Richtig trösten: Wie am besten?
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Rundum Leben

Ich handhabe es ähnlich wie PeppermintPatty und frage einfach, was demjenigen gut tun würde, wie ich ihn unterstützen kann, damit er sich besser fühlt oder was für ihn in der jetzigen Situation hilfreich wäre. Und eigentlich weiß der zu tröstende genau was er braucht, möchte...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2019
"Manchmal ist es dann vermutlich wirklich für beide Seiten besser, Abstand zu halten oder im Extremfall sogar den Kontakt einschlafen zu lassen. Traurig, aber vermutlich sinnvoll."

Ich hoffe, so unverbesserlich bin ich nicht, dass ich zu so extremen Mitteln greifen müßte. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2019
Ohja, mit der Ohnmacht und Hilflosigkeit bei sehr verfahrenen und mehrdimensionalen Problemen haben, besonders Menschen, die sehr aktiv sind und es gewöhnt sind, ihr Schicksal selber in die Hand zu nehmen, oft Schwierigkeiten und sind überfordert. Das führt dann manchmal zu Unverständnis und - ich nenne es mal - Abstempeln à la "Die will sich ja gar nicht helfen lassen, die übertreibt doch...". Dies verstärkt dann wiederum das Leid des anderen. Usw usf

Manchmal ist es dann vermutlich wirklich für beide Seiten besser, Abstand zu halten oder im Extremfall sogar den Kontakt einschlafen zu lassen. Traurig, aber vermutlich sinnvoll.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2019
@Herbstlicht Ich glaube, ich wäre auch so wie dein Freund. Mir ist Hilfe und Unterstützung wichtig, aber Mitleid finde ich nicht erstrebenswert. Wenn jemand sehr emotional ist in seinem Schmerz, finde ich das manchmal schwierig. Speziell wenn diese starke Emotion das eigentlich Problem vielleicht noch schlimmer macht.

Aber Cautelas "Ruhig zuhören und versuchen, sich in den anderen hineinzuversetzen, anstatt direkt mit vielen gutgemeinten, aber nicht wirklich angebrachten Rat"Schlägen" zu reagieren", ist vermutlich ein guter Ratschlag. Ich suche immer schnell nach Lösungen für Probleme, aber manchmal gibt es einfach keine Lösung (die man selbst beeinflußen kann) und dann ist es auch für den "Der trösten will" schwierig mit der eigenen Ohnmacht umzugehen. Da kann man wohl nur einfach "da" sein.

Aber falls noch jemandem was anderes hilft, schreibt das gerne.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2019
Manchmal heisst trösten ja auch einfach da sein...zuhören..auch gemeinsam schweigen ...dem Anderen das Gefühl geben, das er nicht alleine ist . Für mich wäre das mehr Trost als ausgesprochene Dinge, von denen ich ja selber weiss wie realistisch oder nicht sie sind. Gemeinsam ist vieles gefühlt leichter zu ertragen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2019
@Cautela Das weniger als "Lüge" als mehr als "positive Affirmation" (mit hoffentlich positivem Effekt) zu sehen, ist eine interessante Sichtweise. Muß ich mal drüber nachdenken.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2019
Ich glaube das kommt schon auch auf die Person an die Trost braucht und auf den Grund. Ein guter Freund von mir hat Krebs. Er hat gerade einen Rückfall und seine Prognose steht schlecht. Er ist aber ein Typ, er will nicht bemitleidet oder beweint werden. Manchmal redet er drüber, er verdrängt es nicht ..wenn er das tut dann höre ich zu, ich höre mir seine sarkastische ironische Art an mit der er seine Gefühle kompensiert, ich halte es aus, kann man sagen - denn einfach ist es nicht. Aber für einen Freund macht man das gern. Aber meistens ist seine Krankheit nicht Thema. Ich und auch die anderen (Freunde) wir behandeln ihn wie sonst auch. Nur das er einiges eben nicht mehr so mitmachen kann. Da werden Aktivitäten so angepasst das es für ihn passt. Wir haben trotzdem Spaß
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2019
Ruhig zuhören und versuchen, sich in den anderen hineinzuversetzen, anstatt direkt mit vielen gutgemeinten, aber nicht wirklich angebrachten Rat"Schlägen" zu reagieren, finde ich auch wichtig. Geduld, erstmal reden lassen, wirklich verstehen und danach gemeinsam nach wirklich praktikablen Lösungen oder Linderingsstrategien suchen.
- Genug negative Dinge haben auch ihre postiven Seiten; so nach dem Motto wenn sich eine Tür schließt, kann man eher neue Türen öffnen. Das hebe ich teils hervor.

- gemeinsame Unternehmungen starten oder planen kann ein guter Trost sein

- damit klarkommen, daß man nicht für jede Person in dem Moment als Tröster geeignet ist
Ich tendiere zu fragen „Wie ist die Lage für dich jetzt?“ „Was meinst du, tut dir gut? Was kann ich da für dich tun, damit du dich geborgen und wohler fühlst?“ Und ich sichere zu, bei Bedarf erreichbar zu sein. Mehr steht nicht in meiner Macht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2019
Hallo Eliza, mh, einerseits kann ich deine Gedanken und Gefühle diesbezüglich verstehen und auch bis zu einem gewissen Punkt nachempfinden. Andererseits glaube ich aber auch, das positive Affirmationen wie beispielsweise "Alles wird gut!" auch durchaus etwas bewegen und Mut machen können. Vermutlich kommt es auch sehr auf die beteiligten Personen, ihre Beziehung zu einander und ihre jeweiligen eigenen Einstellungen an.

Ich neige z.B. nicht selten dazu, vieles negativ zu sehen, wobei ich gleichzeitig aktiv an positive Dinge denke. Wenn ich mir dann selbst Mantra-artig sage: "Mensch, Mädel, alles wird gut, irgendwie, irgendwann, du musst nur immer daran glauben" - dann "brainwashe" ich mich in gewisser Weise selbst. Oft hilft es wirklich dabei, den negativen Focus zumindest zu neutralisieren.

Im RL frage ich meist, ob ich denjenigen, dem es schlecht geht, in den Arm nehmen darf. Wenn er einverstanden ist, hilft eine aufrichtige Umarmung oft mehr als tausend Worte.
Klar möchte man hören, dass alles wieder gut wird, aber der Satz alleine hilft ja nicht weiter.
Ich bin mehr dafür deutlich zu machen, dass die Person auf mich zählen kann und ich für sie da bin. Ein "gemeinsam stehen wir das durch, so oder so" und pragmatische Lösungsansätze bei z.B. Liebeskummer sind eher meine Art der Unterstützung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2019
Hallo zusammen,

ich habe immer das Problem, dass ich, wenn ich jemanden trösten will, nicht lügen kann. Ich WILL nicht lügen oder Dinge versprechen, die ich nicht halten kann. Ich kann nicht einfach sowas sagen wie: "Es wird alles wieder gut", wenn mein innerer Kopf in Wirklichkeit sagt: "Die Chancen stehen 30:70".

Wie tröstet ihr, ohne zuviel zu versprechen? Was würde euch trösten z.B. bei Krankheit?

Liebe Grüße,
Eliza