Menschen und ihre Vorurteile
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.05.2017
Theodora, Du meinst aber ganz sicher, danke an alle die den Film in Deinem Sinne verstanden haben und dass sie für Dich eine Bereicherung waren, oder?

So im Sinne der Vorurteilsfreiheit, dem Streben sich nicht gegenseitig zu bekämpfen und zu der besten Vision unseres Seins zu werden ... Wie der Film gemeint ist wissen nämlich im Grunde nur die Autoren alleine, alles andere ist eigene Interpretation und Vor-Urteil.

Wir wissen ja nicht mal ob das überhaupt der ganze Geschichte ist. Der Film spielt ja auch wieder mit Vorurteilen, nämlich mit Vorurteilen gegenüber kleinbürgerlichen Familien. Würde der Film anders beginnen, nämlich damit dass der junge Mann Mitläufer in einer Gruppe von Jugendlichen ist die täglich auf der Straße herumlungert und die junge Familie schon mehrmals angepöblet hst, dann wäre das Verständnis dafür dass sich die Familie wegsetzt nämlich größer. Wer kann schon auf Grund dieses kleinen Ausschnitts behauptetn, dass er die ganze Geschichte kennt? Wir glauben nur die Geschichte zu kennen, weil wir auf unser Vor-Urteil vertrauen. Die Familie setzt sich weg, das MÜSSEN ja Rassisten sein, ganz klar!
Gäbe es eine Vorgeschichte (die vielleicht einfach nur weggeschnitten wurde bevor der Film ins Netz gestellt wurde) dann wäre die Familie keine Rassistenfamilie sondern hätten persönliche Gründe den jungen Mann abzulehnen - UND beide Seiten kämen im Sprechzimmer ins Grübeln. Nicht nur die vermeintlich bornierte Familie.

Immer vorsichtig sein, dass man nicht vor lauter gut meinen es gar nicht so gut macht. Vorurteile lauern immer und überall.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
P.S. Wenn du mich schon in eine Schublade stecken willst, dann bitte in die mit den Süssigkeiten.

Sehr genial @ungekrönte Königin. Den merke ich mir. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
danke allen, die den Film richtig verstanden haben, nämlich als Gelegenheit zur Selbstreflexion und über das Thema nachdenken- eure Texte waren eine Bereicherung!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
Also um mal das an sich gut gemeinte Filmchen und auch allen theoretischen Überlegungen etwas den Wind zu nehmen. Organspenden sind selbstverständlich immer anonym. Alles andere wäre hochgradig unethisch. Man entscheidet sich für eine Organspende (sie zu erhalten oder sie zu geben) aber ganz sicher nicht für oder gegen den individuellen Spender.

Bei Organspenden ist zumeist einer der Beteiligten nach der Spende eh tot. ;-) (Also nur mal so an Anmerkung)
Bei Knochenmarkspenden ist ein Kennenlernen möglich aber erst nach langem anonymen, schriftlichen Kontakt und wenn beide ausdrücklich damit einverstanden und darauf vorbereitet sind.

So eine Konfrontation wie sie im Film gezeigt ist wird (zum Glück!) so niemals stattfinden und das ist auch richtig so. Das wäre im wahren Leben reichlich daneben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
@ Frühjahr

Der Briefträger hatte sich respektlos verhalten. Trotzdem war die Situation, aufgrund der Reaktion meiner Mutter, noch irgendwie lustig. Ich erinnere mich aber auch an andere Situationen, die weniger lustig waren.

Bei einem Vorstellungsgespräch saß ich vor dem Firmenchef persönlich. Er guckte sich meine Bewerbungsmappe an und sagte dann zu mir: "Ich sehe, dass Sie keinen deutschen Namen haben. Wo kommt der her?" Ich sagte ihm, dass mein Vater Grieche sei. Darauf kam von diesem Vollpfosten: "Hocken Sie auch immer mit ihrer Sippe zusammen, wie bei den Zigeunern?"

Das war eine der wenigen Situationen, in denen ich sprachlos war.

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Ich habe mich schon oft gefragt, wie ein Ausländerhasser reagieren würde, wenn er selbst oder z.B. sein Kind ein Spenderorgan dringend bräuchte, und nur eines von einem Ausländer verfügbar wäre.

Würde er das Organ annehmen oder lieber sterben bzw. sein Kind sterben lassen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
@Artikel der Marke Mann- danke für die Erleuterung
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
@Artemis
Sehr schöne Beschreibung einer zurückliegenden Situation, die so typisch war und ist sowie mich nachhaltig erschreckt und entsetzt.
Ich bin für ankommen, zuhören und miteinander sprechen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
aber es liegt doch an jeden selber ob man das mit macht jeder von uns will angenommen werden wie er ist man muss doch nicht immer mit der masse rennen und jeden mist mit machen
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
Vorurteile und Schubladen-Denken machen das Leben -scheinbar- leichter. Dadurch lassen sich Situationen oder Menschen schneller zuordnen.
Sie sind oft nicht persönliche Konflikte oder Erfahrungen entstanden sondern übernommene "Weisheiten" vom Elternhaus oder sozialen Umfeld.

Es gibt auch positive Beispiele für Vorurteile: Französinnen sagt man nach sie seien modebewußt, Deutsche sollen gewissenhaft und fleissig sein. Wahrscheinlich ergibt eine Überprüfung von Einzelfällen dieses Klischees eine andere Sicht.

Vorurteile sind meistens keine bewußte Entscheidung und trotzdem läßt man sich davon beeinflussen. Ich ertappe mich auch immer wieder mal dabei ...

P.S. Wenn du mich schon in eine Schublade stecken willst, dann bitte in die mit den Süssigkeiten.
@Theodora: es wäre halt der Himmel auf Erden, so zu sagen.
Nur, da würde genug Platz und Toleranz auch für "das Böse" geben, bedenkenlos und ohne Vorurteile. Und das wiederum würde für alle andere nicht wirklich gut gehen, behaupte ich mal.

Ich muss zugeben, auch bei mir entstehen Vorurteile anhand bestimmte Erfahrungen in bestimmten Situationen oder mit bestimmten Art von Menschen.
Ich bin zwar bereit, die zu revidieren, aber ich schaffe es nicht immer und sofort.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
also ich gehe auf jeden menschen freundlich zu weil erst kennen lernen dann urteilen und ich will auch so behandelt werden ....ich kann doch nicht erwarten das andere menschen mit mir so umgehen wenn ich es nicht so mache
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
also ich gehe auf jeden menschen freundlich zu weil erst kennen lernen dann urteilen und ich will auch so behandelt werden ....ich kann doch nicht erwarten das andere menschen mit mir so umgehen wenn ich es nicht so mache
@Theodora1
Deutlich sichtbarer und bewusst präsentierter Style, Outfits, Marken, Symbole, Gesten, die bestimmte Tendenzen und/oder Zugehörigkeit zu einer gesellschaflichen Gruppe nahelegen. Teilweise sind manche Leute regelrecht beleidigt wenn man allzu unvoreigenommen rangeht. Kurzlich habe ich mich in einem Club mit einem Typ mit Punkfrisur unterhalten da kamen dann Ausagen wie "sieht man doch welche Musik ich höre, ist doch wohl klar welche Meinung ich zu Politik XY habe".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
Zum Thema "Vorurteile" fällt mir eine Geschichte ein. Ich muss vorweg sagen, dass meine Mutter Deutsche und mein Vater Grieche ist. Wenn man meine Eltern auf einem Foto sieht, könnte man meinen, dass meine Mutter die Griechin ist. Außerdem haben wir einen griechischen Nachnamen.

Als wir in den 70er Jahren in eine neue Wohnung umgezogen waren, klingelte wenige Tage später der Briefträger bei uns an. Meine Mutter öffnete die Tür und da sagte der Briefträger: "Du sein Frau von Konstantin?"

Meine Mutter wusste natürlich, warum er so mit ihr gesprochen hat. Da sagte sie in reinem Hochdeutsch: "Sind Sie Ausländer?"

Die Gesichtsfarbe des Briefträgers änderte sich schlagartig. Er übergab ihr wortlos den Brief für meinen Vater und ging schnell. *lach*
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
Artikel der Marke Mann- was meinst du mit deinem letzten Satz!? Kannst du bitte erklären, was du darunter verstehst?
Viele Vorurteile sind einfach logische Schlussfolgerungen und Erfahrungswerte, die schnelle Reaktionen ermöglichen und praktisch sind. Beispiel wenn ich einem alten Menschen spontan meinen Sitzplatz in der Straßenbahn anbiete. Irren kann man sich immer aber man kann schlecht jeden Einzelfall auf Herz und Nieren prüfen. Auch heißt es ja nicht zwangsläufig, daß der Andere bei einem Vorurteil schlecht wegkommt. Genügend Leute wollen ja auch in eine bestimmte Schublade gesteckt werden.
Das hast du schön gesagt @Cheshire-Cat76 und bringt es auf den Punkt.

Leider hapert es aber meist daran, dass einige dann nicht über ihren Schatten springen können oder es ihnen einfach am geistigen Horizont fehlt (was in gewisser Weise ja auch schon wieder ein Vorurteil ist)...

Ich persönlich bin schon desöfteren positiv von einigen Menschen überrascht worden, über die ich vorher anders gedacht habe und warum? Weil ich mit ihnen persönlich gesprochen oder geschrieben habe und nicht nur auf das "Tratschen anderer" über den- oder diejenige/n gehört habe!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
Stimme Cheshire zu. Manche Vorurteile sind sogar wichtig, um schnelle Entscheidungen treffen zu können. Sie sind bewußter Mechanismus unserer Psyche z.B. meide ich bewußt, wenn ich abends alleine unterwegs bin, größere Gruppen von alkoholisierten Männern.

Aber man sollte sich ihrer bewußt sein und bereit sein sie zu revidieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2017
Wir alle haben Vorurteile gegenüber bestimmten Menschen/Gruppen. Das ist ganz normal.

Wichtig ist nur, dass wir den Vor-Verurteilten die Chance geben, sich zu rehabilitieren. Sprich: Auch wenn ich ein Vorurteil gegenüber jemandem habe, sollte ich ihm die Chance geben mir zeigen zu können dass er/sie/die Gruppe gar nicht so schlimm ist.

Deshalb sollte man vorsichtig sein ob und welche Vorurteile man offen äußert, um sich nicht die Möglichkeit zu verbauen, eines Besseren belehrt zu werden und eventuell einen neuen Freund (fürs Leben?) zu gewinnen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.04.2017
mag sein das menschen vorurteile haben wenn sie mich sehen aber die ....sich mit mir unterhalten sind alle begeistert von mir ....leider reden die menschen zu wenig miteinander so könnte man vor urteile aus dem weg räumen viele dicke haben auch nicht den mut auf menschen zu zu gehnen ich bin da ganz anders mit einem lächeln und einem freundlicheln hallo wie gehts dir gehört mir die welt
@Die Artemis..genau in dem Bericht steht....als die Behörden ermittelten sei zu diesem Zeitpunkt der Mitarbeiter dort nicht mehr beschäftigt gewesen....das heißt freigestellt...sag ich doch.

Ansonsten gebe ich Dir, wie schon geschrieben recht Thema ist Vorurteile und nicht falsche Verdächtigungen oder Rufmord.
@ Die Artemis....ich habe gar nichts behauptet!

Du hast recht, wenn Du dann dein Kind nicht mehr in den KiGa schicken würdest hast Du ein Vorurteil.

Wobei dein Beispiel nach wie vor nicht den Tatsachen entspricht. Sollte bei einem Mitarbeiter eines KiGas die Polizei wegen Verdacht auf Pädophilie ermitteln, wird dieser Mitarbeiter sofort freigestellt. Und diese Vorgehensweise behaupte ich weil ich es weiß.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.04.2017
@ B-Engel

*"...Das ist kein Vorurteil, dass ist RUFMORD! Rufmord aus dem Grund, wenn es bewiesen wäre das es ein Pädophiler ist würde er mit Sicherheit nicht in einem KiGa arbeiten. Zudem müssen KiGa Mitarbeiter Führungszeugnisse vorlegen. Ich verstehe nicht was dieses Beispiel mit dem Thread zu tun hat. ...*"

Rufmord hat im schlimmsten Fall die Frau begangen, die die Behauptung aufgestellt hat, obwohl sie nicht der Wahrheit entspricht. Ich habe aber den Mitarbeiter vorverurteilt, weil ich mein Kind nicht mehr in den Kindergarten schicken würde, anstatt erst mal auf eine Verurteilung und die möglichen Konsequenzen oder den Freispruch abzuwarten.

Deinen Hinweis mit den Führungszeugnissen verstehe ich nicht. Du willst doch nicht behaupten, dass es noch nie Mitarbeiter in Kindergärten gegeben hat, die trotz unauffälligem Führungszeugnis pädophile Neigungen hatten?

Das Thema des Threads ist "Menschen und ihre Vorurteile"

Genau deshalb brachte ich mein Beispiel.