Organspendebereitschaft geht weiter zurück .
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2014
Ich lese hier nach wie vor noch interessiert mit und bin erstaunt, wieviel unterschiedliche Meinungen und Gedankengut - es dazu gibt.

Ich kann da ja auch wirklich nur aus meinen eigenen Erfahrungen und Empfindungen schöpfen und die weichen natürlich auch mal von denen anderer ab- völlig oder teilweise.

Als ich vor 10 Jahren gefragt wurde, fühlte ich mich nicht moralisch unter Druck gesetzt.
Natürlich war es hart, in diesem Moment mit so einer Frage konfrontiert zu werden - aber bin ich schon im Vorfeld von anderen Ärzten darauf angesprochen worden und der zuständige Arzt- hat mich rein sachlich vom Zustand meine Mutter infomiert, von dem ich mir natürlich selbst ein Bild machte und ja auch den Werdegang life und in Farbe mitbekam.
Ich hatte sie gesehen und gespürt als sie - noch- im Koma lag und denn als man sie Hirntod diagnostizierte und anhand der Schwere des Schlaganfalls (auch die Röntgenbilder hatte ich gesehen) - musste ich nicht mal meine anatomischen Vorkenntnisse zu Rate ziehen, um zu wissen- das wird nix mehr. Anschliessend wurde ja auch noch mal 12 Stunden gewartet und denn dann noch mal von 2 Ärzten diagnostiziert.
Ich bin sicher nicht "blauäugig" - aber ein wenig Vertrauen bringe ich schon mit. Wenn ich davon ausgehe - dass erst Mal alles "schwarze Schafe" sind und ich die "weißen" suchen muss, denn würde ich mich und meine Gesundheit, meinen Körper wohl eher keinem anvertrauen können.

Letztendlich hat meine Entscheidung ein eher nebensächlicher Satz bewegt.
Nachdem ich einige Rückfragen gestellt hatte - sagte der Arzt, dass es eher selten ist das es zu Organspenden kommt, in diesem Jahr (2004) wäre es bei ihnen zweimal dazu gekommen ( es war Ende das Jahres).

Trotzdem war es mir danach sehr wichtig, dass ich alle Bedingungen schaffe, dass meine Kinder oder mein Partner oder Freunde/Bekannte, solche Entscheidungen nicht treffen müssen- bzw. sich mit so einer Frage auch nicht auseinandersetzen müssen.
Wie gesagt, ich habe einen Spenderausweis und mich auch als Spender angekreuzt.



Spenden mit Einschränkungen- finde ich einseits einen durchaus nachdenkenswerten Gedanken, denn wenn ich Materieles oder Zeit - für irgendjemanden spende, denn suche ich mir das oder den, ja auch exliziet aus - allerdings sehe ich das bei der Organspende, für mich ganz persönlich - denn doch was anders- für mich gäbe es keine Einschränkungen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2014
Heute Abend sendet ARTE um 20.15 eine Doku mit dem Titel "Schwarzmarkt Organhandel" und anschließend eine Interview über Organhandel.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2014
"Des weiteren stelle ich mir persönlich die Situation, direkt nach dem Tod eines Angehörigen, mit so etwas befragt zu werden, ziemlich hart vor, zumal es wohl immer mal wieder passiert, dass unerfahrene oder ungeschulte Ärzte dies machen, auf eine nicht gerade schonende Art."

Passt ja, dass du das gerade heute schreibst. Gerade heute ein Artikel in der Zeitung über Organspende. Da wurde eine Mutter zur Organspende Ihres Sohnes gefragt: "Ihr Sohn war doch sicher ein sozialer Mensch?" LoL. Schöne Art, um an die Organe ranzukommen.
Viele Menschen, mich eingeschlossen, wären eher zu einer Spende bereit, wenn man den Kreis der Empfänger einschränken könnte. Das kann von mir aus von "keine Gewaltverbrecher" bis zu "keine Kleingartenbesitzer" reichen.

Und bitte in diesem Fall kein Gegenargument wie "Gott spielen" oder "man hätte kein Recht, so etwas zu bestimmen. Ein Organspende ist eben eine "Spende", kein Muss. Und als Gebender möchte ich mir den Nehmenden nun mal aussuchen dürfen. Was dabei im Endeffekt rauskommt, ist etwas anderes.
@Romeo Must Die:
Genau das sind auch meine Gedanken, mit einem falsch diagnostiziertem Hirntod. Das ist leider kein Einzelfall.
Sofern es nicht gelingt, die Diagnose auf einen vollständigen Hirntod zu sichern, wird es immer Zweifel geben und damit auch viele Menschen, für die diese Zweifel ausschlaggebend für ihre Entscheidung sind.
Sogenannte Organspendeskandale tun dann ihr übriges.

Sehr krass finde ich auch die Regelung in Bulgarien, dort hat nur der "Spender" (Spende im Sinne von freiwillig) die Möglichkeit zu widersprechen, ansonsten wird entnommen, die Angehörigen haben kein Einspruchsrecht.

Des weiteren stelle ich mir persönlich die Situation, direkt nach dem Tod eines Angehörigen, mit so etwas befragt zu werden, ziemlich hart vor, zumal es wohl immer mal wieder passiert, dass unerfahrene oder ungeschulte Ärzte dies machen, auf eine nicht gerade schonende Art.

Anstatt nur mit moralischen Gründen neue Spender zu werben, sollte das ganze System verbessert bzw. verfeinert werden und vor allem transparenter. Und über kurz oder lang sollte man darüber nachdenken, dem Spender bestimmte Wahl- bzw. Ausschlussmöglichkeiten für Empfänger zu geben.
Ein Thema - viele Meinungen, viele Ängste.
Vorab, ich bin seit den frühen 90ern Organspender und seit vielen Jahren in der Knochenmarkspenderdatei.
Ich habe als Kr.Schwester jahrelang auf einer Nierentransplantationseinheit gearbeitet.
Mein Sohn (12J.) ist von Geburt an nierenkrank und wurde nach fast 4 Jahren Heimdialyse
vor 3 Monaten transplantiert.
Welch unglaublich großes Geschenk uns die Angehörigen „unseres“ jugendlichen Spenders gemacht haben kann ich gar nicht in Worte fassen. Und meine überaus große Dankbarkeit
und den Respekt ob ihrer Entscheidung in ihren schweren Stunden auch nicht.
Wir sind in Gedanken oft bei ihnen, während unser Leben langsam versucht,wieder in
normaleren Bahnen anzukommen.
Die Skandale der letzten Zeit haben uns alle erschüttert und eine wunderbare Chance für viele sterbenskranke Menschen zerstört. Ich verurteile das Tun der „Skandalärzte“ aufs heftigste und hoffe auf harte Bestrafungen und größtmögliche Transparenz in allen Bereichen dieses Themas.
Der akute Organmangel, bei immer länger werdenden Wartelisten, hat zu diesen
Machenschaften geführt.
Nie war ein Spender betroffen, die Opfer sind ausschließlich auf der Empfängerseite zu finden,
die Erwachsenen und Kinder, die nun, dank stark rückläufiger Spendebereitschaft, lange auf ein Organ warten müssen oder gar in der Wartezeit versterben . Und andere – (nicht zu vergessen) ebenfalls schwerkranke Menschen wurden transplantiert, obwohl sie noch nicht an der Reihe gewesen währen. Und die Menschen haben Angst und sind verunsichert. Verständlich. Und weil
die Spende auf Freiwilligkeit beruht ( was ganz richtig und wichtig ist und auch so bleiben soll)
bleibt das „Angebot und Nachfrage-Ungleichgewicht“ bestehen.
Wichtig ist es, sich zu informieren, sich seine Meinung zu bilden
( aber halt nicht mit populistischen Halbwahrheiten der Zeitung, die in der Werbung dazu auffordert) , mit seinen Angehörigen darüber zu sprechen, egal ob Pro oder Kontra.
Das darf und muss jeder für sich selbst entscheiden. Und moralischen Druck auszuüben
ist definitiv der falsche Weg. Wenngleich sich natürlich schon zu überlegen gilt, ob man selber
ein Fremdorgan zu empfangen bereit ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2014
Ich selbst trage meinen Organspendeausweis seit meinem 17. Lebensjahr bei mir. Meine Eltern waren damals geschockt.
Auch nach dem Skandal hat sich meine Meinung zur Organspende nicht geändert. In meinem Bekanntenkreis gibt es selbst einen Organempfänger und der Familie war bewusst, dass wahrscheinlich eine Familie einen geliebten Menschen verloren hat, damit der Mann, Vater und Opa hoffentlich noch viele Jahre weiterleben kann. Die Familie war überaus dankbar, aber auch traurig.
Jeder sollte jedoch diese Entscheidung für sich selbst treffen.
Der Tod gehört zum Leben. Und wenn ich Jemandem das Leben erleichter oder sogar verlänger durch eine Spende, dann macht vielleicht sogar der Tod einen Sinn.
Natürlich beeinträchtigt das eure Freundschaft nicht mehr....du bist ja dann tot...

@cocoa....natürlich habe ich zwischenzeitlich den Ausweis, in dem ich "Nichtspender" angekreuzt habe....ich habe meinen Beitrag von 2011 kopiert...da gabs diese Art von Ausweis noch nicht....glaube ich zumindest...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2014
Bevor ich meinen sehr guten Freund in den Organspendeausweis eingetragen habe, habe ich ihn selbstverständlich gefragt ob das okay für ihn ist und er kennt meine Meinung zu dem Thema , allein gelassen habe ich ihn damit nicht , sondern wir haben darüber ausführlich gesprochen. Er kann das so entscheiden wie er es für richtig hält, das beeinträchtigt auch unsere Freundschaft auch nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2014
Mir ist schleierhaft warum nicht schon lange die umgekehrte Situation gegeben ist, wer nicht spenden will sollte dies, ab dem 18 Geburtstag, in einem Zentralregister festlegen.
Alle anderen spenden, ist in einigen Länder längst Routine.
Ich würde sogar soweit gehen spendenunwilligen (ausgenommen Kinder und jugentliche unter 18) ein Organ nur zuzuteilen wenn es von keinem Spendenwilligem benötigt wird.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2014
Ich meine das ist ein trauriger Befund, leider aber nicht ganz unerwartet... Bei den vielen Problemen die in letzter Zeit aufgetreten sind und die Öffentlichkeit erreicht haben sind sicherlich nicht förderlich gewesen für die Bereitschaft Organspender zu werden...
modernwiddow, ich hab nicht das Einkommen um jeder Stelle spenden zu können.
Aber das sind meiner Meinung nach 2 Paar Schuhe.

Ist eben so dass ich denke, wenn es hart auf hart kommt, würden die wenigsten zum Arzt sagen "Nein Danke, nehmen sie das Organ wieder mit, ich sterbe lieber".


Ich gebe zu, in ganz jungen Jahren habe ich mich mit dem Thema nicht beschäftigt. Aber das hat sich geändert seit ich Kinder habe.
Der Gedanke, dass ihnen mal was passieren könnte und sie keine Aussicht auf Heilung haben weil Spenderorgane fehlen ist schlimm für mich.
Ich denke aber durchaus auch in beide Richtungen...ich scheue mich nicht, weiter zu denken auch wenn es für manche vielleicht grausam oder herzlos klingt...sollte eines meiner Kinder versterben würde ich auch deren Organe freigeben...damit anderen Kindern evtl. das Leben gerettet werden kann.
Ich habe auch keinen Ausweis und ich bin auch keine Spenderin...ich halte es genau so wie Seaangel....warum wird man eigentlich immer angegriffen,wenn man sich gegen eine Spende ausspricht?? Als bizarr bezeichnet?? Geht's eigentlich noch,nur weil man eine andere Sicht auf die ( angeblich bewiesenen ) Dinge hat !!!?

Mal noch eine andere Frage an die vielen vielen potentiellen Spender...seid ihr mit anderen Spenden eigentlich auch so großzügig oder soll da mal jeder Hilfsbedürftige selbst schauen ,wie er über die Runden kommt??
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2014
Seaangel
> Ich habe keinen Organspenderausweis und werde auch nie einen haben.

Dir ist aber schon bewusst dass deine Angehörigen die Entscheidung treffen müssen wenn du keinen Organspenderausweis hast? Und dass du auf dem Ausweis auch "ich möchte nicht spenden" ankreuzen kannst weisst du auch?

Wenn du so eine klare Position zum Thema hast solltest du auch einen Organspendeausweis haben.



Linda Löwenherz
> Da ich meiner Familie nicht die Entscheidung aufbürden wollte , habe ich einen
> sehr guten Freund eingesetzt. Fertig.


Weil ein sehr guter Freund natürlich viel besser für einen entscheiden kann als man selbst.

Schön das Problem auf andere abwiegeln, die sich dann Gedanken machen müssen wie du zur Organspende stehst. Das "wie du" ist ein wichtiger Punkt, denn wenn man für einen anderen entscheiden soll, darf man die Entscheidung nicht davon abhängig machen wie man selbst zur Organspende steht, sondern muss stellvertretend für den Verstorbenen entscheiden. Zumindest ist das die Anforderung. Das ist auch der Grund warum viele die entscheiden müssen kurz vor der Verzweiflung stehen, denn nicht seltne ist es so dass man über das Thema nie gesprochen hat und so gar keine Grundlage für eine Entscheidung vorhanden ist, bzw. noch schlimmer, dass die Meinung von Entscheider und Verstorbenen auseinandergehen.

Wenn man jemanden richtig quälen will, bestimmt man jemanden der eine andere Meinung zum Thema Organspende hat als man selbst, und erklärt ihm dann wie man zur Organspende steht. Da darf derjenige dann entweder gegen seine Ideale entscheiden, oder gegen die Ideale des Verstorbenen. Ein Alptraumrezept mit Gelinggarantie.


Aber wenigstens hast du dabei an deine Familie gedacht. Der sehr gute Freund scheint nicht so wichtig zu sein dass du dir selbst Gedanken machst.


Dass es diese Option überhaupt gibt ist skandalös.
Wir hatten vor längerer Zeit mal eine Diskussion über über das Thema Sterben. Dabei hat einer in der Runde erzählt, dass es Menschen bzw sogar Religionen gibt die die Auffassung vertreten, dass auch nachdem der Körper gestorben ist, die Seele noch eine Weile in der Nähe weilt. Darum gab oder gibt es auch z.B. so etwas wie Totenwachen. Viele Beteiligte die Totenwachen beigewohnt haben oder auch Menschen, die in Bestattungsunternehmen arbeiten sollen berichtet haben, dass man bis zu zwei Tage nach dem Tod noch das Gefühl hat, da wäre "etwas" oder "jemand" da... Für diese Menschen ist der Sterbeprozess auch erst abgeschlossen, wenn die Seele Zeit hatte zu gehen. Von daher kann ich es verstehen wenn jemand zögert zu sagen "Hirntod - okay danach weidet mich aus". Solche Einstellungen als bizarr zu verurteilen finde ich nicht richtig. Jeder sollte frei entscheiden können, und ich finde es nicht fair wenn jemand verurteilt wird der sagt, er oder sie hat sich gegen das Spenden entschieden und sogar noch begründet, warum (obwohl das meiner Ansicht nach niemand muss - ich finde es geht eigentlich niemanden etwas an).

Ich für meinen Teil finde den Beitrag von Romeo Must Die zu dem Thema sehr spannend. Da hätten wir mal wieder ein Beispiel dafür, dass die Ärzte längst nicht alles wissen. Da heisst es Hirntod, aber die Patientin ist es gar nicht. Dazu dann die Erinnerung an die vergangenen Skandale - ich wäre mir auch nicht 100%ig sicher, dass wirklich alles getan wird um mein Leben zu retten wenn im Hintergrund möglicherweise schon einer mit einem dicken Scheck winkt und man sich vielleicht gar nicht so viel Mühe geben braucht weil "Ist halt Hirntod". Ich bin auch noch unschlüssig.

Ich habe mir den Artikel den Romeo Must Die gepostet hat (http://www.deutschlandfunk.de/wie-tot-darf-ein-organspender-sein.1148.de.html?dram:article_id=263202) mal komplett durchgelesen und finde folgenden Absatz auch noch recht interessant:

"Auch Birnbacher, ehemals Verfechter des Hirntodkonzepts, hat mittlerweile Zweifel daran. In der Schweiz geht man seit zwei Jahren einen eigenen Weg. Dort ziehen Ärzte auch den Herztod zur Bestimmung des Todeszeitpunkts heran. Erst muss der potenzielle Organspender einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden. Die Ärzte müssen 10 Minuten warten, ob das Herz wieder anfängt zu schlagen. Geschieht dies nicht, muss zusätzlich der Hirntod festgestellt werden. Für Tanja Krones ein Fortschritt gegenüber der alleinigen Hirntodfeststellung wie in Deutschland.

"Für mein Gefühl ist es so, dass diese Patienten, dieser Mensch toter ist - von der moralischen Intuition - als ein hirntoter Patient, weil er riecht anders, er sieht anders aus, es ist so, dass bei diesen Patienten aufgrund des Stillstands des Blutes die Fäulnis schon beginnt."

Dem könnte ich mich gefühlsmäßig schon eher anschließen als dem reinen Hirntod-Schema.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2014
Über Jahre aber nur mit künstlichen Lebenserhaltungsmaßnahmen...Wenn Seaangel von Minuten oder Stunden spricht, denke ich nicht, dass sie diese meint.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2014
@Seeangel: Der Hirntod ist bereits, in meinen Augen der Beginn des Sterbeprozesses - und der kann sich Jahre ziehen.
Aber das ist MEINE Auffassung - also nichts für ungut :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2014
Jemanden, der ethische Aspekte in seine Entscheidung als (NIcht-) Orgenspender einbeziehen will, als "bizzar" zu bezeichnen, finde ich wiederum mehr als bizarr.

Ich kann die Sichtweise von Seaangel durchaus nachvollziehen.

Darüber hinaus zweifeln nicht weniger Mediziner an dem "Hirntod".

http://www.deutschlandfunk.de/wie-tot-darf-ein-organspender-sein.1148.de.html?dram:article_id=263202

Zitat daraus: "Doch die Debatte ist international entbrannt, zusätzlich befeuert durch Fälle von Hirntod-Fehldiagnosen, wie zum Beispiel der einer 40jährigen Patientin in den USA. Sie hatte sich mit einem Medikament vergiftet. Es enthielt den Wirkstoffs Baclofen, ein Mittel, das Muskelspannungen lösen soll. Die Patientin zeigte keinerlei Reflexe mehr, als sie in die Klinik eingeliefert wurde, die Pupillen waren starr. Die Ärzte führten die weiteren, üblichen Tests durch. Dann erklärten sie sie für Hirntod und bereiteten die Organentnahme vor. Doch am fünften Tag nach Einnahme der Überdosis fing die Patientin plötzlich an, sich zu bewegen. Sie erholte sich an den folgenden Tagen und überlebte ohne bleibende Nervenschäden. Ihre Vergiftungserscheinungen hatten den Hirntod lediglich vorgetäuscht."

Bevor nicht auch die letzten Zweifel ausgeräumt werden, ist dieses Thema ein heißes Pflaster. Aber ich würde keinen verteufeln, der sich gegen das Spenden entscheidet. Ich für meinen Teil bin unschlüssig.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2014
Kann ich mir nicht vorstellen. Ich kenne sehr viele, die einen Organspendeausweis in den Papieren bei sich tragen. Wer will denn diese Statistik erhoben haben? Also ich rede jetzt von der Spende nach dem Tod.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2014
Jeder hat eben seine Meinung dazu , auch wenn sie für den ein oder anderen , mich eingeschlossen , bizzar erscheint .
Seaangel, verstehe ich dich richtig?
Du würdest also ein lebensrettendes Spenderorgan ablehnen und lieber sterben? Außer bei der begrenzten Möglichkeit der Lebendspende, die sich dann ja auf Niere, Knochenmark und einen Teil der Leber beschränken würde.

Nimm es mir nicht übel, es ist auch nur meine ganz eigene Meinung dazu die ich auf niemanden spiegeln möchte...aber ich glaube ziemlich sicher dass fast jeder nach jedem Strohhalm greifen würde.
Und wenn es nicht für dich selbst wäre, dann für das eigene Kind oder den Partner.

Oder würdest du auch für die eine Spende ablehnen und den Tod als Folge in Kauf nehmen?
Nein @Regenbogenläuferin, da hast du mich missverstanden. Ich rede nicht davon lange dahinzusiechen, sondern lediglich davon, den Sterbevorgang in Ruhe zu beenden. Es handelt sich dabei um einen Zeitraum von einigen Minuten bis einigen Stunden.

Und selbstverständlich geht es mir sowohl um meinen eigenen Tod, als auch um den Tod anderer Menschen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2014
Sorry Seeangel.... bei einer Organspende entscheide ich doch über meinen eigenen Tod. Und sollte ich einmal Hirntod sein, will ich KEINESFALLS mehr dahinsiechen bis ich vielleicht nach mehreren Jahren doch gehen darf.Ich will meine Familie nicht die Last aufbürden, ständig um mich sein zu müssen, weil ich ständig medizinische Versorgung brauche.
Aber zum Glück, kann das jeder (weitgehenst) für sich selbst entscheiden.
Wir haben dieses Thema schon öfter diskutiert, z. B. hier:

http://www.rubensfan.de/forum/gesundheit_und_wellness/habt_ihr_euch_schon_mal_mit_dem_thema_organspende_auseinandergesetzt?page=0

da habe ich auch meine Sichtweise dazu schon gepostet und kopiere sie hier einfach nochmal rein:

Ich habe keinen Organspenderausweis und werde auch nie einen haben. Sollte die Widerspruchslösung Gesetz werden, werde ich mich für den Widerspruch entscheiden, denn:

Für mich ist mit dem Hirntod der Sterbeprozess noch nicht abgeschlossen, ich halte ihn nur für einen Teil des Sterbeprozesses. Für die Organentnahme wird der sogenannte Hirntod festgestellt und dann der Mensch mit Maschinen am Leben gehalten, bis das Procedere von Eurotransplant abgeschlossen ist und brauchbare Organe entnommen sind. Erst dann werden die Maschinen abgestellt und der "Spender-Mensch" darf seinen Sterbeprozess beenden und endgültig sterben.

Diese Vorgehensweise halte ich für menschenunwürdig, sowohl für mich, als auch für andere Menschen. Ich meine, jeder Mensch hat das Recht ungestört zu sterben. Ergo werde ich keine Organe spenden und möchte auch keine bekommen. Es sei denn eine Lebendspende für einen Verwandten oder Partner, bei der ich bei vollem Bewusstsein, klarem Verstand und guter Aufklärung über die Risiken entscheiden kann.

Ich halte es im Übrigen sowieso für unangemessen, wie wir heutzutage über Leben und Tod bestimmen. Wir bestimmen darüber ob und wann ein Leben beginnt und darüber, wann und wie es endet...nicht immer aber meiner Meinung nach viel zu oft.


Gebt einfach mal das Wort Organspende in die Suchfunktion ein, da könnt ihr mehrere Threads nachlesen.