Realitätsverlust?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 178 Antworten

So der Dauertelefonierer war ich noch nie. Mit potentiellen Dates hatte ich auch schon tolle Telefongespräche aber forcieren tue ich Telefonate nicht. Für mich zählt der reale Eindruck.
Und da können ein paar informative und/oder interessante Flirtnachrichten oder Whatsapp-Botschaften durchaus ein entscheidender Schritt zu sein. Oder umgekehrt wenn nur Floskeln, Hinhalten, gelangweilte , unpersönliche Antworten oder tagelange Wartezeiten sich bei den Gesprächen einstellen ist das auch deutlich genug. Mein Handy ist aber nicht ständig an - permanent erreichbar zu sein gebe ich mir nicht.

„Attendorn“ (Pseudonym)

Ständig erreichbar ist nur das Personal ;)

Ein Emoticon oder Smiley per Whatsapp oder SMS oder Chat ist schön - keine Frage, sehe ich aber nur als Unterstützung. Wenn sich die gesamte Kommunikation auf (Kurz-)Nachrichten schreiben beschränkt, ist es für mich keine vollständige Kommunikation. Wenn ich mich kurz- oder mittelfristig auf eine Beziehung (Partner/Freundschaft/Bekanntschaft - wurscht) einlassen will, gehört für mich das "echte Leben" per Telephon oder Treffen einfach dazu.

Natürlich gibt uns die heutige Technik einen Standard, den auch ich nicht missen möchte - würde aber äußerst ungern am Main-Ufer sitzen und meine Jeans übers Waschbrett schrubben wollen. :) :)
Ich definiere den Technik-Untertan so, wenn ich ohne alles technisiert zu haben, gar nicht mehr kann. Ich möchte auch nicht mehr ins 18.te oder 19.te Jahrhundert zurück, aber einiges geht auch (noch) ohne.
Z. B. ein Auto ist super, aber ich brauche keines, in dem alles elektrisch ist. Ein Handy ist super, aber wenn ich mit einer Freundin beim Italiener sitze, mache ich es aus. Ein PC ist super, aber ich schreibe meine Notizen (in einer Besprechung) per Hand mit. Und... und... und...

Meine Blumen auf dem Balkon gehen auch noch ganz in echt ein... :) :)

„Worms“ (Pseudonym)

Wer sich rar macht, muß aber damit rechnen, dass er vom Gegenüber als jemand wahrgenommen wird, der sich für eine feine, besonders wichtige Herrschaft hält. Das macht ja auch nicht unbedingt sympathisch.

Unkompliziertheit, Offenheit und "Zugewandtheit" - erst dann macht das Miteinander richtig Spaß. Gleich über welches (technische) Medium.

„Neustadt am Rübenberge“ (Pseudonym)

Die Eingangspost kann ich persönlich Nachvollziehen und das man darüber Gefrustet sein kann ebenso.
Bin auch ein Handy vergesser bis vor 2 Jahren hatte ich auch noch so einen alten Knochen, SMS davon war ich auch kein Fan, das ist heute noch so! Telefongespräch ziehe ich immer vor, weil ich persönlich einen viel besseren Eindruck bekomme, in wie weit man zusammen komunizieren kann, wenn es dabei nicht zu einem dynamischen Fluss kommt bringt es einfach nichts !
Mein Rekord liegt übrigens bei 7.00 Stunden mit einem Völlig Fremden !

OT
Ich schaffe es auch, wenn ich gut drauf bin, Call Center Agenten ,in ein längeres Gespräch zu verwickeln ohne ,das sie das Erreicht haben was sie im Grunde wollten.

„Pfaffenhofen an der Ilm“ (Pseudonym)

Mich kotzt es dermassen an, dass hier fast jeder Beitrag zu einem Thread in diesem Forum durch bestimmte Leute kaputt gemacht wird!!!! Ständige Besserwisserei und Belehrungen. Habe diese Leute eigentlich kein Privatleben ?

„Duisburg“ (Pseudonym)

@Ashanti007: Das sehe ich genauso.

„Apolda“ (Pseudonym)

Generell finde ich es schwierig sich im 2-Dimensionalen Raum zu bewegen.. egal ob Chat oder WhatsApp. Kann mal machen.. sollte aber kein Dauerzustand werden. Es fehlt einfach zuviel.. gerade wenn es um zwischenmenschliches geht... schnell versteht man etwas falsch und nicht jeder hat die Gabe nachzufragen "hast du das wirklich so gemeint".
Wesentlich schlimmer.. ja .. sogar grauenhaft finde ich Sprachnachrichten.. aber das ist dann wohl ein anderes Thema.
Auch denke ich das vielen Menschen durch diese "neuen" Kommunikationswege und das Überangebot an Informationen (gerade in sozialen Medien) ein wichtiges Element verloren geht.. Empathie.
Aber ich glaube auch das ist noch mal ein separates Thema.

Meine 5ct.

„Puchheim“ (Pseudonym)

Ich habe WhatsApp, nutze es wenig, meist nur um Einkaufswünsche abzugleichen, oder um Termine zu bestätigen. Meine Tochter schickt mir jeden Morgen eine Nachricht, wenn sie am Bahnhof angekommen ist, um zur Schule zu fahren. Ansonsten ziehe ich das persönliche Gespräch vor. Gesten und Blicke verraten mehr als jeder Emoji. Kettenbriefe, Dicpics und Katzenvideos möchte ich nicht. Dafür liebe ich Postkarten. Ich schicke gerne einen Gruß per Karte, oder wenn ich mag, auch mal einen Brief.

„Pfaffenhofen an der Ilm“ (Pseudonym)

@Jemima Pratschel-Watschel
Einen handgeschrieben Brief, so was finde ich sehr schön. Ich bin noch ein Mensch der alten Werte. Whats App habe ich zwar, benutze es wenig oder an manchen Tagen gar nicht. Bin weder bei FB, Twitter oder was es sonst noch gibt. Diese Social Media Plattformen können vieles zerstören.
Ich verabrede mich lieber kurz per Telefon. Früher gab es auch keine Messenger. Ein kurzes Telefonat kann so vieles aussagen. Ein einziger Satz über Whats App kann immens falsch verstanden werden und vieles zerstören.

„Puchheim“ (Pseudonym)

@Ashanti: da geb ich Dir recht. Ein einziger Satz kann viel zerstören. Ist mir bei WA auch schon passiert. Vielleicht, weil ich das Medium WhatsApp falsch benutze. Denn eigentlich will ich so gar nicht kommunizieren.

„Pfaffenhofen an der Ilm“ (Pseudonym)

@Jemima Pratschel-Watschel
Dann mache es auch nicht so. Es zwingt dich keiner dazu. Es gibt andere Medien wie z.B die SMS damit sich Deine Tochter bei dir melden kann. Und du wirst nicht genervt von anderem ;-)

„Gladbeck“ (Pseudonym)

Mein Lieblingsthema. Die böse digitale Welt.
Ich glaube, dass viele Menschen schlicht und ergreifend nicht mit Social Media umgehen können. Das ist auch recht schwierig, weil sich diese Kommunikationswege recht schnell in recht kurzer Zeit entwickelt haben und immer weiter entwickeln. Da ein richtiges Maß zu finden, ist schwer. Das muss trainiert werden. Bei manchen klappt das von Anfang an super, bei anderen klappt es gar nicht und es gibt auch die, die sich dem von Anfang an verschließen.
Die Praxis, sich von Anfang an zu verschließen, kann sich das Gros junger Arbeitnehmer beispielsweise überhaupt nicht leisten. Ich habe länger im Öffentlichen Dienst gearbeitet und dort gibt es ältere Leute, die sich bis heute weigern, E-Mails zu verschicken oder zu lesen. Nein, das ist kein Scherz! Die kann man dann auch nicht an eine Information setzen, wo auch über Chat kommuniziert wird.

Ich kann wunderbar per WhatsApp und Co. kommunizieren. Ich kann auch prima ein Gespräch face-to-face führen oder am Telefon. Letztendlich glaube ich einfach, dass die TE Pech gehabt hat. Wenn man auf einer Wellenlänge ist, dann funktioniert das mit der Kommunikation. Ich sehe auch kein Problem darin, ehrlich zu sagen oder zu schreiben...du...ich bin nicht so fit im WhatsApp schreiben, lass uns lieber über [gewünschten Kommunikationsweg einfügen] quatschen. Ansonsten liegt es vielleicht am mangelnden Interesse.

„Worms“ (Pseudonym)

Eigentlich ist mir das Medium überhaupt nicht wichtig: Hauptsache man kommuniziert überhaupt.

Die modernen technischen Möglichkeiten können es halt "einfacher" machen miteinander in Kontakt zu bleiben. Ich habe schon erlebt, wie schwierig manchmal der Austausch ist, wenn das Gegenüber "diesen ganzen neumodischen Unsinn" inkl. Telefonate im Grunde ablehnt. Ein kurzes "Ich denk an dich", kann man auch aus dem Meeting schicken, wenn das rechtliche Leben gerade hektisch ist. Die Alternative wäre, das man über ein bis zwei Wochen kaum Kontakt hat, was für mich persönlich viel schlimmer ist.

Viele Fernbeziehungen werden doch durch diese Möglichkeiten erst lebbbar, weil man eben trotz Distanz am Leben des anderen teilnehmen kann.

Wenn man diese ganzen Hilfsmittel für sich arbeiten lässt und ein ähnliches Bedürfnis bei der Kommunikation hat, können sie einem sehr helfen.

Minty, ich gebe dir Recht.
Ich finde es gut, dass wir uns weiter entwickeln. Per LinkedIn ( ich persönlich betrachte das, als ein Vorgänger von Xing, FB usw.) könnte man schon 2003 die ehemalige Kollegen, Geschäftspartner überall auf der Welt schnell erreichen, sich austauschen und Informieren.
Dennoch muss ich zugeben, daß ich merkwürdig finde, wenn Menschen in Café oder Zug sich immer seltener sich miteinander unterhalten.
Es ist schön, dass diese Möglichkeit gibt, sonst würden wir uns hier nicht unterhalten können und ich hätte gar nicht Zeit gefunden so viele interessante Menschen in so kurze Zeit kennenzulernen.

Aber, es stimmt diese digitale Welt kann schon zu Realitätsverlust führen: manche verwechseln die virtuelle Freundschaft mit der echte Freundschaften.
Das reale Leben, reale Unterhaltung und reale Freundschaft ist wichtiger.

„Worms“ (Pseudonym)

Whatsapps können halt unser Bedürfnis nach menschlicher Nähe nie so ganz auffüllen.

Wenn unser Bedürfnis nach Nähe jeweils eine Skala von 0-100 wäre, deren Füllstand automatisch immer mit der Zeit sinkt, dann könnten Umarmungen sie bis max. 90% auffüllen und (qualitativ hochwertige) Instant Messenger Nachrichten sie viellicht bis maximal bis 50%. Aber WhatsApps können verhindern, dass das Ganze auf ein "kritisches Niveau" abrutscht. :)

Unpersönliche, desinteressierte Nachrichten können das Ganze natürlich auch ins negative Verschieben.... können "steife" Umarmungen aber auch.

Ist schon alles nicht so einfach mit der Kommunikation.

„Weinstadt“ (Pseudonym)

Ich sehe die (Mit)Formung der Kommunikation durch die "neuen Medien" gar nicht so pessimistisch.
Natürlich kann man sich auf inhaltsleere Minimalkommunikation per WhatsApp kaprizieren, Allerdings sollen auch schon handgeschriebene Briefe mit Textjuwelen wie "Liebe Hilde, wie geht es Dir ? Mir geht es gut." verschickt worden sein. ;)
Im Berufsleben wird Medienkompetenz, wie Minty schon ausgeführt hat, einfach erwartet.
Und im Privatleben lassen sich z.B. Messenger wie WA auch kreativ und individuell nutzen.
Ich habe mal ein Video gedreht, auf dem ein selbstgebackener Kuchen mit brennenden Kerzen drauf zu sehen war, dabei "Happy Birthday" gesungen, das Ganze um 0:00 Uhr per WA an einen Freund geschickt, der Geburtstag hatte, und ihn damit zum Kuchenessen eingeladen.
Man kann mit dem Smartphone selbstgesprochene Hörbücher aufnehmen und diese verschicken. Sowas ist z.B. eine schöne Überraschung für Kinder, wenn ein Elternteil etwa beruflich unterwegs ist und sie trotzdem eine Gute-Nacht-Geschichte mit Mamas/Papas Stimme anhören können.
Das sollte nicht den direkten Kontakt ersetzen, aber gerade in Zeiten hoher Mobilität kann man mithilfe moderner Kommunikationswege durchaus kleine Brücken schlagen.

„Alsdorf“ (Pseudonym)

Nochmal: es geht nicht um das Medium an sich! Da haben alle in meinen Augen durchaus ihre Berechtigung, dass richtige Maß muss jede/r für sich rausfinden. Es geht um Floskeln/stupide Kommunikation und das im gehäuften Maß. Dies ist ein Trend, eine Erfahrung die ich und viele Andere eben mache.

98% der Beiträge hier befassen sich nicht damit, sondern antworten eben mit bestenfalls auch mit "da haste eben Pech gehabt. Das üblich Aggressive möchte ich einfach überlesen.

„Worms“ (Pseudonym)

Glaube aber auch, das es genau das war: Du bist da an ein paar nicht wirklich interessierte, unverschämte Idioten geraten. Es gibt Männer mit denen kann mich toll - auch über digitale Hilfsmittel unterhalten und es gibt viele, die damit nicht zurecht kommen.

„Alsdorf“ (Pseudonym)

Hanna, darf ich Dich etwas sehr persönliches fragen: wann hattest Du Deine letzte beidseitig erfüllende Beziehung im realen Leben? Du kommst mir leider vor wie ein Gefühlsroboter, der ohne nach zu denken, die passsende Info von der Festplatte abspult.
Das ist keine Beleidigung, das steht mir nicht zu, aber es ist wahrlich ein Phänomen für mich, dieser Mangel an Reflektion und Akzeptieren.

„Gladbeck“ (Pseudonym)

Die stupide Kommunikation liegt doch an dem Menschen, der so kommuniziert. Da hast du wohl wirklich Pech gehabt - das ist nicht gehässig gemeint, wie du es anscheinend verstanden hast. Ich hab auch schon mit Menschen zu tun gehabt, die so kommuniziert haben. Da reagiere ich nicht mehr drauf. Nummer gelöscht und fertig.

„Alsdorf“ (Pseudonym)

Minty, ich verstehe es nicht gehässig, es ist nur eine Tatsache, die hier irgendwie nicht nachvollziehbar zu sein scheint. Wir drehen uns eigentlich hier im Kreis, lach.

Allen einen schönen Samstagabend!