„Ilmenau“ (Pseudonym)
Hey Leutz!
Vor ein paar Wochen passierte einer Freundin und mir ein etwas wirklich peinliches. Wir waren Möbel gucken und als sie sich in einen Stuhl mit Armlehnen reingesetzt hat,brach eine Armlehne beim aufstehen ab. Ich muss dazusagen das sie echt schön abgenommen hat und irgendwie gucken wollte ob es nun passt mit den Stühlen.
Jedenfalls hat es keiner mitbekommen und wir sind dann einfach gegangen ohne Bescheid zu sagen. Ich hatte ein blödes Gefühl aber ihr war es einfach nur peinlich und außerdem sei der Laden wegen solcher Vorkommnissen eh versichert. Mich interessiert einfach nur wie ihr reagiert hättet. Wenn ich betroffen wäre wüsste ich auch nicht was ich gemacht hätte...
Heute im Unterricht haben wir das Thema "Versicherung" durchgenommen. Deswegen kam diese Frage nochmal hoch.
„Freiberg“ (Pseudonym)
Ich muss zugeben mir ist so was vor 2 oder 3 Jahren auch mal passiert. Ich hatte eine Freundin im Krankenhaus besucht und wir wollten es uns in so einer Sitzecke auf dem Flur gemütlich machen aber die Stühle waren irgendwie nicht für meinen xxl-Hintern ausgelegt und knack war die linke Armlehne ab (warum muss es denn auch immer so enge Stühle mit Armlehnen geben? Ohne geht's doch auch, oder? :D)
Na auf jeden Fall war auch keiner da der was mitbekommen hat und weil ich am liebsten im Erdboden versunken wäre, haben wir uns ganz schnell aus dem Staub gemacht ohne was zu sagen.
Ich hatte auch ein schlechtes Gewissen aber es war mir einfach zu peinlich.
Also ich hätte in beiden fällen bescheid gesagt. Unter mir sind schon einige Stühle und andere Sitzgelegenheiten kaputt gegangen und sowas ist mir schon lange nicht mehr peinlich. Allerdings ist mir kaum noch wirklich etwas peinlich.
„Hockenheim“ (Pseudonym)
Mir ist so etwas noch nicht passiert, aber ich hätte auch Bescheid gesagt. Alles andere finde ich unhöflich!
„Lindau“ (Pseudonym)
Als ich noch etliche Kilo mehr hatte, ist unter mir ein sehr stabil aussehender Stuhl bei einer Travestieshow zusammen gebrochen und ich lag auf dem Boden. Mann, war das peinlich, obwohl keiner? gelacht hat und 2 Männer mich schnell wieder hoch hievten. ;-)
„Bayreuth“ (Pseudonym)
Laut § 823 Abs. 1 BGB ist man zum Begleichen eines selbstverursachten Schadens gesetzlich verpflichtet. Eigentlich sollte jede/r eine Haftpflichtversichrung haben!
Selbst wenn ich im Kaufhaus versehentlich eine Vase fallen lasse, dann muss ich diese bezahlen. Meistens ist es so, dass geringwertige Güter aus KULANZ nicht berechnet werden. Wenn sich das Kaufhaus auf stur stellt, ist man schadensersatzpflichtig.
Ich finde es ziemlich asozial, wenn man verursachte Schäden einfach ignoriert. Das ist wirklich peinlich!
@Ungekrönte
bitte liess den 823 bitte genau :-)
„Bayreuth“ (Pseudonym)
Ich zitiere:
"(1) Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet."
Ich sehe da keinen Widerspruch @Sommer ...
vorsätzlich oder fahrlässig
Ist es fahrlässig wenn ich mich auf einen Stuhl setzte, obwohl ich weiß dass ich mehr als 120kg wiege ?
„Saalfeld/Saale“ (Pseudonym)
asozial ist es auch, über andere zu urteilen, wenn es einem nicht zusteht ;)....
Ich denke, klar, wäre es richtig gewesen, Bescheid zu geben, aber ich kann genauso gut verstehen, wenn man sich dermaßen peinlich berührt fühlt, dass man da dann schnell die Flucht ergreift. Ich denke, ändern tut es jetzt eh nichts mehr und da kann man dann auch gnädig mit sich sein und es abhaken. Die Läden sind versichert, es verursacht also keinen Schaden in dem Sinne und vorsätzlich war die Flucht ja auch nicht.
Ich kann nicht sagen, wie ich reagiert hätte. Normalerweise bin ich da immer sehr korrekt. Aber ich war auch noch nie in einer solchen emotionalen Bedrängnis, die mich zu einer solchen Fluchtreaktion drängte...Gott sei dank, kann ich nur sagen. In Stühle mit Lehne setze ich mich generell nicht rein....mir wäre alleine schon das nicht reinpassen peinlich .....
@lemon... das würde ja heissen ,jeder der zuviel wiegt darf sich nicht mehr irgend wohin setzen?
„Bayreuth“ (Pseudonym)
Wir haben im Bürogebäude einen Aufzug. Da steht 5 Personen oder 400 kg.
Wenn jetzt aber 3-4 Übergewichtige diesen benutzen, dann ist die Kapazitätsgrenze erreicht.
Wer sich mit 120 kg auf einen Stuhl setzt, der für 80-100 kg ausgelegt ist - und das ist der Normalfall - dann handelt man fahrlässig!
@lemon tree
Im Zweifel würde dies ein Richter entscheiden :-) ob du fahrlässig gehandelt hast. Ich denke das hängt von den Umständen ab und kann man nicht auf > 120 kg und Stuhl beschränken. Und die Angabe >120 kann ja auch z. B. 250 kg bedeuten - vielleicht sieht es da dann doch anders aus ;-)
Diese Aufzug Angaben sind auch lustig :-) Zu dem Beispiel 5 Personen oder 400 kg - ich kann wählen, ob ich 400 kg z. B. in Kartoffeln, Konserven, Personen reinpacke oder eben 5 Personen. Bei 5 Personen steht kein Gewicht pro Person bzw. als Gruppengewicht.
Dazu der Witz:
Eva zu Paul "hat Lisa ein Mädchen oder Jungen bekommen?"
Paul "ja"
Jetzt verstehe ich auch wieso auf einer Getränkeflasche mit 1L Inhalt und eine Nährwertangabe für 250ml noch drauf stehen muss, diese Flasche enthält 4 Portionen.
Man kann eben nicht mehr voraussetzen, dass die Menschen mitdenken...
Die Personenangaben in Aufzügen dürfte sich vor allem auf dem Platz in der Kabine beziehen. 400 Kilo oder 5 Personen... bei fünf Personen ist Schluss, selbst wenn jede Person nur 50 Kilo wiegt, so verstehe ich das.
On Topic: ich würde immer Bescheid geben, wenn etwas unter mir zusammenbricht. Auch wenn mir das sehr unangenehm wäre, kann ich doch nicht jemand anderen auf seinem Schaden einfach so sitzen lassen.
Zum Fahrstuhl :-) die Personenzahl erreicht man i. d. R. eh nur bei 50 kg Personen oder man will unbedingt Sardine spielen. Ich gehe davon aus, dass es nicht um Sauerstoff etc. geht, sondern um die technische Tragkraft ... also dann 400 kg, egal ob 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 Personen. Da aber bei scheinbar den meisten Personen die Vorstellungskraft und das Rechnungsvermögen bei der einfachen Angabe von 400 kg fehlt, steht auch die Personenzahl dort. Hier nimmt man ein Durchschnittsgewicht an - nicht das bei rubensfan ;-)
Zum eigentlichen Thema: selbstverständlich sollte man dem Eigentümer vom Schaden berichten - das bedeutet ja noch lange nicht, dass man für den Schaden aufkommen soll und aufkommen muss.
„Bayreuth“ (Pseudonym)
@ Maiglöckchen 1980:
Zitat: " Ich finde es ziemlich asozial...".
Das ist meine Meinung und betrifft das Verhalten und nicht die Person an sich!
„Werdau“ (Pseudonym)
Wenn man eine Handlung als asozial bezeichnet, bewertet man immer implizit auch den Handelnden mit. Wenn man eine andere Aussage treffen möchte, sollte man die Wortwahl sorgfältiger treffen, meine Meinung.
Der Aufzug mit den 400 kg oder 5 Personen stellt zumindest mich nicht vor größere Rechenprobleme.
400 / 5 = 80 und 80 kg waren vor wenigen Jahren das angenommene Normalgewicht eines durchschnittlichen Erwachsenen.
Mittlerweile wurde das MAN nach oben korrigiert.
„Eppingen“ (Pseudonym)
Wenn ich ein einzelnes Verhalten -in diesem Fall Flucht eines Schadenverursachers- als asozial/unsozial werte, treffe ich nicht zwangsläufig ein (ab)wertendes Urteil über das sonstige Verhalten und ganz sicher nicht über die Person. (wie auch in einem virtuellen Kontext???)
Aber das ist hier und überall ein Dauerbrenner der Miskommunikation :-((
Vielleicht liegt es daran, dass dem Wort 'asozial' in vielen köpfen eine gewisse Definition anhaftet, die so nicht korrekt ist.
Es wurde nichts anderes gesagt, als 'das nicht melden eines verursachten schaden ist nicht sozial'
Damit wurde nicht die Person ansich, sondern lediglich das Verhalten in einer bestimmten Situation bewertet.
Ich stimme dem übrigens zu. Etwas zerstören, wenn auch unbeabsichtigt, und es nicht dem eigentümer melden, geht gar nicht. Zumal man schadenersatzpflichtig ist.
Beim Autofahren wäre es fahrerflucht...
„Werdau“ (Pseudonym)
Aus der Wikipedia:
...
Der Begriff asozial entspricht eigentlich „unsozial“ als Gegenbegriff zu „sozial“, wird jedoch in der Regel im Sinne von „antisozial“ (= gemeinschaftsschädigend) verwendet.
...
Der Begriff „asozial“ wird aber auch häufig dazu missbraucht, Gruppen zu stigmatisieren, die von geforderten gesellschaftlichen Normen (z. T. bewusst) abweichen.
...
Der Begriff asozial ist ein Kunstwort, das vor allem durch die Nazionalsozialisten und später auch durch die Machthaber der DDR in sehr unguter Weise populär gemacht wurde.
Das wird heute gerne vergessen.
Im allgemeinen Sprachgebrauch klingt da immer eine gewisse Verwahrlosung mit.
Aus dieser Denke heraus kam mir in den Sinn, die Wortwahl ggf. zu überdenken.
Aber in unseren seeligen Internetforenzeiten ist wohl auch das Wort asozial nicht mehr abwertend gemeint.
In meinen Ohren hat ein "nicht soziales" oder "unsoziales" Verhalten einen ganz anderen Klang als ein "asoziales" Verhalten.
„Saalfeld/Saale“ (Pseudonym)
Wie der Begriff definiert wird ist das eine, das andere ist , dass häufig diejenigen, die mit genau diesem Begriff gerne um sich werfen gerne ein solchen Verhalten . auch hier im Forum zu Genüge, an den Tag legen....und da gilt für mich , es werfe derjenige, den ersten Stein, der....und damit meine ich auch den Umgang MITEINANDER....abwertend und von oben herab kommt nie gut...und das Wort asozial heute noch als Wort der Wahl zu verwenden spricht irgendwie, so ist es MEIN Empfinden, für sich.
Das dieses Verhalten nicht richtig war wurde ja von keinem hier bestreitet....aber der Mensch ist in vielerlei Dingen eben ein Affekttier...das entschuldigt nichts, aber in irgendeinem Bereich unseres Lebens ist uns das schon allen mal passiert, aus der Angst oder aus der Scham heraus, nicht die moralisch beste und sozial richtige Entscheidung getroffen zu haben....wichtig ist, daraus zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen....
Menschen, die das immer und immer wieder, mit Vorsatz, oder weil es sie schlicht einfach nicht schert mutwillig tun, vielleicht noch ihren Spaß daran haben, die ihre Wut und Angst an anderen auslassen, degradieren, pöbeln, zerstören, niedermachen und demütigen um ihre Existenz aufzuwerten und sich über andere zu stellen....das ist für mich in klassischen Sinne antisoziales Verhalten...