Pflegebedürftige Eltern

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 71 Antworten

„Schwerte“ (Pseudonym)

JA!!
VORSORGEVOLLMACHT!!
SEEHR WICHTIG!
Vordrucke gibt es bei den Krankenkassen, manchen Ärzten, im Netz usw

Übrigens auch für einen selbst...und/oder den/die Partner/in
War hier schon häufiger Thema und ist leider ganz vielen Menschen nicht geläufig.
In meinen Augen VIIEL wichtiger als eine Patientenverfügung.

Edit sagt:
Nein! Eine notarielle Beglaubigung ist nicht zwingend notwendig.
ICh konnte mit meiner Vollmacht ALLES entscheiden (inkl Verlegung, OP-Methoden, Aufenthaltsbestimmung und Kontozugang)
Ich betone dies, weil Viele diesen Schritt wegen der Kosten vermeiden :-((

„Heidelberg“ (Pseudonym)

Kann nur aus eigener Erfahrung sagen: wir hatten eine Patientenverfügung mit integrierter Vorsorge-Vollmacht. Mein Bruder war der gesetzliche Vertreter und hatte nirgendwo Schwierigkeiten. Für uns war die Pat- Verfügung von grossem Nutzen. Denn sonst wäre mein schwer Demenzkranker Vater viel mehr im Krankenhaus gewesen. So konnten wir sagen er bleibt zuhause und wurde durch seinen Hausarzt betreut. Bei jedem Krankenhaus-Aufenthalt wurde sofort gefragt was die Ärzte dürfen und als sie die Verfügung gesehen hatten haben sie sich dran gehalten. Das waren unsere Erfahrungen

„Schwerte“ (Pseudonym)

Ich glaube es ist wichtig das formal auseinanderzuhalten...
Die Vorsorgevollmacht regelt (u.a.) das Aufenthaltsbestimmungsrecht, Mollig_mit_herz.
Deshalb konnten Dein Bruder und ich darüber bestimmen WO unsere Betreuten versorgt werden.
Die Patientenverfügung (die übrigens in meinem Fall garnicht vorlag) regelt die Art und Weise der Behandlung bzgl medizinischer Verfahrensweisen etc und ist -soweit ich weiß- immernoch nicht juristisch bindend :-((
Die Vorsorgevollmacht hingegen schon.

Ich kann das nur laienhaft beschreiben :-((
Vielleicht lesen ja User mit, die das korrekter ausdrücken können

„Lengerich“ (Pseudonym)

Für die Bayern hier - es gibt eine Vorsorge Mappe mit allen Dokumenten zum Ausfüllen von der Bayrischen Landesregierung für ca. 5€, jede Buchhandlung weiß Bescheid und hat die normalerweise auch vorrätig.
Notar ist nicht notwendig - wichtig ist eine Generalvollmacht mit Bankvollmacht über den Tod hinaus und die Patientenverfügung. Damit erspart man den Angehörigen sehr, sehr viele Probleme!

„Schifferstadt“ (Pseudonym)

Optimistin, ich kann Dir das Buch Der alte König in seinem Exil von Arno Geiger empfehlen.
Das hat mir mal eine Freundin empfohlen deren Vater von Alzheimer betroffen ist.
Ist ein wirklich schönes, berührendes und positives Buch, könnte mir vorstellen, dass es Dir gut tut.

Klappentext:
Arno Geiger hat ein tief berührendes Buch über seinen Vater geschrieben, der trotz seiner Alzheimerkrankheit mit Vitalität, Witz und Klugheit beeindruckt. Die Krankheit löst langsam seine Erinnerung und seine Orientierung in der Gegenwart auf, lässt sein Leben abhandenkommen. Arno Geiger erzählt, wie er nochmals Freundschaft mit seinem Vater schließt und ihn viele Jahre begleitet. In nur scheinbar sinnlosen und oft so wunderbar poetischen Sätzen entdeckt er, dass es auch im Alter in der Person des Vaters noch alles gibt: Charme, Witz, Selbstbewusstsein und Würde. Arno Geigers Buch ist lebendig, oft komisch. In seiner tief berührenden Geschichte erzählt er von einem Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden.

„Lengerich“ (Pseudonym)

werde mir das Buch mal anschaun, auch wenn es vielleicht zurzeit ein wenig "too close to the bone" sein könnte. Ich habe nämlich das Gefühl, so ein Buch könnte ich bald selbst schreiben...
Manchmal tut es aber auch gut, etwas poetisch zu betrachten, deshalb, KP, danke für den Tipp.

„Schwerte“ (Pseudonym)

Joar...oder man lädt sich einfach Kaffee-Pauses Link runter....🙄

„Lengerich“ (Pseudonym)

@PeppermintPatty

hat sich der Thread schon gelohnt! :)

Falls noch jemand hier einen Elternteil pflegt:Habe gestern das "Elternpflegeforum" gefunden, dort gibt es viele Infos, man kann natürlich Berichte von Angehörigen lesen und sich austauschen - ich fand es in meiner derzeitigen Situation aber eher deprimierend als hilfreich. Meinem Vater geht es glücklicherweise körperlich wieder deutlich besser als den dort geschilderten Eltern.
Es macht mir eher Angst davor, was noch alles auf mich zukommen könnte :( . Da ich aber gerne mental auf Situationen vorbereitet bin, werde ich ab und zu mal drin lesen, um Ideen für mögliche Lösungen zu bekommen.

Den "Pflegegradrechner" im Internet hingegen fand ich sehr nützlich: Dort kann man online einen Fragebogen - ähnlich der Fragen des Medizinischen Dienstes - ausfüllen, ist somit vorbereitet und bekommt dann sofort den voraussichtlichen Pflegegrad mitgeteilt. Bei mir hats gestimmt und ich konnte so besser finanziell kalkulieren und war sehr gut auf die Prüfung des Medizinischen Dienst vorbereitet.

Außerdem sollte man sich ein Pflegeprotokoll ausdrucken und ausfüllen und dem Medizinischen Dienst geben. Das ist wirklich wichtig, sonst hat man sehr schnell einen niedrigeren Pflegegrad, sprich man bekommt weniger Geld und kann sich weniger Hilfe leisten.

In Bayern gibt es außerdem noch pro Jahr 1000 € Landespflegegeld, googeln und beantragen und bekommen :)


Falls noch jemand einen Tipp für mich hat, wie man sich die Pflege erleichtern kann - ich freue mich!

Heute muss ich wieder mal mit der Bürokratie des Amtsgerichts kämpfen :( und als Belohnung gibt es Essengehen mit Papa, weil ich heute mal zu faul zum Kochen bin ...

Allen einen schönen Tag!

„Lengerich“ (Pseudonym)

Danke Ben, können wir gebrauchen ...

Tipp Pflegebedürftige Eltern in dein Fall dein Vater - kann auch bis zu 28 Tage Kurzzeitpflege beantragen - Auch gut für dich damit du mal in Urlaub fahren kann oder mal nur entspannen kannst ( so was ist wichtig) Irgendwann macht dein Köper schlapp. Nur als Tipp . Ich arbeite selber in ein Altenheim im Demenzbereich und verstehe auch Angehörige die ihre Eltern/Tanten/ Onkeln usw. in ein Altenheim "abschieben", Die meisten wohnen nicht in der gleichen Stadt oder arbeiten auch noch. Oder haben keine Angehörigen mehr

„Lengerich“ (Pseudonym)

@Mondnebel
ich verstehe es total, wenn Pflegebedürftige in ein Altenheim gehen, das ist manchmal die viel bessere Lösung als die Pflege zuhause. Und meist ist es schlicht nicht möglich Angehörige zuhause zu pflegen, aus Platzmangel oder Zeitmangel. Ich habe das Glück, meinen Beruf auch online und per Telefon ausüben zu können.
Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege habe ich schon auch auf dem Schirm, beide sehr wichtig.

Viel Kraft für deine anstrengende Arbeit, Mondnebel! Ich habe großen Respekt davor.

Sorry @Mondnebel...wahrscheinlich hast du es nicht so gemeint....aber von einer Fachkraft zu lesen "Ich arbeite selber in ein Altenheim im Demenzbereich und verstehe auch Angehörige die ihre Eltern/Tanten/ Onkeln usw. in ein Altenheim "abschieben""....ist für mich persönlich nicht schön.

Genau das ist doch was mein Gewissen beschäftigt...schiebe ich meine Angehörigen ab, weil ich nicht fähig bin mich um Sie zu kümmern.

Ich bin sehr dankbar für jeden der in Altenpflege arbeitet. Ich respektieren deren Einsatz sehr, der oft über das "Normale" hinaus geht.

„Lengerich“ (Pseudonym)

@B-Engel
dieses schlechte Gewissen, wenn Eltern in ein Pflegeheim gehen ist schlimm. Man sollte sich immer klarmachen, dass es oft auch für die alten Leute die beste Lösung ist.
Wenn die Demenz meines Vaters fortschreitet und ich mit der Pflege zuhause überfordert bin und es schlicht und einfach zu gefährlich für beide Seiten ist, wird auch er in ein Pflegeheim gehen.
Ich halte das für verantwortungsvoller als schlechte Pflege zuhause.
Dann werde ich ihn besuchen und hoffen, dass er sich noch darüber freuen kann.

Die Wenigstens haben das Privileg Beruf und Pflege verbinden zu können und man muss einfach auch an die eigene Altersvorsorge denken. Den Beruf aufzugeben oder auf Teilzeit zu gehen, ist oft einfach keine Option. Hart, aber Realität.

Übrigens kein Mann, der sich hier beteiligt, dabei...wie ich es hasse, dss Frauen mal wieder die Arxxxkarte abkriegen als Option!
Warum immer wir? Warum muss mein Bruder nix erledigen für die Eltern? Der aaame Junge muss ja arbeiten - ich etwa nicht? Hab ich nicht auch noch Kinder, für die ich da bin? Braucht er auch nicht, er hat ja seine (Ex-)Frau, die das übernimmt...😱
Aber streiken geht nicht. Irgendwer muss ja da sein, wenn Papa krank und Muttern erschöpft und krank und - vorhandene - Pflegehilfe überfordert...und die dämlichen Pflegerinnen vom Krankenhaus eine Pflegeübergabe schreiben, dass sich einem die Haare sträuben, weil keine Sau auf das Krankheitsbild Rücksicht nimmt bzw. nicht informiert ist und total unprofessionell handelt. Mit diesem Schrieb lehnt uns JEDE Einrichtung ab.

Die guten Damen aus dem KH wollen sich anscheinend dafür rächen, dass der Vater kein braver, alter wehrloser Mann ist, der keine Kraft mehr hat, um sich bei harscher Behandlung zu wehren oder auf seinen letzten Rest Würde bedacht ist. Nein, sie wollen ihre Unprofessionalität und die Unfähigkeit auf die Patienten und die Angehörigen abwälzen. 😡

Ich weiß um den Pflegenotstand. Aber Empathie und Kompetenz sind für alle Pflegekräfte unabdingbar, sond sind es keine.

Jetzt hab ich auch mal meinen Frust von der Seele geschrieben, sorry.

„Lengerich“ (Pseudonym)

@Peppermint Patty
Ja, wäre ich ein Sohn, auch wenn Single wie ich zurzeit, hätten es die Nachbarn wohl für noch ungewöhnlicher gehalten, wenn ich zu ihm gezogen wäre. Das wird von einem Mann einfach nicht erwartet. Ich kenne aber einen Mann, der pflegt Mutter, Vater und eine Tante! Wie er das schafft, ist mir ein Rätsel.

Gibt es aus einem KH eine schriftliche Pflegeübergabe? Interessant, noch nie gesehen; ich habe immer nur einen Entlassungsschein und einen Arztbrief bekommen. Und mal eine Einschätzung in Bezug auf eine Reha, die ich aber beanstanden musste, weil der Arzt von einer Reha abgeraten hat, der Hausarzt, der medizinische Dienst und ich aber eine Reha für absolut notwendig erachtet haben. Ich musste dann lange mit der Versicherung meines Vaters verhandeln und Widerspruch gegen die Ablehnung der Reha einlegen, um eine Bewilligung zu bekommen.

Inzwischen habe ich gelernt, mit Ärzten, Versicherungsangestellten, Juristen, Richtern etc. Klartext zu sprechen und meine, bzw. die Interessen meines Vaters durchzusetzen. Aber ich dachte am Anfang immer, wie sollte das gehen, wenn ich nicht vor Ort wäre, nicht von zuhause aus arbeiten könnte oder einfach nicht so hartnäckig wäre.

Und auch die Frage, wer wird wohl mal meine Interessen so vertreten. Mit Sicherheit ist ein gesetzlicher Betreuer bei weitem nicht so engagiert.

Konntet ihr das Schreiben ändern?

Ich habe meine Mama 2 Jahre gepflegt. Vor kurzen ist sie mit 63 Jahren verstorben. Die 2 Jahre waren anstrengend, ich dachte manchmal ich kann nicht mehr. Doch wiederum waren die 2 Jahre das Wertvollste Geschenk was ich je hatte. Es wird nie ein besseres geben. Wenn ich meine Mama nur länger hätte begleiten dürfen, ich hätte es gemacht und würde es immer wieder tun.
<3Mama<3

„Lengerich“ (Pseudonym)

@such den Besitzer
genauso geht es mir auch; es ist sehr anstrengend, manchmal kommt man ans Limit seiner Kräfte und trotzdem bereue ich meine Entscheidung absolut nicht. hoffentlich lebt mein Vater noch ein paar glückliche Jahre. Manchmal denke ich daran, dass er irgendwann mal sterben wird, dann heule ich ...

„Potsdam“ (Pseudonym)

Hallo Optimistin,

ich habe lange überlegt ob ich hier öffentlich etwas schreiben möchte, da es doch ein sehr persönliches Thema ist.
Ja, ein sehr sensibles Thema- das doch mehr Menschen betrifft als man manchmal denkt, Danke dafür...

Schön auch, dass es nicht zerpflückt wird!

Bei mir/uns ist dieses Thema durch meinen Vater schon ein paar Jahre her, ich erinnere mich aber gut wieviel Kraft das alles gekostet hat. Nun wird meine Mutter zunehmend "wackeliger" und wir haben uns rechtzeitig zusammen gesetzt, und darüber gesprochen was möglich ist und was nicht.

Dein Thema hat mich doch über so manches noch einmal neu ins Nachdenken gebracht. Ich wünsche dir ganz viel Kraft weiterhin und dass Du auch Auszeiten für Dich nehmen kannst- vergiss Dich selber dabei nicht, alles Gute Euch auf Eurem Weg!!!!

@Optimistin, ich werde in den nächsten Tagen einen Termin im Krankenhaus machen, um diese Pflegeüberleitung mit irgendjemandem abzusprechen, der Ahnung hat. Bis jetzt hatte ich gedacht, dass wir mit den Ärzten gut klargekommen sind, aber anscheinend stimmt da die Kommunikation mit dem Pflegepersonal und uns auch nicht. Ich lasse mir da keinen Sand mehr in die Augen streuen, ich habe mir die Finanzierung des KH im Bericht des letzten Jahres angeschaut und weiß jetzt z. B., dass die Geriatrie so ziemlich der einzige Bereich ist, in dem ein Plus erwirtschaftet wird. Diese geriatrische Abteilung ist auch ein Alleinstellungsmerkmal im Landkreis, leider. ☹️
Und womit? Mit dem billigen Einsatz von Helferschülern, die am KH nämlich auch ausgebildet werden. Da läuft an einem ganz normalen Wochentag nur eine Altenpflegerin mit einer Schülerin rum, um die Station zu versorgen. Dass da die pünktliche Medikamentengabe - deren Zeitpunkt bei Gehirnerkrankungen sehr wichtig ist - untergeht, ist ggfs. verständlich, aber unter keinen Umständen hinnehmbar. Da liegen lauter multimorbide Hochaltrige rum, denen man einfach eine Windel anzieht, sich nicht weiter um sie kümmert, wenn sie zur Toilette müssen und das auch artikulieren können - und dann steht im Bericht "Stuhlinkontinenz"...ich fass es nicht. Und wenn sich der betroffene Patient dann zu Recht beschwert, wird er als aggressiv abgetan. Ich könnte in den Schreibtisch beißen grad. 😡
Das wird kein leichtes Gespräch im KH - aber nur für die Damen und Herren, die mit mir zu tun haben werden. Wahrscheinlich werden sie mir einen Psychiater empfehlen 😈 - deshalb werde ich auch nur in Begleitung meines Mannes als Zeuge hingehen.

„Lengerich“ (Pseudonym)

toi,toi,toi PeppermintPatty!
Das mit der Stuhlinkontinenez war anscheinend auch bei meinem Vater so; auf der geschlossenen Psychiatrie hat er - nach Aussage der Pfleger - nicht mehr gemerkt, wann er auf die Toillette musste. Dort waren allerdings die Pfleger wirklich toll, haben sich sehr um die Patienten bemüht, mit einer Engelsgeduld.

Zuhause, nach einer Woche "Toilettentraining" mit mir Laien, konnte meine Vater dann wieder selbst problemlos auf die Toilette gehen und so ist es - glücklicherweise - bis jetzt.

Durch seine Aphasie (Sprachverlust) konnte er mir natürlich nie sagen, ob es ihm gut oder schlecht geht. Auch ja/ nein Fragen konnte er nicht beantworten.

Ich wünsche dir viel Nerven für dein bevorstehendes Gespräch! Und lass dich nicht unterkriegen, meiner Erfahrung nach, bewirken Gespräche mit den Ärzten und den Pflegern doch sehr viel.
Die Alten jedoch, die keine engagierten Angehörigen haben, sterben laut Statistiken früher.

@Mata Hari

danke für die guten Wünsche!

Und ja, es ist ein sehr persönliches Thema, aber bis jetzt bereue ich es nicht, diesen Thread eröffnet zu haben.

Austausch tut gut, das Internet ist zwischendurch an den Tagen, wo ich zuhause bei meinem Vater bleiben muss, mein kleines Tor zur Welt. Und wenn ich durch die Weitergabe meiner Erfahrungen vielleicht noch jemandem helfen kann, hat sich der Thread gelohnt!

Danke an alle, die bis jetzt bei diesem sehr persönlichen Thema mitgeschrieben haben! Ist nicht selbstverständlich. Auch danke für die PNs! Mir tut der Austausch mit euch sehr gut ...

„Schwerte“ (Pseudonym)

Die Alten jedoch, die keine engagierten Angehörigen haben, sterben laut Statistiken früher.

Ich hoffe es ist nicht zuu offtopic...?
Ich denke dieser Satz gilt leider schon viel früher :-(
Wenn man in diesem Gesundheitssystem keinen engagierten "Bodyguard" hat, geht man sehr schnell unter.
Ich habe damals eine Menge Katastrophen abwenden können als ich Betreuerin einer Freundin mit Hirnblutung war.
Die Kämpfe mit Pflegepersonal, Ärzten und Verwaltung hängen mir auch nach 7Jahren noch in den Knochen. Ich träume oft davon.
Allerdings hat es tatsächlich meist geholfen, wenn ich bei allem Kampf die Probleme des Personals und deren Überforderung in meine Wünsche und Gespräche vorort mit einbezogen habe.
Ich hatte allerdings auch das große Glück, dass ich von befreundeten Pflegekräften gecoacht und auch mal zurückgepfiffen wurde, wenn meine laienhaften „Forderungen“ unrealistisch waren.

Ich glaube wir ALLE haben ein völlig verkitschtes und unrealistisches Bild von Klinikabläufen und Intensivstationen….geprägt durch all die Arzt-und Krankenhaus-Serien, vor denen selbst bei größtem Bemühen kein Entkommen ist.
Ich habe mittlerweile große Angst in diese Mühlen zu geraten, denn ich habe weder familiär noch im Freundeskreis Jemanden der mein „Bodyguard“ sein könnte :-((