Auch ich finde es viel wichtiger, was mein Partner bereit ist, für eine gemeinsame Beziehung zu tun, als was Er im Geldbeutel hat.
Meine Mutter war bereits mit mir und meinem Halbbruder alleinerziehend. Wäre der Vater meiner beiden Geschwister nicht bei einem Unfall ums Leben gekommen und Sie hätte keine Witwenrente bekommen, wäre auch Sie auf Sozialhilfe angewisen gewesen. So konnte Sie sich und uns mit zusätzlichen geringfügigen Arbeitsstellen über Wasser halten.
Ich bin es gewohnt, mit wenig Geld auszukommen. Es war für mich sehr schwer, vor 9 Jahren zum Sozialamt zu gehen und um Hilfe zu bitten.
Als mein Sohn 3 Jahre alt war, ging ich wieder arbeiten, weil die Frau vom Sozialamt damals gesagt hat, wenn ich es nicht tun würde, würde Sie mir sämtliche Gelder streichen.
Das war ziemlich hart und ich wusste nicht, dass Sie das hätte gar nicht sagen dürfen.
Den einen Job habe ich dann verloren, weil meine beiden Kinder, damals 3 und 5 mehrmals hintereinander krank wurden und ich dann auch einmal wegen Krankheit ausgefallen bin.
In dem anderen Arbeitsverhältnis war ich dann fast 2 Jahre auf 400 Euro Basis. Leider gab es damals keine Möglichkeit für mich in dem Betrieb eine Teilzeitstelle zu bekommen. Und auch wenn, es wäre mir nicht möglich gewesen ohne Harz IV auszukommen.
Dann wurde ich schwanger mit meiner Tochter und konnte dann logischer Weise nicht mehr arbeiten gehen. Genießen konnte ich die Babyzeit nicht wirklich, weil ich immer die Angst im Nacken hatte, dass ich, wenn meine Kleine 3 ist, wieder arbeiten gehen muss..
Erst kurz vor dem 3. Geburtstag meiner Tochter habe ich erfahren, dass Mütter nicht zum arbeiten gezwungen werden dürfen, geschweige denn kürzung der Leistungsbezüge angedroht werden dürfen, wenn die Kinderbetreuung nicht gesichert ist und das Kind noch nicht reif genug ist, so lange von der Mutter getrennt zu sein.
Es ist schon schwer genug sich alle 6 Monate in die Kontoauszüge schauen zu lassen, seinen Kindern immer zu sagen, was alles nicht geht, ewig auf Wohnungssuche zu sein, weil Vermieter keine alleinerziehenden ALG II Empfänger zur Miete haben wollen und auch bei der Arbeitsplatzssuche kommt man als alleinerziehende Mutter nicht wirklich gut an.
Und jetzt muss ich mir auch noch Gedanken darüber machen, ob mich ein Mann nicht will, weil ich Leistungen vom Staat beziehe???!!! Jetzt gehts glaub echt los. Wer mich so nicht will, bekommt mich anders auch nicht.
Ich bin eine gute Mutter, eine attraktive, ehrliche und fleißige Frau und auch bereit zu arbeiten. Doch aus dem Leistungsbezug werde ich noch eine Weile nicht kommen, solange ich noch nicht wieder in Vollzeit arbeiten kann.. Heut zu Tage wird echt oberflächlich geschaut.
Warum ist es denn so wichtig, was Jemand im Geldbeutel hat??
Für mich ist wichtig, dass sich mein Partner finanziell alleine versorgen kann. Dabei ist egal, ob durch nen Managergehalt, Arbeiterlohn, Sozialleistungen oder (Früh)Rente.
Viel wichtiger ist doch ein geregelter Tagesablauf, ob sich der/die potentielle Partner/in in einer Partnerschaft engagiert, der Charakter, Treue, Zusammenhalt und Kompromissbereitschaft.