Himbeerbonbon...
das frag ich mich auch schon die ganze Zeit.Irgendwie kenn ich das so gar nicht...und immer wieder,wenn dann solche Themen kommen,frag ich mich ob ich in einer anderen Welt aufgewachsen bin.
Wir hatten letzthin hier auch schon mal das Thema nicht zu Dicken stehen...ich glaube fast,ich komm aus einer Paralelwelt...denn...mir is beides bis jetzt noch nicht passiert.

@ venusherz

wie sollte ich dir widersprechen :)

Also ich weiß gar nicht, entweder bin ich blind und taub, oder mit einem fantastischen Umfeld gesegnet ;) denn ich glaube mir ist seit mindestens 10 Jahren kein blöder Blick und kein Spott mehr aufgefallen... Und früher - ja gut, glaub die wenigsten Kinder werden NICHT wegen irgendwas gehänselt ;) ich wegen meinem dicken Hintern, eine Freundin wegen der Brille, der nächste wegen der Zahnspange...
Ich glaub aber auch, man wird überempfindlich. Sind wir doch mal ehrlich, jeder schaut andere Leute ab und an mal fassungslos an (warum auch immer) oder schimpft unfein über Leute, die einem an einem ohnehin miesen Tag nach eigenem Empfinden unrecht tun. Ich glaube, daß man oft selbst mit sich hadert, und dann halt jeden Blick als "abwertendes Starren" interpretiert...

Kugelblitz70, da bin ich viel zu lieb für ;o)

@ venusherz

wie war das mit " Aggro Dicke" ;)))

hättest du es nur gemacht ;))))

Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass ich angreifbarer bin, wenn es mir schlecht geht und ich das auch nach außen trage. Im gesunden, zufriedenen und selbstbewußten Zustand kam das gar nicht vor.

Ein wenig bin ich manchmal aber auch richtig wütend auf Kunstfiguren wie Cindy aus Marzahn. Sie stellt eine "Aggro-Dicke" da aus einem Prollmilleu. Viele denken tatsächlich, dass Dicke IMMER so sind. Das es aber Dicke gibt, die scheu und verschämt durchs Leben ziehen, aufgrund ihrer nicht zu versteckenden körperlichen Attribute... man, das macht mich manchmal wirklich sauer.

Wie ich sagte, wenn eine schlanke Frau gesehen wird, nimmt man automatisch an, sie ist hilfebedürftig, schwach, ein Weibchen, sooo süß und lieblich. (Da kann man sich auch so was mit von vertun). Dicke Frauen werden immer als butte Arbeiterinnen gesehen, kochen gut (müssen se ja, weil se selbst dick sind), immer am essen, fast mütterliche Attribute und süß wird da kaum einer sagen. Man kriegt im Gegenteil den vollen Frust ab.

Mir ist das mal passiert, dass mir bei einem Drogeriemarkt eine schlanke Dame in den Einkaufswagen gerannt ist. Das Ende war, sie drehte den Spieß um und stellte es dar, als wenn die Dicke sie umfahren wollte und rücksichtslos war. Da steh ich trotz aller Schlagfertigkeit manchmal mit offen Mund vor soviel Dreistigkeit. Ich hab einfach meinen Wagen genommen und bin weiter. Ich hörte sie noch hinter mir wettern "Diese fette Kuh, dass ist doch wohl unverschämt. Keine Rücksicht, weil sie vor Fett ihre Füße nicht mehr sehen können." Ich hab gedacht, geh weiter, zähl langsam bis 10 und atme ein und aus, sonst reiß ich der gleich den Kopp ab, spuck inden Hals und setz den Kopp wieder drauf. Aber hallo, ich hatte mich sowas von im Griff. Aber ich weiß, wäre ich klein und zierlich, hätte ich es echt einfacher im Leben gehabt. Und wehren ist nicht immer einfach, ohne sich ab irgendeinem Punkt wahrscheinlich strafbar zu machen.

Es ist eine Sache, die noch nicht so ganz rum ist. Wir haben Anti-Diskriminirungsgesetze, aber Ruhe ist deshalb immer noch nicht. Dicke haben es schwer...

Ich glaube, der Grund für die Diskriminierung übergewichtiger Menschen liegt einfach darin, dass es eine der wenigen "Schwächen" ist, die jeder Normalo direkt sehen kann. Andere Menschen haben vielleicht viel mehr Probleme im Leben (Alkohol, Drogen, Aggressivität, Beziehungsunfähigkeit usw...), aber die sind eben nicht für jeden sofort erkennbar.

Für Menschen mit schlechtem Selbstwertgefühl, die unzufrieden mit sich und ihrem Leben sind, bieten Übergewichtige daher eine optimale Angriffsfläche, denn sie haben eine "Schwäche", die es diesen Menschen ermöglicht, sich (wenigsten einmal in ihrem Leben...) überlegen zu fühlen und damit ihr Selbstwertgefühl aufzupolieren. Oder seid ihr schon mal von einem total vor Glück strahlenden Menschen angepöbelt worden?

Das führe ich mir in solchen Situationen immer vor Augen und sehe das arme Würstchen im Anderen. Meist sage ich dann einfach ganz ruhig und gelassen: "Mein Gott, sie Arme(r), was in ihrem Leben frustriert sie denn so, dass Sie wirdfremde Menschen anpöbeln müssen?" Darauf wissen die eigentlich nie was zu antworten und halten die Klappe.

Ein weiteres Problem ist sicherlich auch, dass durch unseren gesellschaftlichen Schönheits- und Jugendwahn von vielen Menschen "Dicksein" von viele Menschen bald schlimmer bewertet wird als eine Straftat...Die Pöbler hoffen also auch noch, von ihrer Umgebung Anerkennung für ihr Handeln zu bekommen und sich dadurch beliebt zu machen.

Wenn die Diskriminierungen von Prolls kommen macht es mir daher nicht so viel, Idioten gibt es halt immer. Viel schlimmer finde ich, dass sich diese Diskriminierung bis in den Bereich der Erkrankungen fortsetzt. So gibt es für Magersüchtige und Bulimikerinnen eine eigene Klassifikationsnr.. Esssüchtige, die sich nicht den Finger in den Hals stecken werden nach wie vor noch unter "Adipositas" klassifiziert, was nur etwas über die Tatsache DASS Übergewicht besteht, aussagt, aber nichts über die Ursache. Eine Essgestörte wird hier also munter mit einer, die sich falsch ernährt, zu wenig bewegt oder eine Stoffwechselstörung hat in einen Topf geschmissen. Ebenso gibt es für Magersüchtige und Bulimikerinnen eine ganze Reihe von Literatur und Ratgebern, für Esssüchtige dagegen kaum. Sogar in den Kliniken werden die Essgestörten unterschiedlich behandelt. Die Magersüchtigen und Bulimikerinnen sind die armen Mädchen, die ja nichts dafür können und bedauert werden, die Esssüchtigen werden dagegen oft mit ihrer Problematik gar nicht ganz für voll genommen und gelten eher als renitent. DAS finde ich wirklich traurig...

Ich lief neulich mit meiner kleinen Tochter durch die Innenstadt.
Da sah ich eine junge Thailänderin eine Tasche in einen Kofferraum heben. Kommt mir ein älterer Mann entgegen, schaut sie an, schaut mich an und sagt mir auf offener Strasse:" Das ist ja kein Vergleich, zu Ihnen - so sieht eine richtige Frau aus!" und zeigt auf die Thai...
Ich war geschockt und gleich im nächsten Augenblick so grantig dass ich mir nicht verkneifen konnt:" In Puket sind die auch dumm genug um sich von so nem Alten angrabschen zu lassen, hier hat jemand der weniger im Jahr Rente kriegt als ich im Monat verdiene, eher keine Chance!"

Was denken sich so Leute denn?

Meiner Meinung, eindeutiger Mangel an Bildung und Respekt!

@ Stephanie

Es ist ein ganz kleiner Teil (deine Kindheit), der dein ganzes Leben beeinflusst. Ich habe mal gehört, dass es ist, als wenn man einen Computer programmiert. Kinder glauben Erwachsenen erst mal alles. Und wenn sie nie lernen zu widersprechen, tragen sie diesen Glauben in ihr Erwachsensein.

Wenn du somit als Kind dauernd hörst, wie dick, dumm, schlecht, dusselig und unnütz du bist, bist du so programmiert. Du selbst hast ja nicht wirklich das Tool/Werkzeug mitbekommen, einem "Erwachsenen" (Mutter/Verwandte/Lehrer) anzuzweifeln.

Das zu lernen ist ein langer Prozess, weil vor allem unser Bewusstsein die blöde Eigenschaft hat, negatives wie ein Schwamm aufzunehmen. Positives wird irgendwie nie die gleiche Bedeutung zugemessen.

Was hilft mir? Ich trete gedanklich aus einer solchen Situation einige Schritte zurück (Fantasie ist alles), mache mich dadurch zum Beobachter und rate mir als meiner besten Freundin, was ich tun sollte. (Ich war schon immer klasse im Ratschläge geben, nur nicht wirklich vorher an mich.

Also, nimm deine beste Freundin an die Hand (dich). Du wirst staunen, wie sich die Welt ändert. :-)

hmm also ich bin da genauso. Bis zu einem gewissen und Punkt und ab da wirds kritisch, allerdings bin ich auch jemand der nicht gut abgeben kann. Ich kann zwar über meine Probleme und Sorgen reden, möchte sie aber möglichst ohne Hilfe lösen.
Ich glaube auch nicht das das Alter etwas daran ändern kann. Wir sind nun mal alle Individuen und ich bin ein Mensch der viel in sich gekehrt ist. Ich mache einfach vieles mit mir selber aus. Manchmal glaube ich sogar, dass meine Kindheit mich zu einem Beziehungsunfähigen Menschen gemacht hat. Der Lieblingssatz meiner Mutter war entweder wie oben gesagt mach was aus dir sonst kriegste keinen oder ich hab keine liebe gekriegt also kann ich auch keine weiter geben. Bloß weil ich älter werde und mehr Erfahrungen im Leben sammle werde ich doch nicht selbstbewußter, es wurde schließlich fast 25 Jahre lang abgebaut.

@venusherz:
da gebe ich dir recht, so ein paar kleine karle Stellen hab ich schon.

@ roteKatze:
Wenn man erst mal weiß, dass man bei jedem Schmerz auch gewinnt, ist das gar nicht mehr so traumatisch. Ich weiß nicht warum, aber ich denke, je älter man wird, um so gelassener sieht man das und irgendwie mit anderen Augen.

Oder leichter gesagt:
Was einen nicht umbringt, macht einen stark. ;o)

dieses Dickefell habe ich auch und Stacheln sind auch noch dran,aber ich möchte es ab legen, immer bin ich die ,die sich kümmert,sich um andere sorgt,habe verständnis,bin immer zuverlassig ...bla bla bla
aber ich lass nur wenige mich ran da kommt keiner durch ,durch das fell. Aber mir kann auch keiner weh tun.

@McLovin...ich kläre das mal auf....ich fahre Taxi...da hat keiner Angst etwas Falsches zu sagen:-)))

Wir haben uns jetzt etwas vom Thema weg und auf die Problematik,wie respektvoll Jugendliche ihren Mitmenschen begegnen,hin bewegt. Das wäre schon wieder einen Thread wert.

Allgemein wäre es wünschenswert, das unsere Mitmenschen nicht so oft, ohne an die Folgen zu denken, abwertende Bemerkungen egal in welcher Hinsicht machten.

Also ich kenne durchaus 17jährige die wissen was Respekt heisst, allerdings alles Mädchen

Die Teenies die sich Nachts eine Taxe für den Heimweg nach Hause zu Muttern leisten, sind oftmals auch nicht die allerletzten Prols. Das sind eher die, die dann besoffen durch die Gegend marodieren und weder bestrebt sind nach Hause zu kommen noch ein Ende finden beim Saufen.

@Karamelchen Nun Respekt bedeutet das man jemanden wertschätzt und so akzeptiert wie er ist. Das wovon du sprichst ist glaube ich nur die Angst etwas falsches zu sagen solang du anwesend bist. OK vielleicht hab ich auch das Wort Respekt in diesem Thread etwas überbewertet. Es geht glaub ich darum das man nicht demütigendes hören möchte.

@ Karamelchen

Finde ich toll, das du es gefunden hast und es freut mich das du mit dir und deinen näheren und weiteren Personenkreis im
" Reinen" bist.

Vieleicht bist du ja auch schon eine Stufe weiter ;)

In meiner Realität sieht das etwas anders aus, aber ich will und werde die Hoffnung nicht aufgeben vielleicht eine Stufe weiter zu kommen. ;)

das kann ich so nicht stehen lassen @McLovin


ich habe beruflich oft mit Teenies zu tun...sehr oft nachts, wenn sie nach der Disco und mehr oder weniger betrunken nach Hause möchten.
Von Charmeattacke bis Flirtversuch habe ich alles erlebt....niemals aber respektloses Verhalten

ok....Du sprichst Ausnahmen an..

Ein 17-jähriger weiss mitunter noch gar nicht was Respekt ist. Wie soll er ihn dir da entgegebringen?

@Kugelblitz

Der respektvolle Umgang meines näheren und weiteren Personenkreises war mir aufgrund bestimmter Lebensumstände immer sicher, das ist jetzt eine ganz persönliche Angelegenheit und lässt sich nicht verallgemeinern.
Außerdem erhalte ich Anerkennung und Sympathie durch den Job . Alles individuelle Erfahrungen.

So denke ich, das jeder für sich seinen Weg finden muss, denn allgemein die Menschheit dazu zu bewegen, respektvoll miteinander umzugehen, ist wohl kaum zu realisieren.

@ Karamelchen

Es freut mich das es bei dir so klappt. :)

Bei mir nicht,und die von dir aufgezählten Eigenschaften kann ich auch fast alle erfüllen. Es geht mir um den Respekt des Miteinander Umgehens. Nicht mehr Nicht weniger und den erwarte ich mit 65 genauso wie mit 17.

Leute....es ist auch eine Frage des Alters, des Selbstbewusstsein, der Ausstrahlung usw. eins zieht das andere nach sich.

Das Bewusstsein des eigenen Wertes, die Reife eines 56ig jährigen Lebens, das Wissen, niemandem mehr etwas beweisen zu müssen, nicht mehr mit Jüngeren konkurieren zu müssen....das macht einen immun gegen abwertende Bemerkungen. Abgesehen mal davon , das sich das Blatt gewendet hat und ich eher positive Reaktionen wahrnehme

@ Kugelblitz

Absolut! Da sind wir uns einig.

@ Bücherwurm

Das sehe ich auch so, und die Gefahr ist da das man sich davon beeinflussen lässt und versucht alles doppelt so gut zu machen. Mehr Leistung im Beruf, Schule etc