Pflege im Alter, Vorsorge, Angehörige pflegen
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Rundum Leben

@Waage

Danke, das mache ich auch. Denn insbesondere am Anfang, da kam Opa mit nach einem 2 ten Herzinfarkt aus dem KH wieder heim, direkt in meine Obhut .. da habe ich es auch 1 Jahr lang, 7 Tage die Woche ich sag mal mit Fürsorge übertrieben und auch zu spüren bekommen das ich mit Opa Sachen ändern und umstrukturieren muss .. hat ein weiteres Jahr gedauert alles gut zu installieren ..
Ich kenne meine Grenzen.. und Opa auch 😅 .. Wir funktionieren gut als Team mit meiner Hündin , die eine ganz tolle Pflegeassistenz ohne Ausbilfung macht ..sie leistet Gesellschaft beim Essen .. kullert durchs Zimmer, kann bettelnde Augen machen und hat eine allzeit bereite Schlappzunge .
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.03.2023
@Agathe Power 🏳️‍🌈
Bitte setz Dich in einer ruhigen Minute damit auseinander, was Du im Fall der Fälle möchtest.
Ich war mir auch lange nicht klar, dennoch wollte ich auch nicht die Entscheidung an meine Familie/Angehörigen übertragen.
Du wirst eine für Dich gute Entscheidung finden.

@}Psyche{
Meinen größten Respekt an Dich. Aber bitte mache nicht den gleichen Fehler, den ich Anfangs gemacht habe. Vater schwer demenzkrank, 24/7 da sein. Erst gedacht ,wir schaffen das selbst. Dann wurde ich krank und konnte nicht bei ihm sein. Der Hausarzt hat dann für einen Pflegedienst gesorgt weil es über Grenzen ging. Bitte achte auf Dich.

Bei meiner Mutter mache ich die Pflegedienste noch selbst aber für die Hauswirtschaft ist jemand aktiv. Sollte der Punkt kommen, es nicht mehr zu schaffen , wird auch hier der Pflegedienst aktiv werden müssen oder evtl. doch noch Heim. Wir wünschen uns natürlich etwas anderes.
@ Agathe
Du solltest dir dringlichst darüber klar werden was du im Fall der Fälle möchtest ..

Als Mutter einer Tochter die seit dem 7 Lebensjahr keine eigene Nierenfunktion mehr hat und bereits etwa 40 Operationen hatte. Kann ich dir sagen das Jeder Tag .. jede Stunde , sogar jede Minute oder Sekunde deines Lebens .. alles verändern und gravierende Folgen haben können.
Und wenn du dann aufgrund eigener Unklarheit darauf angewiesen bist das eine nahestehene Person oder auch Angehöriger für dich eine oder mehrere Entscheidungen treffen musst .. dann kann man dir nur wünschen das es annähernd in deinem Sinne ist.

Als Tochter, habe ich bereits meinen Vater versorgt und gepflegt bis es für mich nicht mehr möglich war und ihn ins Pflegeheim umziehen lassen musste. Für ihn traf ich bereits 2 x Entscheidungen in der Hoffnung sie seien in seinem Sinne. Beim ersten Mal völlig unvorbereitet. Beim 2 ten mal, weil er einfach versäumt hat die Patientenverfügung auch auszufüllen.. er befand sich noch im Zwiegespräch als Kölner Dreigestirn mit Himmel und Erde .. und da tanzte er schon wieder auf der Klinge ..

Als Enkelin, pflege, betreue und versorge ich meinen 87 jährigen Opa seit 3 Jahren.
Mit allem Drum und dran .. jeglichen Aspekten da er bettlägerig ist Diabetes hat und Herzkrank und auch senil ist.
Auch für ihn habe ich schon Entscheidungen über Leben und Tod getroffen und habe eine Vollmacht .
Er lehnt eine Patientenverfügung ab und kann auch nicht mehr uneingeschränkt selber darüber entscheiden.

Ich werde meinen Opa pflegen bis er seine Flügel erhält, solange es für mich auch machbar ist. Denn ich habe keinen Pflegedienst an meiner Seite, das möchte mein Opa nicht, es macht ihn nur unruhig, regt ihn auf und ist für mich Bereicherung ,wenn er nicht mehr schläft, isst oder trinkt und nur Panikschübe bekommt, oder aggressiv wird.

Auf Hilfe innerhalb der Familie muss ich leider auch verzichten. Nur wenn es gar nicht mehr anders geht, lasse ich mir auch mal von meiner Tochter helfen. Aber sie könnte Opa z.b keine Schutzhose wechseln .. oder ihn umlagern.

Aber ist mein Opa und auch wenn mein eigenes Leben hinten ansteht und sich sehr an Opa's Bedürfnisse anpassen musste, bleibt er bis zum Point of no Return in seinem zu Hause und in meiner Obhut .
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.03.2023
Ich werde sehr wahrscheinlich nicht in die Situation kommen Angehörige zu pflegen, aber für mich selbst siehts da eher düster aus :-(
Sollte ich einmal nicht mehr für mich sorgen können wird ein Mehrbettzimmer in einem einfachen Heim (auf Basis von Grundsicherung/Bürgergeld) wohl unumgänglich sein.
Das macht mir schon Kopfzerbrechen, da ich Hilflosigkeit und die damit verbundene Abhängigkeit durchaus schon erlebt habe und nur sehr schwer darauf klar kam.
Eine Vorsorgevollmacht gibt es schon sehr lange und ich habe bereits erlebt wie extrem wirksam sie sein kann als ich für eine andere Person (die mich bevollmächtigte) viel erreichen konnte.
Um die Patientenverfügung drücke ich mich seit Jahren, da ich mir nicht darüber klar werde wieviel medizinische Hilfe ich im Fall der Fälle wollen würde :-(

Ein wirklich schwieriges Thema...
Auch ich wünsche Dir Kraft für Deinen Weg, aber auch den Mut zur Selbstfürsorge wenn es an Deine Grenzen geht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.03.2023
Danke @Seaangel, es müssen nicht alle Fragen beantwortet werden.
Das mit den 100000 € wusste ich nicht. Gut zu wissen .
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht habe ich auch.
puuuh Waage...das sind jetzt viele Fragen auf einmal. Ich versuche mal zu antworten.

- Nein, ich habe keine Eltern gepflegt. Meine Mama ist so früh verstorben, dass ich keinerlei Erinnerung an sie habe...glaube mir, lieber hätte ich sie gepflegt. Mein Vater ist mit über 80 Jahren mit seiner (naja es gibt keine vernünftige Bezeichnung für diese Person) unbekannt verzogen. Sein gesamtes Vermögen ist in dunkle Kanäle verschwunden.

- Ja ich habe eine Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, das finde ich sehr wichtig.

- Natürlich möchte ich nicht auf fremde Hilfe angewiesen sein...ob ich es verhindern kann, habe ich vermutlich nicht in der Hand.

- Ich vermute mal, dass ein Heimaufenthalt bei Bedarf möglich sein wird, sein muss. Seit letztem Jahr gibt es ja eine neue Regelung, ein "Kind" darf 100.000 € Jahreseinkommen haben, ohne für Eltern bezahlen zu müssen. Über diese Grenze kommt meine Tochter nicht, deshalb denke ich, es wird gehen.

- Dass dir das Angst macht, glaube ich gerne. Denke aber auch, dass es nicht verwerflich ist, sich Hilfe zu holen. Es macht keinen Sinn, die eigene Gesundheit zu riskieren.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für diese Aufgabe, die du übernommen hast.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.03.2023
Wir kommen ja alle früher oder später in das Alter, wo es mehr und mehr Einschränkungen geben wird und vieles vielleicht anders wird.
Wie steht Ihr dazu?
Habt Ihr schon Eltern gepflegt?
Habt Ihr Vorsorge in Form von Patientenverfügung , Vorsorgevollmachten getroffen ?
Möchtet Ihr auf fremde Hilfe angewiesen sein?
Würdet Ihr ins Heim gehen, wenn es kostenmäßig machbar ist?

Persönlich habe ich meinen Vater bis zum Tod gepflegt. Jetzt bin ich pflegende Angehörige meiner Mutter.
Wir haben meinen Eltern versprochen, sie nicht ins Heim zu geben. Ist ja auch eine Kostenfrage. Nur wie lange schafft man es ?
Die Zukunft macht mir etwas Angst.

Würde mich über einen sachlichen Ausstausch freuen. Natürlich müssen nicht alle Punkte beachtet werden. Nur als Hilfestellung. 😏