Organspendebereitschaft geht weiter zurück .

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 109 Antworten

Mist, Beitrag wohl verschluckt.

In Kurzform: Sorg dafür, dass das ganze transparent und 100% sicher wird, dann klappts auch mit den Spendern. Dass niemand, wirklich keiner, jemals wieder fälschlicherweise für hirntod erklärt wird, nur um dann später wieder aufzuwachen, dass keine Schiebereien stattfinden, keine reichen Leute aus weit entfernten Ländern vorrangig versorgt werden und dann ists gut.

Klingt hart und schwer, ist aber eine mögliche Antwort auf die Moralkeule, die übrigens genau wie die Nazikeule, bestens geeignet ist, ein Diskussion zu beenden ;)

„Uckermark“ (Pseudonym)

Das einzige, was wir hier alle können, ist darüber zu reden. Mehr nicht. Da gibts kein schwarz und weiß. Ich habe ein Beitrag gesehen, in dem Eltern Ihren verunfallten Sohn als Spender freigegeben und es aus verschiedenen Gründen nachher bereut haben. Genauso können Eltern, die bisher (gewollt) keine Spender waren, Ihre Meinung ändern, wenn Ihrem kranken Kind ein Organ das Leben rettet. Wenn es hart auf hart kommt, kann es das Kreuzchen auf dem Spenderausweis ändern. Von ja auf nein und nein auf ja.

Und diejenigen, die jetzt nein sagen, die darf man nicht verteufeln. Im Gegenteil. Die wissen es ja auch nicht besser, weil sie selbst oder Ihre Angehörigen nicht krank sind. Das Nein fällt auch um so leichter, je mehr man sich mit der Materie beschäftigt. Ich habe jetzt einiges gesehen und gelesen, was mir absolut nicht gefallen hat. Da tendiert man beinahe schon zum Nicht-Spender.

Ein Anfang wäre es z.B.. das ganze "System" zu verbessern, in dem man bspw. die Definition des "Todes" zum spenden ändert. Wenn schon im deutschen Ärzteblatt kritisch mit dieser Definition um gegangen wird, dann soll das schon was heißen. Und diese Kritik gibt es weltweit.

Ich will auch nicht erleben, dass mein "Kind", dass ich zur Organspende freigegeben habe, auf einmal wieder aufwacht. Soviele Neins, die ich danach auf dem Ausweis ankreuzen würde, die gibt es gar nicht.^^ Also von daher wäre das mal ein Anfang.

„Westoverledingen“ (Pseudonym)

Vielleicht hier mal ein kleiner Denkanstoß: Meine Schwester hat seit 15 Jahren ein Organ von jemand anderen..wenn dieser Mensch nicht gewesen wäre, wäre sie seit 15 Jahren nicht mehr am Leben und hätte ihre damals noch sehr kleine Tochter nicht aufwachsen sehen können und die Kleine hätte ohne Mutter aufwachsen müssen! Ich bin der Meinung, dass alle Menschen Organe spenden sollten! Das nennt man Nächstenliebe! Weil..es kann jeden treffen, von jetzt auf gleich! Da sollte jeder mal in sich gehen und darüber mal nachdenken! Und wenn jeder einen Organspendeausweis hätte, würde es auch keine Ungerechtigkeiten geben, dann gäbe es nämlich genug Organe für alle, die ein Organ brauchen!

Dem kann ich nur zustimmen, insbesondere den Verbesserungen. Und wir send eben zum Großteil nicht in der Situation, als Betroffene zu schreiben, von daher gilt eben: Hätte, könnte, wollte, sollte.

Und ob alle Menschen glücklich wären, wenn alle Organe spenden würden, bezweifel ich einfach mal. Es gibt rund 4000 Hirntote pro Jahr in D, davon haben 1050 gespendet, weil nur bei denen die Organe intakt waren und eine Zustimmung vorlag. Nicht gerade viel.

Und nochmal, es geht nicht darum, etwas vorzuenthalten, es geht um die Zweifel und Unklarheiten, die ausgeräumt werden müssen.
Organspendegegner müssen sich in der Öffentlichkeit nicht verteidigen, sie sollten überzeugt werden, das geht kaum mit einem moralischen Frontalangriff.

„Ulm“ (Pseudonym)

100% sicher kann das nie werden.
gibt immer wieder unvorhergesehende variablen.
es kann maximal zu 99,9% sicher sein..wo wir eigendlich schon sind wenn man mal die zahlen vergleicht,

das problem was ich mit der Einstellung aber für mich sehen würde ist einfach das auch jetzt Leute Organe brauchen.
und die können für das alles nichts.
die diagnostizieren weder was falsch noch schieben die Organe.
sie stehen einfach nur auf der liste und warten.
und ohne spender warten sie bis zum tot.

und mal erlich warum nicht spenden?
ist es wirklich besser wenn die organe verrotten als das zumindestens die möglichkeit besteht das was sinnvolles damit gemacht wird?
ich meine selbst wenn wir vom schlimmsten fall ausgehen und wenn wir sterben die legale Transplantation bei 1% liegen würde wäre es das nicht wert noch nach seinen tot was gutes zu tun?

wir spenden alte kleider,geld,lebensmittel und noch mehr.
aber bei organen die wir nach den tot eh nicht mehr brauchen hört die bereitschaft plötzlich auf.

ich verurteile keinen.
aber ich verstehe die ablehnung nicht so recht.
man brauch es nicht mehr also warum wegwerfen?
falsch diagnostiziert werden kann ich auch so...da ist die change wieder aufzuwachen genauso groß mit Spender ausweiß wie ohne.
auch wenn ich andere sachen spende weiß ich nie genau wo es hinkommt.
und auch mit anderen spenden wird Schindluder getrieben.
von daher dürfte man dan gar nichts mehr abgeben.
und wenn man mal selbst in die situation kommt würde man sicherlich auch nicht sagen "nein ich will kein spender organ weil ich das system nicht mag"

Nochmals, es geht nicht darum, die Organspende generell abzulehnen, nur die jetzigen, unklaren Bedingungen.

Man könnte jetzt bis in Detail differenzieren, aber im Endeffekt würde das auch nicht weiterführen.

Ich kann auch sagen, wenn ich operiert werde, die Decke stürzt ein und zermatscht meinen Kopf, dann nehmt was ihr braucht. Aber nur dann, wenn eben das Hirn physisch zerstört ist.
Aber dies Möglichkeit habe ich nicht, im Moment bin ich von der Qualität eines meistens, aber offensichtlich nicht immer, fähigem/objektivem Arzt abhängig.

Ich habe seit vielen Jahren einen Organspenderausweis mit einem Kreuz beim "Spender".

Ich habe selbst wenig Erfahrung mit Krankenhäuser, daher irre ich mich vielleicht ja auch - aber ich gehe eigentlich davon aus, dass bei Diagnose "Hirntod" die Geräte von den Ärzten mehr oder weniger sofort abgeschaltet werden. Nur in dem Fall, dass der Verstorbene ein Spender ist, werden die Geräte weiter laufen, bis man die Organe entnehmen kann. Dafür gibt es eine einfache Erklärung - solche Geräte sind teuer. Sinnlose Maßnahmen können sich Krankenhäuser nicht leisten. Und die Maßnahmen sind sinnlos, denn an ein Aufwachen ist da nicht mehr zu denken.
Da unser Gehirn unsere "Schaltzentrale" ist, kann der Patient ab dem Zeitpunkt des Hirntodes nicht mehr selbständig atmen oder die Organe mit Blut versorgen. Das bedeutet für mich, die Körperfunktionen werden nur durch die Maschinen imitiert, beim drücken des Aus-Knopfs stoppen diese auch, vielleicht mit einer unwesentlichen Verzögerung.

Die Entscheidung für Spenden habe ich für mich getroffen, als ich auf Grund eines Vorfalls im Bekanntenkreis darüber nachdachte, wie ich in diesem Fall reagieren würde. Damals habe ich mir in der Arztpraxis den Spenenausweis besorgt (meinen Hausarzt danach gefragt) und seit dem habe ich ihn. Sollte irgendetwas verwendbar sein, sollte es so geschehen.
Ich will diese Entscheidung auch niemanden überlassen. Warum auch? Um diese Person entscheidungsfähig in meinem Sinne zu machen, muss ich mit ihr ausführlich darüber reden, was ich eigentlich will. Also weiß ich ja eigentlich, was ich will - warum soll dann noch jemand anderes für mich entscheiden? Und was ist, wenn diese Person sich gerade in der gleichen Situation befindet, weil wir nebeneinander in einem Auto saßen, das verunfallt hat?

„Güstrow“ (Pseudonym)

Aber wieviel Sicherheit ist möglich und machbar?
Der Arzt ist auch nur Mensch und Menschen machen Fehler. Die absolute Sicherheit wird es nie geben.
Wenn der Hirn physisch kaputt ist, bist du wohl auch tot und damit leider nicht mehr zur Organspende "brauchbar". Das ist ja gerade der Knackpunkt.

„Karlsfeld“ (Pseudonym)

Gerade läuft ein Dokumentarfilm auf ARTE "Schwarzmarkt Organhandel". Verzweifelte Menschen die eine Chance sehen weiterzuleben. Menschen, die in Armut leben und das Geld brauchen. Und skrupellose Menschen, die sich 100.000 Dollar in die Tasche stopfen für eine Niere.

„Güstrow“ (Pseudonym)

...der werfe den ersten Stein.
Wer kann sich schon davon frei sprechen, vor lauter Angst und Verzweiflung, Hunger und Not nicht auch diesen Weg zu wählen....

„Karlsfeld“ (Pseudonym)

so sehe ich das auch @ Why so serious... ?!
Aber es wird auch über die freiwillige Spende gesprochen. Wie Aussies bereits erwähnte, die Nächstenliebe. Eine Lebendspende ist noch mal eine ganz andere Sache.

„Karlsfeld“ (Pseudonym)

danke vieldrinvieldran für deinen Beitrag. Bislang habe ich nicht gewusst, dass gleich zwei Ärzte unabhängig voneinander den Hirntod feststellen müssen, bevor eine Entnahme von Organen erfolgen kann. Wieviel Sicherheit will man da noch?
Lebenserhaltene Maßnahmen habe ich ausgeschlossen und soweit ich weiß würde zumindest die selbständige Atmung bei einem Hirntod nicht möglich sein. Aber mit Sicherheit weiß ich das nicht. Es wäre doch schade, wenn dann die Organe verkommen. Ohne Herz-Lungen-Maschine würden früher oder später die Funktionen aller Organe ausfallen.
Jeder muss es für sich entscheiden, aber bislang habe keine - für mich - nachvollziehbaren Gründe gelesen, um sich gegen eine Organspende zu entscheiden.

"Wenn der Hirn physisch kaputt ist, bist du wohl auch tot und damit leider nicht mehr zur Organspende "brauchbar". Das ist ja gerade der Knackpunkt."

Exakt das ist der Knackpunkt. Der Zeitpunkt des Todes ist eben (noch) nicht eindeutig definiert.

Der Link zur DSO ist in Ordnung, nur bleiben mir da die Zweifel, das die DSO wohl kaum zweifelnde Stimmen und Meinungen veröffentlichen würde.

Wie gesagt, es soll jeder so machen wie er möchte, wer allerdings andere (die breite Öffentlichkeit) davon überzeugen will, muss einfach Klarheit schaffen. Und Argumente gegen die Organspende braucht niemand, es werden mehr "fürs" gebraucht ;)

...Der Link zur DSO ist in Ordnung, nur bleiben mir da die Zweifel...


Wenn das Gehirn keine Durchblutung mehr aufweist, was für Zweifel bleiben denn da bitte noch bei dir?

Meinst du, die Durchblutung setzt spontan wieder ein? Was denkst du, was mit einem Hirn passiert dass, sagen wir mal, 20 Minuten keine Blutzufuhr hatte? Toter als tot geht nicht...obwohl man bei manchen das Gefühl bekommt sie wollen genau das bewiesen haben.

Das Gehirn wird aber durchblutet, solange der Körper an Maschinen angeschlossen ist, die verhindern sollen, das der Patient stirbt.
Bei der Organentnahme ist man keinesfalls "vollständig" tot. In dem Augenblick, in dem Hirn, Herz und alles andere ausfällt, beginnt der Verwesungsprozeß und alle Organe sind unbrauchbar.

Und was die Durchblutung angeht, meinst du vielleicht die dort gezeigte Angiographie, dort heisst es auch: " Im Rahmen der Hirntoddiagnostik findet dieses Verfahren daher keine Anwendung."
Deshalb verstehe ich den Einwand nicht so recht.

„Castrop-Rauxel“ (Pseudonym)

Im Gegensatz zu vor 10 Jahren, ist die Informations und Ansprechbasis- zu OS wesentlich breiter geworden, dass kann ich schon mal so für mich sehen.

Damit ist es natürlich auch "populärer" geworden - und das in beide Richtungen - also ich meine damit, in Bezug auf die Zunahme derer die einen Spenderausweis haben aber auch über die Zunahme der Auseinandersetzung darüber.

Sicher gibt es die Möglichkeit, das bestehende System dazu noch zu verbessern aber ich persönlich kenne kein System( einschl. mir) - welches fehlerfrei ist. Denn letztendlich ist es von Menschen gemacht, und selbst wenn es hochtechnisch ist-sind Menschen involviert.
Und der Mensch ist nun mal - und das sehe ich nicht mal als Kritikpunkt- auf wunderbare Weise - immer unperfekt und steckt voller Fehler.

Die Frage die ich mir also stelle ist dann eher:
wie entscheide ich mich, wenn ich mich auf bestimmte Sachen nicht verlassen kann (und nie können werde)?
Denn wenn ich meine eigenen Entscheidungen davon abhängig machen würde, wie mein Außen ist - denn könnte ich manche Entscheidungen nicht treffen und manche Dinge nicht tun.
Dazu fällt mir das Beispiel mit dem Autofahren ein: du kannst so vorsichtig und vernünftig fahren wie es geht - aber da nehmen eben noch andere teil und die können eben an diesem Tag, in diesem Moment, nicht vorsichtig und vernünftig genug fahren.
Das ist natürlich Mist, wenns denn kracht - aber ich mache davon nicht abhängig, ob ich mich ans Steuer setze oder nicht.

So ist sehe ich es ganz persönlich für mich zum Organspenden.
Ich kann "Nein" sagen, weil mir die Gegebenheite nicht gefallen, das System nicht funktioniert oder so wie ich es meine.
Oder ich kann "Ja" sagen, weil ich es aus einer Überzeugung tue, die meinem Denken und Gefühlen entspricht.
Beide Entscheidungen haben mMn Berechtigung - denn das ist Gott sei Dank meist noch möglich, - das ich mich frei entscheiden kann.

@ |

Ich glaube, du bringst hier was durcheinander.

Wir sprechen hier von potentiellen Spendern, deren Gehirn infolge von schweren Kopfverletzungen, einem massiven Gefäßverschluss (Schlaganfall) oder durch anhaltenden Sauerstoffmangel eben nicht mehr durchblutet wird und dieses dann (ganz oder teilweise) abstirbt. Diese Schäden sind irreversibel!

Deshalb ist es ja z.B. auch so wichtig, nach einem Schlaganfall innerhalb einer Stunde mit der entsprechenden Behandlung in einer "Stroke-Unit" zu beginnen, um zu retten, was noch zu retten ist. Denn bei kleineren Schlaganfällen ist der Schaden zunächst begrenzt. Wenn aber die Hauptgefäße betroffen sind, gibt es überhaupt keine Durchblutung mehr. Und während es durchaus möglich ist, mit einem wegen Durchblutungsmangel amputierten Bein (z.B. Raucherbein) weiterzuleben, kann man mit einem wegen Durchblutungsmangel abgestorbenen Gehirn eben NICHT selbstständig weiterleben.

Wie ich bereits gestern erwähnte, möchte ich dann nicht zu einem Dahinvegetieren im Koma und an Maschinen gezwungen werden, wo nur mein Kreislauf durch Pumpen aufrechterhalten wird, damit nicht auch noch der restliche Körper abstirbt. Deshalb muss man auch als Organspender in der Patientenverfügung einen entsprechenden Passus einfügen, der das ausnahmsweise und kurzzeitige Erhalten des Kreislaufs bis zur Organentnahme erlaubt, wenn man ansonsten lebensverlängernde Maßnahmen ablehnt.

Heute weiß man eben, dass das Leben nicht endet, wenn das Herz aufhört zu schlagen, sondern erst, wenn das Hirn abgestorben ist. Den Herzschlag kann man evtl. wieder in Gang bringen (wie wir alle beim Unfallrettungskurs gelernt haben), und wenn das schnell geschieht, bleiben auch keine Gehirnschäden zurück.

Genau das ist aber der Knackpunkt in deiner Argumentation. Das Gehirn ist nicht mehr durchblutet, wenn die wesentlichen Gefäße im Kopf abgerissen, verstopft oder gequetscht sind. Das Gehirn ist dann tot und kann durch nichts wiederbelebt werden.

Ganz unabhängig davon kann man aber den Kreislauf des übrigen Körpers sehr wohl in "Funktion" halten durch entsprechende Maschinen. In diesem Fall von "Leben" zu sprechen, fände ich aber bizarr. Wenn du also bezüglich der Organentnahme den Begriff "keinesfalls vollständig tot" ausschließlich an der künstlichen Beatmung und am Herzschlag festmachst, hast du mit deiner Sichtweise Recht. Aber wenn du allein aufgrund dieser Definition von "Leben" eine Organspende für dich ausschließt und weiter nach "Klarheit" suchst, wird man dich ohnehin durch nichts überzeugen können. Nur eines wird es nach dem Hirntod nie wieder geben: ein selbstbestimmtes menschliches Dasein, das man "Leben" nennen könnte.

Du hast Recht Silberdistel. Nur wird bei einem hirntoten Menschen dann die Herzkreislaufmaschinerie abgeschaltet, ob nu Organspender oder nicht,gerade weil der Zustand irreversibel ist und mit Verlaub die Intensivmedizin zu teuer ist. Koma ist das eine ( da sind noch Impulse im Gehirn vorhanden), der Hirntod etwas anderes.

Ich wüsste jetzt nicht, dass es speziell um einen Schlaganfall ging. Da wären dann mal Zahlen interessant, wieviele Schlaganfälle unmittelbar tödlich sind und den Patienten doch so lange am Leben lassen, damit er für eine Organentnahme am Leben bleibt.
Und ja, wenn das Hirn vollständig tot ist, ist eine Rückkehr nichtmehr möglich. Nur gab es da eben in der Vergangenheit immer wieder Diagnosefehler.

Stimmt genau, @Vieldranvieldrin, aber bei so geringen Impulsen, die nur noch eine Existenz im Koma ermöglichen, möchte ich auch nicht weiterleben müssen.

Wichtig ist bei unserem Thema ja nur, dass ggf. die Maschinen nach dem Hirntod so lange weiterlaufen (müssen), bis die Organe entnommen worden sind. Da kann man dann meiner Meinung nach aber nicht mehr wirklich von "Leben" sprechen.

Im Übrigen muss sich niemand für seine Enscheidung rechtfertigen, seine Organe nicht zu spenden. Das ist eine sehr persönliche Sache, auch wenn sie nur auf diffusen Ängsten basieren sollte. Eine verkrampfte Suche nach Argumenten gegen eine Spende ist daher müßig. Ich sehe für mich diese Frage sehr sachlich und pragmatisch und spende daher gerne.

„Uckermark“ (Pseudonym)

"Eine verkrampfte Suche nach Argumenten gegen eine Spende ist daher müßig."
Ja genau. Wenn man sich mit Thema mal wirklich kritisch auseinander setzt, muss man wirklich totaaal verkrampft suchen, bis man etwas findet, was eventuell dagegen sprechen könnte.

Dann kann das Thema ja geschlossen werden....

Da kommt dann die Patientenverfügung ins Spiel, welche das Vorgehen bei Nötigkeit lebenserhaltender Maßnahmen regelt.
Auch ich will hier keinen Bekehren sondern nur meine Meinung und meine Kentnisse darlegen.
Daß kontrovers diskutiert wird bei so einem Thema ist klar. Ich mache genug Öffentlichkeitsarbeit und habe auch schon viele verschiedene Meinungen gehört. Wichtig ist, daß darüber gesprochen wird.

Ich habe hier sehr viele informative, sehr viele lieb gemeinte und sehr viele Überzeugungstexte gelesen. So sehe ich, daß sich ganz viele Menschen Gedanken um ihre Nächsten machen, alles dafür hergeben, alles einsetzen, sogar sich und ihre Organe nach dem Ableben und dann lese ich auch, wie sich viele Kliniken und deren Mitarbeiter vor der Verantwortung drücken, gar nichts versuchen, sorglos mit Allem umgehen und es auch noch einige gibt ( Prozeß in Göttingen lese ich in der Tageszeitung mit ), die sich bewußt sind, welchen Schaden sie gerade im Vertrauen der Spender anrichten, um sich an den Organspenden über Gebühr zu bereichern. Oder ist eine Sonderprämie in Höhe von 2500 Euro pro Transplantation, wenn mehr als 20 pro Jahr stattfinden, zusätzlich zum Honorar, sowohl das Nehmen als auch das Geben, eine Unhaltbarkeit gegenüber den Beteiligten. Wir zahlen es alle mit und sei es über die Beiträge. Ich bin sehr betroffen.

„Emsdetten“ (Pseudonym)

Hallo und Hut ab an alle, die sich mit diesem Thema auseinander gesetzt haben und für sich eine Entscheidung getroffen haben!
Ich wollte mal noch ein Diskussionsthema einbringen.
Es war hier schon von den Ländern die Rede, in denen es per Gesetz die Organspende-Pflicht( so nenne ich es mal) gibt. Wusstet ihr, dass euch das auch betrifft, wenn ihr im Urlaub ums Leben kommt? Alle die keinen Organspendeausweis bei sich tragen, sind da automatisch Organspender. Bis die Angehörigen einschreiten können, ist schon alles entnommen. Das ist einer türkischen Familie in meinem Bekanntenkreis so ergangen.
Info's dazu erhält man über Google oder über die Internetseite der Krankenkassen Deutschland's.

Ich bin Spender, denn gäbe es genug davon, bräuchte kein Schmiergeld gezahlt werden und keiner der Menschen, die bereit sind viel Geld an Korrupte Ärzte zu zahlen tut das nur, weil ne neue Niere schöner aussieht, jeder hat um sein Leben gebangt! Und wer von uns würde das nicht auch versuchen, wenn er die Mittel auf dem Konto hätte? !!!