#MeToo-Debatte und Flirten
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Rundum Leben

@Rosinante
Das kann ich ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen und frage mich, was das für Typen sind, die gleich mit der Bezeichnung "Schlampe" um die Ecke kommen. Ich gehe doch jedenfalls davon aus, dass wir hier einfach nur von einem netten Kennenlernen sprechen und man nicht gleich miteinander ins Bett hüpft. Ich finde es ganz im Gegenteil toll, wenn Frau die Initiative ergreift und deutlich macht, dass sie einen Mann kennenlernen möchte. Das sollte man dann vielleicht aber auch direkt so sagen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2019
Man sollte meinen, dass es ein Klischee ist.
Ist es aber nicht 🙄
Hat es Kaffee Pause nicht vor kurzem geschrieben? Das es bei Männern meistens einen Fluchtreflex auslöst wenn Frau sie initiativ anflirtet.
Kann ich auch so bestätigen.
Alternativ ist Frau dann auch immer noch die Schlampe wenn sie signalisiert, dass sie gerne mehr möchte 😶
Ich denke auch, dass hier klar zwischen Sphären der Macht bzw. Abhängigkeit und dem privaten Miteinander unterschieden werden muss. Leider können diese beiden Sphären auch ineinanderlaufen, wenn es beispielsweis um einen Flirt am Arbeitsplatz geht. Das würde ich allerdings mittlerweile auch kategorisch ausschließen bzw. ablehnen, um genau solche Konflikte tunlichts zu vermeiden. Frei nach dem Motto Job ist Job und Privat ist Privat.

Und obwohl eigentlich klar sein sollte, was bei einem Date/Flirt angemessen ist und was nicht, stehen wir womöglich vor dem Dilemma, dass sowohl die nonverbale als auch die verbale Kommunikation zum Minenfeld wird. Selbstverständlich lässt sich das verbal dadurch klären, dass Mann (oder Frau) stets eindeutig nachfragt, ob dieses oder jenes erlaubt oder gestattet ist. Aber besteht dadurch nicht auch die Gefahr, dass die Romantik vollends verlorengeht? Vielleicht auch nicht, aber vielleicht ist es auch nicht besonders schön, wenn jede Berührung in Zukunft erst klar und unmissverständlich abgesegnet werden muss. Ich kann mir jedenfalls so einiges Vorstellen, das mich nur noch erschüttern lässt. Das komplett auszuschließen ist wohl keine Option mehr.

Und nur, um das wirklich klarzustellen: Gott sei Dank haben Frauen durch die Debatte einen Weg gefunden, ihr Anliegen so klar und deutlich vorzutragen und ich bin froh, dass es auch ein solches Echo in der Öffentlichkeit gegeben hat und man die Probleme ernst nimmt :)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2019
Lingschmetter,
natürlich kann er und sollte er.
Beide können und sollten, so wird ein Schuh draus.
Und dann kommt es auch nicht zur Peinlichkeit.


Solche Situationen kommen,
wenn man aus dem Teenager alter heraus ist,
ja nicht altäglich vor und,
ich muss ganz ehrlich sagen,
wenn ich routiniert souverän ohne Bauchkribbeln und ohne nervös zu sein vor einer Frau sitze, dann fehlt definitiv ein gewisses Etwas^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2019
Warum soll denn nur die Frau sich klar verständlich machen? Gerade in deinem Beispiel wird deutlich, dass beide "Schuld" haben.
Der Mann mit den untergeklemmten Händen könnte ja ebenso den Schnabel aufmachen.
@erich
Solange Mann sich normal einer Frau annähert kann es da doch kein Problem geben, besonders nicht hier, wo eigentlich klar ist, dass beide auf er Suche sind. Allerdings sollte auch vorher klar sein, was genau gesucht wird.
Das Problem bei MeToo ist doch ganz klar die Machtposition. Die Frau will/braucht den Job und der Mann entscheidet wer den Job bekommt. Es gibt auch Frauen, die diesbezüglich ihre Machtposition ausnutzen, es gab mal so einen Fall in meinem Bekanntenkreis. Wenn Frauen so etwas machen wird aber eher darüber gelächelt.
Wenn man aber hier oder auf der Straße oder sonstwo, wo es keine Abhängigkeit in irgendeiner Form gibt, dann halte ich die Diskussion für Überflüssig. Bei einer normalen Annäherung merkt man doch, ob der andere den nächsten Schritt gehen will oder nicht. Wenn man/frau dann versucht es zu erzwingen ist das komplett daneben. Versucht es jemand trotzdem ist es sexuelle Belästigung oder im schlimmsten Fall Vergewaltigung. Sowas sollte dann zur Anzeige gebraucht werden. Das hat dann aber nichts mit Machtmissbrauch zu tun, sondern ist eine Störung im Sozialverhalten.
Ob die Sache mit Handwerkern wirklich direkt mit der MeToo-Debatte zu tun hat, kann ich nicht sagen. In Einrichtungen, wo Kinder betreut werden, wird schon länger an männliche Angestellte ein höherer Anspruch diesbezüglich gestellt. Aber das ist noch einmal ein ganz anderes Thema.

Die Anekdote mit dem einvernehmlichen Vertrag findet man bis heute immer wieder in Diskussionsrunden, vor allem mit Blick auf Schweden, die im Zuge von MeToo auch gesetzlich einiges verschärft haben. Traurigerweise dachte ich mir damals auch, dass das vielleicht keine schlechte Idee für Männer sei, obwohl ich selbst in einer festen Beziehung war und mir daher darüber keine Gedanken machen musste - zumindest habe ich es nicht so empfunden.
Ich glaube aber auch, dass es wohl eher eine Anekdote ist, die in der Realität keine wirkliche Bedeutung hat. Trotzdem führen solche Überlegungen natürlich dazu, dass man wiederum schon darüber nachdenkt, was der Unsicherheit zuträglich ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2019
Lingschmetter,
Captain,
das mit dem ersten berühren ist in der Tat ein Scheideweg.
Da sitzt manche Frau auf Kohlen und wartet auf Berührung, während der sozialisierte Verehrer schon geraume Zeit auf den eigenen Fingern sitzt um ihr nicht zu nahe zu treten.


Frau fühlt sich dann schnell unbegehrt und resigniert.

Es wäre wirklich schön, wenn solche Schranken fallen und Frauen sich klar verständlich machen.
Nicht unbedingt verbal, auch Körpersprachlich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2019
Da es bei MeToo um die ausnutzung von Macht zur Erzwingung von Sex geht,
tangiert es mich in keiner Weise.
Ich bin nicht in der Position irgendeiner Frau, oder einem Mann, eine Filmrolle oder irgend einen andere Arbeitsplatz vorzuenthalten.

Insgesammt gibt es teils kuriose Stilblüten wegen der Hysterie um das Thema Missbrauch.
ZB. haben alle Handwerker die in Kindergärten arbeiten die schriftliche Anweisung zu unterschreiben, kein Kind anzufassen, es nicht nach seinem Namen oder Wohnort zu befragen.
Ich darf also auf ein weinendes Kind ausschliesslich reagieren, indem ich losgehe und eine Pädagogisches Personal darauf aufmerksam mache.


Ansonsten ich schon immer erwartet, dass Frauen eindeutige Zeichen senden.
"Zufälliges" berühren von, ganz klassisch den Händen erzeugt meiner Erfahrung nach Reaktionen die eindeutig klären was darf und was nicht.
Tatsächlich habe ich schon überlegt mir mal einen der diversen Vordrucke für Einverständnisserklärungen aus dem Internet auszudrucken und interessanten Frauen vorzulegen.
Hab ich aber noch nicht umgesetzt, bin noch unschlüssig ob das als unpassend empfunden werden würde.

Im beruflichen ist alles ausser nett flirten eh tabu.
Die Hausfrau die im Bademantel die Tür öffnet ist bloße Legende.
Ausserdem wäre auch bei gegenseitigem Einverständniss die Beweisslage kniffelig, wenn überraschend der Mann nach Hause kommt und die Frau behauptet missbraucht worden zu sein.


Es wird nach wie vor Vorgesetzte m/w geben die Untergebene m/w missbrauchen ohne dass das Opfer aufhebens darum macht.
Ausserdem war der Mann schon immer in der schwächeren Position wenn Frauen Vergewaltigung oder Missbrauch anprangern.

Andererseits sind Frauen auch mal genervt wenn Mann zuvorsichtig ist.

Männer erwarten von aufreizend gekleideten Frauen leichte Verfügbarkeit, etc.

Mann kann nur hoffen auf eine normal sozialisierte Frau zu treffen, die in der Lage ist sich auszudrücken, ihre Grenzen klar zu deffinieren und Yoga Hosen nur beim Yoga trägt^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2019
Offenheit schadet in den meisten Fällen nicht. Wäre mir zig Mal angenehmer, als 10 Mal " ne, noch nicht" zu sagen. *lach*

Dabei kommste dir als Mann arg abgewiesen und doof vor und Frau fühlt sich möglicherweise bedrängt und genervt.

Ist ja prima, wenn alles ohne Worte und ganz natürlich passiert.
Wenn nicht, muss man halt drüber reden.
Ist auch kein Beinbruch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2019
Das hat mit Körpersprache und Intuition zu tun. Wenn man die nicht lesen kann/nicht hat, dann ist es eben ein Blindgang.

Solange man sich respektvoll verhält und nicht gleich aufs Ganze geht, kann doch aber nicht allzu viel schief gehen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2019
Nein, es gibt kein Patentrezept. Du mußt individuell auf die Frau und die Situation eingehen.

Eindeutige Signale in Kombination mit vorsichtigem Heranpirschen sind aber nicht schlecht.
Soweit war ich auch schon. Wenn wir mal von einer halbwegs normalen Form der Anbahnung ausgehen, dann ist das doch vollkommen selbstverständlich. Nur hilft mir das auch nicht weiter. Vielleicht ist es einfach auch schwer zu verstehen und es gibt überhaupt kein Patentrezept (gibt es so oder so wohl nicht), um einer Frau nicht unangemessen zu begegnen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2019
Ich glaube, Keine Frau wird dir eine kleben oder dich direkt verklagen, wenn du zaghaft versuchst ihre Hand zu nehmen. :)

Im blödesten Fall zieht sie ihre Hand weg und sagt vielleicht, sie möchte das noch nicht.

Wenn du nach ner "Abfuhr" komplett verunsichert bist, dann würd ich den Part einfach abgeben.
"Zeig mir, wenn du bereit bist. Geh du dann auf mich zu."

Wenn es nie passiert, dann passt es wohl ohnehin nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2019
Ich würde bei der "Anbahnung des Erstkontaktes" vielleicht zuerst eher die Hand ergreifen und einen Kuss versuchen, als direkt die primären und sekundären Geschlechtsteile in Angriff zu nehmen. Letzteres habe ich auch schon erlebt und sagen wir so - das kam nicht so gut an bei mir. ;)
@Eliza
Was dahinter steckt ist klar und dass gerade diejenigen, die in gewisser Weise mitverantwortlich für die Notwendigkeit einer solchen Debatte sind, auch gewisse Konsequenzen tragen, ist der eindeutig positive Effekt der gesamten Diskussion. Immerhin handelt es sich dabei um eines der zu erreichenden Ziele.

Im eigenen Umfeld kann ich aber auch keine wirklichen Veränderungen erkennen, höchstens vielleicht in Nuancen. Am Ehesten ist das noch im beruflichen Umfeld erkennbar, wie "Artikel der Marke Mann" bereits erwähnt hat. Zumindest glaube ich zu erkennen, dass gewisse "derbe" Sprüche hauptsächlich nur noch von den Frauen kommen und die Männer sich hier stärker oder sogar ganz zurückhalten und einfach schweigen.

Ich war allerdings auch schon sehr lange außerhalb der Single- und Dating-Welt und muss dazu sagen, dass ich die aktuelle Entwicklung gerade aus dieser Perspektive nicht mitbekommen habe. Wenn ich allerdings darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass ich mich jetzt bei einem Date auf alle Fälle noch mehr zurückhalten würde. Ich kann nicht genau sagen, was ich womöglich in der Vergangenheit bei Dates unbewusst falsch gemacht haben könnte. Aber eine gewisse Verunsicherung spüre ich schon. Wirklich schwierig finde ich daher auch die Vorstellung, den ersten Schritt zu wagen - von einer leichten Berührung über das sanfte Ergreifen der Hand bis hin zu einem Kuss. Ich glaube, davor habe ich tatsächlich sogar Angst, geschweige denn allem, was danach kommen könnte.

Auf welche Zeichen wäre hier noch genauer zu achten, um eine Frau nicht in eine unangenehme Situation zu bringen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2019
"das ein "Nein" -> da fehlt ein "zu ignorieren" dahinter ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2019
Ich glaube, das jeder halbwegs normal sozialisierte und Frauen respektierende Mann, eigentlich schon vorher wußte, das Körperkontakt Konsens von beiden Seiten voraussetzt und das ein "Nein" und ein "Zwingen zu etwas" nicht in Ordnung ist.

Ich glaube, das die Männer, die ihre Machtposition gegenüber Frauen so ausnutzen, das eine "#MeToo"-Debatte notwendig wurde, ein grundsätzliches Einstellungsproblem zu Frauen haben. Diese Einstellung lässt sich vermutlich auch nicht mehr ändern. Vielleicht gehen diese Männer heute her direkt zu Prostituierten, weil sie eher fürchten müssen, das ihre Aktionen publik werden. Das wäre dann ja eigentlich eine positive Entwicklung.

Aber im normalen Flirten miteinander würde ich nicht vermuten, das ich da etwas verändert hat.
Hallo liebe Community,

jeder von euch hat ja sicher die in im vergangenen Jahr so richtig Fahrt aufnehmende #MeToo-Debatte mitbekommen, die ja bis heute anhält. Und wir alle können uns bestimmt darauf einigen, dass das Thema im Großen und Ganzen wichtig und richtig ist.

Jetzt würde mich aber interessieren, ob ihr seitdem selbst Auswirkungen im Verhältnis zwischen Männern und Frauen feststellen konntet. Ganz besonders natürlich beim Thema Flirten und Dating. Haben die Männer sich hier irgendwie in ihrem Verhalten geändert oder habt ihr Männer eure Einstellung angepasst bzw. achtet ihr mehr auf euer Verhalten? Laufen Dates seit der Debatte irgendwie anders ab oder könnt ihr überhaupt keine Unterschiede feststellen?

Ich freue mich auf interessante Diskussionsbeiträge! :)