schnell wie möglich klaren Tisch machen möchte, was meine Frau betrifft. Das schreckt scheinbar ab?

Zitat:
Du bist ja noch da für sie, nur das was das Schicksal ihr und letztendlich damit auch dir genommen hat, dafür darfst du dir auch Ersatz suchen. Am besten auf eine respektvolle Art und Weise für alle Beteiligten.
Zitat Ende:

Respektvolle Art und Weise, genau das ist es was mir wünsche. Aber Hand auf Herz, würdet ihr euch auf so etwas einlassen?

.... aber deswegen bin ich ja da. Niemals aufgeben :-)!

Gruß
Moppel47
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2019
@Moppel , du hast ja geschrieben das sie noch zu fit fürs Pflegeheim ist quasi... und das momentan die häusliche Pflege von Dir und deinen Kindern bestritten wird. Wie schaut es denn mit ambulanter Pflege aus? Bei Euch zuhause? Hat sie einen Pflegegrad? Sollte jetzt mit den neuen Graden kein Problem sein weil da der kognetive Zustand mehr berücksichtigt wird. Da könntest du auf noch andere finanzielle Töpfe wie Verhinderungspflege und zusätzliche Betreuungsleistungen zugreifen eventuell. Also du kannst mich gern anschreiben. Ich bin mir sicher du hast schon viel versucht und hast dir die Hacken abgerannt, und bist auch oft vertröstet und fallen gelassen worden von Pflegediensten usw... gib aber nicht auf das Ihr vielleicht doch etwas passendes findet.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2019
ER schrieb doch schon, dass er niemanden für die Pflege findet und auch schon Betreuungsheime mit seiner Frau überfordert waren...da wird's halt echt schwierig. Ansonsten stimmt das alles natürlich. Nur oft ist das halt leichter gesagt, als getan...ich habe echt Respekt davor und bin froh, nicht in dieser Situation zu stecken. Ich hoffe sehr, dass es da noch weitere Optionen gibt, die für alle gut und passend sind.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2019
@Eliza Day ... das hast du toll formuliert, ein dickes Like und agree
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2019
@Moppel Eine Absolution kann ich dir auf jeden Fall "erteilen", falls du sie brauchst: Du darfst dir Hilfe holen. Du mußt die Herausforderung, die aus dem Schicksalsschlag entstand nicht alleine schultern. Du darfst auch Dinge genießen und glücklich sein, auch wenn dein Mann es nicht mehr auf diese Art und Weise kann.

Was ich vermutlich versuchen würde, ist einen Mittelweg zu finden. Vielleicht gibt es z.B. ein betreutes Wohnen in der Nähe, wo du und deine Jungs in regelmäßig sehen könntet. Ihr also eine Familie bleibt, aber du nicht mehr die ganze Herausforderung des Alltags alleine trägst.

Du darfst auch wieder eine Liebhaberin oder Freundin suchen, wenn vielleicht nicht mehr jegliche Form der Liebe möglich ist. Du kannst deine Frau auf eine gewisse Art und Weise immer noch weiter lieben und dich um ihn kümmern, dass es ihr gut geht, ohne komplett darauf zu verzichten selbst auf alle Arten und Weisen, auf die du es brauchst, geliebt zu werden.

Du trägst irgendwie die Verantwortung für eure Familie jetzt, aber du bist nicht für alles in persona selbst zuständig. Du mußt dich z.B. bei Hilfe im Alltag nur darum kümmern, das es jemand tut. Du mußt es nicht selbst tun.
Und wenn sie z.B. für dich kein wirkliche Partnerin mehr sein kann, dann darfst du dir auch wieder eine Partnerin suchen, auch wenn du die Verantwortung für deine Frau, der du "in guten wie in schlechten Zeiten" geschworen hast nie ganz los wirst. Du bist ja noch da für sie, nur das was das Schicksal ihr und letztendlich damit auch dir genommen hat, dafür darfst du dir auch Ersatz suchen. Am besten auf eine respektvolle Art und Weise für alle Beteiligten.

So würde ich das wahrscheinlich machen. Sieben Jahres sind eine lange Zeit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2019
@KlaraHimmel
Ja, meine Kinder wissen genau was ich denke, das ist auch nur fair Ihnen gegenüber. Da beide mittlerweile alt genug sind (18 und 20) ist mir deren Meinung auch sehr wichtig.

Witzig dass Du die tagesstrukturierenden Maßnahmen ansprichst. Keiner der Pflegedienste, die diesen Job übernehmen hätten sollen haben es länger als 1 Monat mit meiner Frau ausgehalten. Selbst in Tageskliniken haben Sie die Segel gestrichen (in München und Umgebung habe ich glaube ich alle durch ...)

Mein Versuch, meine Frau einmal in He...... in einer privaten Spezialklinik unterzubringen (für ca. 3 Monate hieß es), endete damit, dass man mir nach dem Probewochenende abgesagt hat, mit der Begründung, dass die Erfolgschancen bei meiner Frau zu gering wären und man damit die Erfolgsquote aufs Spiel setzen würde (no comment dazu).

Gruß Moppel47
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2019
Nachfrage: bekommt deine Frau schon eine tagesstrukturierende Maßnahme ?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2019
Moppel47
Wissen deine Kinder um deine Gedanken, dich eventuell von ihrer Mutter zu trennen? Sollten sie es nicht wissen, könnte eine neue Partnerin ungewollt für viel Sprengstoff innerhalb deiner Familie sorgen...ich fürchte, du kommst nicht drumrum, deine Kinder mit einzubeziehen, um nicht deren Achtung zu verlieren..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2019
@Maximai
Ich denke auch nicht, dass meine Frau, wäre Sie noch "normal", es wollen würde, dass Ihr Zustand uns alle bzw. mich so belastet. Aber glaube mir, es ist nicht so einfach, so etwas um zu setzen, wenn man weiß, dass wir hier nicht über ein paar Jährchen reden, die man noch bestreiten muss, sondern noch um eine sehr lange Zeit.

Mein Vater z.B. hatte Krebs und ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu Ihm. Er war am Schluss allerdings für 6 Monate im Hospiz. Auch diese Entscheidung war nicht leicht, aber, auch wenn es hart klingt, es waren nur 6 Monate und mein Vater hat diese Entscheidung mit uns getroffen, als er noch klar denken konnte.

Da meine Frau aber selbst nicht in der Lage ist, eigenständig zu entscheiden, was gut bzw. schlecht für Sie ist, liegt diese Entscheidung momentan bei mir. Und ganz ehrlich, ich habe hier keinen Plan. Ich schätze deine Ehrlichkeit sehr und glaube mir, es vergeht kein Tag an dem ich nicht darüber nachdenke mich zu trennen.

@Herbstlicht
Hallo Herbstlicht, ich bin mir sicher, dass es auch bessere Einrichtungen gibt.

Ja, meine Frau erkennt mich als "Ehemann", erkennt die Kinder auch als ihre Kinder, aber Ihr Zustand äußert sich in Paranoia, Fehlen des Inneren Auges (Frontallappen des Gehirns ist für die eigene Wahrnehmung zuständig und dieser ist zu 2/3 gequetscht), dysfunktionale Wahrnehmungsstörung ...

Um den medizinischen Dienst der Krankenkassen und auch andere Institutionen zu zitieren, die mit meiner Frau zu tun hatten: Es geht Ihr zu gut um in einem Pflegeheim untergebracht zu werden, aber auch zu schlecht um alleine zu Hause zu bleiben.

Daher wechseln sich meine Kinder und ich bei der "häuslichen" Pflege ab, was aber die persönliche Belastung für meine Kinder und mich nicht schmälert.

Gruß Moppel47
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2019
@Moppel47 , ich war lange Berufsbetreuerin, Verfahrenspflegerin für Freiheitsentziehende Maßnahmen und arbeite jetzt in der Pflege. Und ja das was du schreibst, von deinen Erfahrungen bezüglich Pflegeeinrichtungen - das nehme ich dir 100% ab. Ich kenne das auch. Allerdings nicht nur. Es gibt auch Pflegeeinrichtungen die anders arbeiten. Bedeutet - man muss sich die Einrichtungen gut anschauen und auch mal über den Tellerrand des eigenen Ortes schauen was es dort noch so gibt.
Deine Frau, erkennt Sie Dich als Ihren Mann? Weiß sie wer Du bist? Wie weit ist ihr geistlicher Zustand beeinträchtigt?
Ich für meinen Teil weiss, dass mich keiner pflegen oder was auch immer muss. sollte es bei mir noch jemals zu einer Beziehung kommen, werde ich meine Einstellung im Hinblick auf eine Krankheit meiner Person, auch weiter geben. Wegen mir braucht keiner ein schlechtes Gewissen haben, das möchte ich definitiv nicht. Wegen mir braucht auch keine andere Person sein Leben aufgeben. Meine Worte, dann trenn dich, waren so gemeint wie von mir geschrieben...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2019
@ALL
Zuerst einmal ein großes Dankeschön an alle, die sich hier wirklich die Mühe gemacht haben meine Schilderungen zu lesen und zu antworten!

Der Tenor, dass ich auch ein Leben habe, ist mir vom Prinzip und vom Kopf her klar. Ich muss eventuell noch hinzufügen, dass ich mit meiner Frau seit unserem 14. Lebensjahr zusammen bin. Dieser Zeitraum ist kein Pappenstiel und macht eine Entscheidung nicht gerade leichter.

Dazu kommen noch zwei weitere Informationen, die ich hier gerne noch preisgeben möchte, damit man meine Gedanken noch etwas genauer nachvollziehen kann.

Neben der langen Zeit, in der wir zusammen sind, habe ich in den letzten 7 Jahren auch die Erfahrung mit "Pflegeeinrichtungen" gemacht. In einer dieser Einrichtungen wurde meine Frau in die sog. "geschlossene" Abteilung eingeliefert und ich habe erlebt, wie man einen Menschen "ruhig" stellt (mit Medikamenten). Glaubt mir, Filme untertreiben hier noch ...

Nach 4 Wochen war meine Frau nur noch ein apathisch, im Bett liegendes Etwas und das mit der Aussage der Ärzte, dass man mit diesem "Zustand" leben muss. Nach langem Kampf und gerichtlichen Schritten habe ich den "Betreuer" meiner Frau erhalten und durfte Sie mit nach Hause nehmen. Wir haben die Medikamente dann "auschgeschwemmt" und danach hatte ich zwar den mich jetzt "belastenden" Zustand, aber Sie ist zumindest wieder ein Mensch.

Sollte ich meine Frau jetzt, wie hier vorgeschlagen, wirklich verlassen, dann wird Sie über Kurz oder Lang wieder in so einer Einrichtung landen. Nur dann hilft Ihr niemand mehr ...? Wie soll ich das ausblenden?

Da auch ich ein Mensch bin, der von vornherein klare Verhältnisse schaffen will, habe ich mich hier nicht mit falschen Angaben angemeldet, sondern denke mir, dass jeder, der hier Kontakt sucht auch weiß, mit welchen "Dämonen" ich zu kämpfen habe.

Es wurden mir folgende Fragen gestellt, die ich für mich selbst beantworten sollte. Hier meine ehrlichen Antworten darauf:

Willst du dich trennen?
Momentan kann ich es mir nicht vorstellen (siehe oben).

Willst du nur gehört werden?
Nur gehört werden, nein. Gehört werden, ja.

Willst du eine Affäre?
Wenn es sich ergeben sollte, dann ja.

Wohin soll für dich die Reise gehen?
Keine Ahnung

Wie soll das Praktisch für dich in Zukunft aussehen?
Ich weiß es nicht, z.Z. sieht es eher "düster" aus.

Nochmals herzlichen Dank an alle!

Gruß Moppel47
@Doppeltgemoppelt:
Laß einfach den allerletzten Satz in meinem besagten Beitrag weg. Dann sollte der Streitpunkt ausgeräumt sein. (Wenn sich noch andere an meiner Formulierung stören, dann bitte ich auch euch, überlest diesen strittigen letzten Satz.)

Für mich war klar, daß dieser letzte Satz nicht im Rahmen wissenschaftlicher Kategorien zu betrachten ist.
Für mich war klar, daß er als Unterstreichung des davorstehenden Satzes gemeint ist. Er war im eigentlichen Sinne nur als Mutmacher für den TE gedacht. Er sollte ausdrücklich kein Grund für eine Diskussion werden.

Tut mir leid, daß ich da bei dir eine andere Reaktion hervorgerufen habe. Es war nicht meine Absicht. Es war nur eine unglückliche Formulierung. Ich hab in dem Moment nur an den TE gedacht und alle anderen Leser des Forums ausgeblendet. Wenn du so willst, war es als persönlicher Brief gedacht, den ich trotzdem nicht anderen vorenthalten wollte; ich weiß gerade nicht, wie ich das hätte kenntlichmachen sollen. Ich hatte einen sehr anstrengenden Tag hinter mir und nicht sonderlich gut geschlafen, vielleicht erklärt das manches.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es eine große Belastung ist, sich zwischen den eigenen Bedürfnissen und der emotionalen Verpflichtung gefangen zu sehen... mit dem Bewußtsein, dass es auf Dauer einen Alternative geben muss, um nicht selbst dabei zu zerbrechen.

Mir gaben damals Gespräche mit der Pflegedienstleitung sowie der Richterin vom Vormundschaftsgericht die "Absolution", als sie mir eindringlich sagten:
"Konzentrieren SIE sich auf die Aufgaben, die NUR SIE übernehmen können - sie LIEBEN! Alles andere (waschen, anziehen etc.) können Dritte übernehmen."