20.03.2016
@Karlinchen85.....ja, das ist wohl ein Soziopath, wie er "im Buche steht",
z.B. in dem Buch "Der Soziopath von nebenan"....hochinteressant....
Ähnliches bzw. recht gleiches habe ich vor Jahren auch schon erlebt.....
Auch wenn man diesen Soziopathen schwarz auf weiß beweisen kann, dass das nicht stimmen kann, behaupten sie immer noch, dass es wahr ist....
Sie haben keine Empathie und manipulieren, so wie es ihnen gefällt oder sie die Welt sehen. Mit Logik kann da niemand etwas erklären.....
Man kann nur ganz schnell weit weg gehen von solch einem Menschen.
Eine psychische Krankheit ist es nicht.
Aber wenn ein Mensch keine Empathie besitzt, dann kann er sich auch nicht vorstellen, dass es Menschen mit Empathie gibt.....Daher das rücksichtslose, lügende, Andere quälende Leben, das sie führen....
google mal nach dem Buch, da gibt es ein paar Auszüge zu Lesen...
Damals war es noch relativ teuer, aber es lohnt sich, darin zu lesen. Auch für das weitere "schnelle Entdecken" eines Soziopathen.
Freue mich für dich, dass du da "gut rausgekommen" bist.....
z.B. in dem Buch "Der Soziopath von nebenan"....hochinteressant....
Ähnliches bzw. recht gleiches habe ich vor Jahren auch schon erlebt.....
Auch wenn man diesen Soziopathen schwarz auf weiß beweisen kann, dass das nicht stimmen kann, behaupten sie immer noch, dass es wahr ist....
Sie haben keine Empathie und manipulieren, so wie es ihnen gefällt oder sie die Welt sehen. Mit Logik kann da niemand etwas erklären.....
Man kann nur ganz schnell weit weg gehen von solch einem Menschen.
Eine psychische Krankheit ist es nicht.
Aber wenn ein Mensch keine Empathie besitzt, dann kann er sich auch nicht vorstellen, dass es Menschen mit Empathie gibt.....Daher das rücksichtslose, lügende, Andere quälende Leben, das sie führen....
google mal nach dem Buch, da gibt es ein paar Auszüge zu Lesen...
Damals war es noch relativ teuer, aber es lohnt sich, darin zu lesen. Auch für das weitere "schnelle Entdecken" eines Soziopathen.
Freue mich für dich, dass du da "gut rausgekommen" bist.....
Genau das ist der Punkt. Ich habe von Anfang an klar gemacht, dass ich auf solche Prestige-Status-Dinge keinerlei Wert lege. Ich arbeite im sozialen Bereich, ich brauche gewiss andere Dinge, um glücklich zu sein.
Schade, wie Du schon gesagt hast, dass man darin bestärkt wurde, misstrauisch zu sein. Völlig entgegen meiner Sichtweise Menschen gegenüber! Umso mehr sollte man sich davon eigentlich nicht beeinflussen lassen...
Schade, wie Du schon gesagt hast, dass man darin bestärkt wurde, misstrauisch zu sein. Völlig entgegen meiner Sichtweise Menschen gegenüber! Umso mehr sollte man sich davon eigentlich nicht beeinflussen lassen...
ja, aber nicht hier. Diese Sog. Nigeria-Connection, ging ja damals groß auch durch die Presse. Wobei man das eigentlich nicht vergleichen kann, weil die ja definitiv nur auf Geld aus sind. Aber es ist, wenn das Misstrauen erstmal geweckt ist, relativ leicht diese Cheater und Hochstapler zu enttarnen finde ich. Was zurückbleibt ist die Angst, jemandem nochmal zu vertrauen und vom Anfang des Kennenlernens an zuviel zu hinterfragen und zu zweifeln. Mein Haus, mein Boot, mein Auto? Werde ich nie verstehen, warum man sich darüber identifizieren muss......
Hallo ihr Lieben,
ich habe eine Geschichte erlebt, die ist so krass, dass ich sie gerne mit Euch teilen möchte und vielmehr noch... ich würde gerne Eure Einschätzung zu dem Thema wissen...
Oder vielleicht ist Euch etwas ähnliches schon mal passiert?
Nehmt euch ein bisschen zeit, es wird länger, aber ich freu mich, wenn ihr es zuende lest...
Im Sommer 2015 lernte ich ihn über rubensfan kennen, S., wir schrieben extrem viel (täglich, meist den ganze Tag lang) und vereinbarten auch bald das erste Treffen, in seiner Heimat am Bodensee. Er befand sich gerade auf Weltreise, seiner Aussage nach und wollte den Winter über am Bodensee bleiben. Das erste Date war herrlich unkompliziert und entspannt, eine Parkbank unter einem Baum, Blick auf den See, etwas zu essen und trinken und sehr gute Gespräche. Das zweite Date folgte in Kürze, ein toller Tag gemeinsam in Konstanz verbracht. Bereits zu dem Zeitpunkt passierten Dinge, die mich zweifeln ließen - aber hinterfragt man zu Beginn gleich wirklich alles?! Wo man einen Menschen noch nicht einmal richtig kennt? Nein, so lässt sich ja niemals Vertrauen aufbauen. Der junge Mann hatte also offensichtlich unter anderem ein umgebautes Wohnmobil auf einem LKW mit Dachterrasse, mehrere Autos, ein Haus 1. Reihe am See und ein Bötchen in Kroatien. Außerdem hatte er eine eigene Firma, die er aufgrund eines Gehirntumors verkauft hat und war nun als Fotograf selbstständig und bereiste die Welt. Warum nicht.
Das nächste Treffen fiel aus, aufgrund einer OP an der Galle, wir konnten uns zwei Wochen nicht sehen. Nach mehreren Treffen des Kennen Lernens und superschönen gemeinsamen Ausflügen kamen wir uns auch näher und verbrachten viel Zeit miteinander. Es gab für mich einige Unstimmigkeiten, er schaute gerne nach Pfandflaschen, kaufte nur das günstigste essen, es wurde hier und da gegeizt und das Thema wurde immer präsenter. Von den Reichen lernt man das Sparen, war das aber wirklich so?
Aber die Zeit mit ihm war toll, da möchte man solche Dinge auch einfach mal vergessen!
Im November machte er in der Türkei einen vierwöchigen Intensiv-Segelschein. Kontakt nur über whatsapp und Skype, kein einziges Foto hab ich aus der Türkei gesehen. Er kam aber braungebrannt wieder zurück, die Zweifel waren weg. Vorerst.
Ein Jobangebot in der Nähe folgte, als Krankheitsvertretung in seiner alten Hochschule. Dort wollte er auch seine Doktorarbeit fertig stellen. Mit FH Diplom Abschluss. Ahhhja. Aber okay.
Über Weihnachten ist er wieder in die Türkei, seine Mutter machte dort Urlaub. Diese erlitt dort einen Herzinfarkt, weshalb ein gemeinsames Silvester und der gemeinsame Urlaub ins Wasser fielen. Wieder nur tagtäglich stundenlang whatsapp und Skype, vier Wochen lang. Kein einziges Bild aus der Türkei, WLAN angeblich zu schwach. Aus Rücksicht hält man den Mund, Klugscheißer mag schließlich keiner.
Und natürlich aus Respekt der Mutter gegenüber. Und er war wirklich täglich stundenlang online, wir haben tagelang durchgeschrieben. Heute frage ich mich, warum er das getan hat.
Die nächsten Wochen bestand ich immer mehr drauf, ihn zuhause besuchen kommen zu dürfen, was vorher nie geklappt hatte, wusste ich doch unterm Strich eigentlich gar nichts von ihm. Doch, welch Zufall, es kam immer etwas dazwischen und es wurde immer abenteuerlicher: die mündliche Verteidigung der Doktorarbeit fand in Dresden statt, die Mutter hatte einen erneuten Herzinfarkt, die Mutti musste in die Klinik, danach in die Kur, die Mutti starb, die Mutti wurde seebestattet, Muttis Ferienwohnung an der Ostsee wurde entrümpelt oder das Boot musste von Kroatien nach Mallorca und Sardinien. Und wenn es davon nichts war, war es der Blinddarm. Oder der Rücken. Natürlich immer an Wochenenden, an denen ich vorbeikommen sollte. Und da er immer unterwegs war, konnte ich ja nicht zu ihm, in der Phase mit seiner Mutter wollte er mit der Trauer natürlich alleine zurechtkommen.
Ich schwankte ständig zwischen extremen Zufällen und gravierenden Zweifeln, muss aber auch dazusagen, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass man seine Mutter sterben lässt, um Geschichten zu erzählen.
Was also bleibt einem übrig, wenn die Zweifel einen nicht mehr loslassen? Man überprüft die Dinge, die überprüfbar sind:
der angeblich neue Job an der Hochschule – er ist dort weder als Dozent noch als Doktorand bekannt (wohl aber als ehemaliger Studierender, das stimmt also durchaus). Alles gelogen.
Seine angegebene Adresse in G., ich bin hingefahren, gibt es nicht. Die Hausnummer gibt es erst gar nicht (auf Google zwar schon, aber nicht vor Ort). Ihn damit zu konfrontieren, der nächste Weg: "ich habe in G. aufgehört, einen Namen hatte ich nie am Klingelschild". Auf so eine Nachricht antworte ich erst gar nicht. Für so blöd lass ich mich nicht verkaufen. Stunden später bemerke ich, wie ich auf sämtlichen Kanälen von ihm gesperrt wurde.
Ich recherchiere weiter, das kann doch nicht alles gewesen sein?! Ich orte seine IP Adresse anhand einer Mail, suche nach seiner Mutter, verfolge sein Auto Kennzeichen zurück (angeblich nicht sein Auto, ein alter Rover – führt mich aber auf die richtige Spur), schaue mir seine Bilder noch mal genau an - und wohin führen alle Wege? Zu einem kleineren Ort in Sachsen. Dort ist er geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen. Kein Geheimnis, die Spuren wurden nie verheimlicht. Aber der aktuelle Bezug bestand nie.
Im Internet gibt es unzählige Spuren, das schwierige ist aber, dass sich Wahrheit und Lüge immer zu vermischen scheinen. Manche Angaben stimmen, andere sind völlig aus der Luft gegriffen, es fehlt jeglicher Zusammenhang. Interessant aber doch, was sich mit ein bisschen Recherche alles herausfinden lässt...
Zurück bleiben viele offene Fragen, kam er für gemeinsame Treffen jedes Mal aus Sachsen angereist? Warum verheimlicht er das? Warum das Ganze?
Ein Leben, dargestellt in zwei Extremen:
Der reiche Mann, eine Wohnung in G., eine Wohnung am Bodensee (die laut Google ein Hotel ist), es gab auch noch weitere Immobilien in Frankfurt und München, ein Boot, mehrere Autos, eine eigene Firma, eine Doktorarbeit: - hohes Ansehen, viel Geld.
Dazu entgegengesetzt eine kleine Wohnung, ein klappriges Auto, preiswerte Kleidung, immer günstiges Essen, Pfandflaschen sammeln, keiner kennt ihn an der Hochschule – weder als Mitarbeiter noch als Doktorand – also ein „armer“ Mann, ggf. arbeitslos, ohne großes Ansehen, vielleicht abgestürzt, tief gefallen. Gab es den Gehirntumor wirklich?
Aber macht sich jemand so extrem viel besser, immer mit der Angst zu leben, irgendwann fliegt alles auf? Worin lag der Sinn des Ganzen?
Er wollte kein Geld, er war offensichtlich nicht auf der Suche nach einem schnellen sexuellen Abenteuer und zog sich eher zurück, je mehr ich zweifelte, desto mehr ließ er die Treffen ausfallen. Antworten auf meine Fragen gab es nie. Zuletzt haben wir uns sechs Wochen am Stück nicht mehr gesehen, aber weiterhin sehr intensiv geschrieben. Wozu das Ganze noch aufrecht erhalten?
Welches Doppelleben muss man führen, wenn man so ein riesen Konstrukt aufbaut? Was will man verheimlichen? Eine Familie? Kinder? Ein „einfaches“ Leben?
Gottseidank bin ich aus der Geschichte gut rausgekommen, durch meine relativ frühen Zweifel war der Fall nicht so groß, auch blieben die Gefühle auf der Strecke durch die langen Phasen, in denen wir uns nie gesehen haben. Und gegen Ende hab ich es nur noch aufrecht erhalten, weil ich Antworten wollte… Die ich natürlich nie bekommen habe und wohl auch in Zukunft nicht bekommen werde.
Ich hoffe einfach nur, auch wenn ich nicht an Übersinnliches oder ähnliches glaube, dass auch er irgendwann zu zweifeln beginnt… Mit seinem Leben, mit seinen Handlungen, mit seinen Lügen. Warum tut man anderen Menschen so etwas an? Das schlimmste ist für mich aber nicht, dass er mich belogen hat, sondern, dass er seine Familie mit in seine Lügen hineinzieht, allen voran seine Mutter. Ich wünsche mir für ihn dennoch nur das Beste und hoffe für ihn, dass die Grundlage seines Konstrukts eine psychische Erkrankung oder ähnliches ist und dass ihm geholfen werden kann. Und das keine anderen Mädchen auf ihn hereinfallen, die womöglich alles für bare Münze halten.
Habt ihr so etwas in die Richtung schon mal erlebt?
Liebe Grüße
ich habe eine Geschichte erlebt, die ist so krass, dass ich sie gerne mit Euch teilen möchte und vielmehr noch... ich würde gerne Eure Einschätzung zu dem Thema wissen...
Oder vielleicht ist Euch etwas ähnliches schon mal passiert?
Nehmt euch ein bisschen zeit, es wird länger, aber ich freu mich, wenn ihr es zuende lest...
Im Sommer 2015 lernte ich ihn über rubensfan kennen, S., wir schrieben extrem viel (täglich, meist den ganze Tag lang) und vereinbarten auch bald das erste Treffen, in seiner Heimat am Bodensee. Er befand sich gerade auf Weltreise, seiner Aussage nach und wollte den Winter über am Bodensee bleiben. Das erste Date war herrlich unkompliziert und entspannt, eine Parkbank unter einem Baum, Blick auf den See, etwas zu essen und trinken und sehr gute Gespräche. Das zweite Date folgte in Kürze, ein toller Tag gemeinsam in Konstanz verbracht. Bereits zu dem Zeitpunkt passierten Dinge, die mich zweifeln ließen - aber hinterfragt man zu Beginn gleich wirklich alles?! Wo man einen Menschen noch nicht einmal richtig kennt? Nein, so lässt sich ja niemals Vertrauen aufbauen. Der junge Mann hatte also offensichtlich unter anderem ein umgebautes Wohnmobil auf einem LKW mit Dachterrasse, mehrere Autos, ein Haus 1. Reihe am See und ein Bötchen in Kroatien. Außerdem hatte er eine eigene Firma, die er aufgrund eines Gehirntumors verkauft hat und war nun als Fotograf selbstständig und bereiste die Welt. Warum nicht.
Das nächste Treffen fiel aus, aufgrund einer OP an der Galle, wir konnten uns zwei Wochen nicht sehen. Nach mehreren Treffen des Kennen Lernens und superschönen gemeinsamen Ausflügen kamen wir uns auch näher und verbrachten viel Zeit miteinander. Es gab für mich einige Unstimmigkeiten, er schaute gerne nach Pfandflaschen, kaufte nur das günstigste essen, es wurde hier und da gegeizt und das Thema wurde immer präsenter. Von den Reichen lernt man das Sparen, war das aber wirklich so?
Aber die Zeit mit ihm war toll, da möchte man solche Dinge auch einfach mal vergessen!
Im November machte er in der Türkei einen vierwöchigen Intensiv-Segelschein. Kontakt nur über whatsapp und Skype, kein einziges Foto hab ich aus der Türkei gesehen. Er kam aber braungebrannt wieder zurück, die Zweifel waren weg. Vorerst.
Ein Jobangebot in der Nähe folgte, als Krankheitsvertretung in seiner alten Hochschule. Dort wollte er auch seine Doktorarbeit fertig stellen. Mit FH Diplom Abschluss. Ahhhja. Aber okay.
Über Weihnachten ist er wieder in die Türkei, seine Mutter machte dort Urlaub. Diese erlitt dort einen Herzinfarkt, weshalb ein gemeinsames Silvester und der gemeinsame Urlaub ins Wasser fielen. Wieder nur tagtäglich stundenlang whatsapp und Skype, vier Wochen lang. Kein einziges Bild aus der Türkei, WLAN angeblich zu schwach. Aus Rücksicht hält man den Mund, Klugscheißer mag schließlich keiner.
Und natürlich aus Respekt der Mutter gegenüber. Und er war wirklich täglich stundenlang online, wir haben tagelang durchgeschrieben. Heute frage ich mich, warum er das getan hat.
Die nächsten Wochen bestand ich immer mehr drauf, ihn zuhause besuchen kommen zu dürfen, was vorher nie geklappt hatte, wusste ich doch unterm Strich eigentlich gar nichts von ihm. Doch, welch Zufall, es kam immer etwas dazwischen und es wurde immer abenteuerlicher: die mündliche Verteidigung der Doktorarbeit fand in Dresden statt, die Mutter hatte einen erneuten Herzinfarkt, die Mutti musste in die Klinik, danach in die Kur, die Mutti starb, die Mutti wurde seebestattet, Muttis Ferienwohnung an der Ostsee wurde entrümpelt oder das Boot musste von Kroatien nach Mallorca und Sardinien. Und wenn es davon nichts war, war es der Blinddarm. Oder der Rücken. Natürlich immer an Wochenenden, an denen ich vorbeikommen sollte. Und da er immer unterwegs war, konnte ich ja nicht zu ihm, in der Phase mit seiner Mutter wollte er mit der Trauer natürlich alleine zurechtkommen.
Ich schwankte ständig zwischen extremen Zufällen und gravierenden Zweifeln, muss aber auch dazusagen, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass man seine Mutter sterben lässt, um Geschichten zu erzählen.
Was also bleibt einem übrig, wenn die Zweifel einen nicht mehr loslassen? Man überprüft die Dinge, die überprüfbar sind:
der angeblich neue Job an der Hochschule – er ist dort weder als Dozent noch als Doktorand bekannt (wohl aber als ehemaliger Studierender, das stimmt also durchaus). Alles gelogen.
Seine angegebene Adresse in G., ich bin hingefahren, gibt es nicht. Die Hausnummer gibt es erst gar nicht (auf Google zwar schon, aber nicht vor Ort). Ihn damit zu konfrontieren, der nächste Weg: "ich habe in G. aufgehört, einen Namen hatte ich nie am Klingelschild". Auf so eine Nachricht antworte ich erst gar nicht. Für so blöd lass ich mich nicht verkaufen. Stunden später bemerke ich, wie ich auf sämtlichen Kanälen von ihm gesperrt wurde.
Ich recherchiere weiter, das kann doch nicht alles gewesen sein?! Ich orte seine IP Adresse anhand einer Mail, suche nach seiner Mutter, verfolge sein Auto Kennzeichen zurück (angeblich nicht sein Auto, ein alter Rover – führt mich aber auf die richtige Spur), schaue mir seine Bilder noch mal genau an - und wohin führen alle Wege? Zu einem kleineren Ort in Sachsen. Dort ist er geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen. Kein Geheimnis, die Spuren wurden nie verheimlicht. Aber der aktuelle Bezug bestand nie.
Im Internet gibt es unzählige Spuren, das schwierige ist aber, dass sich Wahrheit und Lüge immer zu vermischen scheinen. Manche Angaben stimmen, andere sind völlig aus der Luft gegriffen, es fehlt jeglicher Zusammenhang. Interessant aber doch, was sich mit ein bisschen Recherche alles herausfinden lässt...
Zurück bleiben viele offene Fragen, kam er für gemeinsame Treffen jedes Mal aus Sachsen angereist? Warum verheimlicht er das? Warum das Ganze?
Ein Leben, dargestellt in zwei Extremen:
Der reiche Mann, eine Wohnung in G., eine Wohnung am Bodensee (die laut Google ein Hotel ist), es gab auch noch weitere Immobilien in Frankfurt und München, ein Boot, mehrere Autos, eine eigene Firma, eine Doktorarbeit: - hohes Ansehen, viel Geld.
Dazu entgegengesetzt eine kleine Wohnung, ein klappriges Auto, preiswerte Kleidung, immer günstiges Essen, Pfandflaschen sammeln, keiner kennt ihn an der Hochschule – weder als Mitarbeiter noch als Doktorand – also ein „armer“ Mann, ggf. arbeitslos, ohne großes Ansehen, vielleicht abgestürzt, tief gefallen. Gab es den Gehirntumor wirklich?
Aber macht sich jemand so extrem viel besser, immer mit der Angst zu leben, irgendwann fliegt alles auf? Worin lag der Sinn des Ganzen?
Er wollte kein Geld, er war offensichtlich nicht auf der Suche nach einem schnellen sexuellen Abenteuer und zog sich eher zurück, je mehr ich zweifelte, desto mehr ließ er die Treffen ausfallen. Antworten auf meine Fragen gab es nie. Zuletzt haben wir uns sechs Wochen am Stück nicht mehr gesehen, aber weiterhin sehr intensiv geschrieben. Wozu das Ganze noch aufrecht erhalten?
Welches Doppelleben muss man führen, wenn man so ein riesen Konstrukt aufbaut? Was will man verheimlichen? Eine Familie? Kinder? Ein „einfaches“ Leben?
Gottseidank bin ich aus der Geschichte gut rausgekommen, durch meine relativ frühen Zweifel war der Fall nicht so groß, auch blieben die Gefühle auf der Strecke durch die langen Phasen, in denen wir uns nie gesehen haben. Und gegen Ende hab ich es nur noch aufrecht erhalten, weil ich Antworten wollte… Die ich natürlich nie bekommen habe und wohl auch in Zukunft nicht bekommen werde.
Ich hoffe einfach nur, auch wenn ich nicht an Übersinnliches oder ähnliches glaube, dass auch er irgendwann zu zweifeln beginnt… Mit seinem Leben, mit seinen Handlungen, mit seinen Lügen. Warum tut man anderen Menschen so etwas an? Das schlimmste ist für mich aber nicht, dass er mich belogen hat, sondern, dass er seine Familie mit in seine Lügen hineinzieht, allen voran seine Mutter. Ich wünsche mir für ihn dennoch nur das Beste und hoffe für ihn, dass die Grundlage seines Konstrukts eine psychische Erkrankung oder ähnliches ist und dass ihm geholfen werden kann. Und das keine anderen Mädchen auf ihn hereinfallen, die womöglich alles für bare Münze halten.
Habt ihr so etwas in die Richtung schon mal erlebt?
Liebe Grüße