Polyamo(u)rie
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Rundum Leben

14.12.2018
Als ich die Überschrift des Threads las fiel mir ein, dass ich dieses Jahr auf Sky eine Doku mit 2 (oder vielleicht 3) Staffeln gesehen habe die "Polyamorie- Liebe zu Dritt"hieß.

Das war spannend und interessant, mal einen Einblick zu bekommen und nicht nur vom Hören-Sagen, aber im Endeffekt kam ich zur Erkenntnis, dass mir das definitiv zu stressig wäre, zu viel Organisation, das Damoklesschwert des Eifersuchtsdramas (kommt auch in der Doku vor) das über einem schwebt, Besitzansprüche, Polyamorie aber innerhalb dieser doch strenge Regeln bei der einen Gruppe.

Ein Hin und Her, manchmal habe ich nicht mehr durchgeblickt, Rudelb....n kam auch vor, alles aber mit ganz "netten" Worten verpackt und mit so (für mich) übertriebenem Getue (umarmen, wir lieben uns als Menschen, Küsschen hier und da, schön dass Du da bist, ich liebe Dich, Tüchle schwingen, tüdeldüü, in anderen Sphären schweben aber im Endeffekt liefs doch auf das Eine raus und ja, sie haben auch mal geredet oder was zusammen getrunken).

Einer, wenn ich mich recht erinnere, musste es seinen gestrengen Eltern beichten obwohl er längst erwachsen war usw. Sitzt da am Tisch beim Essen mit der Begleitung und schwitzt Blut und Wasser.

Mich hat das schon vom Hinsehen gestresst, das wollte ich jetzt nicht unbedingt in meinem Privatleben.

Dann amüsiere ich mich bei Bedarf lieber mit einem einzigen Kerl ohne Stress, Orga und vollem Bumsplaner und das so lange bis eben Einer oder im besten Fall Beide keine Lust mehr haben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2018
"Ich finde die Idee dahinter sehr schön, glaube aber dass die meisten Menschen einfach nicht dafür gemacht sind."

Geht mir ebenso. Mir stünde da einfach mein Ego im Weg. Obschon ich es wirklich bedenkenswert finde, ob es Liebe sein kann, wenn so ein Besitzdenken dahintersteht. Wenn es dem Partner auch mit einer weiteren Person gut geht, er diese liebt - müsste das für einen Liebenden dann nicht das Wichtigste sein? Dass die geliebte Person glücklich ist. So erleuchtet bin ich irgendwie nicht.

"Andererseits hat sich die Monogamie ja auch nicht unbedingt als Erfolgskonzept bewiesen."

Ebendrum.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2018
Und bevor jetzt meine Scherze missinterpretiert werden: Ich bin ganz gerne monogam, weil ich mir meine Partner immer so ausgesucht habe, das ich sie toll, interessant und sexy fand. Da ergab sich einfach der Bedarf ständiger Abwechslung nicht.

Ich kann mir vorstellen, wenn man in Beziehungskonstellationen ist, in denen man sagt: "Alles klappt AUSSER Sex, AUSSER Unterstützung, AUSSER Familie", das man dann irgendwelche Konstrukte eingeht, in dem man sich das, was einem fehlt holen kann, ohne alles aufgeben zu müssen - wenn beide das möchten.

Oder das es einfach Persönlichkeitstypen gibt, die sagen "Ich brauche WAHNSINNIG viel Aufmerksamkeit und Nähe, so viel, das kann mir gar nicht ein Mensch alleine geben".

Für solche Menschen könnte das passen.

Falls es jemanden interessiert: In dem verlinkten Video beschreibt ein ehemaliges, polyamoures Pärchen ihre Trennung, die der Mann eingeleitet hat, weil er eine feste Beziehung mit einer neuen Partnerin eingehen möchte. Ist ziemlicher Seelenstriptease.

https://www.youtube.com/watch?v=u8HKfYYsRfs&t=3091s
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2018
Ich kenne ein offen polyamor lebendes Pärchen aus dem Studium ... nun kann man natürlich als Aussenstehender nicht in die Beziehung reinschauen, aber es wirkt auf mich schon oft so, als würde er einfach alles anbaggern was nicht bei 10 auf dem Bäumen ist und als wäre sie ziemlich häufig mit dem gemeinsamen Kind alleine.
Das ist leider alles andere als ein "neues" Beziehungskonzept. Das gab es schon immer. Besonders glücklich wirken beide nicht auf mich.

Ich finde die Idee dahinter sehr schön, glaube aber dass die meisten Menschen einfach nicht dafür gemacht sind. Wenn man alleine sieht wie eifersüchtig Haustiere werden können, kommt man ins Grübeln darüber ob Eifersucht nicht auch ein naturgegebene und nicht nur eine anerzogene Seite hat.

Andererseits hat sich die Monogamie ja auch nicht unbedingt als Erfolgskonzept bewiesen. Von daher ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2018
Wirklich schwierig ist es ja diese 3 in einer Person zu finden. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2018
Naja, einen der Partner kann man ja für die Kinder abstellen, d.h. der ist für Geborgenheit und Familie zuständig, der zweite ist einfach der Prof aus dem Studium, der das persönliche Weiterkommen unterstützt, und der 3. ist der auf die Optik hin optimierte Mr. Sexy.

Ich erinnere da nur an:
https://www.youtube.com/watch?v=TS94D8gq8d4
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2018
"Ich finde nicht mal einen, woher dann mehrere?"

Das ist immer mein erster Gedanke! Ich finde das wirklich faszinierend. Und dann ist das auch immer eine logistische Meisterleistung. In der Sendung beispielsweise hat die Mama der 2 Kinder dann 3 Partner und fängt auch noch ein Vollzeitstudium an?! Da saß ich wirklich mit offenem Mund vorm Bildschirm. Mütter sind natürlich Organisationstalente. Ich wäre maßlos überfordert.
Ich finde nicht mal einen, woher dann mehrere?

Ne, im Ernst: warum nicht? Gibt soviele 'versteckte' Zweite, offen ist irgendwie ehrlicher
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2018
Ich stelle es mir sehr schwer vor das ohne Ängste und mit wirklicher Nähe zu gestalten. Eine Partnerschaft, in der man auf das Gegenüber wirklich eingeht, ist ja schon schwierig genug. :)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2018
Und noch eine Definition hinterher:

"[...]Wortwörtlich bedeutet Polyamorie die Liebe von mehreren oder vielen. Genau genommen ist Polyamorie aber ein Überbegriff für verschiedene Praxen, mit mehr als einem Menschen eine Liebesbeziehung zu führen. Entgegengesetzt zu einigen anderen Formen einer offenen Beziehung, liegt der Fokus der Polyamorie nicht auf Sex mit mehreren Personen, sondern setzt das Einverständnis (meist) beider Partner zu multiplen amourösen Beziehungen voraus. Seitensprünge und Affären sind somit nicht alleiniger oder wesentlicher, aber manchmal auch Bestandteil einer Poly-Beziehung.
Polybeziehungen folgen eher der Vorstellung, dass alle Beteiligten eine lang- oder zumindest längerfristige Beziehung miteinander führen, in der Liebesgefühle und Vertrauen eine essentielle Rolle spielen.
Die Polyamorie verwirft die Idee, dass die monogame Zweierbeziehung das einzig gute, richtige, mögliche oder erstrebenswerte Konzept für ein gelungenes Leben darstellt. [...]"


https://www.zu-zweit.de/polyamorie
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2018
Anlass dieses Threads ist eine Sendung, die ich gestern abend gesehen habe:

Menschen Hautnah - Mama, Papa und die Anderen

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/menschen-hautnah/video-mama-papa-und-die-anderen-100.html

Das hatte ich gestern bereits in "Ich schaue gerade..." gepostet und Pizzaprinzessin und ich hatten uns dort schon ein bisschen ausgetauscht. Wie der Titel der Sendung schon vermuten lässt, sind Kinder involviert.

Ich dachte mir, das Thema Polyamo(u)rie ist einen eigenen Thread wert. Vielleicht habt ihr ja Gedanken dazu - ob nun Kinder involviert sind oder nicht, gerne auch Polyamo(u)rie allgemein. Ich möchte das relativ offen lassen und keine Frage(n) in die Runde werfen. Es geht mir wirklich um Gedankenaustausch.

Hier erst einmal, was Pizzaprinzessin und ich bereits geschrieben haben:

Pizzaprinzessin: "Hab ich mir auch angesehen.
Interessant auf jeden Fall, nur ich persönlich würd's nicht so pralle finden, wenn Jemand anderes als ich an meinem Partner rumschnabuliert."

Minty: "Ich fand es schwierig wegen der Kinder. Die wussten ja auf jeden Fall genau Bescheid - das fand ich durchaus positiv. Die Zehnjährige kam mir schon sooo erwachsen vor. Aber letztendlich kennen die Eltern ihre Kinder am besten und wissen, was sie ihnen zumuten können. Mir schien, die beiden Elternteile gingen auch sehr offen, vorsichtig, aber klar mit der Beziehungskonstellation um."

Pizzaprinzessin: "Mir wäre der organisatorische Aufwand auch irgendwie zu stressig.
Als ich gesehen hab, das Rainer(?) in seinen Kalender einträgt, wann er sich mit wem trifft... 🙃
Aber wenn alle Beteiligten damit glücklich und zufrieden sind. Obwohl ich bei dem Vater der Mädchen diesbezüglich nicht ganz so den Eindruck hatte.
Zu den Kindern... Fand ich auch sehr schwierig. Als 10jährige bzw noch jünger sich mit so einem doch recht komplexen Thema auseinandersetzen zu müssen...wie gesagt, schwierig."