moderne Technik - Fluch oder Segen..?!
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.08.2010
Facebook ? Und ausgerechnet da solch eine Gruppe ? Was für eine Realsatire...;-)

Mal im ernst...solche "social networks" sind für mich ein Phänomen. Besonders, das es Menschen gibt, die diese vorbehaltlos nutzen...

Mich findet man in keinem einzigen...und wenn, dann würde ich mich mit komplett falschen Daten anmelden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.08.2010
...ich liebe das WWW.... bin auch bei Facebook... und gehöre unter anderem der Gruppe "Geboren vor 1984 - wir waren Helden" an... einfach herrlich... die Zeit war entspannter... wir waren ohne Handy unterwegs... wenn die Turmuhr 18.00 schlug... gings nach Hause... der Fernseher hat uns nicht wirklich interessiert... wir fuhren kilometerweitmit dem Rad... ohne dass jemand Angst um uns hatte.... ich erinnere mich sehr gerne daran... genieße jedoch heute die Vorteile der Technik auch sehr gerne...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2010
Ich begleite in meiner Freizeit junge Leute, die ein Praktikum ins Ausland absolvieren wollen. War selber 1991-92 in Australien und es war so wie von Muffinqueen beschrieben.

Heute fahren die Kids mit Laptop und Webcam ausgerüstet los und haben am Ende doch das gleiche Heimweh und sind genauso einsam wie wir es waren.

Sicher ist vieles einfacher mit dem ständigen Kontakt in die Heimat. Ich finde es aber auch schade, dass man sich nicht für 100% auf das neue Land einlassen kann.

Habe andererseits auch die Erfahrung gemacht, dass die Medien und das Internet bewusster eingesetzt werden, weil man sich eben doch von zu Hause abgrenzen will. Da wird eher mit der schwedischen Bekanntschaft aus dem Youth HOstel in Calgary geskypt als mit den Klassenkameraden von früher....

Ein Erlebnis bleibt der Auslandsaufenthalt auf jeden Fall und wenn man alles in Maßen einsetzt... Warum nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
Nein, sicher bin ich mir da nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
@ Thin White Duke:

wenn ich einen Satz von Dir an mich zitieren darf:

"Aber du hast auch tolle Menschen im realen Leben NICHT kennengelernt, weil du zu der Zeit am PC saßt."

Schön, daß Du Dir da sicher bist und das aus der Ferne beurteilen kannst :-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
Ich bin froh zur Generation zu gehören die mit dem Multimedia Zeugs aufgewachsen sind. Bin aber kein Gamer! Ich interessiere mich allgemein für Technik und bin froh in einem Alter zu sein wo man das alles noch irgendwie gebrauchen kann...
Für mich ist es nur von Vorteil !
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
Vor allem muss man während der Games Convention noch vorsichtiger am Messegelände vorbei fahren, damit einem keiner vors Auto läuft. Schaden nehmen einige von der ganzen Daddelei auf jeden Fall....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
Also ich bin da ehrlich gesagt ein bissel zwiespältig... ^^

Auf der einen Seite finde ich es toll, daß wir alle die moderne Technik nutzen können/dürfen, ganz egal ob hochmoderne Haushaltsgeräte, Auto's, Computer oder sonstige technischen Errungenschaften, sie bieten uns ne' Menge Möglichkeiten.

Ich nutze ebenfalls sehr gerne das Internet, aber ich vernachlässige ganz bestimmt nicht mein "reales" Leben :-)

Auf der anderen Seite jedoch, sehe ich vor allem im Bereich Medien/Computer die Gefahr, daß Menschen die gerade diese Dinge sehr ausgiebig nutzen, zu Hause vereinsamen... ^^

Da gab' es heut abend auch einen interessanten Kurzbericht in den Nachrichten, bzgl. Games Convention die zur Zeit in Köln stattfindet. Der Bericht warnte u. a. auch vor der steigenden Zahl der Internet, bzw. Online-Spiele-Süchtigen.
Und das ist eine weitere Gefahr, somit sehe ich die moderne Technik eher als Fluch.
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19.08.2010
Ich liebe alles technisch neue
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19.08.2010
@Amora, aber es geht mir nicht um das Briefeschreiben an sich. Es geht um das Briefeschreiben mit der Person, die mir am wichtigsten ist.
Den Gedanken, einen "Brieffreund" in einem "Briefschreibclub" kennenzulernen, finde ich völlig reizlos.

> Ich habe tolle Menschen übers Internet kennengelernt, die ich sonst nicht kennengelernt hätte und die ich nicht mehr missen möchte.

Das glaube ich dir gerne. Aber du hast auch tolle Menschen im realen Leben NICHT kennengelernt, weil du zu der Zeit am PC saßt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
Für mich ist es ein Segen.

Ich habe tolle Menschen übers Internet kennengelernt, die ich sonst nicht kennengelernt hätte und die ich nicht mehr missen möchte.

Ich pflege außerdem seit meinem 14 Lebensjahr die gute, alte Brieffreundschaft mit interessanten Menschen rund um den Globus (nicht mit den gleichen wie damals, aber die Brieffreundschaften halten trotzdem viele Jahre).
Und ich kenne Einige, die das auch tun.

Es gibt nicht umsonst seit über 25 Jahren (oder länger) renomierte, seriöse Brieffreundschafts"clubs" (mir fällt das richtige Wort gerade nicht ein), bei denen man Hunderttausende Schreibwillige (per Hand) aus der ganzen Welt findet.

So ausgestorben ist das Briefe schreiben nicht, man muß nur wissen, wo man es suchen bzw. finden kann:-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
Sie kann Fluch und sie kann Segen sein, wie alle Errungenschaften der "Zivilisation". Uns erscheinen die 70er idyllisch, in denen wir am Radio lauschten - unsere Eltern haben bedauert, dass die Familie dadurch weniger gemeinsam sang oder musizierte...

Mich persönlich nervt vor allem die ständige Verfügbarkeit, die mittlerweile, dank Handy und Blackbery usw. erwartet wird.

Und ich bemerke, dass immer mehr Menschen durch die Flut an Informationen und die Schnelligkeit des Informationsaustauschs, denen wir durch die neuen Medien ausgesetzt sind, gestresst sind.Alles wird schneller, man nimmt sich weniger Zeit, was nicht unbedingt gesund ist.
Es ist wohl eine Frage des Umgangs mit den technischen Neuerrungen.
Ob der Mensch dem gewachsen ist? Ich habe da so meine Bedenken.

edit: ich sollte endlich mal tippen lernen :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
@ Thin White Duke - dazu fällt mir grad ein.

Kürzlich habe ich mit meiner Mum in einer Kiste mit alten Postkarten gekramt. Da förderten wir doch tatsächlich die allererste Postkarte, die mein Vater meiner Mutter geschrieben hatte, von einem Seminar. Und da stand doch tatsächlich "bitte hole mich am Samstag um 20 Uhr vom Bahnhof ab, da ich Dich vorher nicht mehr ohne erhebliche Kosten kontaktieren kann".... Wir haben uns schief gelacht... romantisch war das nun nicht grad, aber wohl ein Zeitzeichen... Telefonieren war noch echter Luxus und man hat sich noch echte Briefe geschrieben... so mit der HAND! :)

Ich habe noch einen einzigen Bekannten, der mir, obwohl wir uns über das Internet kennengelernt haben, immer wieder lange Briefe mit der Hand schreibt... und Postkarten aus dem Urlaub. Herrlich nostalgisch... aber mit Seltenheitswert... leider.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
@nichtsbestimmtes

> Der Stand der späten 70er war weitestgehend ausreichend für ein entspanntes Leben.

Das hast du ganz prima formuliert! So hatte ich das selber noch nie gesehen. Aber je länger ich drüber nachdenke, desto mehr muss ich sagen: Genauso isses.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
@ Nichts Bestimmtes... danke für Deine schöne Zeitreise... :)
Mensch, eigentlich war unsere Jugend, wenn man es so betrachtet, noch ein echtes Abenteuer... heute braucht man Warcraft und virtuelles Landleben... ;)

Und man hat gespannt vor der Compactanlage gehockt und sich geärgert, weil das Lieblingslied, auf das man SOOOO lange schon gewartet hat (nicht mal eben für 99 ct. downgeloaded, wo bleibt denn da noch das Jagdfieber) endlich im Radio läuft und der blöde Modeator noch nen dringenden Verkehrshinweis reinquatschen mußte... ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
Ich bedauere wirklich, dass dadurch das Briefeschreiben so ausgestorben ist. Als ich studierte, hatte ich eine Freundin, die mehrere hundert Kilometer entfernt wohnte. Wir sahen uns nur alle paar Wochen mal. Telefonieren kostete damals noch echt Geld, wie Muffin ja schon schrieb, und das hatten wir beide nicht. So haben wir uns eben geschrieben. In den ersten Monaten wirklich jeden Tag. Die Briefe habe ich heute noch. Ich würde sie auf keinen Fall noch einmal lesen, aber ich finde es schön, dass es sie noch gibt. Viele lustige und skurrile Dinge sind damals entstanden. Zum Teil Rituale, die uns heute noch verbinden, obwohl sie längst meine Ex-Ex-Ex ist.

Chats, Mails und SMS sind da natürlich flüchtiger. Die Langzeitwirkung der Briefe von damals erreichen sie nicht mehr. Insgesamt finde ich das Internet schon ganz prima. Aber romantischer wird die Welt dadurch nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
Ich bin eher für Fluch...Du hast es übrigens sehr schön beschrieben. Natürlich. man hätte bestimmte Dinge oder Menschen vielleicht nie entdeckt...aber ich würde mir manche technische Entwicklung inzwischen wieder wegwünschen. Der Stand der späten 70er war weitestgehend ausreichend für ein entspanntes Leben. Ein Beispiel ? Wir hatten einen Farbfernseher mit 3-5 Programmen ( mit NL, je nach Wetter auch eins mehr). Und heute ? Jaaa, einen 117 cm LCD TV mit sämtlichen Schikanen, einen HD Sat Receiver mit Festplatte...und kommt auf den 40-100 Programmen vielleicht ein besseres Programm ? Big Brother oder DSDS oder Klum sucht Dumpfbacken...usw. usw.
Wir hatten diverse Brettspiele ( unsere Monopoly Partien waren legendär) und konnten sämtliche Kartenspiele...heute haben wir PS3 und spielen vernetzt mit vielen uns völlig unbekannten Menschen Strategiespiele oder Ego-Shooter.
Wenn wir unseren Freunden etwas sagen wollten war das in der Regel kein Problem - wir sahen uns ständig, weil wir eh immer draussen waren. Und falls nicht, gingen wir in den Hausflur, und telefonierten...Ortsgespräch...die Nummer hatten wir im Kopf, denn das Wählscheibending hatte keine Speicher...oder gar Klingeltöne oder Farbdisplays.
Auch konnten wir keine Pornovideos per Bluetooth austauschen...wenn wir nackte Mädels sehen wollten, kauften wir ne Bravo.
Im Fond unseres VW 1500 Variant durften wir uns austoben...und vom "Kofferraum" aus den anderen Fahrern zuwinken ( heute gäbe es wahrscheinlich eine Warnmeldung im Radio "...auf der A9 fährt ein Fahrzeug, in dessem Kofferraum sich Kinder befinden...") Wir haben es irgendwie überlebt, auch ohne 16 Airbags und Isofix-Kindersitze (letztere hätten auch gar nicht gepasst, denn es gab nichtmal Gurte "hinten").

Aber ich schweife ab, während ich wehmütig an unzählige Abende vor der Compactanlage meiner Eltern verbracht, um "Mel Sandocks Hitparade" oder die "Schlagerrally" aufzunehmen...und am nächsten Tag mit den Cassetten zu prahlen ( oder sie der Angebeteten zu widmen)...

Ich bin für "früher", und würde die ganzen modernen Errungenschaften wieder hergeben. Ehrlich.
Es ist sowohl ein Segen... z.B. meine Eltern (beide über 70) halten mit Skype regen Kontakt zu den Enkelkinder und Geschwister die in der Welt verstreut leben... als auch Fluch wenn man sich von der Technik versklaven lässt in dem man z.B. am Tag zig mal SMS verschickt und auf jede ankommende SMS sofort reagieren "muss"
Es gibt viele wunderbare Möglichkeiten die Moderne Technik zu nutzen - Es ist jedem selber überlassen in wie weit er sich von der Technik versklaven lässt - dabei sollte man das wirkliche Leben nicht vergessen
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.08.2010
(Ich weiß nicht, ob es ein ähnliches Thema schon mal gab, ich hatte jetzt nix gefunden).

Durch Amazing's Thread bzgl. Google Street View und dem "gläsernden Mensch" habe ich mal drüber nachgedacht, ob die moderne Technik denn nun ein Segen oder ein Fluch ist und wollte gerne mal Eure Meinung dazu hören.

Fakt ist, das Internet ist eine tolle Sache - egal, was man wissen will, innerhalb kürzester Zeit hat man die Antwort "ergoogelt". Ohne das Internet würde ich einen ganzen Haufen supernetter Menschen nicht kennen (inzwischen auch persönlich).

Aber eine gewisse Entwicklung ist halt nicht abzustreiten. Oftmals findet das Leben nur noch virtuell statt..

Letzte Woche war ich in England und wurde in einem Restaurant Zeuge eines Junggesellinnenabschiedes. 10 aufgedonnerte Frauen saßen an einem Tisch, vor sich die Drinks und jeder hat auf seinem I-phone und wenn nicht da, auf ihrer Digicam rumgedrückt... Unterhaltung hat eigentlich keine stattgefunden.... Da wird gechattet wie die Weltmeister, aber wenn man sich dann mal "live" trifft, hat man sich nix mehr zu sagen... oder quatscht per SMS mit anderen Menschen...

Der Unterschied zwischen "damals" und "heute" ist mir besonders aufgefallen in Bezug auf mein Au Pair Jahr. Ich war 1989 nach dem Abi für ein Jahr in den USA. Das war total aufregend, denn außer einer Hochglanzbroschüre, wie toll es sei, ein Au Pair in USA zu sein und ein paar kopierten Zetteln über meine Gastfamilie wußte ich nix. Ich fuhr mehr oder weniger ins Blaue, wußte nicht, was mich erwartet und war verdammt weit weg.

Telefon kostete damals ein Vermögen, Internet gab es keins und ein Brief dauerte mind. 1 Woche in eine Richtung - und dann noch mal ne Woche, bis die Antwort kam, vorausgesetzt, man schrieb gleich. ;) Ich war völlig auf mich allein gestellt. Erwartungen hatte ich keine.. schon gar nicht an technisches Equipment, eigenes Auto, eigenes Bad. Es war okay so, wie es war... letztendlich wurde es doch noch ein aufregendes Jahr mit 3 Familienwechseln und ich dachte, ich alleine hätte so großes Pech. Abbrechen kam für mich aber nie in Frage... Und letztendlich war es das wertvollste Jahr bisher überhaupt, von dem ich keinen Tag mehr missen möchte...

Nun bin ich vor ein paar Jahren auf ein Au Pair Forum gestoßen, in dem sich heutige Au Pairs (sowie zukünftige und Ex-Au Pairs) austauschen. Und mir wurde bewußt, wie sehr sich alles gewandelt hatte:

Vor dem Jahr hatte man bei Google View schon mal gesehen, wie die Gegend aussieht, die Familie hat schon Tonnen von Bildern und Videos geschickt, hat eine eigene Homepage, man hat sich mit anderen Au Pairs ausgetauscht.. Waaas? Warum hat die denn einen eigenen Laptop? Warum hat sie ein eigenes Bad und ich muß meins mit den Kids teilen? Nee, die Familie nehme ich nicht, da hab ich kein eigenes Auto usw. Da wird verglichen, da werden Ansprüche gestellt...

Dann ist man in den USA.. und doch nicht wirklich "weg". Da wird jeden Abend mit den Freunden daheim "geskyped", da guckt man Bilder von der letzten Party, die man verpaßt hat, wenn man mit den Kids ein Problem hat, wird mal kurz die Mutter angechattet, was man tun soll.. und kann sich eigentlich gar nicht recht auf das "Abenteuer Auslandsjahr" einlassen und die Familie, in der man lebt usw.. Und bei vielen ist das Heimweh so groß (oder die Erwartungshaltung unerreichbar), daß sie abbrechen... aber, das hat man ja auch schon im Internet gesehen, das machen ja soundsoviel Prozent, ist ja nicht schlimm... man hat es ja probiert und es hat nicht geklappt.

Da merke ich, daß das Internet doch irgendwo auch ein "Fluch" ist... weil man sich über alles informieren kann, schon vorab ein Bild macht und zu allem findet man im Internet eine Meinung... eigene Erfahrungen muß man da gar nicht mehr machen...

Früher war es für mich ein Highlight, wenn ca. alle 14 Tage von meiner Brieffreundin mal ein Brief kam... heute wird man schon dumm angemacht, wenn man nicht innerhalb von 2 Stunden auf eine Mail reagiert... es ist alles schneller, schnelllebiger geworden.

Entschuldigt, daß es so lang geworden ist...

Also, ist es nun ein FLuch oder ein Segen, was meint ihr... ?