Philosophen, Religionen, Welterklärungskonzepte
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Schwieriges Thema - und trotzdem.

Gibt es Philosophen, Religionen oder Welterklärungskonzepte, von denen ihr sagt: "Ja genau, das denke ich auch, das glaube ich."?

Ich frage, weil ich zurzeit auf der Suche bin, aber nirgendwo Antworten finde, die mich zufriedenstellen. Allerdings kenne ich mich z.B. in den großen Weltreligionen oder bei den Philosophen leider nicht allzu gut aus. Von den modernen Philosophen kenne ich z.B. nur mal Precht (Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele?).

Meine eigenen Erklärungsversuche auf die großen Fragen der Menschheit - Woher?, Wohin?, Warum? etc. bringen mich auch nicht so recht weiter ...

Am besten gefällt mir noch "Ich weiß, dass ich nicht(s) weiß."

Über Gedankenanregungen würde ich mich sehr freuen!
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Ich habe schon lange aufgehört, im Aussen zu suchen.
Stattdessen habe ich gelernt, auf meine innere Weisheit zu hören.
Sie entspringt dem sogenannten "göttlichen Funken" in uns.
Er ist uns allen gegeben und hat viele verschiedene Namen.
Aber die Wirkungsweise ist immer gleich.
So habe ich zu mir selbst gefunden,kenne den Sinn meines Lebens.
Sie lässt mich auch spüren, welche Inspirationen und Einflüsse von außen gut für mich sind.
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....
oh ja, da gibt es einige und die helfen mir gut durchs Leben - einer davon Jesus Christus - der 1. Kommunist :-) nehmt es den Reichen, gebt es den Armen! :-)

Aber Virgina Woolf hat mir sehr durchs Leben geholfen: die Augen der anderen - unsere Gefängnisse, Ihre Gedanken - unsere Kerker!
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Ich finde auf jeden Fall, neben vielem anderen, die Goldene Regel sehr hilfreich für ein friedliches Zusammenleben:

"Was du nicht willst, das man dir tu, das füge auch keinem anderen zu!"
Nun, das "Welterklärungskonzept" dürfte die Evolution sein, von der wir seit dem Affen bis in weiter Zukunft Bestandteil waren und sind. Viele vergessen leider, dass der Mensch ohne Natur nicht bestehen kann, die Natur aber SEHR WOHL ohne uns! An Religionen glaube ich nicht, das sind "Erfindungen" der Menschheit, die im Zweifel für Kriege herhalten mussten/müssen.
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Nein, jemanden der genau das "glaubt", was ich denke, kenne ich nicht.

Finde es aber sehr wertig, sich mal mit dem Buddhismus und den alten griechischen Philosophen z.B. den Stoikern zu beschäftigen.

Antworten kann man sich letzendlich nur selbst geben bzw. lernen mit der Balance aus Glaube und Unwissen zu leben. Aber Religionen und Philosophen können einem bei den richtigen Fragen und dem Wechsel der Perspektive helfen.
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@Eliza Day
die Stoiker habe ich als Jugendliche total abgelehnt und gedacht, so gelassen möchte ich nie werden. Inzwischen bin ich großer Anhänger von Epiktet: Nicht die Dinge an sich sind es, die uns beunruhigen, sondern unsere Sichtweise darauf (hoffentlich einigermaßen richtig in Erinnerung).

@alle
irgendwie kann ich fast alles nachvollziehen :)
Mhm, da ich in meiner Sturm -u. Drangphase, damals nach'm Krieg (k.A. welcher genau), teilweise anfällig für bestimmte Welterklärungskonzepte, genauer: Menschheitsbeglückungskonzepte war, beschränkt sich meine gegenwärtige Philosophie mehr auf Skepsis ggü. jedweder Art von ganzheitlichen Erklärungssystemen, ob nun in den Bereichen Politik, Ökonomie, Kultur, Religion, Ernährung, Erziehung usw. Wobei ich mir zur Bewertung gern die konkreten Verbreitungsaktivitäten anschaue: wird aggressiv missioniert, mit Wahrheitsanspruch u. Ausschließlichkeitsregeln (u. etwaigen Sanktionen) o. werden transparente Angebote gemacht, evt. mit individuellen Freiräumen und Einbringungsmöglichkeiten? Ansonsten picke ich mir gern eklektisch das Beste aus philosophischen Anregungen heraus u. versuche im Zweifelsfall, dort ein guter Mensch zu sein, wo ich es es sein kann, ohne Held sein zu müssen, gemäß Brechts: 'Unglücklich das Land, das Helden nötig hat'.

Für philosophische Einsteiger würde ich 'Sophies Welt' empfehlen, ein leicht verständlicher Roman-Bestseller über die Geschichte der Philosophie, mit vielen Denkanstößen für Jung&Alt u. alle Lebenslagen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sofies_Welt
Das ist ein spannendes Thema, das mich "auf die Schnelle" zu diversen Büchern gebracht hat, die ich dringend mal wieder lesen muss. Danke dafür!

Im philosophischen Kern bin ich dem "panta rhei" der alten Griechen nahe. Für mich gibt es eine natürliche Wahrheit/Grundordnung, die unabhängig abläuft und einen ewigen Kreislauf bildet. Der Mensch ist ein kleiner Teil des Ganzen, der froh sein darf dabei zu sein.

Sinn hat das Leben des Einzelnen nur, wenn er sich ein Bewusstsein dafür schafft, was um ihn herum passiert. Da alles im Fluss ist (aus Werden und Vergehen) ist die menschliche Erkenntnis jedoch nie festgeschrieben und unterliegt ständiger Entwicklung. Religiöse Dogmen stehen für mich dazu konträr und dienen schlicht der Limitierung des individuellen Geistes.

Wissen, Gefühl und Erleben gilt nur im jeweiligen Moment. Um so wichtiger ist es damit achtsam umzugehen und so gut (unschädlich/hilfreich/liebevoll) wie möglich zu handeln.

Ein gutes Leben ist für mich ein weltoffenes und aufmerksames Dasein in Harmonie mit meiner Umgebung.
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Hast Du Lesetipps zu dem Thema, Zwölfe? Das was Du schreibst klingt spannend, ich tue mich aber gerade in dem Bereich echt schwer damit für mich geeignete Bücher zu finden.
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https://www.youtube.com/watch?v=QyTVksIdp2Q


"the shift" v. Dr. Wayne Dyer ein kleiner Film, keine hochwertige Produktion oder Machart, teilweise recht simpel oder kitschig, dennoch.....mit einer feinen, leisen, unaufdringlichen und inspirierenden Botschaft über s Leben, Glauben, innere Spiritualität...hat mich sehr berührt...nichts für mal geschwind zwischen durch schauen....
Meine Lebensphilosophie folgt dem kategorischen Imperativ Kants:

„Der kategorische Imperativ (im Folgenden kurz KI) lautet in seiner Grundform: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.““

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kategorischer_Imperativ

Es geht darum, die eigenen Gedanken und Handlungen stets auf diese Maxime hin zu überprüfen.

Ich sehe auch die nikomachische Ethik nach Aristoteles als eine gute Grundlage für meine Lebensweise an. Ich strebe nach dem Glück - für mich und für andere. Dabei soll letztendlich ein „gutes Leben“ herauskommen.
Quelle: unter anderem:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nikomachische_Ethik
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Ich glaube, fast jede Gesellschaft würde besser werden, wenn mehr Menschen den kategorischen Imperativ beherzigen würden. Finde, das ist eine der einfachsten, aber auch weisten Maximen, die man anwenden kann, um selbst etwas zu verändern. Ich habe aber auch schon intelligente Menschen getroffen, die ihn für völligen Blödsinn hielten. ;)
Hier sind ein paar Bücher, die Spaß machen (mir zumindest) und sich mit Aspekten der Philosophie befassen:

Brigitte und Thomas Görnitz, Von der Quantenphysik zum Bewusstsein

Jörg Starkmuth, Die Entstehung der Realität

Die Romane von Irvin D. Yalom

Blake Crouch, Dark Matter - der Zeitenläufer

Vielleicht spricht euch ja was davon an. 📖
Ich glaube an Jesus Christus. An Gott als Vater, Sohn und heiliger Geist und fühle mich durch ihn geliebt, geborgen, geschützt. Ich lebe mit ihm jeden Tag in persönlicher Beziehung mit ihm. Ich meine damit, ich unterhalte mich mit ihm in Gedanken, wie von Mensch zu Mensch. Nicht an einer Religion festgemacht... katholisch, evangelisch... ich habe so viel Wunder und Hilfe durch ihn erlebt... wer ihn kennen lernen will soll ihn einfach um Kontakt bitten...
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Vielen Dank für eure Anregungen und Buchtipps! Ich habe schon einiges Interessantes für mich gefunden.

Was ich auch gerne hätte, wäre ein "Gegenüber", mit dem ich sprechen kann. Das empfinde ich als einen großen Vorteil bei manchen Religionen. Leider ist mir das irgendwie nicht gegeben, finde ich sehr schade.

Mein eigenes Welterklärungskonzept ist ein Gestopsel aus vielen Gedanken, etwas wirr, immer aber mit dem starken Gefühl, einfach nichts zu wissen und nichts wirklich zu durchsschauen - sehr frustrierend!

Allein die Frage "Gibt es einen Sinn des Lebens?" ist für mich unbeantwortbar. Ich glaube eher "Nein, gibt es nicht". Eventuell das Phänomen "Leben" an sich. Mehr ist da wahrscheinlich nicht.
Leben als Gegensatz zum Tod. Die Chance, aber auch die Unausweichlichkeit Erfahrungen zu machen. Im Gegensatz dazu, das "Nicht-Leben", in dem man keine Erfahrungen macht (was auch nicht sicher ist).
Ihr seht - alles ziemlich wirr ...

Danke, dass ihr hier mitschreibt!

P.S. Ich habe mal eine Einführung von Anton Zeilinger in die Quantenphysik gelesen.
Das war einfach zu hoch für mich, spätestens bei Schrödingers Katze bin ich ausgestiegen. Ich habe nichts, aber auch nichts nachvollziehen können und hatte bei dem Versuch zu verstehen Kopfschmerzen bekommen. Was sind das für intelligente Köpfe, die so etwas denken können! Io, no ...
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Ich lese gerade ein Buch über Mathematik und finde, das hat auch viel von einem "Welterklärungskonzept". Mathe ist ja im Grund der Versuch Regeln zu definieren dafür, wie die Dinge sich verhalten. Alles auf eine logische Basis zu stellen. Aber die Mathematik, wie wir sie heute kennen, gab es ja nicht immer so, sondern sie hat sich über die Jahrhunderte entwickelt. Also ist die Entwicklung der Mathematik auch eng mit der Sinnsuche und der Suche nach Logik in der Natur verbunden.

Ich mag ja den Satz: "Es ist der Sinn des Lebens, dem Leben einen Sinn zu geben."

Worauf wärst du stolz, dass du es gemacht hättest, wenn du am Ende deines Lebens zurückblickst?
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Vor vielen Jahrzehnten war ich ebenso auf der Suche nach dem Sinn von allem irgendwie. Ich habe meine Antwort damals über viele Umwege in der Bibel gefunden. Allerdings haben Menschen mir das im laufe meines Lebens derart zerstört das ich heute mich völlig zurück gezogen habe mit allem was Glaube angeht. Wenn das Thema auftaucht irgendwo bin ich meistens am flüchten.

Wow ein Buch über Mathe lesen wäre so quasi eine der höchsten Strafen überhaupt :-D Respekt dafür Eliza Day
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Jeder hat halt andere Interessen und das ist auch gut so. So verschieden wie die Menschen sind, könnte man fast daran glauben, dass JEDER von uns einen eigenen Sinn und eine eigene Aufgabe in der Welt hat. Aber so ganz sicher bin ich mir da manchmal auch nicht. ;)

https://fisch-hinrichs.de/wp-content/uploads/2013/01/Stör.png

Was ich aber glaube, ist das wir die Wahl haben, wie unser Schicksal aussieht. Wir treffen im Laufe unseres Lebens viele, viele Entscheidungen und das beeinflußt zu einem wichtigen Prozentsatz, wie unser Leben aussieht. An so fatalistische Dinge, Kismet etc. glaube ich nicht.
Bezugnehmend auf den Eingangspost....ja gibt es, sogar zwei

Gary Yoroufsky https://en.m.wikipedia.org/wiki/Gary_Yourofsky

und

Gary Francione : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gary_L._Francione

Bis auf ganz wenig Einschränkungen kann ich deren Weltsicht folgen.

Beide sprechen Tieren Rechte, vor allem das Recht auf Selbstbestimmung zu.


Und mein Sinn des Lebens , aus vielerlei Diskussionen und eigenen Überlegungen zusammengefasst: Glücklich sein, ohne andere dafür zu verletzen und sich selbst nicht ganz so wichtig nehmen. Der übersteigerte Humanismus, mit dem egozentrischen Menschenbild als Nabel Aalen Denkens, das ist so gar nicht meins.
"Ich mag ja den Satz: "Es ist der Sinn des Lebens, dem Leben einen Sinn zu geben."
Worauf wärst du stolz, dass du es gemacht hättest, wenn du am Ende deines Lebens zurückblickst?"

Eliza, das ist ein schöner Gedanke.

@Princess
"Beide sprechen Tieren Rechte, vor allem das Recht auf Selbstbestimmung zu."

Die Menschen sind wahrscheinlich die einzigen auf diesem Planeten, die soetwas nicht als gegeben akzeptieren. Und sie sind die Einzigen, die sich wie die Axt im Wald benehmen.

Zu unserem Glück (?) gibt es keinen Zentralrat der Ameisen (oder der Tiere insgesamt), der beschließen könnte die Plage Mensch zu beseitigen. Sonst wären wir nämlich innerhalb weniger Tage erledigt. Da hilft dann auch die beste Philosophie nichts mehr.
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@Herbstlicht
Dass andere Leute sich anmaßen, deine Weltsicht, deinen Glauben zu zerstören, finde ich ne echte Frechheit.
Jeder hat das Recht, zu glauben, was für ihn stimmig ist. Man kann nicht alles richtig finden oder selbst glauben, aber Respekt verdient jeder. Und den Austausch darüber, wie sich Menschen die Welt erklären, finde ich mit am spannendsten. Auch wenn ich selbst eher mit Zweifeln glänze als mit Glauben oder Überzeugungen.

@Eliza Day
Mit Mathe habe ich es auch mal versucht, weil ich gelesen habe, dass mathematische Formeln das Universum erstaunlich gut abbilden können. Nach eineinhalb Seiten bin ich gescheitert :)))))
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Ich wäre sehr gerne intelligenter, aber mit ein bißchen Zähigkeit kann ich zum Glück sehr Vieles verstehen. Aber .... Gott, beneide ich die, die schlauer sind und deren Anteil der Welt, die sie verstehen können, noch viel großer ist. Wobei ich schon festgestellt habe, dass sehr intelligente Menschen oft auf andere Art und Weise überfordert sind z.B. mit den Eindrücken die sie wahrnehmen, dem Unverständnis der Welt um sie herum für sie selbst, der Akezeptanz von Dingen, die unlogisch sind, dem Einfügen in Regeln oder Zwänge, die manchmal schmerzvoll sind etc.. Vielleicht ist auch alles gut so, wie es ist. ;) Vielleicht ist es gut so und einfach motivierend, wenn Dinge eine Herausforderung bleiben, die man meistern kann, wenn man aber auch gleichsam früh gelernt hat, dass nicht alles leicht ist und das man auch scheitern kann.

Glaube, es ist wichtig "zu sich selbst zu finden". Sich selbst gut zu finden und zu mögen. Mit dem was man einfach ist. Das nicht in Frage zu stellen, zwar im Leben das Beste draus zu machen, aber einfach in sich zu ruhen. Zufrieden zu sein und dankbar für das Bewußtsein und das Erleben. Sich selbst wohlwollend und liebevoll zu betrachten und auf die Welt da draußen mit einem realistischen, aber auch einem optistischen Auge zu blicken. Es ist vieles nicht gut, aber es kann besser werden und ich kann ein Teil davon sein.

Ohmmmm.... :)