Realitätsverlust?
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Ich mache irgendwie die Erfahrung, dass Kommunikation zwischen Mann und Frau fast nur noch per Chat oder WhatsApp möglich zu sein scheint.
Telefonierte man früher noch wenigstens die Nacht mal durch, kriegt man jetzt oft nur noch Floskel-Botschaften.
Bin ich zu anspruchsvoll? Zu altmodisch? Zu verpeilt? Aber mit keiner meiner Freundinnen führe ich Unterhaltungen in der Form.
Und nein, das ist keine Beschwerde über DEN Mann, gerade hier im Forum gibt's ja auch die Gernvielschreiber, anderseits hat man da ja auch den Eindruck, dass wirkliches Leben da so recht nicht mehr stattfindet. Gilt also die alte "Wahrheit": Männer und Frauen passen nicht zueinander?

Die Erfahrung mit Chat und WhatsApp kenne ich aber (leider) auch von Frauen.
Das ist Zeichen der Zeit.
Nein Du bist nicht zu anspruchsvoll.

Die Welt und die Zeiten haben sich verändert - alles eilt , das Hamsterrad dreht sich immer schneller und die Kommunikation wird aufgrund der neuen und schnellen Technik mit angepasst . Und wer nicht mithalten kann oder will , der verliert schnell den Anschluß . Oberflächlichkeiten nehmen zu . Der Mensch selbst wird immer weniger wahr genommen . Wenn er sich nicht genug anpasst , wird er eben ausgetauscht . Für "sich Zeit nehmen" , Ruhe , Besonnenheit , Muse , Entspannung , Gemütlichkeit ect. ist kein Platz mehr - oder nur sehr selten bzw. wenig . Es wird mit x Leuten gleichzeitig kommuniziert und dafür ist "WhatsApp" unverzichtbar . Ich habe bis heute kein Smartphone , weil es mich nervt , nur noch Leute in der Öffentlichkeit oder im Privatleben zu sehen , die sich nicht miteinander unterhalten , sondern nur auf dieses Teil starren . Wenn man heute mit einem normalen Buch in der S-Bahn sitzt oder nur blöd zum Fenster raussieht , ist man ja schon ein Exot !

Mich wundert es nicht , dass es immer mehr Bücher oder Berichte über
das Thema "Entschleunigung" gibt . Und ich glaube auch , dass Depressionen genau aus diesem Grund so zunehmen !!! Der Mensch ist überfordert mit so viel "input" .....

Ich zum Beispiel ziehe WhatsApp dem telefonieren vor denn ich hasse es zu telefonieren. Und am allerbesten ist sowieso das persönliche Treffen!

Ich glaube die Fähigkeit von Menschen mit digitaler Kommunikation umzugehen oder auch umgehen zu wollen, ist einfach sehr unterschiedlich.

Es gibt Menschen, für die läuft das so "nebenbei" und ist auch kein großer Stress und es gibt Menschen, die das wirklich "fordert", gerade die potentielle kontinuierliche "Berieselung" und das scheinbare "erreichbar sein müssen".

Mich persönlich "fordert" reale Kommunikation z.B. viel mehr, weil man ja auch noch auf Dinge wie Intonation, Mimimik, Sprechdynamik etc. achten muß und im Zweifelsfall noch viel direkter reagieren muß. Alles was asynchron läuft, finde ich fast entspannend.

Ich bezeichne das Senden von Icons und "lustigen" Massenvideos oder kitschigen Blumen-/Sonnenuntergangsbildern nicht als Kommunikation. Würde man den Menschen auffordern am anderen Tag in den Selbigen zu spazieren, ist ihm das zu aufwendig. Und genau das verstört mich. Denn Zeit um 4 Stunden zu chatten, ist da. Und nein, ich rede von keinem Einzelphänomen.

Komisch. Gut, das eine kann man quasi "nebenbei" machen, das andere nicht.
Aber im Zweifelsfall ging es ja bei dir um potentielle Dates. Was sagen denn die Gegenüber zum "Warum" dieser "flachen" Kommunikation?

Also ein Trend zu den Kurznachrichten habe ich auch schon bemerkt. Und Mütter, die ihren Kinderwagen einhändig über den Zebrastreifen schieben, weil die andere Hand das Mobiltelefon halten muss. :) Und worauf die Augen fixiert waren, kann sich jeder denken.

WhatsApp und andere Nachrichtendienste habe ich nicht. Wenn einer nur darüber kommunizieren kann, bitte schön ;)Ich telefoniere oder rede persönlich. Gerade bei einem Gespräch und der Mimik kommt soviel Nichtgesagtes rüber. Und das ist im persönlichen Bereich das Wichtigste. Nachrichtendienste nutze ich nur beruflich, da ich international kommuniziere.

Geht mir auch wie Hanna. Leider kann es dann auch passieren, wenn man nebenbei noch etwas anderes macht, dass dann mal Pausen im Gespräch entstehen. Besonders schlimm ist es, wenn das Tempo beim Schreiben sehr unterschiedlich ist. Wenn ich also für einen Text wie diesen ca. eine Minute brauche und mein Gegenüber 3-4 dann kommt eben kein flüssiges Gespräch zustande bzw. das Gegenüber ist nur am Warten. Ich denke oft hat man einfach das Problem bei schriftlicher Kommunikation, dass der eine langsamer liest/schreibt als der andere...

Whatsapp ist aber doch so praktisch!
Wie viele Menschen man mit wenig Aufwand, dank copy&Paste, mit Schmeicheleien warm halten kann. :D

Dazu etwas sagen, Hanna?
Überleg doch mal bitte, worüber ich schreibe ?!? Ein Icon wandelt sich nicht plötzlich zur schwungvollen Unterhaltung.

Nun, ich sehe es so: wer Zeit hat, zig Abende dauernd zu "schreiben" - hat wohl auch mal irgendwann ein Stündchen seiner kostbaren Zeit übrig. Das hab selbst ich, mit manchmal 60 Stunden Arbeitswochen.

Ahh.... das macht natürlich Sinn. Siehe Männerthread, nicht nur Frauen auch Männern halten sich offenbar gerne einen Harem. ;)

@ LilyofValley
Das Problem ist immer, ob dann beim Telefonieren noch ein gescheiter Gesprächsfluss entsteht.
Über was soll man denn eine Stunde reden? Da müsste man schon mehr Themen haben als das Wetter.
Ich finde immer, dass man dann den- oder diejenige schon sehr gut kennen muss um auch genügend Gesprächsstoff über Alltag oder ähnliches zu haben.
Noch schlimmer wird es, wenn dann Interessenlagen nicht deckungsgleich sind und die Themen, die den einen vielleicht brennend interessieren dem anderen erst einmal egal sind oder man sich zumindest nicht eine Stunde darüber unterhalten würde.
Das schlimmste für mich sind Telefonate, wo man sich 10 Sekunden lang anschweigt gefolgt von einem: "Hallo, bist du noch da?" :-D
Dann lieber Whatsapp schreiben und mit einander kommunizieren, wenn es auch etwas zu sagen gibt.
Da finde ich direkte Kommunikation oder besser noch gemeinsames ERLEBEN Face2Face immer noch am Besten.

Übrigens MACHT das überhaupt keinen Sinn, Sinn MACHT etwas nur auf Englisch. Entweder ist etwas sinnvoll oder es ergibt Sinn, es hat Sinn oder man sieht Sinn darin ... aber machen und Sinn gehören NICHT zusammen.

Wie war das bei SPON mal so schön zu lesen:
Es gibt Menschen, die finden die Phrase (Es macht Sinn) "schick" (...) Diese Menschen haben ihr Sprachgefühl vor vielen Jahren im Babyhort irgendeiner Shopping-Mall abgegeben und "voll im Endstress" vergessen, es hinterher wieder abzuholen.

Nun, ich finde es erwachsen, wenn kein Gespräch in Gang kommt - und das stellt man ja relativ schnell fest, dann sagt man sich das - wünscht sich Nettes und verabschiedet sich.
Worin sich dann weiterer Sinn einer Kommunikation ergibt, erschließt sich mir nicht.

Das kannst du ja mal dem Herrn Lessing ausrichten...
https://sprachlupe.wordpress.com/2012/05/02/ergibt-sinn-machen-keinen-sinn/

I speak übrigens all day Englisch normalerweise. Von daher kann das schon sein, dass sich mal der eine oder andere "Lehnbegriff" aus dem Englischen bei mir findet. ;) Aber I denke, das most of what ich babbele, trotzdem irgendwie makes sense. ;)

@Kaffee-Pause Es ist dir echt wichtig Recht zu behalten, oder? Koste es was es wolle, ob es Sinn macht oder nicht und wenn es keinen Sinn macht, dann findest du etwas, bei dem es dann doch wieder wenigstens halbwegs Sinn macht. DAS widerum ist eine eindeutige Paralle zum Cop. Jetzt brauchen wir nur noch jemanden, der dich persönlich kennt, um für dich zu bürgen, dass du auch wirklich nicht der Cop bist. ;)

Was für mich plötzlich Sinn 'macht': forever alone


Und damit meine ich nicht hanna

Es gehört in so fern zum Thema als diese Form von verkümmerter Sprache schon zur verküppelten Kommunikation mit Hilfe von Emojis und Co. gehört.
Übrigens ist Englisch meine Muttersprache und trotzdem schaffe ich es halbwegs richtig deutsch zu sprechen. Von deutschsprachigen Muttersprachlern würde ich mir das auch wünschen.


Irgendwelche billigen Verdächtigungen oder Herabsetzungen (crazyshine) bringen Euch vielleicht kurzfristige Befriedigung sind aber langfristig eher für Euch als für mich schädlich, weil sie über Euch viel mehr aussagen als über mich.

Ich denke, jeder deiner Beiträge sagt mehr als genug über dich aus. Da braucht es niemand anderen, der dich herabwürdigen müsste.

Also ich finde, dass man sich bei beginnender Sympathie durchaus auch über viele Kleinigkeiten unterhalten kann. Nur dadurch erfährt man auch mehr über den Menschen. Und damit ergibt sich dann schon genug zum telefonieren. Sicher ist der eine am Anfang etwas schüchterner under andere kommt schneller in Fahrt. Durch das Umschreiben und Beschreiben von Dingen regt man auch den Gedankengang an. Lieber einen längeren Text in größeren Abständen als seichtes Geplätscher in Abschnitten von je 15-20 Buchstaben.

Warum tust Du es dann crazyshine? Finde ich etwas widersprüchlich. Müsstest Du ja eigentlich nicht nötig haben, oder?

Hannaaaaaaa du bist heute echt die geilste. :-))))))

@ LilyofValley
Aber dafür muss ich nicht telefonieren, das merke ich auch bei schriftlicher Kommunikation recht schnell wie engagiert oder interessiert mein Gegenüber ist.

@ Lebensreisender
Ich finde kurze und schnelle Sprachwechsel in Whatsapp z.B. wesentlich besser damit eben nicht diese langen Sprachpausen entstehen und man seine Aufmerksamkeit wieder etwas anderem zuwendet, wenn der andere 10 Minuten tippt. Dann kann ich E-Mails schreiben und du hast das Prinzip von INSTANT Messaging nicht verstanden. :-D


Generell finde ich es spannend zu sehen, dass es gar nicht an mir liegt, wenn im Forum miese Stimmung herrscht. Ich bin überzeugt das liegt einfach nur an der Mischung der Menschen hier im allgemeinen.
Gewisse Dinge passen eben einfach nicht zusammen. :)

Sprache ist lebendig und verändert sich nunmal...und manchmal werden Wörter bzw Ausdrücke aus anderen Sprachen übernommen...so what?

Solange Menschen miteinander kommunizieren und sei es über Whatsapp und Co ist doch alles gut.

Die guten alten Zeiten haben irgendwie immer existiert und jede Generation schaut auf die nachfolgende und schüttelt den Kopf, wie schlimm es doch heutzutage ist...

@ Daughter of Anarchy
Ja aber beim Blick auf die "eigene" gute alte Zeit ist es eben immer an schlimmsten. :-D
Es gibt Menschen die haben einen Hang dazu sich an Dingen fest zu klammern einfach mit der Begründung: "Das haben wir schon immer so gemacht!"
Ist übrigens meine Lieblingsbegründung für falsches oder unsinniges Verhalten, denn je länger man etwas falsches tut, desto richtiger wird es mit diesem Spruch. :-D