Persönlichkeitsentwicklung
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Rundum Leben

Na hör mal, Optimistin! Es geht manchmal ganz fix mich zu überzeugen, insbesondere dann, wenn das Hirn vorher einfach kein Beispiel parat hatte...

Prinzipiell finde ich es mega interessant wie wer in konkreter Form Einfluss auf seine charakterliche Entwicklung erfolgreich nehmen konnte:
Es ist ja nicht so, als würde ich mir nicht 3 bis 5 andere Eigenschaften dazu wünschen bzw. es könnte nicht schaden, wenn da gewisse Sachen deutlich ausgeprägter wären.
Ich bin nur ' fast' perfekt 😉
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
@hmm
ups, so schnell überzeugt? :))

und vor allem: ich habe nicht das Gefühl, dass du damit ein Problem hast!
Das Bewegungsthema teilen wir, in jedem Fall 😉
Das andere Beispiel aber finde ich gut, ist einleuchtend..
Damit fällt mir dann vielleicht doch was ein, das positiv Erstrebenswert vermutlich über einen längeren Zeitraum gleichbleibend ist ..
Danke
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
Hahaha, das geht mir nur in Hinblick auf die Anstrengungen in Richtung mehr Bewegung so.

Meine anderen Anstrengungen in Richtung Persönlichkeitsentwicklung waren allesamt wirklich positiv, zogen sich allerdings über Jahre, ja Jahrzehnte, wären vielleicht auch einfach mit dem Alter gekommen - aber nein! Einige wirklich nicht.

Mein Lieblingsbeispiel: Ich habe früher durch meine unbedachte Art wirklich Leute total verletzt und vor den Kopf gestoßen. Ich habe immer erst geplappert und dann gedacht. Das habe ich mir total abgewöhnt und es passiert mir so gut wie nie mehr - und das schon seit gut 20 Jahren nicht mehr.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
32 16 8
Puh! Das beruhigt mich jetzt schon, denn ich lese hier seit ein paar Tagen mit und denke immer: jede aktive Veränderung durch die klassischen Lebensberater (Buchform, Mythologie, Religion) haben bei mir in der Relation Anstrengung vs. Outcome irgendwie mehr Ungleichgewicht erzeugt, als wenn ich es hätte 'laufen' lassen
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
@Hmmm
schon oft!

Noch vor einem Jahr wollte ich mich mehr zurücknehmen, um nicht immer aufzufallen.

Heute denke ich mir, Optimistin - go for it! Zeig wieder deien echte Persönlichkeit, bleib bei deiner Extrovertiertheit und lass dir bloß nicht von irgendjemandem den Mund verbieten - so schnell kann sich das um 180 Grad drehen :)
Sehen alle das Wort Persönlichkeitsentwicklung ausschließlich als positive Weiter- Entwicklung?

Entwicklung an sich ist doch ein Automatissmus, der durch Erfahrungen begründet, sowieso stattfindet. Davon kann sich doch erstmal niemand freimachen.
Ob nun die Entwicklung positiv oder negativ ist, kann man darüber hinaus beurteilen.
Aber ging es Euch nie so, dass etwas, dass ihr früher noch als positiv gewertetes Charaktermerkmal identifiziert habt und damals unbedingt erreichen wolltet, heute viel weniger 'wert' ist bzw. oft sogar völlig irrelevant, einfach weil der eigene Maßstab sich ändert?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
wichtig finde ich aber tatsächlich, was Paul immer schreibt - Man muss sich erstmal selbst kennen. Leider hat man ja immer den berühmt berüchtigten "blinden Fleck", den man selbst einfach nicht sehen kann. Oder vielleicht erstmal ein ganz guter Schutz und dann liegt es an einem selbst diesen blinden Fleck zu verkleinern.

Wer war übrigens dieser berühmte Philosoph, der gesagt hat "Erkenne dich selbst" ?
-Geh googeln ...
google sagt : Heraklit - und es war eine Inschrift im Apollotempel - aha ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
Bei mir ist Auslöser zur Weiterentwicklung meist eine Art Leidensdruck: Irgendetwas in meinem Leben gefällt mir nicht (mehr) und daraus ensteht der Wunsch nach Veränderung.

Dieses nicht mehr gefallen, was bis dahin vielleicht o.k. war, ist vielleicht tatsächlich die erste unbewusste Veränderung - und die nächsten Schritte sind dann bewusst, wie ihr geschrieben habt.

Den Choleriker finde ich ein interessantes Beispiel, kenne mich aber leider zu wenig damit aus.

Spontan würde ich sagen, dass es für ihn selbst wahrscheinlich ein großer Gewinn und kein Verlust seiner Persönlichkeit wäre, wenn er seine Wutanfälle abbauen könnte. Ich habe keine Ahnung, ob Choleriker unter ihren Wutanfällenleiden oder sie genießen ...

Das Beispiel mit deiner Freundin fällt für mich nicht unter Persönlichkeitsentwicklung sondern ist Traumaaufarbeitung und damit nochmal ne ganz andere Hausnummer. Keinem Menschen darf man Vorwürfe machen, wenn er traumatisiert ist; er verdient Respekt und Mitgefühl und wenn es einem möglich ist Hilfe.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
Die erste unbewusste ungsteuerte Veränderung ist ja bereits, das der Wunsch/ das Bedürfniss nach Veränderung aufkam^^
Die weitere bewusste absichtliche Veränderung die ist dann bewusst.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
"Paul N.Geprüfter Benutzer Heute, 17:13
Tatsächlich könnte man ja nichteinmal wenn man es wollte vermeiden sich weiter zu entwickeln."


Genau das glaube ich, Paul. Man entwickelt sich, so oder so.

Aber ich stelle in Frage ob das jemals bewusst geschieht. Vielleicht ist zu dem Zeitpunkt an dem man sich entschließt sich zu verändern, die eigentliche Änderung schon passiert, man glaubt nur man hätte sie bewusst herbeigeführt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
"Stagnation empfinde ich über kurz oder lang als sehr langweilig."

Das ist höchstwahrscheinlich so. Allerdings plädiere ich ja gar nicht für Stagnation. Ich plädiere dafür sich nicht (fast) zwanghaft durch bewusste Prozesse zu optimieren, seine Persönlichkeit zu entwickeln oder dies tun zu wollen.
Besser: eigentlich plädiere ich für überhaupt nichts (Menschen wie ich schreiben ja keine Ratgeber). Ich stelle in Frage ob es möglich und/oder wünschenswert ist, sich (seine Persönlichkeit) bewusst zu optimieren.

"Kannst du deine Überlegung " Sind nicht die Veränderungen, die uns gar nicht so gut gefallen, dadurch entstanden, weil wir "nicht richtig" gewesen sind." nochmal mit einem Beispiel verdeutlichen"

Naja. Kein allzu gutes, sonst wäre es dann irgendwie doch recht persönlich. Aber ganz zu Beginn sprach ich mal von einem Choleriker, der sich ändern muss um gesellschaftsfähig zu sein. Das ist wohl tatsächlich so, aber für den Choleriker selbst bringt es mit Sicherheit Schwierigkeiten und ein Stück Verlust der Persönlichkeit mit sich. Auch wenn das ganz sicher nötig ist. Nur, wenn man nun aus dem Birnenkuchen die Birnen rausnimmt, darf man sich danach natürlich auch nicht wundern, dass der Kuchen ja gar nicht mehr so saftig ist und auch nicht mehr so groß. Da nun einfach einen Liter Wasser reinzuschütten, wird nicht helfen, macht die Sache vielleicht oder sicher schlimmer.


"Gerade dann halte ich es für sehr nützlich, wenn dann dieses kind als Erwachsener sich dessen bewusst wird und es die Möglichkeit hat, durch Reflektion und Bewusstheit, diese für ihn schädlichen Strategien und Mechanismen zu verändern."

Na, bei diesem Beispiel ging es eher darum aufzuzeigen, dass wir vielleicht/sicher nicht so selbstverantwortlich für unseren Erfolg/Misserfolg sind, wie wir das gerne hätten, insbesondere dann, wenn wir erfolgreich sind.
Unabhängig davon finde ich aber auch den Anspruch an Menschen, denen Unrecht widerfahren ist, dieses aufzuarbeiten hoch. Zu hoch. Meine Freundin hat eine Vielzahl von Therapien gemacht. Sie konnte und kann das nicht aufarbeiten und im Grunde haben es die Therapien schlimmer gemacht, weil sie das Gefühl des "Nicht einmal das kann ich!" hinterlassen haben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
Tatsächlich könnte man ja nichteinmal wenn man es wollte vermeiden sich weiter zu entwickeln.

Wenn man nicht weis wer und was man ist oder war,
wie soll man es denn dann wahrnehmen.

Ein Teil stagniert, Meinungen, Lebensweisen zB. andere entwickeln sich wie Bildung, soziales Umfeld und das eigene Sozialverhalten.
Eine Weile später verhält es sich dann möglicherweise genau andersherum.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
Sich bewusst verändern zu wollen sehe ich nicht als die Wurzel allen Übels.

Kannst du deine Überlegung " Sind nicht die Veränderungen, die uns gar nicht so gut gefallen, dadurch entstanden, weil wir "nicht richtig" gewesen sind." nochmal mit einem Beispiel verdeutlichen, ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe.

Sprichst du von Akzeptanz als Kind durch die Eltern und das Umfeld? Also, dass die dem Kind das Gefühl geben, "nicht richtig" zu sein und deshalb das Kind psychische Strategien entwickelt, die schädlich sind.
Gerade dann halte ich es für sehr nützlich, wenn dann dieses kind als Erwachsener sich dessen bewusst wird und es die Möglichkeit hat, durch Reflektion und Bewusstheit, diese für ihn schädlichen Strategien und Mechanismen zu verändern.

Ich bin ein absoluter Fan davon, sich weiterentwickeln zu wollen.

Ob es wirklich gelingt, da bin ich mir nicht so sicher; inwieweit man es selbst steuern kann, bin ich mir auch nicht sicher. Aber mein Ziel ist es schon, mich ins Positive weiterzuentwickeln, manchmal langsamer, manchmal bewusster, zwischendurch bin ich völlig mit mir zufrieden und ich genieße einfach nur mein Leben, aber nach einer gewissen Zeit kommt dann immer mal wieder der Drang - du könntest dich aber schon mal wieder etwas weiterentwickeln.

Stagnation empfinde ich über kurz oder lang als sehr langweilig.
Menschen sind in ihren Bedürfnissen aber sehr unterschiedlich, für andere kann das, was ich als Stagnation empfinde, vielleicht ein total erfülltes, glückliches Leben sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
Da fallen mir übrigens die Worte eines Kabarettisten (keine Ahnung mehr wer) wieder ein. Der sagte (sinngemäß!): wir wissen ja gar nicht ob Erfolgstipps wirklich Erfolgstipps oder nur die zufällige Aneinandereihung von biographischen Anekdoten sind, weil: Erfolglose schreiben keine Ratgeber! Oder wann haben sie zuletzt zum beliebten und bekannten "In zehn Schritten zum Misserfolg - mit übersichtlicher Unterpunkttabelle" gegriffen? "Misserfolg jetzt für jeden möglich - Chaka!" auch denkbar. Nein, das werden sie nicht finden und deshalb kann man ja gar nicht abgleichen ob z.B. genau die beschriebenen Wege zum Erfolg ganz genauso zum Misserfolg führen können.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
"... so mehr handlungsspielraum hatte und bessere Entscheidungen getroffen habe. ..."

Wir wissen halt nie ob Entscheidungen gut/besser/schlecht/schlechter waren/wären, weil wir ja nur eine Zeit-Raum-Linie leben. Also, du weißt ja nie ob deine Alternativentscheidung besser oder schlechter gewesen wäre, weil du sie nie lebst und leben wirst. Du kannst nur entscheiden ob du mit dem Ergebnis, das du aktuell mit der Entscheidung in Zusammenhang bringst zufrieden oder unzufrieden bist.

Wobei ich übrigens die eigene Persönlichkeit bewusst im gewünschten Sinne verändern, noch für etwas anderes erachte, als "Können wir unser Leben tatsächlich selbst in die eigene Hand nehmen und die Richtung beeinflussen."
Das halte ich zwar für genauso überlegenswert wie die Frage nach der Persönlichkeitsentwicklung, ist aber dennoch noch mal ein eigenes Thema.

"Vieles im Leben ist, glaube ich, einfach auch nur Glück."

Oder Zufall, Bestimmung, Vorsehung, ... Je nachdem was man annehmen möchte.
Wissen tun wir dies letztlich nicht. Ich halte nur die Annahme, dass zumindest potentiell möglich ist, dass ein Teil/ein Großteil/Alles nicht nur auf eigene Anstrengungen, sondern zumindest auch auf Einflüsse ausserhalb zurückzuführen sein könnte schlicht für gütiger, für versöhnlicher, für einen größeren Personenkreis einschließend, als ein rigoros: "Mach halt was aus dir! Lass dich nicht so gehen!" und was man da eben so sagen könnte, manches ja auch recht boshaftes. Aufgrund des Threads über Astrid Lindgrens Vision zur gewaltfreien Erziehung denke ich gerade permanent an zwei Freundinnen von mir (bzw. eine davon ehemalig). Beide haben in ihrer Kindheit schlimme Misshandlungen und Missbrauch erlebt. Eine davon hat so eigentlich mehr geschlafen oder sich sonstwie in der Schule zurückgezogen und mit Ach und Krach einen miesen Hauptschulabschluss geschafft (heute putzt sie hauptsächlich die Kotze von betrunkenen Jugendlichen in Clubs auf), die andere hatte so viel Angst, sie konnte gar nicht (konstant) zur Schule gehen und irgendwann mal ging sie gar nicht mehr, sie hat keinen Schulanschluß, damit kommt man in Deutschland gar nicht wirklich weit. Aufgrund ihrer überragenden, wirklich extrem überragenden Intelligenz hat sie heute zwar ein Einkommen mit dem sie auskommt, ich bin jedoch ziemlich fest davon überzeugt, dass sie ohne ihre Vergangenheit eine Spitzenverdienerin wäre. Vielleicht auch eine berühmte Autorin, sie schreibt so unfassbar, unfassbar gut und bewegend, nur leider hält sie sich gleichzeitig für so unfassbar, unfassbar unwichtig und unbedeutend, dass sie kein Buch veröffentlichen würde, sie möchte lieber unsichtbar und noch lieber tot sein.

Konkret zur Persönlichkeitsentwicklung frage ich mich im übrigen ob das nicht nur vielleicht nicht so gut möglich ist bewusst an sich herumzufeilen, sondern ob es vielleicht sogar die Wurzel des Übels ist. Sind nicht die Veränderungen, die uns gar nicht so gut gefallen so entstanden, weil wir "nicht richtig" gewesen sind. Zumindest vermeintlich. Ist vielleicht der Weg weiter an sich herumzuzerren gar nicht der richtige Weg?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
@das kleine Glück

das ist die große Frage! Können wir unser Leben tatsächlich selbst in die eigene Hand nehmen und die Richtung beeinflussen.
Ich bin mir nicht so ganz hundertprozentig sicher ..., obwohl ich in meinem Leben schon erfahren habe, dass ich für mich neue Einstellungen erworben habe, so mehr handlungsspielraum hatte und bessere Entscheidungen getroffen habe.
Ich frage mich aber immer, ob die Möglichkeit, neue Einstellungen zu finden, nicht schon angelegt sein muss - also einfach Glück ist.

Vieles im Leben ist, glaube ich, einfach auch nur Glück. Die Möglichkeit zur Reflektion (Zeit, Gesundheit, geistige Kapazitäten, finanzielle Möglichkeiten, Bildung als förderliche Voraussetzungen dafür) ist vielleicht einfach nur Glück.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
"Britta" kenne ich übrigens nicht! Auch so ein Strahlemädchen? :)"

Nee, n'schwedisches Pferdemädel. 😀

"Andererseits finde ich es gut, eine Veränderung "bewusst" zu entscheiden, weil mir dadurch eben die Möglichkeit mein Leben selbst in die Hand zu nehmen gegeben ist und ich die Richtung beeinflusse."

Jaha. Gut schon. Natürlich. Die Frage ist können wir das wirklich und wenn ja, in dem Ausmaß, in dem wir uns das denken, wahlweise einbilden?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
@das kleine Glück
"warum muss das (Veränderung - Anmerkung von TE)gleich immer so ein bewusster Prozess sein?"

ich glaube, dass Veränderung und Weiterentwicklung einerseits sowieso einfach durch Lebensumstände passiert, oft ohne willentliche Entscheidung, einfach durch Zwang von außen als Anpassung an Gegebenheiten.

Andererseits finde ich es gut, eine Veränderung "bewusst" zu entscheiden, weil mir dadurch eben die Möglichkeit mein Leben selbst in die Hand zu nehmen gegeben ist und ich die Richtung beeinflusse. Und - meiner Erfahrung nach - bin ich immer sehr viel zufriedener, wenn ich mich selbst für etwas bewusst entschieden habe, als wenn ich in eine veränderte Situation geworfen werde.

Bewusstheit durch Reflektion, Selbsterkenntnis sind für mich sehr hohe Werte und machen mich sehr zufrieden.
Unbewusstes Handeln kann manchmal in alten, hinderlichen Mustern gefangen sein und mich an einem erfüllten, zufriedenem, freien, von mir selbst bestimmten Leben hindern.

Selbstverantwortung, also Verantwortung für das eigene Handeln und Tun zu übernehmen, funktioniert, meiner Meinung nach, nur durch Bewusstheit.

Lach, lese gerade mein eigenes Plädoyer für Bewusstheit nochmal - hätte Pfarrerin werden sollen, ah ne - die habens ja mit "glauben" - nicht so mein Ding, aber predigen kann ich schon mal ganz gut :)

"Britta" kenne ich übrigens nicht! Auch so ein Strahlemädchen? :)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
"Pudelin des Todes Heute, 02:41
Die Idee sich mit "bewundernswerten Menschen" zu umgeben ist ja nett, aber ich wüßte realistischerweise gar nicht so recht, warum diese bewunderswerten Menschen etwas mit mir zu tun haben wollen sollten. ;)"


😂😂😂
Ja. Danke. Das dachte ich auch schon.


"Ich weiß nicht, ob es unbedingt wichtig ist "sich selbst zu akzeptieren", bevor man etwas verändern kann oder will, oder ob nicht ein Hauch "Unzufriedenheit mit sich selbst" nicht auch bei der Veränderung hilft."

Das hatte Optimistin auch nicht gesagt, Optimistin sagte:

"Mir ist bis heute nicht klargeworden, warum es manchen Menschen so gar nicht gelingt, einigermaßen zufrieden mit sich zu sein.
Paradoxerweise halte ich das auch für eine sehr gute Basis für Weiterentwicklung, weil man erst auf dieser relativ sicheren Basis die ersten Schritte in Richtung Veränderung gehen kann."


Ein Hauch Unzufriedenheit ist schon etwas völlig anderes als ein Leben ohne einen Hauch von Selbstzufriedenheit zu führen. Das erste mag hilfreich sein, das zweite lähmt sicherlich mehr als es hilft.



"Ich empfinde Menschen immer nur in Teilaspekten bewundernswert, sobald man Menschen näher kennenlernt, sind sie halt einfach nur Menschen und haben natürlich auch Schwächen. "

Mir geht das ähnlich, Optimistin, vielleicht hat die Tatsache, dass das für einige klappt und für mich nicht so, damit zu tun, dass in dem Moment, in dem ich ganz blöde Teilaspekte in einer Person sehe, ich irgendwie schon nicht mehr so eine Lichtgestalt erkenne ... mir fällt das irgendwie recht schwer richtige Lichtgestalten zu finden, ich glaube, ich finde aber Menschen auch grundsätzlich nicht so umwerfend klasse.

Die Elke kannte ich übrigens gar nicht, was mich sehr verwundert. Kennst Du "Britta", Optimistin? 😀



Über eine Sache denke ich seit Themenbeginn nach, das war eine Bemerkung meines Vaters (der für mich früher schon ein Vorbild war, von dem ich definitiv viel Gutes mitbekommen habe), da sprachen wir über meinen Onkel, der zuvor viel durchdiskutierte in grober Richtung Persönlichkeitsentwicklung. Mein Vater meinte dann irgendwann mal zu mir: "Ja man kann ja dieses und jenes machen oder verändern, aber warum muss das immer gleich so ein bewusster Prozess sein?"
Seither denke ich an den Satz immer mal wieder, wenn ich gerade mal wieder über mich grüble oder mitbekomme, dass andere dies tun. Ich glaube, dass alles, was wir uns so einbilden, wie wir uns gut aus eigener Kraft entwickelt haben, vielleicht doch genauso sehr Einfluß von aussen und Zufall war, wie auch die Veränderungen im Negativen (hier wären wir übrigens natürlich sehr viel schneller bereit zu akzeptieren, dass dies durch äussere Einflüsse geschah und unabwendbar war 😉 warum das bei den positiven Veränderungen nicht ebenso gewesen sein soll, erschließt sich mir nicht 😀).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
@Pudelin
die Idee sich mit bewundernswerten Menschen zu umgeben finde ich auch "nett", aber halt auch nicht so sehr realistisch. Ich empfinde Menschen immer nur in Teilaspekten bewundernswert, sobald man Menschen näher kennenlernt, sind sie halt einfach nur Menschen und haben natürlich auch Schwächen.

Deshalb empfand ich Pauls Aussage gestern, er findet inspirierende Figuren oft in Büchern auch als gute Anregung noch mal meinen Vorbildern aus Büchern nachzuspüren - hat Spaß gemacht.
Fiktion bietet manchmal "Helden" und "Heldinnen", die verdichtet nur positive Charaktermerkmale aufweisen und in ihrer Strahlkraft inspirierend wirken.

bei dem Persönlichkeitsentwicklungsbuch mit dem inneren Schweinehund hatte ich auch ein Aha-Erlebnis; das hat mir viel Mut zu einer sehr wichtigen Entscheidung gegeben.

Das mit der Fitnessroutine ist eines meiner schwierigsten Vorhaben; hat das auch was mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun? Selbstdisziplin, Selbstmotivation, Antrieb?
U Tube Videos nehme ich leider nie so ganz ernst, deshalb wirken sie bei mir nicht so gut. Nette Unterhaltung, ja - aber meinen Schweinehund konnte ich damit leider noch nie überwinden.

Hast du ein paar gute Videos als Tipp für ne Fitnessroutine?
Ich brauche bei Bewegung immer auch Genuss, früher hätte ich geschrieben "Spaß", inzwischen habe ich gemerkt, ich brauche echten Genuss dabei - schönes Wetter, gute, frische Luft, schöne Landschaft, schöne, gleichmäßige Bewegungen, so dass ich fast in Trance falle (Walken oder Tanzen z.B.).

Ups, etwas off-topic - oder doch nicht?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2018
Die Idee sich mit "bewundernswerten Menschen" zu umgeben ist ja nett, aber ich wüßte realistischerweise gar nicht so recht, warum diese bewunderswerten Menschen etwas mit mir zu tun haben wollen sollten. ;) Hat man nicht gerade durch extremes Glück einen extrem bewunderswerten Freundes- oder Verwandtenkreis, sind die "offensichtlichen" Vorbilder ja oft wichtige Personen, zu denen man nicht direkt Zugang hat.

Ein bißchen folge ich dieser Idee, in dem ich z.B. Youtube-Videos von Menschen schaue, die etwas schon gut beherrschen, in dem ich gerne besser werden würde. Das offensichtlichste Beispiel ist z.B. da eine regelmäßige Fitnessroutine.

Ich weiß nicht, ob es unbedingt wichtig ist "sich selbst zu akzeptieren", bevor man etwas verändern kann oder will, oder ob nicht ein Hauch "Unzufriedenheit mit sich selbst" nicht auch bei der Veränderung hilft. Jetzt mal davon ausgegangen, das die Unzufriedenheit in einem der geistigen Gesundheit noch zuträglichen Maße vorhanden ist. Was ich aber für wichtig halte, ist sich selbst zu verstehen. Ich bin mit mir nicht zu 100% zufrieden, aber ich bin mir meiner Stärken und Schwächen bewußt. Persönlichkeitsentwicklung hilft mir auf der Suche nach dem "Warum" meiner Schwächen. Nur wenn ich die Gründe meines Handelns auch hinterfragen oder umdeuten kann, kann ich meistens auch das Handeln ändern. Ein Beispiel bei dem mir Persönlichkeitsentwicklung weiter geholfen hat, stammt aus dem bekannten Persönlichkeitsentwicklungsbuch mit dem inneren Schweinehund. Dort steht sinngemäß: "Der Schweinehund ist Teil unserer Persönlichkeit. Er ist nicht unser Feind, sondern er will uns, in dem er uns etwas ausredet, vor Überforderung schützen". Das ist etwas, das z.B. mit mich innerlich sofort angesprochen hat, was ich verstanden habe und bei dem ich einen "Aha-Effekt" hatte. Wenn ich eine regelmäßige Fitnessroutine haben will, dann darf das an streßigen Tagen nicht den Touch einer zusätzlichen "Belastung" haben, sonst wird mein Schweinehund gefühlt 10m groß und passt drauf auf, das der Frau Pudel lieber erstmal ins Körbchen geht, bevor sie noch ne Runde bewegt. Macht es mir aber Spaß oder schaffe ich es meinen Stresspegel unten zu halten, ist Schweinehundi ruhig und/oder lässt sich auf Deals ein. Warum ist das für mich so relevant? Ich habe bemerkt, dass ich dazu neige über meine Belastungsgrenzen zu gehen ohne das wirklich zu merken z.B. was Schlafmangel angeht. Bemerken tue ich nur, dass ich irgendwann anfange unlogisch zu handeln. Mit der Deutung des Schweinehundes als Selbstschutzfunktion wurde Vieles klarer und ich weiß, das es für mich wichtig ist, da besser auf mich zu achten, damit er gar nicht erst "anschlägt". (Bevor Frau K. etwas dazu sagt: Ich bin der festen Überzeugung, das regelmäßige Fitness ein Leben glücklicher, entspannter und aktiver macht - mit jeder Figur.)

Was die Einstellungen zu Menschen und meine Sichtweise von Menschen angeht, so hatte ich vor vielen vielen Jahren mal eine Begegnung mit einem buddhistischen Mönch, der so viel inneren Frieden ausgestrahlt hat, das ich immer noch das Gefühl habe, das dieser Religion, gleich ob man das alles "to the book" glauben muß, doch für das Seelenheil des Menschen sehr viel Gutes innewohnen muß. Ganz viele Aussagen des Dalai Lama empfinde ich als unglaublich weise.

"Sie hat eine unheimlich positive Ausstrahlung, aber sehr natürlich wirkend, eben kein zwanghaft positives Denken, sondern mit einem sehr gesunden Anteil schwarzen Humor, Ironie, Bodenständigkeit und dem Wissen, dass das Leben auch mal gründlich schief laufen und richtig Scheisse sein kann. "

Klingt auch sympathisch. Bisher kenne ich nur die sehr provokanten Fotos der Bloggerin aber weniger das Mindset dahinter. Werde mich mal damit beschäftigen. Ich bin auch der Meinung, das es zum Menschen dazu gehört, negative Empfindungen zu haben, das es ihn aber definiert, wie er damit umgeht. Negative Gefühle haben ja auch eine Funktion z.B. auch im Bereich Erkenntnis als "Unfaire Lebenssituationen-Detektor", Selbstschutz oder als Antriebskraft für Veränderungen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2018
@Kaffe-Pause
Hast du noch andere Menschen/Frauen, die dich inspirieren?
Ich frage, weil ich deine Anregungen immer sehr schätze.

@Paul
Aus den Büchern, welche Figur inspiriert dich besonders? Würde mich sehr interessieren!

Die gleiche Frage an alle: habt ihr Rolemodels/Vorbilder? Beeinflussen euch Figuren aus Büchern, Filmen?

Ich bin gerade mal die Kinderbücher durchgegangen, die mich beeinflusst haben und habe meine "Heldinnen und Helden" gesammelt - und auch welche Figuren ich als abstoßend empfand.

Heidi, Tom Sawyer, Pippi Langstrumpf, Winnetou, Bummi (kennt die noch jemand?), Ludwig aus den Lausbubengeschichten von Thoma, die 5 Freunde, die Drei ..., Putzi (hat die noch jemand gelesen?), Jimmy und Lotta mit ihrem Hund Lucky, viele Figuren, deren namen ich vergessen ahbe, die aber Tiere hatten und gut zu ihnen waren - Black Beauty, Lassie, Fury etc ... mehr fallen mir momentan nicht ein.

Alle waren sie eine Mischung aus sehr ehrlich, mehr oder weniger frech, aufgeweckt, mutig, draufgängerisch, neugierig, tierlieb, liebenswert. So wollte ich wahrscheinlich unbewusst auch sein.

Eine mochte ich nicht, obwohl sie eine total positive Figur war und die "Heldin" von ein paar Büchern - Elke. Die fand ich, ich weiß nicht warum - blöd. Ich glaube, die war mir zu "positiv".

habe natürlich noch einige Märchenfiguren vergessen: Aschenputtel, der gestiefelte Kater, das tapfere Schneiderlein und Hans im Glück - meine Lieblinge.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2018
Persönlichkeitsentwicklung ist etwas dynamisches, ganz so wie das Gehirn auch ein dynamisches Organ ist das sich eben so beständig verändern kann bis der Mensch stirbt. Wie viel Veränderungen möglich ist in welchem Altersbereich, darüber streiten die Wissenschaftler gerne und viel.

Die Kunst des Glasblasen als Vergleich für den dynamischen Zyklus der Persönlichkeitsentwicklung beim Menschen passt teilweise sehr gut finde ich. :-)