Richtig trösten: Wie am besten?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 37 Antworten

„Willich“ (Pseudonym)

Hallo zusammen,

ich habe immer das Problem, dass ich, wenn ich jemanden trösten will, nicht lügen kann. Ich WILL nicht lügen oder Dinge versprechen, die ich nicht halten kann. Ich kann nicht einfach sowas sagen wie: "Es wird alles wieder gut", wenn mein innerer Kopf in Wirklichkeit sagt: "Die Chancen stehen 30:70".

Wie tröstet ihr, ohne zuviel zu versprechen? Was würde euch trösten z.B. bei Krankheit?

Liebe Grüße,
Eliza

„Mühlhausen/Thüringen“ (Pseudonym)

Hallo Eliza, mh, einerseits kann ich deine Gedanken und Gefühle diesbezüglich verstehen und auch bis zu einem gewissen Punkt nachempfinden. Andererseits glaube ich aber auch, das positive Affirmationen wie beispielsweise "Alles wird gut!" auch durchaus etwas bewegen und Mut machen können. Vermutlich kommt es auch sehr auf die beteiligten Personen, ihre Beziehung zu einander und ihre jeweiligen eigenen Einstellungen an.

Ich neige z.B. nicht selten dazu, vieles negativ zu sehen, wobei ich gleichzeitig aktiv an positive Dinge denke. Wenn ich mir dann selbst Mantra-artig sage: "Mensch, Mädel, alles wird gut, irgendwie, irgendwann, du musst nur immer daran glauben" - dann "brainwashe" ich mich in gewisser Weise selbst. Oft hilft es wirklich dabei, den negativen Focus zumindest zu neutralisieren.

Im RL frage ich meist, ob ich denjenigen, dem es schlecht geht, in den Arm nehmen darf. Wenn er einverstanden ist, hilft eine aufrichtige Umarmung oft mehr als tausend Worte.

Ich tendiere zu fragen „Wie ist die Lage für dich jetzt?“ „Was meinst du, tut dir gut? Was kann ich da für dich tun, damit du dich geborgen und wohler fühlst?“ Und ich sichere zu, bei Bedarf erreichbar zu sein. Mehr steht nicht in meiner Macht.

„Mühlhausen/Thüringen“ (Pseudonym)

Ruhig zuhören und versuchen, sich in den anderen hineinzuversetzen, anstatt direkt mit vielen gutgemeinten, aber nicht wirklich angebrachten Rat"Schlägen" zu reagieren, finde ich auch wichtig. Geduld, erstmal reden lassen, wirklich verstehen und danach gemeinsam nach wirklich praktikablen Lösungen oder Linderingsstrategien suchen.

„Nordenham“ (Pseudonym)

Ich glaube das kommt schon auch auf die Person an die Trost braucht und auf den Grund. Ein guter Freund von mir hat Krebs. Er hat gerade einen Rückfall und seine Prognose steht schlecht. Er ist aber ein Typ, er will nicht bemitleidet oder beweint werden. Manchmal redet er drüber, er verdrängt es nicht ..wenn er das tut dann höre ich zu, ich höre mir seine sarkastische ironische Art an mit der er seine Gefühle kompensiert, ich halte es aus, kann man sagen - denn einfach ist es nicht. Aber für einen Freund macht man das gern. Aber meistens ist seine Krankheit nicht Thema. Ich und auch die anderen (Freunde) wir behandeln ihn wie sonst auch. Nur das er einiges eben nicht mehr so mitmachen kann. Da werden Aktivitäten so angepasst das es für ihn passt. Wir haben trotzdem Spaß

„Willich“ (Pseudonym)

@Cautela Das weniger als "Lüge" als mehr als "positive Affirmation" (mit hoffentlich positivem Effekt) zu sehen, ist eine interessante Sichtweise. Muß ich mal drüber nachdenken.

„Hamminkeln“ (Pseudonym)

Manchmal heisst trösten ja auch einfach da sein...zuhören..auch gemeinsam schweigen ...dem Anderen das Gefühl geben, das er nicht alleine ist . Für mich wäre das mehr Trost als ausgesprochene Dinge, von denen ich ja selber weiss wie realistisch oder nicht sie sind. Gemeinsam ist vieles gefühlt leichter zu ertragen.

„Willich“ (Pseudonym)

@Herbstlicht Ich glaube, ich wäre auch so wie dein Freund. Mir ist Hilfe und Unterstützung wichtig, aber Mitleid finde ich nicht erstrebenswert. Wenn jemand sehr emotional ist in seinem Schmerz, finde ich das manchmal schwierig. Speziell wenn diese starke Emotion das eigentlich Problem vielleicht noch schlimmer macht.

Aber Cautelas "Ruhig zuhören und versuchen, sich in den anderen hineinzuversetzen, anstatt direkt mit vielen gutgemeinten, aber nicht wirklich angebrachten Rat"Schlägen" zu reagieren", ist vermutlich ein guter Ratschlag. Ich suche immer schnell nach Lösungen für Probleme, aber manchmal gibt es einfach keine Lösung (die man selbst beeinflußen kann) und dann ist es auch für den "Der trösten will" schwierig mit der eigenen Ohnmacht umzugehen. Da kann man wohl nur einfach "da" sein.

Aber falls noch jemandem was anderes hilft, schreibt das gerne.

„Mühlhausen/Thüringen“ (Pseudonym)

Ohja, mit der Ohnmacht und Hilflosigkeit bei sehr verfahrenen und mehrdimensionalen Problemen haben, besonders Menschen, die sehr aktiv sind und es gewöhnt sind, ihr Schicksal selber in die Hand zu nehmen, oft Schwierigkeiten und sind überfordert. Das führt dann manchmal zu Unverständnis und - ich nenne es mal - Abstempeln à la "Die will sich ja gar nicht helfen lassen, die übertreibt doch...". Dies verstärkt dann wiederum das Leid des anderen. Usw usf

Manchmal ist es dann vermutlich wirklich für beide Seiten besser, Abstand zu halten oder im Extremfall sogar den Kontakt einschlafen zu lassen. Traurig, aber vermutlich sinnvoll.

„Willich“ (Pseudonym)

"Manchmal ist es dann vermutlich wirklich für beide Seiten besser, Abstand zu halten oder im Extremfall sogar den Kontakt einschlafen zu lassen. Traurig, aber vermutlich sinnvoll."

Ich hoffe, so unverbesserlich bin ich nicht, dass ich zu so extremen Mitteln greifen müßte. ;)

„Mühlhausen/Thüringen“ (Pseudonym)

Hihihi, ich meinte nicht dich damit 😃, sondern sprach zT aus eigenen Erfahrungen...

„Regensburg“ (Pseudonym)

Beim Trost hat eine Beurteilung der Situation oder ein Schönmalen ("alles nicht so schlimm") nichts zu suchen.
Cautela hat es m.E sehr gut beschrieben. Zuhören, hineinversetzen, mitfühlen. Ratschläge sind selten wirklich empathisch.

Ich hatte das kurze Video dazu schonmal gepostet, aber hier passt Brene Browns Empathie Definition auch perfekt:

https://brenebrown.com/videos/rsa-short-empathy/

(deutsch Untertitel verfügbar)


Ihre Bücher sind inzwischen auch auf Deutsch erschienen.

https://www.amazon.de/dp/3442221471/ref=asc_df_344222147158203066/?tag=rubensfan-21&creative=22398&creativeASIN=3442221471&linkCode=df0&hvadid=310746277645&hvpos=1o1&hvnetw=g&hvrand=5738526540442238804&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9060657&hvtargid=pla-566353160137&th=1&psc=1&tag=&ref=&adgrpid=60989744799&hvpone=&hvptwo=&hvadid=310746277645&hvpos=1o1&hvnetw=g&hvrand=5738526540442238804&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9060657&hvtargid=pla-566353160137

Bitte nicht vom Cover und Titel täuschen lassen, die Authorin ist sehr bodenständig, humorvoll und bullshit-free.

„Regensburg“ (Pseudonym)

Hier nochmal die Untertitel zum nachlesen, falls jemand das Video nicht sehen will. Ist eine grottige Übersetzung, aber ich glaube man versteht dennoch den Sinn.


Was ist Empathie? Und warum ist diese ganz anders als Sympathie?
Empathie stärkt die Verbindung zwischen Menschen.
Sympathie stärkt die Abgrenzung zwischen Menschen.

Theresa Wiseman ist eine Pflegeforscherin,
die Berufe untersuchte - sehr unterschiedliche Berufe - in denen Empathie von Relevanz ist,
und entdeckte dabei vier besondere Merkmale von Empathie:

Perspektivübernahme - die Fähigkeit die Perspektive einer anderen Person zu übernehmen -
oder zumindest zu anzuerkennen, daß die Perspektive der anderen deren Wahrheit widerspiegelt.
Sich eines Urteils zu enthalten.
Nicht ganz einfach, wenn man dies genießt - wie die meisten von uns.

Emotionen in anderen zu erkennen - und dies zu kommunizieren.
Empathie bedeutet, MIT anderen zu fühlen.
Für mich ist Empathie wie ein heiliger Raum.
Als wäre jemand ganz tief in einem Loch, und riefe vom Grund aus nach oben und sagte:
"Ich stecke fest, es ist dunkel und ich bin überfordert."
Und dann schauen wir hinein und sagen "Hey" - und klettern hinunter... "Ich weiß, wie es hier unten aussieht - und Du bist nicht allein."

Sympathie ist: "Uuuuh!"
"Das ist schlimm."
"Ah... Magst Du ein Sandwich?"

Empathie ist eine bewußte Wahl - und es ist eine verletztliche Wahl.
Denn um mich mit jemandem verbinden zu können,
muß ich mit etwas in mir selbst eine Verbindung herstellen, das dieses Gefühl kennt.


Ganz selten, wenn überhaupt, fängt eine empathische Reaktion an mit "Wenigstens..."

Und wir tun dies ständig, weil - wissen Sie was?
- wnn uns jemand etwas erzählt hat, das unglaublich schmerzhaft ist.

Und wir versuchen, etwas Schönes - oder halb so Schlimmes - daraus zu machen.
Wir versuchen, einen Silberrahmen drumherum zu basteln.

"Ich hatte eine Fehlgeburt."
"Wenigstens weißt Du, daß Du überhaupt schwanger werden kannst"

"Ich glaube, meine Ehe zerbricht."
"Wenigstens hast Du überhaupt eine Ehe."

"John wird von der Schule geworfen."
"Wenigstens ist Sarah eine Musterschülerin."

Etwas, das wir manchmal tun
im Angesicht sehr schwieriger Gespräche,
ist, daß wir versuchen, die Dinge besser zu machen.

Wenn etwas mit Dir teile, das sehr schwierig ist, würde ich vorziehen, daß Du sagst:
"Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Aber ich bin so froh, daß Du es mir gesagt hast."

Weil die Wahrheit ist, daß eine Antwort selten eine Situation verbessern kann.
Was eine Situation aber verbessern kann, ist die Verbundenheit

„Luckenwalde“ (Pseudonym)

sympathy ist hier falsch mit Sympathie übersetzt. Sympathy heißt Mitleid; ist also etwas ganz anderes als Sympathie
Oberlehrermodus aus :)

„Mühlhausen/Thüringen“ (Pseudonym)

Schön, tausend Dank dafür! Das trifft es so gut.

„Regensburg“ (Pseudonym)

Ja, danke Dir Optimistin :) - das stimmt an dieser Stelle. Da ist noch vieles mehr unzureichend und holprig übersetzt, aber ich habe in diesem Forum nicht mehr die Motivation daraus eine astreine Übersetzung für andere zu basteln (was ich früher direkt gemacht hätte) sondern kopiere nach den vielen ungerechten "Copy and Paste" Sticheleien die mir entgegen gebracht wurden, jetzt tatsächlich nur noch Eins zu Eins.
Und offen gesagt ist auch DAS noch netter als einfach "wer es nicht versteht, verstehts halt nicht, nicht mein Problem", und mehr Arbeit als man sich machen müsste.

„Coswig“ (Pseudonym)

Ich habe immer noch sehr sehr sehr oft seit dieser HWS OP (tageweise sogar abartige) Schmerzen. Da hilft mir fast nichts und ich bin auch mental richtig "durch".
Was mir hilft, ist, daß mir jemand zuhört, mich "erträgt" in meiner Verzweiflung, meine Tränen "aushält"und eben nicht mit "Aktionismus" rumwirbelt und mit gut gemeinten Ratschlägen, die ich sofort eh nicht umsetzen kann.
Gespräche über evtl Möglichkeiten oder Methoden oder Lösungswege finde ich gut. Allerdings gibt es ja keinen "goldenen" Lösungsweg... wäre auch zu einfach. Nicht alles ist für jeden machbar oder das Richtige.
Aber die "Erwartungshaltung" daß ich diese auch super umsetzen kann, die darf nicht sein. Dann kommt bei mir noch mehr Druck auf, wieder funktinonieren zu müssen. Den mache ich mir selber schon reichlich .....
Und dann fühle ich mich auch "unverstanden" und bedrängt. Da ziehe ich mich aus Kontakten eher zurück.

Doch... ich finde es für mich wichtig zu hören...." es wird irgendwann besser " .... gerade weil mir selber oft die "Hoffung" und Geduld so schwer fällt.

Meine mir liebsten Freunde hören mir zu, "ertragen" mich und stehen mir bei.
Der eine hat mehr prakmatische Fähigkeiten (etwas tragen, wo hin fahren, was besorgen), die andere hat einfach immer ein Ohr für mich, wenn ich Zuspruch brauche.....die nächste bringt mich oft zum lachen usw.
Manche halten es auch nicht aus, oder sind ratlos oder überfordert... ist auch ok.
Nicht jeder hat Kraft und Ressourcen in jeder Lebenslage übrig. Kann ich verstehen.
Zuhören und mal umarmen, trösten und beistehen, aber auch meine negative Sicht weg lenken, auf gute Dinge...mich ablenken.
Das hilft mir zumindest.
Und für meine mir lieben und wichtigen Menschen möchte ich dies auch geben, was ich auch tue. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten. Das Gefühl, wertschätzt zu werden und nicht alleine da zu stehen....Beistand zu haben.... das hilft.

„Mühlhausen/Thüringen“ (Pseudonym)

Mitgefühl vs. Mitleid
(empathy) vs.
(sympathy)

„Regensburg“ (Pseudonym)

@ Cautela 👍

@Dagmar

Ich glaube Deine Sicht ist kein Widerspruch dazu, sondern trifft es ziemlich genau.

Ich glaube ja, dass es kein "richtiges" Trösten gibt. Zumindest keinen universellen Ansatz, den man bei jedem gleichermaßen verfolgen kann. Es kommt einfach immer auf die Person an, die man trösten möchte und auf die Sache, weswegen man die Person trösten möchte. Manch einer wünscht sich, sich richtig ausheulen zu können und dass dann einfach jemand da ist, der einen hält. Ein anderer möchte ganz trocken über seine Sorgen reden. Wieder ein anderer ist eher in sich verschlossen und es reicht, wenn derjenige weiß, dass andere an einen denken. Gerade bei sehr schlimmen und ernsten Dingen, hilft es manchen, wenn man ihnen mit einem gewissen Humor kommt oder die Ursache verteufelt, sodass derjenige sich mal so richtig auskotzen kann. Denn auch Wut kann und darf ein guters Ventil sein, um mit einer Sache besser zurecht zu kommen. Am Ende kommt es aber immer darauf an, auf jeden individuell einzugehen, auch wenn das sicher häufig nicht leicht ist, das zunächst einmal herauszufinden.

„Neustrelitz“ (Pseudonym)

Einfach fragen, denn die Bedürfnisse eines jeden sind da ja ganz individuell... " Was kann ich dir Gutes tun...was brauchst du jetzt...ich bin da.."...manchmal reicht es einfach, man setzt sich auf den Boden dazu...es ist nicht immer von Nöten oder gut, jemanden , ist er am Boden, wieder auf die Beine zu ziehen...Da sein, wenn es gewünscht wir oder das Angebot dazu machen, den anderen sein lassen, ihn dort abholen oder bei ihm sein, wo er sich eben gerade befindet...und nicht, wo man denjenigen gerne wieder sehen möchte...

Meine bescheidene Meinung zu dem Thema...

„Lengerich“ (Pseudonym)

Es gibt ein paar Sätze/Verhaltensweisen, die machen mich beim trösten, besser getröstet werden, irgendwas zwischen traurig und wütend (ich hab mein eigenes Wort vergessen: traurigwütend?!).

Dazu gehören z.B.:

"Es wird alles wieder gut"

und auch:

"Wir schaffen das zusammen!"

oder auch:

"Alles Schlechte hat auch sein Gutes!"


Warum stört "es wird alles gut"? Das steht ja offen, das ist doch nicht klar, wie sollte mich eine pure Vermutung trösten? Außerdem fühle ich mich so nicht wahrgenommen, abgewiegelt = "wird schon wieder, jetzt nerv nicht".
Wenn es unbedingt sein muss, dann ein: "ICH bin zuversichtlich, dass es gut wird!"

Warum stört "wir schaffen das gemeinsam?" Ehrlich gesagt, nein, das tun wir nicht. Ich alleine schaffe das oder nicht. Selbstverständlich kann mich jemand unterstützen und das ist sicher auch hart, aber es ist kein "gemeinsames Durchstehen", wenn dann ein: "ich werde dir nach allen meinen Kräften und Möglichkeiten beistehen!"
Ich weiß, dass man sagen könnte, dass das nur ein bisschen anders formuliert ist, für mich persönlich macht es einen großen Unterschied.

Was stört an "In allem Schlechten steckt etwas Gutes"?
Also erstmal wage ich das wirklich sehr stark zu bezweifeln und zweitens, FALLS das dann da so ist, dann möchte ich das bitte selbst erkennen und formulieren. Meist ist es doch auch so, dass man die Gelassenheit einer Rückschau benötigt um das zu konstatieren.


Was alle drei gemeinsam haben, ist, dass es sich irgendwie nach drittem Schritt, nach in die Zukunft blicken und nicht nach trösten anhört, da fehlt mir etwas dazwischen. Immer mehr habe ich den Eindruck, dass, vielleicht aus Angst (?) etwas übersprungen, übergangen werden soll. Stirbt ein Angehöriger, dann kann man nach der Beerdigung natürlich bunte Kleider anziehen, das ändert aber nichts an der Trauer. Der Trauer muss man sich natürlich auch hingeben. In operative Fröhlichkeit zu verfallen, hilft da nicht, mir zumindest nicht. Was mir bei diesen Beispielsätzen ebenso fehlt und was ich beim trösten für elementar halte, das ist:

Ernst nehmen
Ernst nehmen
Ernst nehmen


Was ich z.B. wirklich sehr schlimm finde, das ist, wenn man Kinder in ihrem Schmerz nicht ernst nimmt. Z.B.: ein Kind weint und schluchzt, weil es seinen Lieblingsteddy verloren hat. "Trost": "ist doch nicht so schlimm, es ist doch nur ein Teddy!"
Bevor ich mich abmühe mit Erklärungen, glaubt irgendjemand, dass das hilfreich ist?
Bei Erwachsenen ist das auch nicht besser und alles relativieren, runterspielen (und dazu gehören die Beispielsätze) macht es eher schlimmer, ich fühle mich nicht ernst genommen und wenn ich mich nicht ernst genommen fühle, dann fühle ich mich allein, genau das Gegenteil, was man mit trösten erreichen möchte.