Mit Kindern im Discounter

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 86 Antworten

@develin: so ganz übel ist die Bezahlung beim Discounter nicht. Da geht manche Rechtsanwaltgehilfin, oder Arzthelferin mit weniger nach Hause.Und auch viele Verkäuferinnen in anderen Branchen. Allerdings ist die körperliche Belastung bei Aldi und Lidl für die Frauen enorm. Ich glaub so mal ne Minute nichts tun gibts da nicht...
Den Rest (Betriebsrat etc) kenn ich nur aus den Medien.
Ich geh zum Discounter, da ich üblichweise morgens um 8 Uhr ins Büro gehe, und abends selten vor 18 Uhr rauskomme. Und da haben auf dem Nachhausweg 2 Discounter mit großem Parkplatz geöffnet.Beide sind sauber, und geruchsneutral. Das heißt da hängt keine Pommes/Kebab-Fahne in der Luft, wie in den meisten Einkaufscentern, was für mich Bedingung für einen Einkauf ist. Samstags gehe ich meist auf den Wochenmarkt um Gemüse/Obst zu kaufen.

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devilin...die Frage ist unzulässig...somit muss man sie auch nicht wahrheitsgemäß beantworten...wenn man sie nicht beantwortet, wird man nicht eingestellt...

um noch ein Bisschen OT zu bleiben...ich war vor Jahren sehr erstaunt, dass ich in der Zeitarbeitsbranche eingestellt wurde (nicht als Leiharbeitnehmerin), obwohl aus meinen Unterlagen hervorgeht, dass ich mehrmals aushilfsweise befristet bei der IGM gearbeitet habe...

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Bernstein wo ist Walmart denn bitte Serviceorientiert? Ich bin gottfroh, dass die hier gescheitert sind. In den USA ist das der ramschigste Billigladen, den es gibt. Er ist absolut Personalfeindlich, die dürfen sich nicht organisieren, werden eingeschüchtert, und dieses "morning-cheer" ist alles andere als motivierend, das ist Hirnwäsche.

Gescheitert sind sie hier, weil ihre Strategie Gott sei Dank nicht aufgegangen ist. Normalerweise subventionieren sie ihre Märkte in "neuen" Ländern durch die überhöhten Preise aus Ländern, in denen ihre Strategie schon aufgegangen ist. Nämlich: Die Konkurrenz plattmachen mit niedrigsten Preisen (Stufe a). Dann, wenn es kaum noch andere Läden gibt, kommt Stufe b: Den Lieferanten die Preise diktieren. Wenn auch die Lieferanten unter der Walmart-Fuchtel stehen, kommt Stufe c: Preise radikal rauf, denn der Kunde hat keine Alternative mehr.

Mit Kindern im Discounter: Ich kann verstehen, wenn Kunden sich nicht alles gefallen lassen wollen, ABER, sowas wie Eigenverantwortung und Wertevermittlung sollte schon drin sein in den Familien. Sonst brauche ich keine Kinder in die Welt zu setzen, so bequem es für manche Schichten auch sein mag.

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Übrigens ein Mensch, der bei Aldi Süd an der Kasse sitzt oder die Regale auffüllt, kann auch durchaus >3.000 brutto, Dienstwagen, 14 Gehälter und diverse Sonderleistungen haben, nennt sich dann Trainee zur stellvertretenden Filialleitung und machte schon manchen Akademiker neidisch.

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also, ich nehme mal an, mit deinem letzten halbsatz @knusper "so bequem es für manche Schichten auch sein mag" spielst du darauf an, dass es oft die "bildungsfernen" schichten sind bei denen sowas vorkommt? da kann ich nicht zustimmen, im gegenteil, als kundin bekomme ich des öfteren mit, dass gerade eltern die nicht auf den cent schauen müssen ein riesentheater machen (übrigens nicht nur eltern, sondern generell kunden) wenn sie für etwas von ihnen oder ihren kindern beschädigtes einstehen sollen.

nachtrag: und gerade diese "schicht" ist es auch häufig, die meint ihr gehört die welt und jeder andere hat zu dienen ;-)

@knusperCrunchy: Mit "Serviceorientiert" meinte ich nicht mitarbeiterorientiert, sondern kundenorientiert nach dem amerikanischen Weg, was Jauch und Kollegen ja immer so vermissen, also Umtauschmöglichkeit bis zum Sanktnimmerlandstag, Tüten einpacken an der Kasse, Hol-und Bring-Service! Dieses Konzept ging in Deutschland anders als in den meisten Ländern dieser Erde nicht auf.
Und Stufe b) oder evt. manchmal auch schon c) haben Aldi, und Lidl bereits bei uns eingeführt.

ich arbeite im discounter in HH, da ist die hölle los. jeden tag 12 stunden. jedes kind will lauter schreien als das andere. nun zu meiner geschichte: ich mußte auf dem dorf aushelfen und saß da nun an meiner kasse. zwei kinder liefen fröhlich auf der packbank hin und her wo andere leute ihre waren einpacken möchten. ich habe also gesagt sie möchten da bitte runter gehen. die mutter völlig erbost ich solle ihre kinder nicht ansprechen... ein älterer kunde hinter ihr half mir und sagte, wenn sie ihre kinder im griff hätte, müßte ich gar nichts sagen. dase ende vom lied- 2 wochen später erzählte mir ne kollegin, der junge hatte das wieder gemacht, ist runtergefallen und hat sich die halbe zunge abgebissen. so viel zum thema. lg jane

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Und hat das Konsequenzen für die Mutter. schattenreiter? Vermutlich nicht. Dabei ist das für mich schon fast Kindesmisshandlung,wenn Eltern ihre Kinder vor Gefahren nicht warnen.
Armer Junge.
Zum Thema Arbeitsbedingungen im Discounter kann ich nur folgendes sagen:
Ich bekomme jede Sekunde, die ich arbeite bezahlt.
Ich bekomme regelmäßig meine Pausen,
Urlaubs- und Weihnachtsgeld,
übertarifliche Kassierzulagen und habe das glück, dass mein Filialleiter sich an Arbeitzeitwünsche hält.
Letzteres ist von der Unternehmensleitung zwar gewollt, hängt aber immer vom jeweiligen Filialleiter ab.
Ich kann also nichts negatives über meine Arbeitsbedingungen sagen.
Natürlich wird in den - meist 6 bis 8 Stunden- Schichten volle körperliche und geistige Leistung erwartet. Aber dass ist doch überall so.
Ich mach den Job gern, denn ich habe das Glück,in einer Filiale zu arbeiten in der ich überwiegend freundliche Kunden habe. Naja, "wie man in den Wald hineinruft...".
Ausnahmen und schlechte Tage gibt es immer.
Das einzige wirkliche blöde ist, dass der Kunde immer recht hat, egal, was auch immer er anstellt.
Und das ausgerechnet die unangenehmen Kunden dies auch auszunutzen wissen.
Tja, und halt das leidige Problem mit den Leuten, die meinen sie und ihr Nachwuchs dürften den Laden auseinandernehmen.
Ich hab jetzt schon Angst vor den letzten 5 Ferienwochen. Denn dann schleppen alle ihre Kinder mit zum Großeinkauf,
sind völligst genervt, weil sie ihre Kinder 24 Stunden am Tag um sich haben und sehen in uns das ideale Ablassventil.

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Bernstein, Walmart war in Deutschland nicht kundenorientiert. Wegen der Tüten-Einpack-Station haben sie die Warenbänder an der Kasse in Brusthöhe hochgeständert (das Heraufwuchten der Ware wurde zum Fitness-Marathon), mit dem Korb konnte man nicht mehr bis zum Band ranfahren, weil sie davor Kühlschränke, Eistruhen und Lockregale aufgebaut haben.

Die Ware wurde nur Freitags und Samstags eingepackt = von der Kassiererin in die Tüten geschubst, die unter einem Loch hingen. Weil die Kassiererin mit Schubsen so lange beschäftigt war, wurden die Schlangen länger. Denn mehr Kassen hat Wal Mart nie aufgemacht, und auch nicht - wie in USA üblich- zusätzliches Packpersonal eingestellt.

Exkurs: Die "Greeter" (Begrüßer am Eingang) und Tütenpacker in USA sind übrigens oft Rentner. Denn dort sind viele Menschen mangels sozialer Absicherung bettelarm und gezwungen, bis zum Tode arbeiten zu gehen. Wollen wir das?

Die Einkaufswagen hatten hinten feststehende Rollen, so dass man dauernd irgendwo drangebumst ist beim manövrieren.

Die Ware wurde monatlich umgepackt, damit man auf der Suche noch Dinge kaufte, die man eigentlich nicht wollte. Es stand nicht alles beieinander. zB Gab es drei Standorte für Grillsaucen, damit man die Preise nicht vergleichen konnte. Die Werbung war lockvogelorientiert, ich selbst habe Walmart einmal erfolgreich angegangen nach dem UWG. So waren auf der Titelseite eines eine Woche gültigen Prospekts Waren abgebildet, die nicht geliefert worden sind, und auch nicht nachkommen sollten - mehr als einmal habe ich bereits Montags hören müssen, dass es das Sensationsangebot gar nicht gab.

Wer Service will, kann zB bei Shell wieder an ausgesuchten Stationen mit Tankwart tanken (lassen), der auch gleich Wasser und Öl kontrolliert, ggf. Wasser nachfüllt und die Scheiben reinigt. Kostet nen Euro extra an der Kasse und ich geb dem oder derjenigen immer noch nen zusätzlichen Euro direkt in die Hand. Ist sehr angenehm, vor allem, wenn man wie ich oft mit Mietwagen unterwegs ist.

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Auf Wunsch des Benutzers entfernt

@knusperCrunchy: Danke für die Aufklärung bezüglich Wal-Mart. Ich selbst hab die Story nur aus der Presse verfolgt, war selber nie in so einem Laden. Und da sieht man mal wieder, wie wichtig es ist sich selbst vor Ort ein Bild zu machen.
Hab hier auch so eine Shell-Station vor der Tür, leider ist der Tankwart oft nicht da, wenn ich dann 1 mal die Woche tanke. Würd den Service gerne öfters in Anspruch nehmen.