Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
@The Time Traveller
Schöne Denkweise und Fazit!
Der zweitletzte Satz ist mein Satz des Tages ;)
Schöne Denkweise und Fazit!
Der zweitletzte Satz ist mein Satz des Tages ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.01.2018
Wie ich mit Mobbing umgehe? Nun dazu muss ich sagen, dass bei mir bis zu meinem 13ten Lebensjahr alles ganz normal lief. Ich hatte gute Freunde, war bei meinen Lehrern beliebt und brachte gute Noten nachhause. Dann zog ich mit meinen Eltern vom Schwabenland ins Rheinland um. Fortan war mein schwäbischer Dialekt immer für einen Lacher gut. Mein unvorteilhafter Nachnahme trug noch Einiges dazu bei. Auch kam ich als Süddeutscher nicht mit der für mich eher ungewohnten ruppigen Mentalität zurecht. Ich avancierte schnell zum Klassenclown, meine Schulnoten rutschten in den Keller, auch die Lehrer hackten auf mir rum. Kurzum, die nächsten Jahre wurden zum Spießrutenlauf. Ich entwickelte mich unfreiwillig zum Außenseiter. Da mir eine Integration verwehrt blieb, akzeptierte ich mit 17 Jahren meine Rolle und wandte mich der Subkultur zu. Fortan war mir egal wie ich beim "Normaldenkenden" ankam. Mein Anderssein betrachtete ich nun als Stärke. Ich richtete mich nicht mehr nach den Anderen, sondern machte nur noch das,was mir gefiel. Natürlich bin ich in der Ausbildung und im Beruf noch sehr oft angeeckt.Aber ich hatte einen ständig wachsenden Freundeskreis der ähnliche Ansichten hatte wie ich. Es waren intelligente, kreative Menschen die nicht in der Masse schwammen. Mein über die Jahre erlangtes neues Selbstbewußtsein, befähigte mich dazu ein Ladenlokal für die Undergroundszene (Metal,Gothic,Fantasy) zu gründen. Diesen Laden habe ich immerhin 6 Jahre lang geführt. Heutzutage habe ich meinen Frieden mit dem Normalbürger geschlossen. Die Welt hat sich gedreht und es gibt auch genügend konservative tätowierte Idioten mit bunten Haaren. Es ist mir heutzutage egal wie jemand aussieht, Hauptsache er tritt mir freundlich und höflich gegenüber.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.01.2018
Ich habe einmal Mobbing erlebt: Mein erster Ferienjob mit 16 war bei der Müllabfuhr. Der Vorarbeiter brachte mich morgens zu meinem Team, 2 Deutsche um die 40, und stellte mich vor: Hier ist Euer neuer Kollege, er macht hier seinen Ferienjob vom Gymnasium...
Da ging es gleich los, ah, der Herr Professor will hier arbeiten, etc.
Wir fuhren einen Wagen für die MGBs (Müllgrossbehälter, diese grossen halbrunden Metallkübel) und ich musste natürlich hinten links stehen. Da hatte man in der Mitte den Abfallduft und wenn man nach links ausgewichen ist, den Dieselauspuff im Gesicht. Eingewiesen wurde ich überhaupt nicht, ich sei ja so klug. So ist mir gleich beim ziehen über einen Bordstein so ein Riesenkübel umgefallen. Der Kollege von hinten meinte, jetzt schau selber, wie Du zurecht kommst und sie fuhren weiter. Ich habe mich minutenlang abgemüht und das Ding wirklich wieder hoch bekommen, dann bin ich Ihnen hinterher gerannt.
Es gab immer wieder kleine Geschenke oder Getränkeflaschen von den Anwohnern, sie haben alles für sich behalten, ich habe gar nichts abbekommen. Damals war ich noch nicht so gross und leicht pummelig, irgendwann sind sie dann umgeschwenkt von Hr. Professor auf Elefantenbaby.
Naja, ich habe das 2 Tage mitgemacht und bin dann einfach nicht mehr hin gegangen. Immerhin hatte ich die coolen Stahlkappenschuhe noch jahrelang an, aber auch den Müllgeruch hatte ich bestimmt noch 4 Wochen im Mund und in der Nase und alles hat nach widerlicher Pappe geschmeckt. Zuhause durfte ich mir dann noch von meinem Vater anhören, was ich doch für eine Pfeife sei, dass ich den Job schon nach 2 Tagen hingeworfen habe ;-)
Rückwirkend würde ich es aber schon als wichtige Lebenserfahrung bezeichnen. Auch als wir mal den Klärschlamm einer Kläranlage abgeholt haben, war ich überrascht, dass der zu fast 50% aus gebrauchten Kondomen bestand, die da glitschig hinten in den Wagen geflutscht sind.
Da ging es gleich los, ah, der Herr Professor will hier arbeiten, etc.
Wir fuhren einen Wagen für die MGBs (Müllgrossbehälter, diese grossen halbrunden Metallkübel) und ich musste natürlich hinten links stehen. Da hatte man in der Mitte den Abfallduft und wenn man nach links ausgewichen ist, den Dieselauspuff im Gesicht. Eingewiesen wurde ich überhaupt nicht, ich sei ja so klug. So ist mir gleich beim ziehen über einen Bordstein so ein Riesenkübel umgefallen. Der Kollege von hinten meinte, jetzt schau selber, wie Du zurecht kommst und sie fuhren weiter. Ich habe mich minutenlang abgemüht und das Ding wirklich wieder hoch bekommen, dann bin ich Ihnen hinterher gerannt.
Es gab immer wieder kleine Geschenke oder Getränkeflaschen von den Anwohnern, sie haben alles für sich behalten, ich habe gar nichts abbekommen. Damals war ich noch nicht so gross und leicht pummelig, irgendwann sind sie dann umgeschwenkt von Hr. Professor auf Elefantenbaby.
Naja, ich habe das 2 Tage mitgemacht und bin dann einfach nicht mehr hin gegangen. Immerhin hatte ich die coolen Stahlkappenschuhe noch jahrelang an, aber auch den Müllgeruch hatte ich bestimmt noch 4 Wochen im Mund und in der Nase und alles hat nach widerlicher Pappe geschmeckt. Zuhause durfte ich mir dann noch von meinem Vater anhören, was ich doch für eine Pfeife sei, dass ich den Job schon nach 2 Tagen hingeworfen habe ;-)
Rückwirkend würde ich es aber schon als wichtige Lebenserfahrung bezeichnen. Auch als wir mal den Klärschlamm einer Kläranlage abgeholt haben, war ich überrascht, dass der zu fast 50% aus gebrauchten Kondomen bestand, die da glitschig hinten in den Wagen geflutscht sind.
@ Zahai und Optimistin: Vielen Dank! 🍀
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.01.2018
Mein Beitrag "Griechenland" möge sie zum nachdenken bringen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.01.2018
Il professore: Spannend und unterhaltsam? Sie haben aber schon den Titel des Themas mitbekommen, oder? Es geht hier weder um eine Tatort-Folge, noch um seichte Kost im Vorabendprogramm. Von daher finde ich Ihren Kommentar mehr als fragwürdig.
Es ist schlimm, was manche hier durchmachen mussten. Ich bin dankbar, dass mir das in jungen Jahren zur Gänze und im Erwachsenenalter auch weitestgehend erspart geblieben ist. Daher mein Respekt an alle, die das durchgestanden haben.
Es ist schlimm, was manche hier durchmachen mussten. Ich bin dankbar, dass mir das in jungen Jahren zur Gänze und im Erwachsenenalter auch weitestgehend erspart geblieben ist. Daher mein Respekt an alle, die das durchgestanden haben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.01.2018
Steffi: Sehr spannend, sehr unterhaltsam, hast ja EINIGES erlebt.
08.01.2018
Ich selber hab Mobbing nie am eigenen Leib erfahren. Aber als Erwachsene hab ich irgendwann erkannt, dass wir in der Schule, allesamt in meiner Klasse teilweise ziemliche Arschlochkinder waren, gegenüber einem Mitschüler. Er war nen guten Kopf kleiner als wir alle. Hatte feuerrote Haare und war mit Sommersprossen nur so übersäht. Dazu trug er eine Brille, bei der sich je nach Helligkeit die Gläser abdunkelten. Obendrein trug er einen Familiennamen mit extremen Hänselpotential.
Wenn ich heute, über 30 Jahre später daran denke, was wir wirklich gemeinschaftlich für Unfug mit diesem Jungen getrieben haben, wird mir stehenden Fußes schlecht.
Niemand hat eingegriffen. Ich wette, dass auch Lehrer das mitbekommen haben. Aber man lies uns Doofis gewähren. Ich war sicher nicht an vorderster Front, aber ich hab mich auch nicht dagegen gestellt und war Mitläufer also genauso schuldig.
Dieser Junge ist mit 17 bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. Als Klasse trafen wir uns dann alle auf dem Friedhof wieder. Ich selber wußte vor Scham gar nicht wohin mit mir. Ich glaube alle haben wir uns in diesem Moment so richtig geschämt und elend gefühlt für unser Verhalten in den Jahren davor.
Ich hab später sehr darauf geachtet, dass mein Sohn sich an solchem Unrecht nicht etwa auch beteiligt, wenn der Herdendruck mal wieder zuschlägt.
Bei uns auf Arbeit existiert so eine Art freiwilliger Verhaltenscodex. Wir haben uns alle freiwillig verpflichtet, dass Mobbing bei uns nichts zu suchen hat. Das klappt ganz gut. Jedenfalls hab ich all die Jahre diesbezüglich nichts mitbekommen. Obwohl wir echt ein bunt zusammengewürfelter Haufen sind.
Wenn ich heute, über 30 Jahre später daran denke, was wir wirklich gemeinschaftlich für Unfug mit diesem Jungen getrieben haben, wird mir stehenden Fußes schlecht.
Niemand hat eingegriffen. Ich wette, dass auch Lehrer das mitbekommen haben. Aber man lies uns Doofis gewähren. Ich war sicher nicht an vorderster Front, aber ich hab mich auch nicht dagegen gestellt und war Mitläufer also genauso schuldig.
Dieser Junge ist mit 17 bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. Als Klasse trafen wir uns dann alle auf dem Friedhof wieder. Ich selber wußte vor Scham gar nicht wohin mit mir. Ich glaube alle haben wir uns in diesem Moment so richtig geschämt und elend gefühlt für unser Verhalten in den Jahren davor.
Ich hab später sehr darauf geachtet, dass mein Sohn sich an solchem Unrecht nicht etwa auch beteiligt, wenn der Herdendruck mal wieder zuschlägt.
Bei uns auf Arbeit existiert so eine Art freiwilliger Verhaltenscodex. Wir haben uns alle freiwillig verpflichtet, dass Mobbing bei uns nichts zu suchen hat. Das klappt ganz gut. Jedenfalls hab ich all die Jahre diesbezüglich nichts mitbekommen. Obwohl wir echt ein bunt zusammengewürfelter Haufen sind.
Danke, @Sonrisa und Berith!
@Berith, Deine Geschichte erschüttert mich sehr - bei Dir war es die Mutter und das ist weitaus zerstörerischer, grausamer und latent prägender, als all das, was ich selbst erlebt habe und bisher hier gelesen habe.
Ich schließe mich der Optimistin an. Gerade Dir, wie ich Dich bisher hier schriftlich erfassen konnte, möchte ich meine Höchstachtung aussprechen...nach einer solch brutalen Ablehnung eine so souveräne, feinfühlige und differenzierte Frau geworden zu sein!!
@Berith, Deine Geschichte erschüttert mich sehr - bei Dir war es die Mutter und das ist weitaus zerstörerischer, grausamer und latent prägender, als all das, was ich selbst erlebt habe und bisher hier gelesen habe.
Ich schließe mich der Optimistin an. Gerade Dir, wie ich Dich bisher hier schriftlich erfassen konnte, möchte ich meine Höchstachtung aussprechen...nach einer solch brutalen Ablehnung eine so souveräne, feinfühlige und differenzierte Frau geworden zu sein!!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.01.2018
puh, und ich dachte ich hätte eine schwierige Kindheit gehabt!
Meine Herren! Ihr könnt stolz sein, wie gut ihr das geschafft habt und so sympathisch geblieben seid.
Es gibt viele, die wären total verbittert, bösartig, aggressiv oder sogar kriminell geworden oder hätten sich in Alkohol oder Drogen geflüchtet.
Ihr habt meinen vollen Respekt.
Gut finde ich auch, dass sich einige hier jetzt nichts mehr gefallen lassen, sondern immer ganz klar und pointiert ihre Meinung sagen.
Ich hoffe, das ist nicht zu sehr OT oder bewertend. Ich wollte das einfach schreiben, um meine Achtung auszudrücken.
Meine Herren! Ihr könnt stolz sein, wie gut ihr das geschafft habt und so sympathisch geblieben seid.
Es gibt viele, die wären total verbittert, bösartig, aggressiv oder sogar kriminell geworden oder hätten sich in Alkohol oder Drogen geflüchtet.
Ihr habt meinen vollen Respekt.
Gut finde ich auch, dass sich einige hier jetzt nichts mehr gefallen lassen, sondern immer ganz klar und pointiert ihre Meinung sagen.
Ich hoffe, das ist nicht zu sehr OT oder bewertend. Ich wollte das einfach schreiben, um meine Achtung auszudrücken.
Ach je, das ist heftig, was Ihr da teilweise erlebt habt!
Zahai, das habe ich auch gedacht beim Lesen Deines Beitrags - Dein Deutsch ist heute sooo viel besser als das vieler gebürtiger Deutscher, wie Sonrisa schon schrieb (wobei schlechte Deutschkenntnisse natürlich kein Mobbing rechtfertigen!). Kinder können so grausam sein!
In der Schule und bei der Arbeit habe ich zum Glück nie Mobbing erfahren müssen. Bei mir war es Mobbing (nennt man das so in diesem Fall?) innerhalb der Familie. Ich bin von klein auf von meiner Mutter übelst niedergemacht, abgewertet und ausgelacht worden, phasenweise hat sich mein Bruder zudem mit ihr zusammengetan und sie haben zu zweit auf mir herumgetrampelt. Wenn mein Bruder und ich als Kinder Streit hatten, kam meine Mutter zu mir und hat meinen Bruder gerächt (hat ein Spielzeug von mir kaputt gemacht, mich geschlagen, mir Haare rausgerissen). Und eben verbal - Du hast ein Gesicht wie ein Feuermelder, bei Bedarf bitte einschlagen, Du siehst aus wie eine schwangere Wanze, Dich will eh keiner etc pp., das würde hier zu sehr in die Tiefe gehen.
Ich habe über Jahre hinweg immer wieder geträumt, dass ich meine Mutter mit einer Eisenstange erschlage, so wütend und verzweifelt war ich. In der Realität habe ich halt gelitten und ausgehalten, habe schriftlich bei meinen Eltern darum gebeten, nicht mit in den Urlaub fahren zu müssen (das waren immer die schlimmsten Wochen des Jahres, keinerlei Ausweichmöglichkeiten mehr), in ein Kinderheim zu dürfen, was aber nur weitere Abwertungen nach sich zog.
Als Jugendliche und junge Erwachsene habe ich versucht, sachlich etwas zu klären, aber alles ohne Erfolg. Jedes Gespräch führte zur Eskalation, deswegen habe ich mich komplett abgekapselt und praktisch nur noch zu Hause geschlafen und war ansonsten halt unterwegs.
Nach meiner Ausbildung bin ich dann sofort ans andere Ende von Deutschland gezogen, hatte ein paar Jahre noch etwas Kontakt, aber bei nahezu jedem Treffen kam es schnell zu einer Eskalation, deswegen habe ich seit einigen Jahren zu meinem Bruder gar keinen Kontakt mehr und zu meinen Eltern keinen persönlichen Kontakt mehr. Sie schreiben mir manchmal Mails, aber es bleibt alles sehr an der Oberfläche. Gesehen habe ich sie seit Jahren nicht mehr.
Was mir davon geblieben ist, ist die Unart, für mich ungute Situationen zu lange auszuhalten. Meine erste Beziehung traf in genau die gleiche Kerbe und ich habe 3 Jahre gebraucht, mich daraus zu lösen. Ich bin sehr leidensfähig und kann sowas lange durchhalten. Erfreulicherweise lernt der Mensch ja dazu ;o) und ich habe diesbezüglich schon gute Fortschritte gemacht. Das Schöne an so einer beschixxenen Kindheit und Jugendzeit ist, dass das Leben mit zunehmendem Alter immer schöner wird. 🌷
Zahai, das habe ich auch gedacht beim Lesen Deines Beitrags - Dein Deutsch ist heute sooo viel besser als das vieler gebürtiger Deutscher, wie Sonrisa schon schrieb (wobei schlechte Deutschkenntnisse natürlich kein Mobbing rechtfertigen!). Kinder können so grausam sein!
In der Schule und bei der Arbeit habe ich zum Glück nie Mobbing erfahren müssen. Bei mir war es Mobbing (nennt man das so in diesem Fall?) innerhalb der Familie. Ich bin von klein auf von meiner Mutter übelst niedergemacht, abgewertet und ausgelacht worden, phasenweise hat sich mein Bruder zudem mit ihr zusammengetan und sie haben zu zweit auf mir herumgetrampelt. Wenn mein Bruder und ich als Kinder Streit hatten, kam meine Mutter zu mir und hat meinen Bruder gerächt (hat ein Spielzeug von mir kaputt gemacht, mich geschlagen, mir Haare rausgerissen). Und eben verbal - Du hast ein Gesicht wie ein Feuermelder, bei Bedarf bitte einschlagen, Du siehst aus wie eine schwangere Wanze, Dich will eh keiner etc pp., das würde hier zu sehr in die Tiefe gehen.
Ich habe über Jahre hinweg immer wieder geträumt, dass ich meine Mutter mit einer Eisenstange erschlage, so wütend und verzweifelt war ich. In der Realität habe ich halt gelitten und ausgehalten, habe schriftlich bei meinen Eltern darum gebeten, nicht mit in den Urlaub fahren zu müssen (das waren immer die schlimmsten Wochen des Jahres, keinerlei Ausweichmöglichkeiten mehr), in ein Kinderheim zu dürfen, was aber nur weitere Abwertungen nach sich zog.
Als Jugendliche und junge Erwachsene habe ich versucht, sachlich etwas zu klären, aber alles ohne Erfolg. Jedes Gespräch führte zur Eskalation, deswegen habe ich mich komplett abgekapselt und praktisch nur noch zu Hause geschlafen und war ansonsten halt unterwegs.
Nach meiner Ausbildung bin ich dann sofort ans andere Ende von Deutschland gezogen, hatte ein paar Jahre noch etwas Kontakt, aber bei nahezu jedem Treffen kam es schnell zu einer Eskalation, deswegen habe ich seit einigen Jahren zu meinem Bruder gar keinen Kontakt mehr und zu meinen Eltern keinen persönlichen Kontakt mehr. Sie schreiben mir manchmal Mails, aber es bleibt alles sehr an der Oberfläche. Gesehen habe ich sie seit Jahren nicht mehr.
Was mir davon geblieben ist, ist die Unart, für mich ungute Situationen zu lange auszuhalten. Meine erste Beziehung traf in genau die gleiche Kerbe und ich habe 3 Jahre gebraucht, mich daraus zu lösen. Ich bin sehr leidensfähig und kann sowas lange durchhalten. Erfreulicherweise lernt der Mensch ja dazu ;o) und ich habe diesbezüglich schon gute Fortschritte gemacht. Das Schöne an so einer beschixxenen Kindheit und Jugendzeit ist, dass das Leben mit zunehmendem Alter immer schöner wird. 🌷
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.01.2018
Kann den Ausführungen von Kaffee-Pause nur Recht geben.
Übrigens, wenn der Vorgesetzte/Chef mobbt nennt man das Bossing.
Übrigens, wenn der Vorgesetzte/Chef mobbt nennt man das Bossing.
@Zahai
sehr unschöne Geschichte und sicherlich in dem Alter sehr belastend.
Dafür kannst du heute besser Deutsch als manch gebürtiger Deutscher und deine Beiträge haben immer Hand und Fuß
sehr unschöne Geschichte und sicherlich in dem Alter sehr belastend.
Dafür kannst du heute besser Deutsch als manch gebürtiger Deutscher und deine Beiträge haben immer Hand und Fuß
Während meiner Ausbildung in einem großen Konzern wurden die Azubis ca. alle drei Monate in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Im ersten Jahr wurde ich u.a. auch in der Produktion im Meisterbüro eingesetzt. Schon die Begrüßung am ersten Tag fiel sehr frostig aus.
Die Arbeiten, die ich erledigen sollte, wurden mir bewusst falsch erklärt. Dann wurden die Kollegen zusammengetrommelt und ich wurde vor versammelter Mannschaft kritisiert. Wenn ich mich gewehrt habe, wurde ich nur ausgelacht. Es fielen Bemerkungen wie: "Bist wohl doch zu blöd für einen kaufmännischen Job" oder "Hast wohl wieder mal nicht zugehört". Wenn ich die Küche betrat, sind die anderen wieder raus gegangen.
Das Spielchen habe ich zwei Wochen mitgemacht. Ich bin weiß Gott keine Heulsuse, aber da habe ich fast täglich geweint. Ich war damals 16 Jahre alt und ziemlich eingeschüchtert von dem Verhalten.
Ich hab damals meinen ganzen Mut zusammengenommen und gefragt, was er gegen mich hat. Er sagte mir: "Meine Tochter hat sich auch beworben, aber wegen Ausländern wie DIR wurde sie nicht genommen. Geh dahin zurück, wo du hergekommen bist." Ich habe nur erwidert, dass ich anscheinend den Einstellungstest besser bestanden hätte.
Nach Rücksprache mit der Ausbildungsleitung wurde ich sofort in einen anderen Bereich versetzt und dieser Meister hatte für zwei Jahre Azubi-Sperre.
Das war das einzige Mal, dass man mich so schikaniert hat. Heute würde ich mich sofort wehren und nicht so lange warten. Was ich auf jeden Fall mitgenommen habe, ich lasse weder bei mir noch bei anderen Ungerechtigkeiten zu, mische mich ein und unterstütze wenn nötig.
Die Arbeiten, die ich erledigen sollte, wurden mir bewusst falsch erklärt. Dann wurden die Kollegen zusammengetrommelt und ich wurde vor versammelter Mannschaft kritisiert. Wenn ich mich gewehrt habe, wurde ich nur ausgelacht. Es fielen Bemerkungen wie: "Bist wohl doch zu blöd für einen kaufmännischen Job" oder "Hast wohl wieder mal nicht zugehört". Wenn ich die Küche betrat, sind die anderen wieder raus gegangen.
Das Spielchen habe ich zwei Wochen mitgemacht. Ich bin weiß Gott keine Heulsuse, aber da habe ich fast täglich geweint. Ich war damals 16 Jahre alt und ziemlich eingeschüchtert von dem Verhalten.
Ich hab damals meinen ganzen Mut zusammengenommen und gefragt, was er gegen mich hat. Er sagte mir: "Meine Tochter hat sich auch beworben, aber wegen Ausländern wie DIR wurde sie nicht genommen. Geh dahin zurück, wo du hergekommen bist." Ich habe nur erwidert, dass ich anscheinend den Einstellungstest besser bestanden hätte.
Nach Rücksprache mit der Ausbildungsleitung wurde ich sofort in einen anderen Bereich versetzt und dieser Meister hatte für zwei Jahre Azubi-Sperre.
Das war das einzige Mal, dass man mich so schikaniert hat. Heute würde ich mich sofort wehren und nicht so lange warten. Was ich auf jeden Fall mitgenommen habe, ich lasse weder bei mir noch bei anderen Ungerechtigkeiten zu, mische mich ein und unterstütze wenn nötig.
Ich war 16 wie ich, in Afrika und englischsprachig aufgewachsen, nach Deutschland kam.
Auf dem Gymnasium war ich heftigen rassistischen Attacken ausgeliefert.
Ob denn meine Eltern Neger wären, wo denn mein Baströckchen wäre, warum ich keinen Knochen in der Nase hätte, warum ich so komisch sprechen würde.
"Du riechst nach Neger" wurde mir oft hinterhergerufen. Meine damals noch sehr, sehr vielen und auffälligen Sommersprossen wurden mit "Sommersprossen, Sommersprossen - Scheiße im MG verschossen" begrölt.
Sprachliche und schriftliche Defizite wurden von meinen Mitschülern laut belacht.
Ich fühlte mich einsam und todunglücklich; dazu kam der Kulturschock.
Ob das nun als Mobbing bezeichnet werden darf, ist mir egal - gefühlt habe ich mich elend!
Die Jungs in meiner Klasse betrieben die Hetze nachhaltiger, nur einer nicht und als er mich fragte, ob ich mit "ihm gehen will" (wie mutig eigentlich), antwortete ich "wohin denn?" Ich kannte diese Terminologie der Annäherung nicht. Meine Antwort machte natürlich die Runde in der Schule...immer wieder prasselte die Frage "Na, Du ...willst Du mit mir gehen" auf mich ein..
Es hat gedauert, bis ich mich sprachlich wehren konnte. Ich wurde sehr ehrgeizig in der Erfassung der deutschen Sprache und deren Rechtsschreibung..ich konnte es nicht ertragen, alle Arbeiten mit Ungenügend bewertet zu bekommen und dann wieder zu hören, ich solle doch mal "meine Buschsprache sein lassen, wir wären hier in Deutschland...." und "Neger, Neger, Sitzenbleiber"
Ich erinnere mich nicht, eine Unterstützung von der Lehrerschaft erhalten zu halten..ich glaube, im Nachhinein, sie haben mich eher als störend empfunden, da ich so viel nachfragen musste.
Auf der Heimfahrt, im Schulbus, nach der Bemerkung, ich wäre im falschen Bus, der würde nämlich nicht bis nach Afrika fahren, brach es aus mir heraus und ich verprügelte den Jungen - aber so richtig.
Der Busfahrer schmiß mich zwar aus dem Bus, ich musste den Restweg zu Fuß bewältigen, aber da war dann endgültig Ruhe....zumal ich tatsächlich das Schuljahr wiederholen musste und in eine neue Klasse kam.
Auf dem Gymnasium war ich heftigen rassistischen Attacken ausgeliefert.
Ob denn meine Eltern Neger wären, wo denn mein Baströckchen wäre, warum ich keinen Knochen in der Nase hätte, warum ich so komisch sprechen würde.
"Du riechst nach Neger" wurde mir oft hinterhergerufen. Meine damals noch sehr, sehr vielen und auffälligen Sommersprossen wurden mit "Sommersprossen, Sommersprossen - Scheiße im MG verschossen" begrölt.
Sprachliche und schriftliche Defizite wurden von meinen Mitschülern laut belacht.
Ich fühlte mich einsam und todunglücklich; dazu kam der Kulturschock.
Ob das nun als Mobbing bezeichnet werden darf, ist mir egal - gefühlt habe ich mich elend!
Die Jungs in meiner Klasse betrieben die Hetze nachhaltiger, nur einer nicht und als er mich fragte, ob ich mit "ihm gehen will" (wie mutig eigentlich), antwortete ich "wohin denn?" Ich kannte diese Terminologie der Annäherung nicht. Meine Antwort machte natürlich die Runde in der Schule...immer wieder prasselte die Frage "Na, Du ...willst Du mit mir gehen" auf mich ein..
Es hat gedauert, bis ich mich sprachlich wehren konnte. Ich wurde sehr ehrgeizig in der Erfassung der deutschen Sprache und deren Rechtsschreibung..ich konnte es nicht ertragen, alle Arbeiten mit Ungenügend bewertet zu bekommen und dann wieder zu hören, ich solle doch mal "meine Buschsprache sein lassen, wir wären hier in Deutschland...." und "Neger, Neger, Sitzenbleiber"
Ich erinnere mich nicht, eine Unterstützung von der Lehrerschaft erhalten zu halten..ich glaube, im Nachhinein, sie haben mich eher als störend empfunden, da ich so viel nachfragen musste.
Auf der Heimfahrt, im Schulbus, nach der Bemerkung, ich wäre im falschen Bus, der würde nämlich nicht bis nach Afrika fahren, brach es aus mir heraus und ich verprügelte den Jungen - aber so richtig.
Der Busfahrer schmiß mich zwar aus dem Bus, ich musste den Restweg zu Fuß bewältigen, aber da war dann endgültig Ruhe....zumal ich tatsächlich das Schuljahr wiederholen musste und in eine neue Klasse kam.
Hänselei ist der Anfang - generell sollte man dieses ausgrenzende Verhalten nicht unterstützen und auch nicht verharmlosen, es war dieses Verhalten, das mir Jahre angstgetriebener Schulwege beschert hat, weil es ja nur "Hänselei" sei, wenn sie regelrecht in Rotten auf Dich warten, Dir auflauern oder aber Deine Baudenzüge am Fahrrad durchschneiden, Dich nachäffen und jedes Deiner Worte flüsternd kommentieren.
Ich sitze deshalb heute nur noch sehr ungern und meist unfreiwillig so, dass ich nicht irgendwas bekanntes oder eine Wand oder so im Rücken habe... Mit Hänselei wird das Opfer nur gewählt, Mobbing ist ein Problem, das schleichend beginnt und ganz klein anfängt. Mobbing kennzeichnet sich durch die Abgrenzung und durch das Heruntermachen / Entwerten eines Wesens gegenüber anderen, Häufigkeit definiert Mobbing nicht, sondern die Vorgehensweise bei eventuell nicht mal offensichtlich als Attacken zu erkennenden Angriffen.
Wollte ich nur mal loswerden...
Ich sitze deshalb heute nur noch sehr ungern und meist unfreiwillig so, dass ich nicht irgendwas bekanntes oder eine Wand oder so im Rücken habe... Mit Hänselei wird das Opfer nur gewählt, Mobbing ist ein Problem, das schleichend beginnt und ganz klein anfängt. Mobbing kennzeichnet sich durch die Abgrenzung und durch das Heruntermachen / Entwerten eines Wesens gegenüber anderen, Häufigkeit definiert Mobbing nicht, sondern die Vorgehensweise bei eventuell nicht mal offensichtlich als Attacken zu erkennenden Angriffen.
Wollte ich nur mal loswerden...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.01.2018
Nein, da hast Du Recht - das habe ich blöd formuliert. Ich denke es gehört oft dazu dass es von oben geduldet wird, muss aber nicht zwingend Teil dessen sein, das stimmt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.01.2018
"Und Mobbing ist für mich klar auch etwas was von "oben" sei das von Lehrern, Geschwistern oder später Vorgesetzten zumindest geduldet wird (was einer Zustimmung gleich kommt) - nicht selten sind sie sogar eine treibende Kraft dabei."
Gehört das tatsächlich zur Definition von Mobbing, @Kaffee-Pause? Meiner Ansicht nach nicht. Stellen wir uns vor, eine Mitarbeiterin wird am Arbeitsplatz von ihren "direkten" Kollegen gemobbt und gleichzeitig erpresst mit kompromittierenden Fotos, damit sie bei keiner übergeordneten Stelle Hilfe sucht. Das ist dennoch Mobbing.
Sicher, in dem Falle, dass Chefs, Lehrer, etc. das Mobbing dulden oder gar selbst "Bossing" betreiben, sind die Handlungsspielräume noch bedeutend eingeschränkter und das Gefühl der Machtlosigkeit hat ggf. noch mehr Raum, aber Mobbing ist meiner Ansicht nach nicht per Definition von der Duldung höherer Instanzen abhängig.
Gehört das tatsächlich zur Definition von Mobbing, @Kaffee-Pause? Meiner Ansicht nach nicht. Stellen wir uns vor, eine Mitarbeiterin wird am Arbeitsplatz von ihren "direkten" Kollegen gemobbt und gleichzeitig erpresst mit kompromittierenden Fotos, damit sie bei keiner übergeordneten Stelle Hilfe sucht. Das ist dennoch Mobbing.
Sicher, in dem Falle, dass Chefs, Lehrer, etc. das Mobbing dulden oder gar selbst "Bossing" betreiben, sind die Handlungsspielräume noch bedeutend eingeschränkter und das Gefühl der Machtlosigkeit hat ggf. noch mehr Raum, aber Mobbing ist meiner Ansicht nach nicht per Definition von der Duldung höherer Instanzen abhängig.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.01.2018
Das ist keine Wertung Hanna, das ist eine Klärung des Begriffs "Mobbing".
Mobbing ist ein schwerer Vorwurf. So wie schlechte Laune wegen Regenwetter keine Depression ist, ist ein bisschen gehänselt werden noch kein Mobbing.
Das ist eine schlichte Klärung eines inflationär verwendeten Begriffs.
" Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, andere Menschen, in der Regel ständig bzw. wiederholt und regelmäßig, zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen,[2] beispielsweise in der Schule, am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Altersheim, im Gefängnis[3] und im Internet (Cyber-Mobbing). Typische Mobbinghandlungen sind die Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen, die Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit."
Wikipedia
Mobbing ist ein schwerer Vorwurf. So wie schlechte Laune wegen Regenwetter keine Depression ist, ist ein bisschen gehänselt werden noch kein Mobbing.
Das ist eine schlichte Klärung eines inflationär verwendeten Begriffs.
" Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, andere Menschen, in der Regel ständig bzw. wiederholt und regelmäßig, zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen,[2] beispielsweise in der Schule, am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Altersheim, im Gefängnis[3] und im Internet (Cyber-Mobbing). Typische Mobbinghandlungen sind die Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen, die Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit."
Wikipedia
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.01.2018
Ich sehe keinen Sinn darin, die Leidensgeschichten anderer zu werten und möchte auch bitten, dass das der Tenor dieses Threads ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.01.2018
Ich finde man sollte zwischen" als Kind gehänselt werden" und Mobbing unterscheiden. Ersteres ist in kleinem Rahmen normal, finde ich und trifft jeden mal - in gewisser Weise empfinde ich sowas als Teil des normalen Entwicklungsprozesses und für manche als Lehre in Punkto Empathie und "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem ander(e)n zu.". Schmerzhaft ist es natürlich trotzdem.
Das was z.B. Molligefee und Lingschmetter berichten ist für mich Mobbing. So etwas hat das Potential echten Schaden zu hinterlassen und die Persönlichkeit zu zerstören, oder auch körperliche Beschwerden hervorzurufen, wie das was dagmar berichtet.
Und Mobbing ist für mich klar auch etwas was von "oben" sei das von Lehrern, Geschwistern oder später Vorgesetzten zumindest geduldet wird (was einer Zustimmung gleich kommt) - nicht selten sind sie sogar eine treibende Kraft dabei.
Wenn man schon selbst sagt, dass man es nicht so schlimm fand, dann war es kein Mobbing. Ich sag nicht dass es toll, richtig oder nicht in dem Moment schmerzhaft war, aber Mobbing ist was anderes als mal kurz derjenige zu sein der gehänselt wird.
Meine Erlebnisse kommen denen von MolligeFee nahe, sind mir aber zu persönlich um sie auf dieser Plattform zu beschreiben. Zu einem besseren Menschen haben die Erfahrungen mich definitiv nicht gemacht - das ist auch so ein Irrtum, dem Leute erliegen, dass Menschen mit Mobbingerfahung viel netter sein müssen als andere. Diese Erfahrungen haben bei mir tiefe Narben und teilweise richtige Traumata hinterlassen, das schüttelt man nicht mal eben so ab.
Das was z.B. Molligefee und Lingschmetter berichten ist für mich Mobbing. So etwas hat das Potential echten Schaden zu hinterlassen und die Persönlichkeit zu zerstören, oder auch körperliche Beschwerden hervorzurufen, wie das was dagmar berichtet.
Und Mobbing ist für mich klar auch etwas was von "oben" sei das von Lehrern, Geschwistern oder später Vorgesetzten zumindest geduldet wird (was einer Zustimmung gleich kommt) - nicht selten sind sie sogar eine treibende Kraft dabei.
Wenn man schon selbst sagt, dass man es nicht so schlimm fand, dann war es kein Mobbing. Ich sag nicht dass es toll, richtig oder nicht in dem Moment schmerzhaft war, aber Mobbing ist was anderes als mal kurz derjenige zu sein der gehänselt wird.
Meine Erlebnisse kommen denen von MolligeFee nahe, sind mir aber zu persönlich um sie auf dieser Plattform zu beschreiben. Zu einem besseren Menschen haben die Erfahrungen mich definitiv nicht gemacht - das ist auch so ein Irrtum, dem Leute erliegen, dass Menschen mit Mobbingerfahung viel netter sein müssen als andere. Diese Erfahrungen haben bei mir tiefe Narben und teilweise richtige Traumata hinterlassen, das schüttelt man nicht mal eben so ab.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.01.2018
In meiner Ausbildung bin ich zwei mal in die Situation geraten, daß ich nichts recht machen konnte, egal ob ich "Hüh oder Hott gemacht habe". An allem wurde kritisiert und gemeckert und ich wurde immer unsicherer, traute mir selber kaum noch was zu. Ich ging nur noch mit Aversionen zur Arbeit...und bekam Bauchschmerzen und Schlafstörungen.
Im ersten Fall habe ich mir nach der Hälfte der Einsatzzeit dort ein Herz gefaßt und die andere Leitung angesprochen....Ich konnte die Schicht wechseln und von da an ging alles reibungslos.
Meine Arbeit war ok und ich kam gut mit den Kolleginnen klar.
Bei der zweiten Station war es auch deutlich, daß es eine rein persönliche Ablehnung meiner Person von der Stationsschwester war. Es war kurz vor dem Examen. Ich hatte keine Lust mehr auf Theater. Somit bin ich einfach nur zur Praktischen Prüfung auf eine andere Station gegangen, habe sie gut gemacht und letztendlich die Beurteilung der besagten Stationsschwester nicht anerkannt, sprich einfach nicht unterschrieben und ignoriert. Ich habe mein Examen gut gestanden und es war mir egal.
Es gab immer mal wieder Stationen und Kollegen, die schwierig waren. Oft ging es um eine rein persönliche Haltung, die sehr undifferenziert und gerne hinten herum ausgelebt wurde. Nicht schön. Mit zunehmendem Alter und Selbstsicherheit konnte ich die Situation deutlicher und offensiver ansprechen, gerne auch "öffentlich". Es stellte sich fast immer heraus, daß es auch andere Kollegen betraf. Diese waren froh, daß ich den Mut dazu hatte und solidarisierten sich.
Für mich ist das auch immer ein innerer Angang. ...aber die Bestätigung zu bekommen, daß nicht meine Wahrnehmung verkorkst ist, sondern anderen die Situation auch ähnlich empfinden...dies entlastet mich dann ungemein.
Seufz....aber ich verzichte gerne auf weitere solche Erfahrungen. Ich glaube aber nicht, daß dies realistisch ist.
Mensch und Mensch und Mensch sind schon 3 Meinungen. Und dann läuft es eben ab und an schon "unrund".
;-))
Im ersten Fall habe ich mir nach der Hälfte der Einsatzzeit dort ein Herz gefaßt und die andere Leitung angesprochen....Ich konnte die Schicht wechseln und von da an ging alles reibungslos.
Meine Arbeit war ok und ich kam gut mit den Kolleginnen klar.
Bei der zweiten Station war es auch deutlich, daß es eine rein persönliche Ablehnung meiner Person von der Stationsschwester war. Es war kurz vor dem Examen. Ich hatte keine Lust mehr auf Theater. Somit bin ich einfach nur zur Praktischen Prüfung auf eine andere Station gegangen, habe sie gut gemacht und letztendlich die Beurteilung der besagten Stationsschwester nicht anerkannt, sprich einfach nicht unterschrieben und ignoriert. Ich habe mein Examen gut gestanden und es war mir egal.
Es gab immer mal wieder Stationen und Kollegen, die schwierig waren. Oft ging es um eine rein persönliche Haltung, die sehr undifferenziert und gerne hinten herum ausgelebt wurde. Nicht schön. Mit zunehmendem Alter und Selbstsicherheit konnte ich die Situation deutlicher und offensiver ansprechen, gerne auch "öffentlich". Es stellte sich fast immer heraus, daß es auch andere Kollegen betraf. Diese waren froh, daß ich den Mut dazu hatte und solidarisierten sich.
Für mich ist das auch immer ein innerer Angang. ...aber die Bestätigung zu bekommen, daß nicht meine Wahrnehmung verkorkst ist, sondern anderen die Situation auch ähnlich empfinden...dies entlastet mich dann ungemein.
Seufz....aber ich verzichte gerne auf weitere solche Erfahrungen. Ich glaube aber nicht, daß dies realistisch ist.
Mensch und Mensch und Mensch sind schon 3 Meinungen. Und dann läuft es eben ab und an schon "unrund".
;-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.01.2018
Die Schulzeit war richtig hart. Bei der Schulunteruchung zur Einschulung bekam ich das erste Mal mit das Kinder sich über mich lustig machten.
Damit meine ich nun nicht ab und an sich übers Gewicht lustig zu machen , sondern teilweise auch in extremer Weise.
In der Grundschule
wurde ich z.b mal von der ganzen Klasse umzingelt und sie wollten mir die Klamotten runterreißen usw.
Beleidigungen ,Prügel usw gab es fast jeden Tag obwohl ich mich fast immer gewehrt habe.
In der fünften Klasse bekam ich fast täglich von einem Mädchen aus der 10. Ohrfeigen.
Lehrer haben da nicht geholfen, aber auch nicht die Geschwister.
Leider war ich für mein alter ziemlich groß und da sollte ich gefälligst selbst mit fertig werden.Auch in der Familie wurde ich sehr gemobbt.
Mit 16/17 Jahren fühlte ich mich wie ein hässlicher Alien.
Mit 16 habe ich durch Beobachtung von zwei anderen Mädchen die besonders schüchtern waren, mir vorgenommen mir nichts anmerken zu lassen und schaffte es gut.
Klar je älter man wird läßt das Mobbing nach bzw heute verletzt es nur noch selten und man geht anders damit um .
Aber natürlich hat es einen geprägt.
Damit meine ich nun nicht ab und an sich übers Gewicht lustig zu machen , sondern teilweise auch in extremer Weise.
In der Grundschule
wurde ich z.b mal von der ganzen Klasse umzingelt und sie wollten mir die Klamotten runterreißen usw.
Beleidigungen ,Prügel usw gab es fast jeden Tag obwohl ich mich fast immer gewehrt habe.
In der fünften Klasse bekam ich fast täglich von einem Mädchen aus der 10. Ohrfeigen.
Lehrer haben da nicht geholfen, aber auch nicht die Geschwister.
Leider war ich für mein alter ziemlich groß und da sollte ich gefälligst selbst mit fertig werden.Auch in der Familie wurde ich sehr gemobbt.
Mit 16/17 Jahren fühlte ich mich wie ein hässlicher Alien.
Mit 16 habe ich durch Beobachtung von zwei anderen Mädchen die besonders schüchtern waren, mir vorgenommen mir nichts anmerken zu lassen und schaffte es gut.
Klar je älter man wird läßt das Mobbing nach bzw heute verletzt es nur noch selten und man geht anders damit um .
Aber natürlich hat es einen geprägt.
Als ich in der 2. oder 3. Klasse war, meinten einige Mitschüler mich aufs Korn nehmen zu müssen...das führte dann dazu, das meine Mutter regelmäßig in der Schule antreten musste, weil ich mir das nicht gefallen lassen habe. Es ging dabei nicht verbal ab....das hätten die auch nicht verstanden....danach haben sie mich nicht nur in Ruhe gelassen sondern haben mich eingeladen in ihrer Bande (so hieß das damals) mitzumachen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.01.2018
Ja ich hatte auch so Probleme manchmal, aber im Vergleich zu dem was so manch anderer erlebt war das nichts...
Durch meine Riesenhafte Erscheinung von 1.62m (Ironie aus) hatte ich natürlich früher auch ein bisschen damit zu tun, aber nicht allzu viel
Zweitens hatte ich sehr früh ein gutes Stück Akne, was die Sache nicht einfacher macht
Allgemein war ich einfach weniger der, nur um "cool" zu sein, Mist machte und war natürlich dann erst eher einer der Leute, mit dem man nicht so viel unternehmen würde
Außerdem war ich selbst immer mit Leuten befreundet, die noch mal deutlich schlimmer betroffen waren...
Meist hab ich es einfach ignoriert, oder mit Sprüchen gekontert, die die Bullies blöd dastehen ließen.
(glücklicherweise war ich mental stark genug dafür, ist ja leider auch nicht jeder...)
So langsam verlief sich das Mittelstufengehabe und ich freundete mich sogar mit einigen, die Vorher auf der "anderen Seite waren" an, da sie sich zum Guten änderten
Dann wendete sich das Blatt komplett und ich wurde nach und nach zu einem der beliebtesten Schüler, wenn man das so sagen soll, (hab ich nicht viel drauf gegeben, erst recht nicht mich verändert) und es kam sogar so weit, dass ich Klassensprecher, Schülersprecher und Jahrgangssprecher wurde und ich eigentlich keinen mehr kannte, der mich so richtig nicht mochte (insb. im Sinne von Mobbing).
--Ich zähle das übrigens nicht auf, weil es mir wichtig ist, sondern weil ich zeigen möchte, dass auch alles besser werden kann!--
Richtig schlimm hab ich das nie empfunden, und richtig hart hat es mich glaub ich auch nicht erwischt, aber wie gesagt: Einige andere trifft es viel härter...
EDIT: Zwei gute Songs zu dem Thema
Rise Against - Make it Stop
Echosmith - Cool Kids
Durch meine Riesenhafte Erscheinung von 1.62m (Ironie aus) hatte ich natürlich früher auch ein bisschen damit zu tun, aber nicht allzu viel
Zweitens hatte ich sehr früh ein gutes Stück Akne, was die Sache nicht einfacher macht
Allgemein war ich einfach weniger der, nur um "cool" zu sein, Mist machte und war natürlich dann erst eher einer der Leute, mit dem man nicht so viel unternehmen würde
Außerdem war ich selbst immer mit Leuten befreundet, die noch mal deutlich schlimmer betroffen waren...
Meist hab ich es einfach ignoriert, oder mit Sprüchen gekontert, die die Bullies blöd dastehen ließen.
(glücklicherweise war ich mental stark genug dafür, ist ja leider auch nicht jeder...)
So langsam verlief sich das Mittelstufengehabe und ich freundete mich sogar mit einigen, die Vorher auf der "anderen Seite waren" an, da sie sich zum Guten änderten
Dann wendete sich das Blatt komplett und ich wurde nach und nach zu einem der beliebtesten Schüler, wenn man das so sagen soll, (hab ich nicht viel drauf gegeben, erst recht nicht mich verändert) und es kam sogar so weit, dass ich Klassensprecher, Schülersprecher und Jahrgangssprecher wurde und ich eigentlich keinen mehr kannte, der mich so richtig nicht mochte (insb. im Sinne von Mobbing).
--Ich zähle das übrigens nicht auf, weil es mir wichtig ist, sondern weil ich zeigen möchte, dass auch alles besser werden kann!--
Richtig schlimm hab ich das nie empfunden, und richtig hart hat es mich glaub ich auch nicht erwischt, aber wie gesagt: Einige andere trifft es viel härter...
EDIT: Zwei gute Songs zu dem Thema
Rise Against - Make it Stop
Echosmith - Cool Kids