Mein Leben mit ??? Kilo

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 187 Antworten

Optimistin und Kaffee-Pause: Ich gehe hier mit jedem Wort konform!

Im privaten Rahmen habe ich mich schon vor Jahren gefragt, warum eine fast 100-Kilo-Frau unverständnis über eine fast 150-kg-Frau (mich) äußert. Zitat: "Wieso zieht man da nicht mal vorher die Reißleine". Das kann frau doch auch schon bei 80 oder 90 kg, hätte sie dann doch auch.

Die Zahl vor den Kilos kann man hier ja beliebig ändern, hauptsache wir sind alle so kontrolliert, dass wir keine 250 oder gar 300 kg wiegen gell?

„Langen“ (Pseudonym)

Schlussendlich ist es eine Serie - ähnlich wie biggest Loser. Es wird vieles nicht gezeigt, vieles nicht angesprochen. Menschen wollen schockiert sein, sich aufregen, sich selbst bestätigt sehen - und das klappt offensichtlich wunderbar. Der Produzent wäre wohl hocherfreut, wenn er wissen würde, dass seine Serie sogar in einem deutschen Forum für dicke Menschen thematisiert wird. Ziel erreicht!

Ansonsten verurteile ich niemandem - von 100 auf 70, hinauf auf 128, dann wieder runter auf 105, hoch zu 135, runter auf 103, dann wieder hoch auf 115 und jetzt pendelt sich die Sache zwischen 105 und 110 ein und ich bin unglücklich über meine Figur, weil meine Haut sich nicht wirklich über die ständigen zu- und Abnahmen freut.
Ich kann jeden verstehen, der mit sich nicht glücklich ist, egal welches Gewicht und ich freue mich mit jedem, der sich voll akzeptiert, wie er ist.
Die Menschen in dieser Serie suchen Hilfe und geben sich deswegen dieser Serie hin - werden vorgezeigt, präsentiert und teilweise der Lächerlichkeit preis gegeben - aber es ist ihre Chance.
Und mal ganz unabhängig vom Thema abnehmen - wer von uns wäre nicht bereit, alles zu tun, damit man die allerletzte Chance auf Glück Und Zufriedenheit hat?

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

wer von uns wäre nicht bereit, alles zu tun, damit man die allerletzte Chance auf Glück Und Zufriedenheit hat?

Ich wäre dazu nicht bereit.
Es gibt tatsächlich absolut nichts im Leben, für das ich wirklich bereit wäre ohne Einschränkung einfach ALLES zu tun ... es kann immer einen Preis geben, der zu hoch wäre, zumal es nie eine Garantie auf Glück und Zufriedenheit geben kann und die Wege dorthin vielfältig aussehen können.
Die Situationen in denen es wirklich nur eine einzige "richtige" Wahlmöglichkeit gibt, sind sehr, sehr rar gesäht im Leben, vielleicht gibt es diese Situationen sogar gar nicht.

„Bietigheim-Bissingen“ (Pseudonym)

Ich habe die Show früher schon mal geschaut und tatsächlich sind bei mir ein paar ganz lehrreiche Dinge hängen geblieben z.B. dieses:
"Niemand erreicht diesen hohen Gewichtsbereich ohne einen Enabler"

Na ja, wenn man mal mehrere dieser Folgen geschaut hat, erkennt man schon einen gewissen roten Faden. Fast alle Betroffenen haben Angehörige, die sie mit einem Übermaß an Nahrung versorgen. Ein Mann ist mir in Erinnerung, dessen Partnerin ihn offenbar mit ca. 30000 kcal täglich versorgt. Das ergab sich aus der Gewichtszunahme über einen gewissen Zeitraum.

Hier hatte der Arzt die Erwachsenenführsorge eingeschaltet, weil er einen Missbrauch vermutet. Nach einer Überprüfung wurde jedoch festgestellt, dass solange der Mann alleine isst und das Essen verlange, kein Missbrauch stattfinden würde. Der Mann lag mit 300 kg bewegungslos im Bett.

Ich selber fühle mich nicht dazu in der Lage zu beurteilen, welche weiteren Möglichkeiten die Menschen hätten. Gerade in einem sozialen System, welches ich nicht ausreichend kenne.

Ich kann nicht erahnen, wie ich mich selber entscheiden würde, wenn ich in der Situation wäre. Ich denke aus meiner heutigen Position heraus, ist es leicht zu sagen, dass ich sowas nie mit mir machen lassen würde. Wenn es aber darum ginge, eine Chance zu kriegen, das nächste Jahr zu überleben, sähe das ggf. schon wieder anders aus.

Ich glaube man sollte nicht über die Betroffenen urteilen.

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

Ich glaube man sollte nicht über die Betroffenen urteilen.

Ich denke darum geht es nicht - es ist aber doch einfach unmoralisch Menschen eine Chance nur unter der Bedingung anzubieten, dass sie dafür ihre persönliche Würde aufgeben und ihre Geschichte vermutlich verfälscht erzählen müssen.
Ich verurteile ganz sicher nicht diejenigen die keinen anderen Weg sehen, als diese Möglichkeit anzunehmen ... schon aber die die viel Geld mit diesem Spiel verdienen (sei das auf der medizinischen Seite oder auf Seite der TV-Produktion ... dass beides tatsächlich in den Händen von ein und der selben Familie ist, es also ein Vater-Sohn Geschäft ist, macht das Ganze nochmal schlimmer und gruseliger)

Ich stimme dir vollumfanglich zu. Dennoch... kann ich nicht ganz sicher wissen, wie ich mich entscheiden würde, wäre ich in einer vergleichbaren Situation. Das es offenbar in der USA für die Betroffenen wirklich keinen Ausweg, als diese TV -Sendung geben soll, weiß ich nicht. Das kannst du ggf. besser beurteilen als ich.

Aber im TV sieht es schon so aus, als gäbe es nicht so viele Alternativen. Aber wie gesagt, ich kann das nicht beurteilen. Ich kenne die Möglichkeiten des Gesundheitswesens in Amerika nicht.

Das es unmenschlich und unwürdig und überhaupt ganz übel ist, was man da mit den Menschen macht, muss nicht debattiert werden. Da stehe ich voll hinter deiner Meinung.

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

ch bin der Ansicht, dass Menschen in meinem Gewichtsbereich, wirklich der Hilfe bedürfen!


Maximai, wenn Du das meinst dann hol Dir bitte Hilfe, schau auf Dich selbst und zeig nicht auf andere die vermeintlich noch schimmer als Du selbst bist, damit ist nämlich weder Dir noch den anderen geholfen. Das was diese Sendung als Hilfe verkauft ist in Wirklichkeit reine Ausbeutung und die meisten Kandidaten gehen oft kränker, zumindest aber nicht gesünder daraus hervor (oder wie erklärst Du Dir die vielen Todesfälle von Kandidaten?

So, nun habe ich mir ein paar Episoden angeschaut und mich etwas informiert.

JA, Kaffee-Pause hat natürlich recht, das ist Erniedrigung, Voyeurismus und vieles andere.

Aber, niemand, zumindest nicht der Arzt, zwingt die Menschen zur Teilnahme. Unterm Strich ist das ein Deal... du bekommst die OP und das Programm umsonst, ich mache damit ein Geschäft. Ein Vertrag unter erwachsenen Menschen.

Wenn Zwang da ist, dann durch das amerikanische Gesundheitswesen in dem viele nicht versichert sind oder nur für Grundversorgung versichert sind. Dieser Personenkreis hat keinerlei Chance auf eine von der Versicherung bezahlte OP. Und die Kosten für ein Jahr Behandlung sind sicher nicht unerheblich. Sieht man sich die Teilnehmer an, kommen alle, die ich gesehen habe, aus dem Präkariat.

Ich denke, für viele in der Gewichtskategorie ist es nahezu unmöglich eine Behandlung oder OP zu bekommen.

Übrigens muss man auch bei uns um eine Magen-OP zu bekommen zunächst einen Abnehmerfolg alleine schaffen (muss man dokumentieren und vorlegen).

Unterm Strich ist das ein zweischneidiges Schwert. Ich habe viele Menschen in den Episoden gesehen, die dem Tod näher als dem Leben waren... ich würde da vielleicht auch jeden Preis bezahlen, wenn mir jemand einen Rettungsring hinhält. Pfeif auf die, die sich daran aufgeilen, wenn hintendran die Chance auf ein Leben steht.

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

Also erstmal glaube ich, dass ich missverstanden wurde.

Den Patienten mache ich keinerlei Vorwürfe. Ich verstehe, dass man bei einem so hohen Gewicht vielleicht einfach an den Punkt kommt, wo man keine andere Möglichkeit sieht - habe das aber inzwischen glaube ich auch schon drei Mal wiederholt, dass ich zumindest kein Problem mit den Patienten und ihrer Entscheidung habe.

Das Problem habe ich mit der Sendung und ihren Machern: so umgesetzt ist sie den Menschen keine Hilfe und ich finde alleine schon den Ansatz und die Idee menschenverachtend.
Einem Verdurstenden in der Wüste eine Wasserflasche zu geben unter der Bedingung dass er vorher einen Knebelvertrag unterschreibt ist einfach nicht richtig.

Und ich finde eben auch nicht, dass man den Kandidaten oder sich selbst etwas Gutes tut, wenn man sich diese Sendung ansieht. Das sollte man sich nicht einbilden.

Etwas Gutes tut man nur den Kassen der Produktionsfirma und der TV-Sender.

Übrigens muss man auch bei uns um eine Magen-OP zu bekommen zunächst einen Abnehmerfolg alleine schaffen (muss man dokumentieren und vorlegen).


Ja, allerdings innerhalb eines vorgeschriebenen 6 Monatigen Rahmens, der betreut ist und das u.a. ein psychologisches Gutachten, ein Bewegungsprotokoll, Ernährungstherapie und in der Regel auch den Besuch einer Selbsthilfegruppe der entsprechenden Klinik umfasst ... das ist ja wohl ein bisschen etwas anderes als: jetzt fahren Sie mal Heim und kommen in XY Wochen wieder und haben dann alleine und selbstständig 20 kg abgenommen und wenn nicht werden Sie hier nach allen Regeln der Kunst gedemütigt

Der Vergleich hinkt sehr.

„Bietigheim-Bissingen“ (Pseudonym)

"Ja, allerdings innerhalb eines vorgeschriebenen 6 Monatigen Rahmens"

Ist das nicht inzwischen völlig weggefallen ab einem gewissen BMI? Inzwischen gibt es doch Fälle, in denen vom Antrag der OP bis zur OP keine 4 Wochen mehr vergehen und das MMK ist nur noch optional. Das z.B. keine Ernährungsberatung und ggf. daraus resultierend eine Therapie mehr verpflichtend ist in Deutschland, ist auch ein extremes Risiko für die Patienten.

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

Wir sprechen von einem BMI ab 60 Eliza, das ist eher selten. Und es bedeutet auch nicht dass man das multimodale Programm nicht machen DARF, sondern dass man es eventuell nicht in Gänze machen MUSS und auch nicht dass man zwingend einfach so durchgewunken wird.

Was das mit der Sendung noch zu tut hat, frage ich mich noch dazu.

„Bietigheim-Bissingen“ (Pseudonym)

Super schwieriges Thema das Ganze.

Mir diese Folgen anzusehen macht definitiv was emotional mit mir.

Die OPs haben für mich immer was von: "Oh, du hast keine Beine mehr. Wir können dir einen halben Arm abnehmen. Dafür bekommst du wieder Beine, die aber nur vielleicht funktionieren. Es könnte auch hinterher sein, dass du keine Arme und Beine mehr hast. Aber he,du hast zumindest eine Chance auf Beine." Es ist wie Glücksspiel, wenn die Ursache, warum die Beine weg sind, nicht angegangen wird und diese Chance ist schon abseits der Bloßstellung durch diese Serie, definitiv auch gesundheitlich nicht "umsonst" (deshalb der halbe Arm).

..... Die Serie zeigt die Not der Menschen, aber ist definitiv keine "seriöse" Berichterstattung darüber, wie man Menschen in diesen Situationen optimal helfen könnte.

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

Und doch ist es gerade zwei Wochen her, dass Du geschrieben hast 🙄:

Ich habe die Show früher schon mal geschaut und tatsächlich sind bei mir ein paar ganz lehrreiche Dinge hängen geblieben

„Bietigheim-Bissingen“ (Pseudonym)

Das widerspricht sich ja nicht, Kaffee.

@Kaffee-Pause

Ich hatte bei dir keinen Vorwurf an die Teilnehmer gesehen. Ich habe nur für mich überlegt, würde ich mich dem aussetzen.

Bei den Machern muss man einfach ganz klar sagen, sie wollen Profit machen. Ob ich ihnen Vorwürfe machen, teils ja, teils waren sie die letzte Chance.

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

Bei den Machern muss man einfach ganz klar sagen, sie wollen Profit machen. Ob ich ihnen Vorwürfe mache...da bin ich zwiespältig.

In einer Welt in der Profit das höchste Gut ist, kann man ihnen wohl keinen Vorwurf machen, meine Sicht auf die Welt ist aber eine andere.
Ob Du das mit dem Profit bei einer Livesendung aus dem Tierversuchslabor, die unter dem Deckmäntelchen "ist ja so lehrreich" gesendet wird, und wo Tiere zur Belustigung der Menschen um ihr Leben kämpfen auch so sehen würdest, wage ich zu bezweifeln. Und so etwa auf dem Niveau bewegt sich die Sendung für mich. Wenn man Menschen in absolut verzweifelter und aussichtsloser Lage einen Vertrag aufschwatzt, hat das für mich tatsächlich nichts mehr mit "Vertrag zwischen zwei erwachsenen Menschen" zu tun, sondern mit Ausbeutung einer Notlage - da ist eine Verhandlung auf Augenhöhe einfach nicht möglich, wenn die eine Seite totkrank und ohne Geld dasteht und die andere Seite alle Macht hat.

@Kaffee-Pause

Darüber denke ich nach.
Der Vergleich mit Tieren in der Arena hinkt...aber ich denke, das ist Dir auch klar.

Wieso ich das nicht sofort komplett verurteile, wie zB Frauentausch o.ä. Formate, ist die Tatsache, dass neben dem „Vorführen“, das ohne Zweifel stattfindet, wohl eine reale medizinische Versorgung stattfindet.

Grundsätzlich bin ich aber bei dir, ich halte von diesen ganzen Formaten, in denen Menschen ihr Leben ausbreiten, gar nichts. Ich empfinde sie grundsätzlich als Erniedrigung und menschenverachtend, das eine eben mehr, das andere etwas weniger.

Mich würde interessieren, wie die Betroffenen selbst das Ganze einschätzen. Aber dazu werden die Verträge wohl eine Stillschweige-Klausel enthalten.

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

Nun gut, hier sind einige Stimmen:

" I was dragged to Houston, TX to get humiliated on national TV [and] I have been struggling every [sic] since for everything. I have a lot of hopes [and] dreams [and] one is to get better. I don’t only have weight problems, I have other health problems that’s just overlooked. "
Schenee Murry Hopkins, die das Programm vorzeitig abbrach
https://www.ebony.com/entertainment/my-600-lb-life-quit/

Amber Rachdi

"A crummy experience. They exert a certain kind of pressure and lack a human touch sometimes. They assumed we would be difficult and were rather forceful with their demands? It didn't feel good, respectful, or mutually beneficial working with the production. There are lovely individuals on their payroll, and I met some incredible people, but it definitely wasn't an experience I want to repeat."

"The experience was very disorganized and jarring and there’s not a whole lot I can say using my grown-up tact. They ran late, reshot difficult to replicate scenes, and really sort of acted like bullies. When I would say I had a boundary I didn’t want crossed, their first reaction was always to threaten to postpone or cancel my surgery. I know the field producers don’t have that power, but they appeared to be used to using this tactic a lot on noncompliant cast members, which is next level unethical. The very first producer I worked with tried to use this when I said I didn’t feel comfortable showering in the nude on camera. Needless to say, it didn’t work, and so there I am, filmed in a pink sports bra and briefers in my opening act. That was my first experience with the company, which is a hell of a rough introduction.

https://starcasm.net/my-600-lb-life-amber-today/ Amber ist übrigens eine der wirklich erfolgreichen unnd bekannten Teilnehmer ... wie geht es erst denen mit weniger Erfolg?

"So exhausting to the point that there are days that I don’t even want to film. And I try to avoid being filmed, but the camera crew — especially one of them in particular — is so persistent that he will continue to knock on the door, and knock on the door, and knock on the door until you can’t stand it anymore…."
Steven Assanti

"I would rather seek out options before signing away the rights to my name, my life, ect.. I went from no one knowing I existed to being harassed all day on social media, my business, and phone calls. I wouldn't do it again."
Justin Assanti

https://www.intouchweekly.com/posts/my-600-lb-life-patients-155690/



4 Kandidaten sind während oder nach dem Programm verstorben und können sich nicht mehr dazu äussern, ich denke diese Quote zeigt aber, dass die Produzenten nicht gerade das Risiko scheuen. Die Sendung ist bekannt dafür, dass sie auch Patienten annimmt die andere Ärzte (nicht ohne Grund) für die OP abgelehnt haben.

Einer davon - James "L.B." Bonner - nahm sich das Leben (übrigens nach erfolgreicher Teilnahme und 200 kg Gewichtsverlust) , auch das spricht für mein Empfinden nicht für eine gute Betreuung und sorgfältige Auswahl geeigneter Kandidaten. Es war bekannt, dass er zusätzlich eine schwere Alkoholsucht hatte und unter Depressionen litt. Das sind Faktoren die eigentlich eine solche OP ausschliessen.


Falls ich das Englisch übersetzen soll, bitte Bescheid sagen.

„Bietigheim-Bissingen“ (Pseudonym)

Ich weiß nicht, ob man die Show dafür verantwortlich machen kann, wenn sich jemand später das Leben nimmt. Gerade auch wenn das jemand ist, der vorher schon schwere psychische Probleme hatte.

Das ist vielleicht ein bißchen zuviel Schuldzuweisung.

Was passiert denn sonst mit Menschen in den USA, die keine ausreichende Krankenversicherung haben, schwer alkoholsüchtig und depressiv sind....... Was wäre die Alternative gewesen?

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

Ich weiß nicht, ob man die Show dafür verantwortlich machen kann, wenn sich jemand später das Leben nimmt.

Jemand der seine Probleme mit Süchten bewältigt, der ist für so eine OP nicht geeignet (generell kommen aktive Alkoholiker nicht für eine solche OP in Frage, aber selbst trockene Alkoholiker sind hochgradig gefährdet und bei ihm kamen noch depressive Verstimmungen dazu)
Selbstverständlich hat eine Show und deren Produzenten und denen ÄRZTE eine Verantwortung für den Patienten und hat abzuwägen ob er die Folgen der OP wegstecken kann (ohne extreme Suchtverlagerung oder selbstzerstörerisches Verhalten).
Ich denke Du hast einfach keine Vorstellung davon was für ein Einschnitt in ein Leben so eine Teilnahme und OP bedeuten kann, erfahrende Ärzte müssten das aber schon wissen.

„Bietigheim-Bissingen“ (Pseudonym)

Ich habe mir das gerade nur grob angesehen, aber ohne das Ende der Geschichte zu kennen, hätte man auch sagen können, dass eventuell die OP auch seine letzte Rettung hätte sein können.

Er hatte eine Amputation und seine Beinprothese trug sein Gewicht kaum noch, was seine Beweglichkeit beeinträchtigte. Eine neue zahlte seine Versicherung nicht, d.h. es war absehbar, dass er bald völlig bewegungsunfähig sein würde. Er litt sehr unter dem Verlust der Selbständigkeit und das Wegfallen dieses Leidens hätte auch seine Depressionen mildern können. Dazu kam, dass er das Gefühl hatte, von niemandem akzeptiert zu werden und ihn die Unselbständigkeit in eine mental ungesunde Abhängigkeit zu Menschen brachte, von denen er das Gefühl hatte, dass sie ihn nicht wirklich akzeptierten.

Er war einer der Patienten, der eine Therapie bezüglich seiner allgemeinen psychischen Probleme bekam und bei bei dem nur ein kleiner Teil des Oberkörpers nackt gefilmt wurde.

Ganz ehrlich: Ich weiß, du haßt diese Serie, aber ich glaube nicht, dass sie das Problem verschimmert hat, Kaffee.

„Kaufbeuren“ (Pseudonym)

Ich habe mir das gerade nur grob angesehen

Ja, das scheint mir generell ziemlich oft das Hauptproblem zu sein.


Darüber zu spekulieren ist müssig, weil wir das per Ferndiagnose nicht wissen können. Du nicht und ich auch nicht. Ich habe im übrigen nicht der Show "die Schuld gegeben" sondern (ich zitiere mich selbst):

das spricht für mein Empfinden nicht für eine gute Betreuung und sorgfältige Auswahl geeigneter Kandidaten

Das weißt Du sicher auch genau, selbst wenn Du nur grob gelesen hast.



Mein Beitrag enthält zudem wesentlich mehr als nur diesen Fall und das möchte ich NICHT von einer offensichtlichen Scheindiskussion mit Dir, um Dinge die ich nicht mal geschrieben habe verwässert haben.

Deshalb setze an dieser Stelle einen Schlusspunkt im Gespräch mit Dir, Eliza, bevor es von Deiner Seite erneut in extrem persönliche Angriffe und/oder reine Vulgarität eskaliert.

Ich wünsche Dir einen schönen Sommerabend und bin für sonstige Diskussionen weiterhin offen.